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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Biegen und Pressen von geschichteten Holzlagen, bei welcher eine drehbare, die gewünschte Krümmung aufweisende Innenform vorgesehen ist, an welche die beleimten Holzlagen mittels eines biegsamen Stahlbandes anpressbar sind.
Bei bekannten Bogenpressen werden biegsame Bänder eingesetzt, entweder zur Bildung der Holzlagen in Schachtelform, unter Verwendung einer prismatischen Innenform (AT-PS 198 937), oder zur Bildung eines Holzringes aus Holzleisten, unter Verwendung eines sich drehenden, zylindrischen Kernstückes, über dessen grössten Umfangsteil ein endloses, mit demselben synchron rotierendes Band herumgeführt ist (DE-AS 2 049 466).
Bei einer bekannten Ausbildung der eingangs genannten Art (AT-PS 138 642) erfolgt eine Relativbewegung zwischen der Innenform und dem Stahlband, und zwar sowohl beim Einlegen der zu pressenden Lagen als auch beim Anpressen des Stahlbandes, so dass es entweder zu einem unbeabsichtigten gegenseitigen Verschieben der Lagen oder zu einer Beschädigung der obersten Lage kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausbildung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher das Stahlband eine reine Druckkraft auf die Holzlagen ausübt.
Erfmdungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das biegsame Stahlband mit seinem einen Ende an der drehbaren Innenform und mit seinem anderen Ende an einem um wenigstens eine Umlenkung geführtes, in Längsrichtung des Stahlbandes bewegbares und an der Innenform befestigtes Zugglied, wie z. B. eine Kette od. dgl., verbunden ist. Durch die synchrone Mitbewegung des Stahlbandes mit der Innenform legt sich das Stahlband kontinuierlich fortschreitend fest an die Holzlagen an und biegt sie in die von der Innenform vorgegebene Form. Dadurch kann es auch nicht zu etwaigen Einschlüssen zwischen den Lagen kommen, da etwaige Luftblasen oder Leimklumpen"ausgestreift"werden.
Vorteilhafterweise kann zur Längsbewegung des Zuggliedes eine doppelt wirkende hydraulische KolbenZylinder-Einheit vorgesehen sein, wobei vorzugsweise das Zugglied geteilt und die Kolben-Zylinder-Einheit zwischen den beiden Teilen angeordnet ist. Dies ermöglicht eine besonders genaue Bewegungssteuerung der Vorrichtung, wodurch das Auftreten von Spannungen insbesondere in der äussersten Holzlage vermieden wird.
Weiters kann das an der Innenform angreifende Ende des Zuggliedes entlang einer mit gleicher Krümmung konzentrisch zur Innenform verlaufenden Bahn geführt sein, wobei zu Beginn der Bewegung des Zuggliedes das Ende etwa am Beginn der Krümmung der zu biegenden Holzlagen liegt. Dadurch, dass der Anbringort des Zugorgans dem gleichen kreisbogenförmigen Weg folgt wie die Innenform, wird eine vollkommen gleichmässige und gleichförmige Zugaufbringung auf die Innenform und damit Druckaufbringung auf die Holzlagen erreicht.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles ; es zeigen : Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung beim Beginn des Pressvorganges und Fig. 2 eine entsprechende Darstellung während der Bildung des U-Steges.
Bei der erfindungsgemässen Bogenpresse ist in einem nicht näher veranschaulichten Gestell eine die gewünschte U-Form des herzustellenden Bogens aufweisende Innenform (1) vorgesehen, die drehbar um die Achse (2) gelagert ist. Die innere Anlagefläche für die Holzlagen ist durch einen U-Bogen (11) gebildet, wobei die Enden der beiden Schenkel (3), (4) dieses U-Bogens durch eine Querstrebe (5) verbunden sind, die, in Fig. 1 gesehen, nach unten zu verlängert ausgebildet ist und dort das eine Ende (6) des Stahlbandes (7) aufnimmt, und zwar im Abstand der gewünschten Dicke des herzustellenden Bogens vom unteren Schenkel (3). Zwischen dem Schenkel (3) und dem Stahlband (7) verbleibt also ein freier Raum, der die beleimten Holzlagen (8) aufnimmt.
Das andere, in Fig. 1 und 2 gesehen linke Ende des Stahlbandes (7) ist an eine als Zugglied dienende Kette (9) angeschlossen, die über eine Umlenkrolle (10) geführt ist, welche etwa denselben Durchmesser wie der U-Bogen (11) der Innenform (1) aufweist. Gestellteile (12) bewirken die gegenseitige Abstützung von Innenform (1) und Umlenkrolle (10). Die Kette (9) verläuft nach ihrer Umlenkung um die Rolle (10) zu einer doppelt wirkenden hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit (13) und von dieser in einem zweiten Teilstück (14) weiter zurück zur Innenform (1), und zwar dergestalt, dass ihre Bahn im Endteil ihres Verlaufes symmetrisch zur halbkreisförmigen Krümmung des U-Bogens (11) ausgebildet ist.
Das Ende (15) des Teilstückes (14) des Zuggliedes ist dann nahe dem U-Schenkel (3), also am Beginn der Krümmung der zu biegenden Holzlagen (8) an der Form (1) befestigt.
An der Querstrebe (5) ist, von aussen auf das Stahlband (7) wirkend, eine Druckpresse (16) angeordnet, deren Arbeitsfläche (17) über das Stahlband (7) auf die Holzlage (8) einwirkt, wobei der Schenkel (3) das Gegenlager für den Pressvorgang bildet
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende :
Ausgehend von der in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung erfolgt nach dem Einlegen der beleimten Holzlagen (8) in den Raum zwischen dem Schenkel (3) der Innenform (1) und dem Stahlband (7) zunächst ein Pressen der Holzlagen mittels der Presse (16) und deren Arbeitsfläche (17).
Hierauf erfolgt mittels der hydraulischen Kolbenzylindereinheit (13) eine Bewegung des Zuggliedes (9), (4) entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch die Innenform (1) um ihre Achse (2), gleichfalls entgegen dem Uhrzeigersinne, wie in einer Zwischenstellung in Fig. 2 ersichtlich, verschwenkt wird. Dabei werden die Holzlagen nun um den U-Bogen (11) der Innenform (1) herumgebogen, wobei sich die einzelnen Holzlagen (8) zueinander verschieben, ohne dass sich die Klebfugen öffnen können. Naturgemäss tritt dann am Ende (19) der
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Holzlagen (8) eine Abtreppung ein.
Am Ende dieser Drehbewegung um 180 nimmt dann die Innenform (1) eine (nicht dargestellte) Lage ein, in welcher die gewünschte U-Bogenform der Holzlagen (8) erreicht worden ist, worauf auch an den Schenkel (4) mittels einer (nicht dargestellten) weiteren Druckpresse samt entsprechender Arbeitsfläche über das Stahlband (7) geeignete Presskräfte eingebracht werden, bis der Leim ausgehärtet ist, wonach dann der fertiggestellte Bogen der Bogenpresse entnommen werden kann.
Die Vorteile dieser Anordnung sind einerseits, dass beim Drehen der Innenform die Spannung der Ketten (9), (14) erforderlichenfalls nachgestellt werden kann, sodass die gewünschte Presskraft um den U-Bogen (11) herum immer konstant bleibt, und anderseits, dass durch das Weiterdrehen der Innenform (1) dieser Pressdruck immer entlang einer Geraden (20), also am Übergang der gestreckt unverformten in die gekrümmten Holzlagen, voll zu wirken einsetzt.
Im Rahmen der Erfindung sind Abänderungen an dem beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich. So kann beispielsweise das Spannen einer einteilig vorgesehenen Kette (9) auch dadurch erfolgen, dass die Gestellteile (12) teleskopartig ausgebildet sind und dabei den Arbeitszylinder (13) in sich aufnehnmen. Dabei ist dann für die Drehung der Innenform (1) um die Schwenkachse (2) ein eigener, nicht dargestellter Antrieb vorzusehen.
Dies ist auch dann erforderlich, wenn die Kolben-Zylinder-Einheit, die zwischen die Kettenteile (9) und (14) zwischengeschaltet ist, einfach wirkend im Sinne einer Verkürzung des Zuggliedes ausgebildet ist. Auch kann die herzustellende Bogenform von der eines Halbkreises abweichen und eine beliebige, stetige oder unstetige Krümmung aufweisen.