-
Einrichtung zur Versorgung von geschlossenen Räumen mit klimatisierter
Luft Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Belüftung geschlossener Räume,
und z@var insbesondere solcher, die als Vorrats- und Lagerräume oder als Schutzräume
für Menschen bei von außen an sie herantretenden Gefahren dienen sollen. Sowohl
im Fall (der Aufbewahrung von Lebenisimi.tteln, wie Fleisch, Getreide, Kartoffeln,
als auch für den Schutz von Menschen ist eine Behandlung der Raumluft unerläßlich,
im ersteren, Fall, weil Wasserdampf, Gasse und Geiruchstoffe von Iden Lebensmitteln.
albgegeben wendien, dhe die Haltbarkeit oder ,den Geschmack ungünstig beeinflussen;
im zweiten Fall, weil die Körperwärme der Insassen, die Kohlen:säiure urnd,der WasserÜampf
ihrer Ausatemluft sowie die Gerüche zahlreicher Körper und Kleidungs,stücke Iden,
Aufenthalt im Raum unbehaglich bzw. unerträglich machen können. Es ist nun bereits
bekannt, Räume zum Schutz von Personen mit unbehandelter, im Fall einer Kampfs:toffgefahr
mit durch Gas,- und, Schwebstofffilter gereinigter AußenInft zu belüften und dien
ÜberschuB durch passend eingestellte Überdruck-, ventile ins Freie entweichen zu
laisisen. Im Winter wunde die einströmende Luft nach ihrer Filterung mittels Zn
der Zuluftleitung eingeschafteter Heizelemente, im Sommer (durch Kühlelemente, anf
eine-,den, Insassen angenehme Temperatur gebracht.
-
Andererseits isst es auch bedeannt, geschdo sisene Räume im Umlufbbebrieb
zu belüften. Die vom Raum kommende Abluft muß, um wieder atembar zu werden, durch
eine Regenerationsanlage geführt werden, die beispielsweise mit Alkali- oder K:alkmasisen
gefüllte Patronen enthält, sn (denen Kohlen säure und Wasisendampf abgeschieden
wenden.
Durch aus Druckflaschen .abgeblasenen; Sauerstoff konnte
die Luft wieder auf den. für die Atmung geeigneten Sauerstoffgehalt gebracht werden.
Statt der Alkali- oder Kalkpatronen konnten mit AlkaIiperoxyd gefüllte Patronen.
Verwendung finden, die im Austausch gegen die Au:satmungsprodukte, Kohlensäure und
Wasser, die erbsprechende Sauiecrstoffmenge lieferten. Auch idie Sauerstofflieferung
aus nach Initiierung beim Abbrennen sich zersetzender Chloratmassen ist vorgeschlagen
worden.
-
Da der Dauerbetrieb nm Umluftv:erfabren verhäItn:ismäßng kostspielig
.ist und einen großen Verbrauch von Chemikalien erfordert, ist bei Schutzräumen
auch neben dem Umluftbetrieb. zuweilen ein davon getrennter Fri:sdhlu:fbbetrieb
mit Filtervorschaltung anigeordmet worden, der nur so lange laufen sollte, bis.
die völlige Absperrung gegen d:ie Außenluft notwendig war. Gegebenenfalls konnten
die auf getrennten Leitungen arbeibeniden Belüftungen auch zeitweise .gleichzeitig
in Tätigkeit treten.
-
Bekannt sind auch Anlagen mit gemeinsiamem Rohrnetz für Frischluft-
und Umluftbetrieb, wobei durch einen Drehschieber u. ä. die jeweils gewünschte Betriebsweise
einschaltbar ist.
-
Alle :diese Anlagen verlieren ihren Wert, wenn Personen oder unentbehrliche
Lebensmittel nicht nur kürzere Zeit gegen Beschuß und chemische Kampfstoffe, sondern
über längere Dauer vor der Einwirkung von: Atomstoffen, wie radioaktive Z:erfallsprddukte
und feinste aktive Staulbe, geschützt wenden sollen, insbesondere, wenn noch besondere
unigewöhnliche Temperaturverhältnisse von außen ,dazukommen. Aufgabe der Erfindung
ist daher eine Belüftungseinrichtung, die, je nach Lage der Dinge sowohl die einfache
Belüftung mit Außenluft ohne oder mit Filterung :durch Kampfsto.ffilter, als auch
Umluftlüfbung mit Wiederauffrischung der verbrauchten Luft im Sommer- wild Winterbetrieb
gestattet. Es soll damit die Möglichkeit geschaffen werden, dus zu schützende Leben
oder Gut -bereits vor Aufibneten der Gefahren dem Schutz ,des, Raumes anzuvertrauen:
und ihm, je nach den von außen herantretenden Ereignissen, ;die gereinigte Außenluft
zu geben oder es für längere Zeit von der Einwirkung atomarer Gas- und Staubteilchen
sicheir abzuschließen.
-
Dabei :besteht die Forderung nach angenehmen oder mindestens erträglichen
Verhältnissen bezüglich Temperatur, relativer Feuchte und Bewegung der Raumluft,
Sauerstoff- und Kohlenisäuregeh-alt, Gerüchen usw.
-
Diese Aufgabe wird nach,der Erfindung dadurch, gelöst, daß an eine
vom Raum kommende und 2u ihm zurückführende Kreislaufleitung einer Klimaanlage,
bestehend aus Vorwärmer, Luftwäscher, Kühler und Nachtwärmer, in Strömungsrlichbung
vor -der Klimakammer die Leiturigen zur Zuführung von unbeh-ande.lter Außenluft
sowie zur Zuführung von von Atemgiften u. digl. gereinigter Außenluft und: im Nebensehluß
die Leitungen einer Regenerationsanlage angeschlossen sind. Durch Anordnung derKampfstoff-
und Kreiislau.flüftungsianlage in Strömungsirichitung vor der Klimakammer wind erreicht,
daß die aus diesen Anlagen austretende, je mach Jahreszeiten entweder zu warme oder
zu kalbe und/oder zu feuchte Luft in jedem Fall in der Klimakämmer auf die, physiologisch
richtigen Werbe gebracht wird. Andernfalls würde, insbesondere 'bei Verwendung von
Allzali-oder Kalkpatronen hinter der Klimakammer zu feuchtwarme Luft in :die Räume
gelangen und somit der angestrebte Zweck nicht erreicht werden. Um einen, Sommer-
oder Winterbetrieb ldü.rrhfühiren zu können, sind wahlweise ider Vorwärmer, der
Kühler und der Nachwärmer der Klimaanlage so an, geordnet, daß idiese Abteilungen
der Klimaanlage ganz-oder teilweise umgangen werden. können. Zur Umgehung :des Vorwärnners,
.dies Luftwäschers unfd des Kühlers ider Klimvandage ist eine besondere Leitung
angeordnet. Der Iden Kreislauf der Luft bew irken!de Luftförderer, der, wenn gewünscht,
auch die Ansiaubgung ungefilterter Außenluft bewerkstelligt, ist in-, der Strömungsrichtung
hinter der Klim.aanliage angeordnet, und für die Zulführung gefilterter Außenluft
sowie für die im Nebenschluß angeordnete Regenerationsanlgge sind, besondere Luftförderer
vorgesehen, :deren Leistung so bemessen ist, id@aß sie den Wderstand dieser Bauteile
überwinden können. Die Leistung der Luftförderer und die Widerstände der Umschalt-
und Riegelorgane (Schieber oder Klapper) sind so abstimmbar, daß tdie ,dem Raum
zwgefüh:rbeGesamtluftmenge bei. allen mit der Einrichtung möglichen Lüftun:gsarten
konstant -'bleibt.
-
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Batusehema
dar.
-
Abb. i zeigt eine Belüftungsianilage: - für :den Win-terbetrieib,
Alyb. 2, idie gleiche Anlage in ihrer Schalturig für Sommerbetrieb.
-
In der Zeichnung ist i der zu belüftende Raum mit der Rückluftleitung
2 und der Zu.luftleitung 3, in :die der den Luftumlauf und/oder die Zuführung von
Außenluft bewirkende Hauptlüfter 4 hineinbläst. Unmittelbar vor dem Hauptlüfter
4 liegt zwischen idenLeibungen 2 und. 3 die Klimakammer 5. In dieser streicht dieLuft
dÜrch einen: Vo-rwärmes 6, einen Luftwäscher 7 über Tropfenfänger 8, einen Kühler
9 und zuletzt durch einen Nach`VärTrier io.
-
Deir Vor"därmer, der Kühler und der Nachwärmer sind mit Klapperanordnungen
versehen, ,die ihre Ein- :und Aus-sch!altung ermöglichen. Zur Schaltung des Vorwärmers,
6 ,dienen die Klappen i i und: i2', zur Schaltung :des. Kühlers sind die Klappen
13 und für :den Nachwärmer die Klappen v4 und 15 vorgesehen. Der Luftwäscher
wind durch eine Pumpe 16 mit Wasser versorgt. Von der Rückluftleitung 2 zu
,dem Raum i7, :delr vor ,dem Nachwärmer iio l führt eine Umgehungsleitung 18,i die
durch Klappen i9 ,gedrosselt wenden.. kann. Auch in der Leitung 2 sind zu beiden
Seiten der Einmündung der Umgehungsleitung 18 Klappen 2o unld 21 angeordnet.
-
An der Rückluftleitung 2 :ist zwischen der Klimaanlage 5 und den Klappen
21 ein Rohr 22 angesetzt.
welches gestattet, durch ein Sta;u;bfilt-er
2-3 Aüßenlu.ft, anzusaugen. Dieses Rohr kann: durch eine mit einer Blende versehenen
gastdichten Tür 24 verschlossen. werden. Die Belüftung des Raumes mit entstaubter
Außenluft ist für Zeiten, in denen .die Außenluft frei von !schädlichen Stoffen
ist, gedacht.
-
Sind in oder Außenluft schädliche Stoffe, z. B. Kampfstoffe, enthalten,
die abfiltrierbar sind, so ist dafür eine aus mehreren Filtern 25 bestechende, Gase
und
[email protected] abfangende Anlagge bestimmt, die in an sich bekannter Weise mit
staubfange@n;den Vorfiltern 26, einem Luftmengenmesser 27 u: dgl. versehen ist.
Diese Anlage wird von einem besonderen Lüfter 2.-8 betrieben, der die entgiftete
Luft durch eine Leitung 29 in dgie zur Klimakammer 5 führende Rückluftleitwag 2
drückt. .
-
Für den Fall, daß in oder Außenluft Stoffe vorhanden sind, die durch
Filter nicht entfernt werden können, ist die Möglichkeit vorgesehen, die vom Raum
i kommende Rückluft :durch. eine Regenerat.ionsanlage von der Koh.l,ensäure zu befreien
und ihr neuen. Sauerstoff zuzuführen. Zu, diesem Zweck z"v.e,igt von der Rückluftleitung
2 unmittelbar hinter dem Raum i ,eine Leitung 30 aib, in der die Rückluft
oder ein durch. eine Drosseleinrichtung 31 riegelibarer Teil derselben mittels eines
besonderen Lüfters 32 durch ein .System 33 von mit Alkali- oder Erdalk alihydroxyd
gefüllten Patronen geführt und: durch die Leitung 3,, über einen Strömungsmesser
3i5 der Leitung 2 wieder zugeführt wird. Die Auffrischung der Luft mit Sauerstoff
wird durch ein in [der Leitung 2 liegendes oder an sie angeschlossenes System von
mit Chloratrbrand:massen gefüllten Patronen 36 erreicht, idie beim Verglühen ihren;
Sauerstoff abgeben. Si.nddtieRegenerationspatronen@ 33 mit Alkalisuperoxyd@en statt
mit Hydroxydeen gefüllt, so erübrigt sich eine besondere Anlage zur Erzeugung von
Sauerstoff, weil aus, den Superoxyden .durch die A.usatmungsprodukte Kohleasäune
und Wasserdampf Sauerstoff erzeugt wind.
-
Die Luft, gleichgültig ob sie ohne oder mit Reinigung der Atmosphäre
entnommen oder im geschlossenen Umlauf durch,die Regernerationeanlagegegangen ist,
wird über,die Klimakammer 5 und die Leitung 3, in der sich eine Dro,ss;e11clapPe
37 und ein Strömungsanzeiger 38 befinden., dem Raum. i durch den Lüfter 4 zugeführt.
-
Die Schaltung der Belüfungs- und Klimaanlage für den Winter- oder
Sommerbetrieb geht aus den Abb. i bzw. 2 ,hervor. Aus Abb. i ist ersichtlich, daß,
;durch Regelung mittels der verschiedenen Klappenanordnungen bedingt, die gesamte
zur Belüftung (des Raumes benötigte Luft durch idie Klimaanlaäge :geführt und dort
durch den Vorwärmet, den Wäscher, den Kühler und den Nachlvärmer geht. Um diesen
Weg zu ermöglichen-, sind die Klappen 11, 13 und 15 weit geöffnet, währen @d dlie
Klappen i9, i2 und 14 ganz oder teilweise geschlossen sind. Für den Sommerbetrieb
sind durch Öffnen. der Klappen 12 und 14 und durch Veirschließen der Klappen ii
und 15 der Vorwä.rmer und der Nachwärmer ausgeschaltet. Nur -der Kühler bleibt in
Tätigkeit und scheidet,das Wasser aus der Rückludt aus. Ein wesentlicher fiejil
der Rückluft kann durch Öffnender Klappen i9 du-rch die Umgehungsleitung i8 auch
am Kühler vorbeigeführt werden, wenn die,
[email protected]ältn@isse der Luft
.diies erforderlich erscheinen lassen.
-
Die Abb. 3 bis 7 zeigen: die Mengenflußbilder für verschiedene, mit
der Belüftungsanlage mögliche B,e,lfifbungs,arten@ Abb. 3 und 4 stellen,die Arten
dar, welche ails Hauptlüftung bezeichnet werden, also Belüftungsarten, die .bei
von schädlichen Stoffen freier Außenluft durchzuführen sind und im wesentlichen
nur einen Luftwechsel im Raum bewirken sollen, der dem Inhalt -des Raumes zuträglich
oder seinen Insassen angenehm ist. A;bb. 3 zeit eine aus Außenluftzuführung und
Umluft kombinierte Bielüftun;gsart. Die geraden; Pfeile stellen . reine Luft, ,die
gewellten unreine Luft dar. A'bb. ¢ ist eine Belüftungsart, die ne Außenluft benutzt.
In Abt. 5 ist ein Beispiel für eine Belüftung bei schädlichen Stoffen (chemischen
Kampfstoffen) in der Außenluft angegeben.
-
Abb. 6 gibt ein Beispiel für Umlauflüftung, bei der die Ausatmungskohlensäure
der Raumluftdurch Alkalisuperoxyde gebunden und Sauerstoff ent.-wickelt wird'.
-
Abb. 7 stellt die Verhältnisse dar, bei denen die Rückluft aus dem
Raum durch Kalkmassen von Kohlens--äurebefreit wird und ,die Auffrischung mit Sauerstoff
aus verglühenden Chloratmassen, aus Druckflaschen oder einer eigenen Sauers.tofferzeugun[ggsanlage
erfolgt.
-
Alle dargestellten, Beispiele zeigen, daß bei den verschiedensten
Belüftungsarten die dem Raum zugeführte Gesamtluftmenge immer konstant gehalten
werden kann.