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Die Erfindung betrifft ein Verpackungsmaterial, bestehend aus einem langgestreckten Schlauch aus mindestens einer flexiblen Folie.
In der US-PS Nr. 3, 587, 843 ist ein Verpackungsmaterial beschrieben, das aus paarweisen Klebebändern und mehreren flexiblen Beuteln besteht, die durch die Bänder in Längsüberlappung miteinander verklebt sind. Jeder dieser Beutel weist ein offenes und ein verschweisstes Ende auf. Die Anordnung aus Klebebändern und flexiblen Beuteln kann auf eine Walze aufgewickelt werden und wird intermittierend der Packstation einer Verpackungsmaschine zugeführt. Derartige Verpackungsmaterialien sind jedoch kostspielig in der Herstellung.
Ferner sind Verpackungsmaterialien bekannt, die aus mehreren mit Klebebändern verbundenen Beuteln bestehen und ein offenes Ende aufweisen, während das andere verschlossene Ende mit einem Aluminiumdraht abgebunden ist. Dieses Verpackungsmaterial ist jedoch in der Herstellung noch teurer als das Verpackungsmaterial mit einem verschweissten Beutelende.
Aus der DE-OS 2136843 ist eine Rolle aus Verpackungsmaterial offenbart, von der Säckchen von Hand aus abgerissen werden können, von denen wieder Verschlussstreifen abtrennbar sind. Grundsätzlich weisen diese Säckchen quer zur Längsrichtung des Schlauches laufende Siegelnähte auf, womit der Nachteil verbunden ist, dass dadurch scharfe Ecken entstehen, an denen die Säckchen sehr leicht einreissen, besonders wenn darin harte Gegenstände zu verpacken sind. Ausserdem stellen diese scharfen Ecken auch eine Gefahr dar, wenn mehrere derartige Säckchen gemeinsam in einem Karton verpackt sind, da es in diesem Falle sehr leicht zum Aufreissen von Säckchen durch die Ecken der benachbarten Säckchen kommen kann.
Weiters ist bei dem Verpackungsmaterial gemäss der DE-OS 2136843 eine Automatisierung des Verpackungsvorganges nur sehr schwer möglich, wobei sehr komplizierte Einrichtungen vorgesehen werden müssten, um den Verschlussstreifen vom Säckchen entfernen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Verpackungsmaterialien zu vermeiden und ein neues verbessertes Verpackungsmaterial in Form eines langgestreckten Schlauches aus mindestens einer Folie bereitzustellen, das billig ohne Materialverlust hergestellt werden kann und dessen Inneres bei der Handhabung nicht verschmutzt wird.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Schlauch an voneinander im wesentlichen stets gleich weit entfernten Stellen luftdicht, gegebenenfalls unter Bildung einer Schlaufe abgebunden ist.
Vorzugsweise ist zwischen den Abbindestellen Luft im Schlauch eingeschlossen. Dies erleichtert das Aufspreizen des Schlauches zum Einbringen des zu verpackenden Gutes, insbesondere wenn die Spreizung durch Anlegen eines Vakuums an den Aussenseiten des Schlauches erfolgt.
Die Erfindung betrifft auch ein kontinuierliches Verfahren zum Füllen des Verpackungsmaterials, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Verpackungsmaterial schubweise einer Verpackungsstation zugeführt wird, wobei der vordere Bereich der Schlauchfolie ein offenes Ende aufweist, das in der Verpackungsstation gehalten und aufgeweitet wird, dass durch das aufgeweitete Ende ein Verpackungsgegenstand in den Schlauch eingeführt wird, der Schlauch nahe der nächsten Abbindestelle abgetrennt wird, so dass ein sackartiges Schlauchelement mit einer Abbindestelle an einem Ende entsteht, und dass schliesslich das aufgeweitete Ende des Schlauchelementes dicht abgebunden wird.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist darin gelegen, dass das abgetrennte Abbinden des Schlauches in einem eigenen Arbeitsgang wesentlich rascher und problemloser erfolgen kann als im Bereich der Verpackungsstation, wodurch sich eine Zeitersparnis ergibt, da nur mehr ein Ende der Verpackung im Bereich der Verpackungsstation abgebunden werden muss. Dazu kommt noch, dass beim erfindungsgemässen Verfahren die Ware in ein an einem Ende bereits verschlossenes Schlauchstück gefüllt wird, wodurch die Probleme, die mit der Positionierung und dem Halten der Ware in einem an beiden Enden offenen Schlauchstück verbunden sind und die bei dem angeblich notorischen Verfahren zweifellos gegeben sind, vermieden werden.
Ausserdem kann die Füllung der Verpackung gemäss der Erfindung auch vertikal erfolgen, wodurch eine Anpassung der Ausbildung der Verpackungsstation an die räumlichen Gegebenheiten erleichtert wird.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Vakuumhalter zum Halten eines Schlauches aus einer flexiblen Folie im geöffneten Zustand zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand beispielhafter Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer langgestreckten kontinuierlichen flexiblen Schlauchfolie der Erfindung ; Fig. 2 den Verpackungsvorgang bei Verwendung des Verpackungsmaterials nach Fig. l ;
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eine erfindungsgemäss hergestellte Verpackung ; Fig. 5 eine schematische Seitenansicht einer andern Ausführungsform der erfindungsgemässen Schlauchfolie, die an den Abbindestellen mit Aufhängebügeln oder -schlaufen versehen ist ; Fig. 6 eine unter Verwendung des Verpackungsmaterials nach Fig. 5 hergestellte Verpackung und Fig. 7 einen Längsschnitt durch einen Vakuumsaughalter, der im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt werden kann.
Fig. 1 zeigt ein Verpackungsmaterial --10-- mit einem kontinuierlichen Schlauchteil --11--, der aus einer flexiblen Folie oder einer Schichtfolie eines thermisch schrumpfbaren sauerstoff- und wasserdampfundurchlässigen Kunstharzes hergestellt ist. Kunstharze dieser Art sind z. B. Polyvinylchlorid, Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisate, Ionomere, Polypropylen, Polyäthylen, Polyester, Polyamide, Polyvinylalkohol, Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisate und bestrahltes Polyäthylen. Vorzugsweise verwendet man Folien aus Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten oder Polyamiden. Besonders bevorzugt sind Folien aus Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten, da sie besonders hohe thermische Schrumpfung sowie Sauerstoff- und Wasserdampfundurchlässigkeit aufweisen. Bei Verbund-Schlauchfolien kann eine Schicht aus einer Aluminiumfolie bestehen.
Flexible Schichtfolien zur Herstellung des Schlauches --11-- haben z. B. folgenden Aufbau : Polyamid/Polyäthylen, Polyamid/Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat, Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolyme- risat/Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat, Polyäthylen/Polyamid/Polyäthylen, Polyäthylen/Vinylidenchlorid-
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Polyäthylen/Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisat/Äthylen-Schichtstrukturen sind : Polyamid/Polyäthylen, Polyamid/Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat und Vinyliden- chlorid-Vinylchlorid-Copolymerisat/Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat.
Die Sauerstoff durchlässigkeit (ASTM-D-1434) beträgt vorzugsweise 1200 cm3/mil/m2/24 h/1 atm oder weniger bei 23 C und einer relativen Feuchtigkeit von 0%. Die Wasserdampfdurchlässigkeit (ASTM-E-96) beträgt vorzugsweise 50 g/m2/24 h oder weniger bei 37 C und einer relativen Feuchtigkeit von 90%.
Der Schlauch --11-- hat eine flache Breite von 50 bis 600 mm, die Abstände zwischen den Abbindestellen betragen 150 bis 1000 mm und die Foliendicke beträgt 15 bis 100 pm.
In Fig. 1 ist der Schlauch --11-- in zusammengefallener Form in regelmässigen Abständen auf geeignete Weise, z. B. mit einem Aluminiumdraht oder Baumwollgarn, luftdicht abgebunden. Hiedurch entstehen entlang des Schlauches --11-- in regelmässigen Abständen mehrere Abbindestellen --12--. Der Schlauch --11-- enthält daher im Inneren praktisch keine Luft. Anderseits kann der Schlauch --11-jedoch in dem Schlauchbereich zwischen den Abbindestellen --12-- beliebige Luftmengen enthalten, solange dies den nachstehend beschriebenen Einfüll- und Verpackungsvorgang nicht beeinträchtigt.
Der Schlauch --11-- kann auf eine (nicht gezeigte) Rolle aufgewickelt oder in einem (nicht gezeigten) Vorratsbehälter gefaltet werden. Der aufgewickelte oder gefaltete Schlauch --11-- wird intermittierend einer bekannten Packstation zugeführt. Der zugeführte Schlauch --11-- weist einen Schlauchbereich --13-- mit geöffnetem Ende auf, der beim Abtrennen des Schlauches --11-- an einer Stelle unmittelbar hinter der Abbindestelle --12-- des vorangehenden Schlauchbereiches unter Bildung eines Schlauchelementes --14-- entsteht.
Der offenendige Schlauchbereich --13-- wird beim Erreichen der Packstation am offenen Ende aufgeweitet und auf geeignete Weise festgehalten. Beispielsweise kann man den Schlauchbereich --13-- in eine zylindrische Kammer einführen, über deren Innenwand ein Vakuum an die Aussenwand des eingeführten Schlauchbereiches --13-- angelegt werden kann. Ausserdem kann der Schlauchbereich --13-vor dem Anlegen des Vakuums durch Einblasen von Luft mit Hilfe einer geeigneten Rohrleitung geöffnet werden.
Der Schlauchbereich --13-- wird dann durch das aufgeweitete Ende mit dem zu verpackenden Gegenstand, z. B. Fleisch, gefüllt und hierauf an einer Stelle unmittelbar hinter der Abbindestelle --12-- am verschlossenen Ende des gefüllten Schlauchbereiches --13-- abgetrennt, so dass ein gefülltes Schlauchelement --14-- entsteht. Das offene Ende des gefüllten Schlauchelementes --14-- wird dann mit
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einem Aluminiumdraht (--12A-- in Fig. 4) dicht abgebunden, worauf man die Verpackung durch Aufheben des Vakuums aus der Packstation entfernt. Nach dem Entfernen kann das verschlossene Schlauchelement - beliebigen Nachbehandlungen unterworfen werden, z.
B. einer Schrumpfung oder Oberflächensterili- sation, wobei die in Fig. 4 gezeigte Verpackung ; -15-- entsteht.
Der Schlauch kann der Packstation nicht nur horizontal, sondern auch vertikal zugeführt werden, so dass an Stelle von festen Nahrungsmitteln auch Flüssigkeiten in das Schlauchelement --14-- eingefüllt werden können. In diesem Fall wird der Schlauch --11-- an einer Stelle unmittelbar vor der Abbindestelle - -12-- des Schlauchbereiches --13-- abgetrennt, der dem vorderen abzuschneidenden Schlauchbereich folgt. Das abgeschnittene Schlauchelement --14-- wird auf geeignete Weise, z. B. mit Hilfe eines Vakuums, mit dem aufgeweiteten Ende nach oben gehalten. In diesem Zustand kann es mit beliebigen Gegenständen, z. B. festen oder flüssigen Nahrungsmitteln, gefüllt werden.
Wie in Fig. 5 gezeigt, können die Abbindestellen --12-- des Schlauches --11-- eine Hängeschlaufe - -16--, z. B. aus Baumwollgarn, aufweisen. Die Hängeschlaufen --16-- können an den Abbindestellen --12-- des Schlauches zur selben Zeit befestigt werden, zu der der Schlauch --11-- mit Aluminiumdraht abgebunden wird. Auf diese Weise entsteht die in Fig. 6 gezeigte dichte Verpackung - -15A-- mit einer Aufhängeschlaufe --16--.
In Fig. 7 ist ein Vakuumsaughalter dargestellt, der im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt werden kann. Dieser Halter besteht aus einem doppelwandigen Rohr --20-- mit einer zylindrischen Aussenwand --21-- und einer zylindrischen perforierten Innenwand --22--, die im Abstand von der Aussenwand --21-- nach innen angeordnet ist. Die perforierte Innenwand --22-- weist über die Länge und Umfangsfläche verteilt, mehrere kleine Öffnungen --23-- auf. Die Aussenwand --21-- und die Innenwand --22-- bilden eine ringförmige Vakuumkammer --24--, die über mindestens eine, an der Aussenwand --21-- befestigte Leitung --25-- mit einer (nicht gezeigten) Vakuumquelle verbunden werden kann.
Die Vakuumkammer --24-- ist an ihren Enden durch Dichtungselemente --26--, die auf einer geeigneten festen Grundlage befestigt sein können, dicht verschlossen. Die perforierte Innenwand --22-ist so ausgelegt, dass sie die Schlauchfolie im geöffneten Zustand an der Innenseite der Innenwand --22-unter der Wirkung des über die Öffnungen --23--, die Vakuumkammer --24--, die Leitungen --25-- und die Vakuumquelle angelegten Vakuums aufnehmen und festhalten kann.
Vorzugsweise wird auf die Innenseite der perforierten Innenwand --22-- eine flexible poröse Schicht - aufgebracht. Diese Schicht --27-- kann aus einem offenzelligen Schaumstoff bestehen, z. B. aus Schaumgummi oder Polyurethanschaum. Die Schicht --27-- kann auch aus einem Vliesstoff bestehen, z. B. aus Polyamid-, Asbest- oder Glasfasern.
Die flexible poröse Schicht --27-- kann radial einwärts deformiert werden, wenn die Schlauchfolie an der Aussenfläche --28-- der Schicht --27-- anliegt und an der Innenseite der perforierten Innenwand - durch die Öffnungen --23-- Vakuum angelegt wird. Die Schicht --27-- passt sich somit automatisch verschiedenen Durchmessern der zu haltenden Schlauchfolien an. Der Spielraum reicht hiebei vom Innendurchmesser der zylindrischen Schicht --27-- bis zum Innendurchmesser der perforierten Innenwand - -22--.
Der in Fig. 7 gezeigte Halter kann auch zum Halten verschiedener bekannter Verpackungsmaterialien verwendet werden, z. B. von vorgeschnittenen Schlauchfolien mit abgeklemmten oder verschweissten Enden.