<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Rücken von Lasten im Forstbetrieb, insbesondere von Bäumen oder Baumstämmen, mit einem Tragseil für eine Laufkatze od. dgl. zur Anhängung der Last und mit zwei in einem gemeinsamen, vorzugsweise an die Dreipunkthydraulik eines Traktors anschliessbaren, Gestell auf Wellen drehbar gelagerten Seiltrommeln, auf deren eine ein Zugseil zur Bewegung der Laufkatze längs des Tragseiles aufwickelbar ist, wogegen auf die andere Seiltrommel das Tragseil aufwickelbar ist, wobei die beiden Seiltrommeln mit gegeneinander quer zur Achsrichtung versetzten parallelen Achsen im Gestell angeordnet und durch einen gemeinsamen, an die Zapfwelle eines Traktors anschliessbaren Antrieb über ausrückbare Kupplungen antreibbar sind.
Seilwinden dieser Art sind bekannt (DE-AS 2529620). Sie werden im Forstbetrieb eingesetzt für die herkömmliche Bodenrückung, weiters für die Schwachholz- und Ganzbaumrückung bergab und schliesslich zur Bergaufrückung im Tragseilverfahren für Durchforstungsholz und Starkholz. Bei der bekannten Anordnung sind die beiden Seiltrommeln in einem gemeinsamen Gestell mit parallelen Achsen gelagert. Beim Anschluss dieses Gestelles an einen Traktor entstehen erhebliche Kippbeanspruchungen auf den Traktor. Weiters ist nachteilig, dass die Seile sich bei flachem Ablauf berühren können und dass erhebliche Drehmomente und somit ein grosser Energieaufwand zum Betrieb nötig ist.
Es ist auch bekannt (GB-PS Nr. 1, 391, 606), ein Tragseil an zwei Masten fix zu verankern, wobei in einem ortsfesten Gestell zwei Seiltrommeln angeordnet sind, von denen ein Zugseil und ein Rückholseil ablaufen, die beide auf eine entlang des Tragseiles geführte Laufkatze einwirken.
Die beiden Seiltrommeln sind gleichachsig auf einer gemeinsamen Welle angeordnet und können über Kupplungen einzeln oder gemeinsam dem Antrieb zugeschaltet werden. Diese Konstruktion hat den Nachteil eines verhältnismässig hohen Aufwandes und es ist die Montage des über die beiden Masten zu spannenden Tragseiles mitunter schwierig durchzuführen und daher zeitraubend. Weiters besteht auch hier der Nachteil, dass bei der Rückung von schweren Lasten, wie dies im Forstbetrieb unumgänglich ist bzw. bei Auftreten plötzlicher grösserer Widerstände (z. B. bei der Bodenrückung eines nicht entasteten Baumes) die Gefahr besteht, dass der Traktor durch die auf ihn einwirkenden Kippmomente aufgestellt bzw. umgeworfen wird.
Schliesslich hat diese bekannte Konstruktion den Nachteil, dass die Seile verhältnismässig rasch laufen, was für die Bodenrückung insbesondere sperriger Lasten oft gar nicht erwünscht ist, abgesehen davon, dass dadurch hohe Belastungsspitzen auf den Antrieb einwirken.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und, ausgehend von dem eingangs geschilderten Stand der Technik, eine Vorrichtung zum Rücken von Lasten im Forstbetrieb zu schaffen, bei welcher die Belastungsspitzen vermieden sind und der Energieverbrauch vergleichs-
EMI1.1
an sich bekannter Weise, auch in Achsrichtung gegeneinander versetzt sind und dass in einer dadurch gebildeten Ecke des Gestelles die Antriebswelle zum Anschluss an die Zapfwelle eines Traktors gelagert ist und dass die beiden Seiltrommeln miteinander durch ein die Seiltrommel für das Tragseil mit Untersetzung relativ zur Drehzahl der Seiltrommel für das Zugseil antreibendes Untersetzungsgetriebe verbunden sind.
Dadurch ergibt sich eine gedrängte Bauweise sowohl in vertikaler Richtung als auch in horizontaler Richtung, so dass die auf den Traktor einwirkenden Kippmomente vergleichsweise gering sind. Die Versetzung der beiden Seiltrommeln hat auch den Vorteil, dass die von den beiden Trommeln ablaufenden Seile nicht miteinander in Berührung kommen. Durch den Untersetzungsantrieb für die dem Tragseil zugeordnete Seiltrommel wird an Energie gespart und es wird verhindert, dass diese Seiltrommel zu rasch läuft. Dies ist vorteilhaft im Hinblick auf eine vielseitige Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemässen Vorrichtung, welche, wie eingangs erwähnt, sowohl zur herkömmlichen Bodenrückung als auch zur Schwachholz- und Ganzbaumrückung bergab als auch zur Bergaufrückung im Tragseilverfahren angewendet werden kann.
Bei der Bergabrückung kann das Tragseil als Zugseil verwendet werden, um die geringere Geschwindigkeit des Tragseiles auszunutzen und damit das zu transportierende Gut zu schonen und an Energie zu sparen. In diesem Fall dient dann das Zugseil als Rückholseil, mit welchem das Tragseil über eine Umlenkrolle bergauf in den Arbeitsbereich gezogen wird. Dadurch wird das mühsame händische Bergaufziehen des Zugseiles durch Maschinenarbeit ersetzt.
<Desc/Clms Page number 2>
Es kann jedoch auch mit wenigen Zusatzgeräten und kurzer Arbeitszeit ein Seilkran aufge- stellt werden, welcher eine energiesparende und schonende Bringung für Holz und Bestand gewähr- leistet. Hiebei kann so vorgegangen werden, dass an einem oberhalb der Forststrasse stehenden
Baum je eine Umlenkrolle für das Tragseil und das Zugseil befestigt werden, je nach Gelände in einer Höhe bis zu 10 m. Dieser Baum wird sodann mit Abspannseilen abgesichert. Das Tragseil wird nun von seiner Seilwinde über die Umlenkrolle in den Arbeitsbereich unterhalb der Forststra- sse geführt und dort an einem Baum befestigt bzw. verankert. Das Zugseil führt von der Winde über eine zweite Umlenkrolle zur Laufkatze.
Diese Aufstellung hat den Vorteil, dass die Seile quer über die Forststrasse führen und somit die volle Breite der Forststrasse als Lagerplatz genutzt wer- den kann, so dass auch bei schmalen Forststrassen genügend Lagerplatz zur Verfügung steht. An der gegenüberliegenden Seite der Seilwinde bzw. des Traktors kann jederzeit ein müheloser Abtransport des Holzes mit einem Lastkraftwagen erfolgen.
Sollte kein natürlicher Baum für die Anbringung der Umlenkrollen für das Trag- bzw. das Zugseil vorhanden sein, so kann hiezu ein aufgestelltes Bloch mit entsprechender Absicherung dienen.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist die Welle für die Seiltrommel für das Zugseil von der Zapfwelle des Traktors über einen Untersetzungskettentrieb angetrieben, auf welcher Welle an der der Seiltrommel abgewendeten Seite dieses Kettentriebes das kleinere der beiden Ritzel eines die Untersetzung für die Welle der Seiltrommel für das Tragseil bildenden Kettenrades sitzt, welches Ritzel über der Welle der Seiltrommel für das Tragseil angeordnet ist. Dadurch wird eine besonders gedrängte Bauweise, wobei auch die Welle der Zugseiltrommel in energiesparender Weise angetrieben ist, erzielt.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung kann die Anordnung so getroffen sein, dass die Seiltrommel für das Tragseil ein neben ihrem Aufnahmefach angeordnetes, von diesem durch eine Zwischenwand getrenntes Spannfach aufweist und dass für das Tragseil eine Seileinlaufrolle vorgesehen ist, die in einer die Seiltrommel umgebenden Gestellwand parallel zur Achsrichtung der Seiltrommel verschiebbar geführt ist. Dies bringt den Vorteil, dass das Drehmoment zur Einholung des Tragseiles auch dann gering gehalten werden kann, wenn das Tragseil sehr lang ist und daher einen grossen Wickel auf seiner Trommel bildet.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung.
Die Vorrichtung hat einen teils verschweissten, teils verschraubten Stahlrahmen, welcher ein Gestell --14-- für die Lagerung der Seiltrommeln --4, 7-- für das Zugseil --15-- bzw. das Tragseil --16-- bildet. Dieses Gestell --14-- ist mittels Flanschen --17-- an die übliche Dreipunkthydraulik eines Traktors anschliessbar, von dessen nicht dargestellter Zapfwelle aus der Antrieb der Seiltrommeln --4, 7-- über eine im Gestell --14-- gelagerte Antriebswelle --1--, die über eine Gelenkwelle an die Traktorzapfwelle angeschlossen ist, erfolgt.
Die Welle --2-- für die Seil- trommel --4-- für das Zugseil --15-- und die Welle --3-- für die Seiltrommel --7-- für das Tragseil --16-- liegen zueinander parallel, sind jedoch im Gestell --14-- sowohl in axialer Richtung als auch in hiezu normaler, senkrechter Richtung gegeneinander versetzt gelagert. In der dadurch gebildeten Ecke --18-- des Gestelles --14-- ist die Antriebswelle --1-- gelagert.
Dies ergibt die Möglichkeit, in platzsparender Bauweise die Welle --2-- von der Antriebswelle --1-- über einen Untersetzungskettentrieb --19-- anzutreiben, welcher eine Kette --20-- hat, die über ein auf die Antriebswelle --1-- aufgekeiltes kleineres Kettenrad --21-- und ein auf die Welle --2-- aufgekeiltes grösseres Kettenrad --22-- läuft. An der der Seiltrommel --4-- abgewendeten Seite dieses Unter- setzungskettentriebes --19-- ist ein Untersetzungsgetriebe --23-- angeordnet, welches ebenfalls aus einem Kettentrieb mit einer Kette --24-- besteht, die über ein kleineres, auf die Welle-2aufgekeiltes Kettenrad ausgebildetes Ritzel --25-- und ein grösseres, auf die Welle --3-- aufgekeiltes,
als Kettenrad ausgebildetes Ritzel --26-- läuft. Jeder Seiltrommel --4, 7-- ist ferner eine als Scheibenkupplung ausgebildete Kupplung --5 bzw. 8-- zugeordnet, welche Kupplungen koaxial zu den Seiltrommeln --4, 7-- angeordnet sind. Dadurch sind diese beiden Seiltrommeln, welche auf den Wellen-2 bzw. 3-- drehbar gelagert sind, einzeln nach Wahl antreibbar bzw. ausschaltbar. Ferner sind als Bandbremsen 28--ausgebildete Bremsen für die beiden Seiltrommeln - 4 bzw. 7-- vorgesehen.
<Desc/Clms Page number 3>
Für den Einlauf des Zugseiles --15-- dient eine im Gestell --14-- unverschiebbar, jedoch schwenkbar gelagerte Seileinlaufrolle --10--, wogegen für den Einlauf des Tragseiles --16-- eine in einer Gestellwand --30-- verschwenkbar und in Richtung des Doppelpfeiles 29 verschiebbare Seileinlaufrolle --11-- vorgesehen ist. Dies ermöglicht es, das Tragseil --16-- wahlweise in ein Aufnahmefach --31-- oder in ein von diesem durch eine Zwischenwand --32-- getrenntes Spannfach - einlaufen zu lassen, so dass auch bei grosser Länge des Tragseiles-16-- der Wickelradius und damit das aufzubringende Drehmoment klein gehalten werden können.
Die Vorrichtung hat ferner am Gestell --14-- einen Stütz schild --13--, die erforderlichen Bedienungs- und mechanischen Steuereinrichtungen für Kupplung und Bremse und eine nicht dargestellte Laufkatze mit einer Laufrolle und einer Umlenkrolle. Der Einsatz eines Laufwagens ist ebenfalls möglich. Ferner sind als Zusatzgeräte eine grosse Umlenkrolle für das Tragseil und eine kleine Umlenkrolle für das Zugseil sowie eine weitere kleine Umlenkrolle mit einer Einhakevorrichtung für die Rückeketten vorgesehen, weiters die erforderlichen Abspannseile.
Die Untersetzung von der Antriebswelle --1-- auf die Welle --2-- beträgt zweckmässig 3 : 1, so dass also bei einer Drehzahl der Traktorzapfwelle von 540 Umdr/min die Welle --2-- mit einer Drehzahl von 180 Umdr/min angetrieben wird. Die Untersetzung von der Welle --2-- auf die Wel- le --3-- beträgt zweckmässig 4 : 1, so dass also bei den angegebenen Drehzahlen die Welle --3-mit 45 Umdr/min läuft.
Bei einer zweckmässigen Ausführungsform waren folgende technische Daten gegeben :
EMI3.1
<tb>
<tb> Zugseil <SEP> Tragseil
<tb> Maximale <SEP> Zugkraft <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> t <SEP> 5 <SEP> t <SEP>
<tb> Trommelbreite <SEP> 100 <SEP> mm <SEP> 310 <SEP> mm
<tb> Trommelkerndurchmesser <SEP> 200 <SEP> mm <SEP> 200 <SEP> mm
<tb> Seilfassung <SEP> 270 <SEP> m <SEP> 270 <SEP> m
<tb> Seildurchmesser <SEP> 8 <SEP> mm <SEP> 14 <SEP> mm
<tb> Mittlere <SEP> Seilgeschwindigkeit <SEP> 3,33 <SEP> m/s <SEP> 0,83 <SEP> m/s
<tb> (12 <SEP> km/h) <SEP> (3 <SEP> km/h)
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1.
Vorrichtung zum Rücken von Lasten im Forstbetrieb, insbesondere von Bäumen oder Baumstämmen, mit einem Tragseil für eine Laufkatze od. dgl. zur Anhängung der Last und mit zwei in einem gemeinsamen, vorzugsweise an die Dreipunkthydraulik eines Traktors anschliessbaren, Gestell auf Wellen drehbar gelagerten Seiltrommeln, auf deren eine ein Zugseil zur Bewegung der Laufkatze längs des Tragseiles aufwickelbar ist, wogegen auf die andere Seiltrommel das Tragseil aufwickelbar ist, wobei die beiden Seiltrommeln mit gegeneinander quer zur Achsrichtung versetzten parallelen Achsen im Gestell angeordnet und durch einen gemeinsamen, an die Zapfwelle eines Traktors anschliessbaren Antrieb über ausrückbare Kupplungen antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seiltrommeln (4,7), in an sich bekannter Weise,
auch in Achsrichtung gegeneinander versetzt sind und dass in einer dadurch gebildeten Ecke (18) des Gestelles (14) die Antriebswelle (1) zum Anschluss an die Zapfwelle eines Traktors gelagert ist und dass die beiden Seiltrommeln (4,7) miteinander durch ein die Seiltrommel (7) für das Tragseil (16) mit Untersetzung relativ zur Drehzahl der Seiltrommel (4) für das Zugseil (15) antreibendes Untersetzungsgetriebe (23) verbunden sind.