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Die Erfindung betrifft einen Rohrpostbauteil, mit einem Schwenkrohr, das mit seinem einen
Ende luftdicht und längsverschiebbar an ein Anschlussrohr angelenkt und über eine Antriebsvor- richtung, insbesondere einen mit einem Motor versehenen Kurbeltrieb, aus einer Ruhestellung, in der sein anderes Ende mit einem weiteren Anschlussrohr fluchtet, in wenigstens eine Austellage verschwenkbar ist, wobei im Bereich des Ausstellendes des Schwenkrohres zusätzliche Führungen vor- gesehen sind.
Ein derartiger Rohrpostbauteil kann bei dem beschriebenen prinzipiellen Aufbau entweder als
Weiche im Zuge einer Rohrpostanlage oder als Sende- oder Empfangsstation ausgeführt sein. Bei der Ausführung als Weiche fluchtet das Schwenkrohr in der Ausstellage mit einem dritten Anschluss- rohr, wobei dafür gesorgt werden muss, dass das Ausstellende möglichst dicht an das jeweilige An- schlussrohr anschliesst. Bei der Ausführung des Rohrpostbauteiles als Sende- und Empfangsstation werden Einrichtungen zum Einführen bzw. zur Entnahme einer Rohrpostbüchse in der Ausschwenk- stellung und gegebenenfalls im Falle der Empfangsstation noch zum Abbremsen der ankommenden
Rohrpostbüchse vorgesehen. Ein Hauptvorteil von Rohrpostbauteilen der eingangs genannten Art besteht darin, dass sie eben bei prinzipiell gleichbleibendem einfachem Aufbau als Weiche bzw.
Sende- oder Empfangsstation eingesetzt werden können, wobei bei allen drei Einsatzarten das Schwenkrohr und seine Anschlussenden sowie die vorgesehene Antriebsvorrichtung gleich bleiben.
Bei einem bekannten Rohrpostbauteil der genannten Art ist das Schwenkrohr an das eine Anschlussrohr über eine luftdichte Balgenverbindung angeschlossen und besitzt mit Abstand von diesem Anschlussende zwei diametral gegenüberliegend angeordnete Stützzapfen, durch die Haltestifte geführt sind, die im Bereich der Balgenverbindung in um eine gemeinsame Querachse verdrehbare Lagerkörper längsverschiebbar eingreifen, wobei auf den Haltestiften Druckfedern angebracht sind, die das Bestreben haben, das Schwenkrohr in Richtung auf sein Ausstellende hin zu verschieben.
Mit geringem Abstand innerhalb des Ausstellendes ist eine Gleitrolle angeordnet, die auf einer festen Führungsbahn geführt ist, die ihrerseits den Schwenkendstellungen zugeordnete Rastvertiefungen besitzt. Die Druckfedern haben das Bestreben, die Gleitrolle gegen die Führungsbahn zu drücken. Für den Antrieb des Schwenkrohres dient ein ausserhalb des Schwenkbereiches angeordneter Getriebemotor, der eine Kurbel antreibt, die ihrerseits über eine Pleuelstange am Schwenkrohr angreift. Der Motor kann über Endschalter, die vom Schwenkrohr betätigt werden, zusätzlich geschaltet werden, wird aber sonst von der zentralen Steueranlage aus oder auch im Falle einer Aufgabestation über zusätzliche Handschalter gesteuert.
Nachteilig bei dem bekannten Rohrpostbauteil ist, dass sich eine äusserst aufwendige und dabei vielfach nicht ausreichend stabile Konstruktion für die Anlenkung des Schwenkrohres ergibt, dass die Führung mit Führungsrolle und zugeordneter Gleitbahn aufwendig ist, dass relativ grosse Kräfte für die Verstellung des Schwenkrohres notwendig sind, wobei viele Teile dem Verschleiss unterliegen, und dass schliesslich die Anlage häufig gewartet werden muss und trotzdem im Bereich des Ausstellendes keine ausreichende Abdichtung der Verbindung mit Anschlussrohren usw. gewährleistet werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Rohrpostbauteiles der eingangs genannten Art, bei dem mit einfachen Mitteln eine einwandfreie Abdichtung beider Anschlussenden des Schwenkrohres und der Anschlussrohre erzielt werden kann, eine einfache Führung ermöglicht wird und trotzdem für die Verstellung des Schwenkrohres nur ein geringer Kraftaufwand bei praktisch vernachlässigbarem Verschleiss der gegeneinander bewegbaren Teile erforderlich ist.
Die gestellte Aufgabe wird prinzipiell dadurch gelöst, dass als zusätzliche Führung ein vorzugsweise in seiner Länge einstellbarer Lenker dient, der mit seinem einen Ende am Schwenkrohr und mit seinem andern, zum Ausstellende oder über dieses hinausweisenden Ende in einem zwischen der Ruhestellung und der Ausstellage liegenden Bereich, insbesondere auf der Symmetrieebene des
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Anschlussrohr bestimmende Länge aufweist und der das Schwenkrohr bei dessen Verschwenkung in eine Abhebestellung vom fluchtenden Anschlussrohr leitet, wobei das Schwenkrohr in seinem Anlenkbereich mit einem Dichtungswulst in eine muffenartige Erweiterung des Endes des Anschlussrohres eingreift, insbesondere über den Dichtungswulst hinausragende, eine Schwenkachse bestimmende Schwenkzapfen trägt,
die in Innennuten der muffenartigen Erweiterung des Anschlussrohres in dessen Längsrichtung verschiebbar geführt sind.
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Bei der erfindungsgemässen Ausführung wird die aufwendige und störungsanfällige Führungs- bahn-Gleitrollenanordnung, bei der Federn notwendig sind, um die Gleitrolle mit der Führungsbahn in Eingriff zu halten, durch eine einfache Lenkeranordnung ersetzt. Dabei kann durch entsprechen- de Anordnung des Lenkers und entsprechende Wahl der Lenkerlänge ein ausreichender Anpressdruck des
Ausstellendes des Schwenkrohres an das jeweilige Anschlussrohr eingestellt werden. Da anderseits der
Lenker bei der Verstellung des Schwenkrohres ein Abheben des Rohrendes vom jeweiligen Anschluss bewirkt, erfordert die Verstellung des Schwenkrohres selbst einen nur geringen Kraftaufwand. Vor- zugsweise wird das Schwenkrohr über einen eigenen, zusätzlichen Kurbeltrieb betätigt.
Es wäre aber auch eineAusführung möglich, bei der der Kurbeltrieb über eine Pleuelstange am Lenker angreift oder sogar der Lenker selbst den Kurbelarm des zur Verstellung. des Schwenkrohres vorgesehenen Kurbeltriebes bildet.
Eine exakte Einstellung und allenfalls auch eine Nachstellung wird ermöglicht, wenn der
Lenker in seiner Länge einstellbar ist. Die bevorzugte Ausführung des Schwenkrohres in seinem Anlenkbereich gibt eine genaue und einfache, dabei luftdichte Führung des Schwenkrohres am Ende des Anschlussrohres, wobei die gesamte Schwenkvorrichtung in der muffenartigen Erweiterung des Anschlussrohres gekapselt und daher vor Verschmutzung gesichert ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind den nachfolgenden Zeichnungen zu entnehmen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen : Fig. 1 einen Rohrpostbauteil in Vorderansicht, wobei das eine Anschlussrohr im Teilschnitt veranschaulicht ist, und Fig. 2 eine zugehörige Seitenansicht.
Für den Rohrpostbauteil ist ein Traggestell-l-vorgesehen, in das beim Ausführungsbeispiel die Enden von zwei Anschlussrohren --2, 3-- hineinführen, wobei innerhalb des Traggestelles ein muffenartiges Endstück --4-- des Anschlussrohres --2-- angebracht ist, in dem einander diametral gegenüberliegend zwei Längsnuten --5-- ausgeforrnt sind.
Ein Schwenkrohr --6-- trägt am Ende einen Dichtungswulst --7--, der in die Öffnung des muffenartigen Endstückes --4-- längsverschiebbar eingreift. Zwei einander diametral gegenüberliegend angeordnete Schwenkzapfen --8-- greifen in die Nuten --5-- ein.
Am andern Ende des Schwenkrohres --6-- sitzt ein elastischer Dichtungsbund --9--. Das Schwenkrohr --6-- soll beim Ausführungsbeispiel wahlweise in der mit vollen Linien eingezeichneten Verbindungsstellung der beiden Anschlussrohre--2, 3-oder in der strichpunktiert angedeuteten Ausschwenkstellung liegen, in welcher Stellung entweder ein weiteres Anschlussrohr angeschlossen wird oder bei der Ausführung des Rohrpostbauteiles als Sende oder Empfangsstation eine Einführung oder Entnahme von Rohrpostbüchsen über nicht näher dargestellte Einrichtungen ermöglicht wird.
Für den Schwenkantrieb des Schwenkrohres --6-- ist eine Motor-Getriebeeinheit --10, 11-- vorgesehen, über die ein Kurbelarm --12-- angetrieben wird, der seinerseits über eine in ihrer Länge einstellbare, mit beiden Enden angelenkte Pleuelstange --13-- mit dem Rohr --6-- in Verbindung steht. Durch Verdrehen der Kurbel --12-- um 1800 aus der in Fig. 1 voll eingezeichneten Lage wird das Schwenkrohr --6-- in die strichpunktiert eingezeichnete Schwenklage --6'-- ver- stellt.
Zur zusätzlichen Führung des Schwenkrohres --6-- dient ein in seiner Länge einstellbarer Lenker --14--, der um zu den Schwenkzapfen --8--, der Schwenkachse des Kurbeltriebes--12-und den Anlenkachsen der Pleuelstange --13-- parallele Achsen --15, 16-- einerseits mit dem Rohr --6-- schwenkbar verbunden ist und anderseits zwischen den beiden möglichen Stellungen --6, 6'-- des Rohres, insbesondere auf der Symmetrieebene des Schwenkwinkels des Rohres --6--, schwenkbar gelagert ist. Von der Anlenkstelle --15-- aus weist der Lenker --14-- spitzwinkelig zur Rohrachse über das Ausstellende --9-- des Schwenkrohres --6-- hinaus. Das Rohr --6-- ist zusätzlich oben und unten an Gleitführungen --17-- abgestützt. Durch Verkürzung bzw.
Einstellung der Länge des Lenkers --15-- kann erreicht werden, dass das Rohrende --9-- dichtend gegen das Ende des Rohres --3-- gepresst wird. Bei der Schwenkverstellung des Rohres --6-- bewegt sich die Anlenkstelle --15-- auf dem durch den Lenker --14-- bestimmten Kreisbogen. Das Schwenkrohr - wird daher aus der in Fig. 1 und 2 dargestellten Lage zu Beginn des Schwenkvorganges nach rechts verstellt, also mit der Dichtfläche --9-- abgehoben. In der strichpunktierten Stellung
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nach Fig. 1 kann das Rohrende --9-- wieder dichtend an eine Gegenfläche angedrückt werden.