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Die Erfindung betrifft ein Rohrleitungssystem, insbesondere Mehrkanalrohrleitungssystem, zum Transport von einem oder mehreren flüssigen und/oder gasförmigen Medium (Medien) bzw.
Suspensionen, beispielsweise Fernheizleitung, Kühlmittelleitung, Erdöl- bzw. Erdgasleitung, mit einem, vorzugsweise aus Faser- bzw. Asbestzement, Kunstharzbeton, Kunststoff bestehenden,
Aussenrohr und mit einem oder mehreren, vorzugsweise gleichfalls aus Faser- bzw. Asbestzement,
Kunstharzbeton, Kunststoff, bestehenden Innenrohr (en), in dem ein, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff bestehendes, Mediumrohr mit Gleitstücken, insbesondere in axialer Richtung, verschiebbar gelagert ist, wobei der Zwischenraum zwischen Innenrohr und Mediumrohr als
Luftspalt ausgebildet ist, wobei die vorzugsweise ring-bzw.
ringabschnittförmig ausgebildeten
Gleitstücke an dem Innenrohr befestigt sind, wobei das Innenrohr in dem Aussenrohr über dessen gesamte Länge wärmebrückenfrei angeordnet ist, wobei der Hohlraum zwischen dem Aussenrohr und dem Innenrohr mit elastischem Kunststoffschaum, vorzugsweise Polyurethanschaum, vollständig ausgeschäumt ist und wobei das Aussenrohr und das Innenrohr mit diesem Kunststoffschaumkörper beabstandet voneinander gehalten sind.
Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zum Herstellen dieses Rohrleitungssystems.
Bei Fernheizleitungen ist es üblich, die vom Wärmemedium durchflossenen, isolierten Rohre in Mantelrohren zu verlegen, um erstere von äusseren Beanspruchungen zu schützen. Solche Mantelrohre können auch in der chemischen Industrie für Dampfleitungen, Kühlmittelleitungen usw. verwendet werden.
Aus der AT-PS Nr. 295093 ist eine doppelwandige Rohrleitung mit einem äusseren Rohrstrang bekannt, in dem ein innerer, isolierter Rohrstrang aus Metall-, insbesondere Stahlrohren über Abstandhalter gleitbar gelagert ist, wobei jeder Abstandhalter aus wenigstens drei Rippen besteht, die im, insbesondere gleichen, Abstand voneinander am Umfang des inneren Rohrstranges angeordnet sind und vom letzteren in etwa radialer Richtung abstehen. Bei dieser bekannten Rohrleitung, die als Fernheizleitung vielfach angewendet wird, besteht der äussere Rohrstrang aus Faserzement-, vorzugsweise Asbestzementrohren, und jede Rippe ist gleichfalls aus Faserzement, z. B. Asbestzement, gebildet und einzeln am inneren Rohrstrang befestigt.
Bei dieser bekannten Rohrleitung und auch bei den andern bekannten Rohrleitungssystemen werden die Gleitstücke stets am Mediumrohr befestigt.
So ist beispielsweise auch aus der CH-PS Nr. 405030 eine isolierte Leitung, insbesondere Fernheizleitung, bekannt, bei welcher innerhalb eines Mantelrohres aus Asbestzement ein als Mediumrohr dienendes Stahlrohr isoliert angeordnet ist. Auch in diesem Fall sind die für die Wärmebewegungen des Stahlrohres gegenüber dem Asbestzementrohr notwendigen Gleitstücke bzw.
Gleithülsen am Stahlrohr bzw. Mediumrohr selbst befestigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese bekannten Rohrleitungen weiter zu verbessern, und die Anbringung der Gleitstücke und das Verlegen des Rohrleitungssystems zu vereinfachen.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einem Rohrleitungssystem der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die Gleitstücke an den stirnseitigen Enden des Innenrohres angeordnet sind, wobei gegebenenfalls die Gleitstücke als Klammer mit zwei, vorzugsweise federnden, Schenkeln ausgebildet sind, welche auf das stirnseitige Ende des Innenrohres aufgebracht werden, oder als umlaufender Ring ausgebildet sind, der zwischen die stirnseitigen Enden benachbarter Innenrohre eingesetzt ist, oder einen Verankerungsteil aufweisen, der in eine am inneren Umfang des Innenrohres ausgebildete Nut fest eingebracht ist.
Durch die Anbringung der Gleitstücke an dem Innenrohr kann das Verlegen des Rohrleitungssystems an der Baustelle weiter vereinfacht werden.
Zwecks Vermeidung von Wärmebrücken ist es zweckmässig, dass das Gleitstück in axialer Richtung gegenüber der Stossstelle benachbarter Aussenrohre versetzt angeordnet ist.
Um eine ausreichende Distanzierung des Mediumrohres zu gewährleisten, ist es günstig, wenn in an sich bekannter Weise entlang des Umfanges des Innenrohres drei oder mehrere im Abstand voneinander angeordnete Gleitstücke vorgesehen sind.
Um das axiale Verschieben des Mediumrohres zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn die dem Mediumrohr zugewendete Gleitfläche des Gleitstückes gerundet bzw. ballig ausgebildet ist.
Hiebei ist es günstig, dass der Krümmungsradius der balligen Berührungsfläche kleiner
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als der Durchmesser des Mediumrohres ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass nach dem Ausschäumen und vor dem
Zusammenfügen der Rohrschüsse die Gleitstücke auf die Enden des Innenrohres aufgebracht werden, bei dem gegebenenfalls der Schaumstoffkörper am andern Ende in axialer Richtung, um beispielsweise 0, 5 bis 20 mm, hinter das Ende des Aussenrohres zurückspringt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind, näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Rohrleitungssystem, Fig. 2 eine Einzelheit der Fig. 1 gemäss Pfeil II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Rohrleitungssystems.
Bei dem Rohrleitungssystem gemäss Fig. 1 ist in einem Aussen-bzw. Mantelrohr-l-aus Faser- bzw. Asbestzement ein Innen- bzw. Kernrohr --2-- aus Faser- bzw. Asbestzement angeordnet, in dem mittels Gleitstücken --4-- ein aus Metall bestehendes Mediumrohr --3-- in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist. Das Innenrohr --2-- ist in dem Aussenrohr-l-über dessen gesamte Länge wärmebrückenfrei angeordnet, wobei der ringförmige Hohlraum zwischen Aussenrohr --1-- und Innenrohr --2-- mit elastischem Kunststoffschaum --5-- im wesentlichen vollständig ausgeschäumt ist. In dem Schaumstoffkörper können ausserdem je ein nicht dargestelltes Entlüftungsrohr und Entwässerungsrohr eingebettet sein.
Mittels des Schaumstoffkörpers, der vorzugsweise aus elastischem Hart-Polyurethan-Schaumstoff besteht, wird das Innenrohr lagerichtig im Aussenrohr gehalten.
Der Ringspalt zwischen Innenrohr und Mediumrohr ist nicht mit Schaumstoff gefüllt, sondern als Luftspalt --8-- ausgebildet.
Die Verbindung der Aussenrohre --1-- erfolgt mittels einer Muffe --11--, die an ihrem inneren Umfang mit Nuten versehen ist, in die, gegebenenfalls vorgespannte Dichtungsringe - eingelegt sind.
An den stirnseitigen Enden der Innenrohre --2-- sind die Gleitstücke --4-- angeordnet.
Die Gleitstücke --4-- sind klammerartig ausgebildet und besitzen zwei Schenkel --14--, mittels welchen sie auf die stirnseitigen Enden der Innenrohre --2-- aufgeschoben sind. Im Querschnitt gesehen, sind die Gleitstücke --4-- somit im wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei die Schenkel --14-- das U bilden.
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werden dabei durch Reibungsschluss an den stirnseitigen Enden der Innenrohre --2-- festgehalten.
Die Berührungsflächen zwischen den Gleitstücken --4-- und dem bzw. den Mediumrohren --3-sind ballig oval ausgeführt, wobei die Berührungsradien zwischen Gleitflächen --4-- und Mediumrohr --3-- kleiner als die Mediumrohraussendurchmesser sind. Die Gleitstücke --4-- werden in die jeweiligen Innenrohrenden eingeschlagen. Die axiale Sicherung der Gleitstücke --4-- gegen Verschieben derselben erfolgt mit dem jeweilig nächsten anstossenden Innenrohr --2--.
Es sollen mindestens drei um je 1200 zueinander versetzte Gleitstücke --4-- über den Umfang des jeweiligen Innenrohres --2-- angeordnet sein. Die Drainagewirkung über das bzw. die Innenrohre --2-- ist gegeben.
Die Vorteile dieser Gleitstückanordnung bestehen in der geringen Reibung, vorzugsweise Stahl auf Stahl, zwischen Mediumrohr bzw. Mediumrohren und den Gleitstücken, der einfachen Montage durch mechanisches Einschlagen der Gleitstücke in das bzw. die jeweiligen Innenrohre, sowie der grossen Toleranzbandbreite zwischen Kernrohr/Gleitstück/Mediumrohr. Diese Anordnung ermöglicht das Einziehen von mehreren 100 m einbaufertig verbundenem, vorzugsweises verschweisstem, Mediumrohr bzw. Mediumrohren, in einem Arbeitsgang, in die bereits verlegten Ein- oder Mehrleitersystemrohre.
In Fig. 2 ist die ballige, ovale Berührungsfläche --15-- der Gleitstücke --24-- dargestellt.
Die Gleitstücke --4-- können auch aus anderem Metall oder Kunststoff hergestellt, und gegebenenfalls oberflächenbehandelt bzw. mit einer Beschichtung versehen werden, damit ein entsprechender Korrosionsschutz sowie eine Reibungsverminderung gegeben ist.
Die Herstellung des erfindungsgemässen Rohrleitungssystems erfolgt folgendermassen :
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In ein aus Faser- bzw. Asbestzement bestehendes Aussenrohr-l-wird mindestens ein, gleichfalls aus Faser- bzw. Asbestzement bestehendes Innenrohr --2-- eingeschoben. Danach wird der Hohlraum zwischen dem Aussenrohr --1-- und Innenrohr --2-- mit elastischem Schaum- stoff, insbesondere Polyurethan-Schaumstoff, ausgeschäumt, so dass der Schaumstoffkörper --5-- entsteht.
Der Schaumstoffkörper --5-- steht am einen Ende des Innenrohres --2-- in axialer
Richtung über die Enden des Aussenrohres-l-um beispielsweise 0, 5 bis 20 mm vor und springt am andern Ende des Innenrohres --2-- in axialer Richtung um beispielsweise 0, 5 bis 20 mm hinter das Ende des Aussenrohres-l-zurück. Nun werden die Gleitstücke --4-- auf die Enden des Innenrohres --2-- aufgebracht, wobei sie durch Federwirkung auf den Enden fest aufsitzen.
Die Gleitstücke --4-- werden hiebei mit ihrem einen Schenkel --14-- in den Kunststoffschaumkör- per --5-- eingebettet. Der gegenüber dem Aussenrohr-l-vorspringende Kunststoffschaumkör- per --5-- hat eine Ausnehmung --17-- für die Gleitstücke.
Danach werden die einzelnen solcherart gebildeten Rohrschüsse zusammengefügt, wobei gegebe- nenfalls die axialen Stirnflächen der Schaumstoffkörper in Axialrichtung gegeneinander gedrückt werden. Anschliessend wird über die Verbindungsstelle der Aussenrohre-l-die Hülse bzw. Muf- fe. --11-- geschoben, und das Mediumrohr --3-- in das Innenrohr --2-- eingeführt und mittels der Gleitstücke --4-- gelagert.
Bei dem Rohrleitungssystem gemäss Fig. 3 ist in einem Aussen-bzw. Mantelrohr-l-aus
Faser- bzw. Asbestzement ein Innen- bzw. Kernrohr --2-- aus Faser- bzw. Asbestzement angeord- net, in dem mittels ringförmiger Gleitstücke --24-- ein aus Metall bestehendes Mediumrohr --3-- in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist. Das Innenrohr --2-- ist in dem Aussenrohr-l- über dessen gesamte Länge wärmebrückenfrei angeordnet, wobei der ringförmige Hohlraum zwischen Aussenrohr --1-- und Innenrohr --2-- mit elastischem Kunststoffschaum --5-- im wesentlichen vollständig ausgeschäumt ist. Mittels des Schaumstoffkörpers, der vorzugsweise wieder aus elasti- schem Hart-Polyurethan-Schaumstoff besteht, wird das Innenrohr --2-- lagerichtig im Aussenrohr - gehalten.
Der Ringspalt zwischen Innenrohr --2-- und Mediumrohr --3-- ist nicht mit
Schaumstoff gefüllt, sondern als Luftspalt --8-- ausgebildet.
Die Verbindung der Aussenrohre-l-erfolgt mittels einer Muffe --11-, die an ihrem inneren Umfang mit Nuten versehen ist, in die, gegebenenfalls vorgespannte Dichtungsringe --12-eingelegt sind.
Die ringförmigen Gleitstücke --24-- sind als umlaufende Ringe ausgebildet und sind zwischen den stirnseitigen Enden benachbarter Innenrohre --2-- festgehalten. Der Kunststoffschaumkörper --5-- des einen Innenrohres weist hiebei im Bereich des Gleitstückes --24-- eine Ausnehmung --27-- auf.
Das Gleitstück --24--, das vorzugsweise aus Grauguss oder Stahlguss ist, ist an der Berüh- rungsfläche --25-- mit dem bzw. den Mediumrohren --3-- ballig oval ausgeführt, wobei der bzw. die Berührungsradien zwischen Gleitstück --24-- und Mediumrohr --3-- kleiner als der bzw. die Mediumrohraussendurchmesser ist bzw. sind. Die axiale Sicherung des bzw. der Gleit- stücke (s) -24-- gegen axiales Verschieben erfolgt mit dem jeweilig nächsten anstossenden Innenrohr --2--. Die Drainagewirkung über das Innenrohr --2-- ist gegeben, da an der tiefsten Stelle, je montiertem Gleitstück vorzugsweise eine Drainagebohrung --26-- oder Gussaussparung angebracht ist (Fig. 3).
Die Vorteile dieses Systems bestehen in der geringeren Reibung, vorzugsweise Grauguss auf Stahl, sowie in der einfachen Montage durch Aufschieben des bzw. der Gleitstücke auf das jeweilige Innenrohr bzw. Innenrohre. Diese Anordnung ermöglicht das Einziehen von mehreren 100 m einbaufertig verbundenem, vorzugsweise verschweisstem Mediumrohr bzw. Mediumrohren, in einem Arbeitsgang, in die bereits verlegten Ein- oder Mehrleitersystemrohre.
Fig. 4 zeigt eine Ausführung, bei welcher ein Gleitstück --34-- mit einer balligen Gleitfläche --35-- und einem Verankerungsteil --36-- in eine Nut --37-- eines Innenrohres --2-eingesetzt ist. Die Nut --37-- ist am inneren Umfang des Innenrohres --2-- ausgebildet, und das Gleitstück --34-- besteht aus Faser- bzw. Asbestzement oder Kunststoff und ist mit seinem Verankerungsteil --36-- fest in die Nut --37-- des --37-- des Innenrohres --2-- eingepresst.
Die Erfindung ist anwendbar auf Rohrstränge beliebigen Querschnittes, also auch unrunden
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