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Die Erfindung betrifft einen Schutzschirm für Schweissarbeiten od. dgl.
Die Durchführung von Schweissarbeiten od. dgl. in geschlossenen Räumen ist für den Schweisser mit der Gefahr von körperlichen Schäden verbunden, wobei diese Gefahr im allgemeinen mit zuneh- mender Anzahl von Schweissarbeiten anwächst. Kurzzeitige Gesundheitsschäden treten durch das
Einatmen von Giftstoffen mit hoher Konzentration auf. Dauerschäden, die erst allmählich und zu- meist im letzten Drittel der Berufslaufbahn auftreten, werden durch eine Vielzahl von Gasgemi- schen chemischen und physikalischen Ursprungs verursacht. Die Inkubationszeit, die einen Zeitraum von bis zu 35 Jahren umfassen kann, erschwert dabei die Feststellung, welche Schadstoffe die grösste Gefahr bedeuten.
Um die Umgebungsluft des Schweissers zu verbessern, wird in der Regel eine Belüftung des gesamten Arbeitsraumes vorgenommen. Dabei ziehen aber die aufsteigenden Schweissgase am Schweisser vorbei. Um eine gesundheitliche Schädigung durch schlechte Atemluft zu vermeiden, ist ein erheb- licher Luftdurchsatz erforderlich, was zur Folge hat, dass der Schweisser auch einem starken Luft- zug ausgesetzt wird. In der kalten Jahreszeit muss überdies die kontinuierlich zugeführte Frisch- luft auf eine geeignete Arbeitstemperatur erwärmt werden, was einen zusätzlichen hohen Energieauf- wand bedeutet.
Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei geringerem Energieaufwand ist bereits eine
Gas-Absaugeinrichtung bekannt, deren Saugöffnung zur Schweissstelle hin gerichtet ist. Mit dieser
Einrichtung können die Schweissgase unmittelbar von der Schweissstelle abgesaugt werden, noch bevor sie die Umgebungsluft verunreinigen. Die Absaugeinrichtung ist über einen Schlauch mit einer Saugleitung verbunden, die an einen zentralen Ventilator angeschlossen ist, welcher die
Gase ins Freie befördert. Mehrere örtlich voneinander getrennte Saugstellen können auf diese Weise an eine gemeinsame Sammelsaugleitung angeschlossen werden.
Diese Form der Schweissgasabsaugung belastet jedoch den Schweisser mit der zusätzlichen Auf- gabe, die Absaugeinrichtung der Ortsveränderung der Schweissstelle anpassen und nachstellen zu müssen. Man ist daher in jüngster Zeit dazu übergegangen, den Saugschlauch unmittelbar an den Schutzschirm des Schweissers anzuschliessen. Zu diesem Zweck wird dem Schutzschirm eine entsprechende trichterartige Form erteilt. Die Rauchgase werden dadurch vom Schirm erfasst und über den Saugschlauch in die Saugleitung geführt, wodurch eine Verunreinigung der Atemluft vermieden wird. Damit eine vollständige Absaugung der Schweissgase gewährleistet ist, ist nach den bisherigen Erkenntnissen eine Absaugung von etwa 120 m3/h 20% erforderlich.
Um anderseits bei einer vorgegebenen Absaugmenge infolge hoher Absauggeschwindigkeit störende Luftgeräusche im Saugschlauch zu verhindern, ist ein Schlauchdurchmesser mit einer lichten Weite von etwa 50 mm erforderlich.
Zum Festhalten des Schutzschirms muss der Schweisser den Saugschlauch in unmittelbarer Nähe des Schirms mit der Hand umfassen. Der relativ grosse Schlauchdurchmesser führt aber innerhalb kurzer Zeit zur Ermüdung der Hand. Ein weiterer Nachteil der bekannten Schutzschirmausbildung liegt im Energieverbrauch. Sobald der Schutzschirm mit seinem Saugschlauch an eine Saugleitung angeschlossen ist, wird ständig abgesaugt, u. zw. auch dann, wenn nicht geschweisst wird und der Schirm während Nebenzeiten ungenutzt auf dem Schweissplatz liegt. Aus der Praxis ergibt sich, dass die Hauptzeit eines Schweissers bei etwa 30 bis 40% der Arbeitszeit liegt. Infolge der kontinuierlichen Absaugung über den Schweissschirm wird somit auch reine Umgebungsluft aus dem Arbeitsraum abgesaugt.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Schutzschirm mit Schweissgasabsaugung unter Beibehaltung der erläuterten Vorteile so auszubilden, dass die Handhabung des Schirms erleichtert wird und die Gasabsaugung über den Schirm ausserhalb der Schweisshauptzeif ohne zusätzliche Manipulation unterbrochen werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schutzschirm für Schweissarbeiten od. dgl., mit einem im wesentlichen trichterartigen Schirmteil zum Auffangen von Schweissgasen, der Saugöffnungen und einen mit diesen in Verbindung stehenden Gassammelraum aufweist, welcher über eine Saugleitung an eine Gasabsaugeinrichtung angeschlossen ist ;
dieser Schirm zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass im Bereich des Anschlusses der Saugleitung an den Gassammelraum eine LeitungsAbsperrklappe angeordnet ist, die aus einer die Saugleitung absperrenden Schliessstellung in eine
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den Durchflussquerschnitt der Saugleitung freigebende Offenstellung verschwenkbar und mit einem
Betätigungsgestänge verbunden ist, und dass an einem von der Saugleitung getrennten Schirm- haltegriff in an sich bekannter Weise ein Betätigungshebel für das Betätigungsgestänge verschwenk- bar montiert und in der Schliessstellung der Absperrklappe in eine vom Haltegriff abstehende Stel- lung federnd vorgespannt sowie zur Bewegung der Absperrklappe in die Offenstellung an den Halte- griff andrückbar ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung wird erreicht, dass eine Schweissgasabsaugung nur während der tatsächlichen Schweisszeit erfolgt, d. h. während der Hauptzeit ; insbesondere ergibt sich dadurch bei Vorhandensein mehrerer Schweissstellen, die nicht alle gleichzeitig eine Schweiss- gasabsaugung erfordern, eine geringere Leistung des zentralen Ventilators der Absaugeinrichtung und eine Verringerung der aus dem Raum abgesaugten Gesamtluftmenge. Auf diese Weise wird der
Energieaufwand für die Absaugung auf ein Mindestmass herabgesetzt. Ein besonderer Vorteil der
Erfindung besteht darin, dass die Absperrklappe ohne zusätzliche Manipulation mit der den Schutz- schirm haltenden Hand betätigt werden kann.
Es sei erwähnt, dass die Verwendung eines mit einem Betätigungsgestänge verbundenen Be- tätigungshebels bei Schweissschirmen anderer Art z. B. aus der US-PS Nr. 2, 365, 107 bekannt ist.
Bei der bekannten Ausführung, bei der keine Schweissgasabsaugeinrichtung vorhanden ist, ist eine relativ komplizierte Lenkeranordnung vorgesehen, über welche das Betätigungsgestänge betätigbar ist, um ein Fenster des Schweissschirms hochzuklappen und um zum plötzlichen Schliessen des Fen- sters eine vom Betätigungshandgriff gesonderte Vorspanneinrichtung auszulösen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Betätigungshebel, wie an sich bekannt, schalenförmig entsprechend der Form des Haltegriffs ausgebildet und umgreift diesen teilweise. Hiedurch wird die Handhabung des Betätigungsmechanismus der Absperrklappe erleichtert.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zur Vorspannung des Betätigungsmechanismus der Absperrklappe in an sich bekannter Weise eine Druckfeder vorgesehen und es ist diese Druckfeder am trichterartigen Schirmteil abgestützt und greift an der Schwenkverbindungsstelle von Betätigungshebel und Gestänge am Betätigungsmechanismus an.
Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in der ein Vertikalschnitt durch den unteren Teil eines Schutzschirms gemäss der Erfindung gezeigt ist.
Der dargestellte Schutzschirm weist einen im wesentlichen trichterförmigen Schirmteil - mit einem Sichtfenster --2-- auf. Der Schirmteil-l-ist in seinem Trichterbereich mit Durch- trittsöffnungen --3-- versehen, die Saugdüsen bilden. Die Öffnungen --3-- münden in einen den Trichterumfang umgebenden ringförmigen Saug-bzw. Sammelraum der an der Unterseite des Schirmteils --1-- eine Öffnung aufweist, an die ein Saugstutzen --5-- angeschlossen ist, welcher über einen Saugschlauch --6-- mit einer nicht gezeigten Absaugeinrichtung verbunden ist.
Am Schirmteil-l-ist ferner auf der dem Trichter abgekehrten Seite ein beim gezeigten Beispiel rohrförmiger Haltegriff --7-- vorgesehen, dessen Durchmesser so gewählt ist, dass der Schirm mit einer Hand auch längere Zeit hindurch ohne Ermüdung gehalten werden kann. Am Haltegriff --7-- ist ein der Grifform angepasster, als Halbschale ausgebildeter Hebel --8-- mit zwei parallelen Seitenteilen --8'-- bei --9-- schwenkbar montiert. Die freien Enden der Seitenteile - 8'-sind bei-10-- an einem beim gezeigten Beispiel schalenartig ausgebildeten Gestänge - angelenkt, das mit einer den Saugstutzen --5-- umgebenden, auf diesem gleitverschieblich angeordneten Manschette --12-- versehen ist.
An der Schwenkverbindungsstelle --10-- des Hebels - -8-- und des Gestänges --11-- greift eine am Schirmteil --1-- abgestützte Druckfeder --13-- an, welche das Gestänge --11-- nach unten vorspannt.
Die Manschette --12-- ist über an der Aussenseite des Stutzens --5-- vorgesehens Schiebela- schen --14-- mit Schwenklaschen --15-- einer Absperrklappe --16-- gelenkig verbunden, die im Saugstutzen --5-- schwenkbar angeordnet ist. Die Schwenklaschen --15-- sind mit am Stutzen - -5-- gelagerten Achszapfen --17-- der Absperrklappe --16-- starr verbunden. Die Absperrklappe - ist zwischen einer den Saugstutzen verschliessenden Stellung in eine den Durchflussquerschnitt freigebende Offenstellung verschwenkbar.
Die Anordnung ist so getroffen, dass bei an den Halte- griff-7-angepresstem Betätigungshebel--8-, d. h. beim Halten des Schweissschirms während der
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Schweissarbeit, die Absperrklappe --16-- ihre Offenstellung einnimmt und der Durchflussquerschnitt des Stutzens -5-- freigegeben ist (vgl. die strichpunktierte Darstellung). Beim Loslassen des Halte- griffs drückt die Feder --13- den Betätigungshebel --8-- vom Haltegriff --7- weg und das Ge- stänge-11-um den Weg s nach unten, wodurch die Absperrklappe --13-- in ihre mit vollen Li- nien eingezeichnete Schliessstellung bewegt wird. Die Betätigung der Absperrklappe kann somit ohne zusätzliche Manipulation mit der den Schutzschirm haltenden Hand vorgenommen werden.
Das gezeigte Ausführungsbeispiel kann im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens insbesondere hinsichtlich der Form des Haltegriffs und des diesem zugeordneten Betätigungselements für die Absperrklappe verschiedentlich abgewandelt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schutzschirm für Schweissarbeiten od. dgl., mit einem im wesentlichen trichterartigen Schirmteil zum Auffangen von Schweissgasen, der Saugöffnungen und einen mit diesen in Verbindung stehenden Gassammelraum aufweist, welcher über eine Saugleitung an eine Gasabsaugeinrichtung angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Anschlusses der Saugleitung (5, 6) an den Gassammelraum (4) eine Leitungs-Absperrklappe (16) angeordnet ist, die aus einer die Saugleitung (5,6) absperrenden Schliessstellung in eine den Durchflussquerschnitt der Saugleitung freigebende Offenstellung verschwenkbar und mit einem Betätigungsgestänge (11) verbunden ist, und dass an einem von der Saugleitung (5,6) getrennten Schirmhaltegriff (7) in an sich bekannter Weise ein Betätigungshebel (8) für das Betätigungsgestänge (11)
verschwenkbar montiert und in der Schliessstellung der Absperrklappe (16) in eine vom Haltegriff (7) abstehende Stellung federnd vorgespannt sowie zur Bewegung der Absperrklappe (16) in die Offenstellung an den Haltegriff (7) andrückbar ist.