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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lawinenverbauung mit in Abständen voneinander angeordneten, durch quer zur Fallinie verlaufende Verbindungselemente miteinander verbundenen und im Hang ver- ankerten Böcken.
Bei einer bekannten Lawinenverbauung sind die Böcke auf Schlittenkufen oder auf Rollen beweglich aufgestellt, wobei sie etwa im Flächenschwerpunkt der zur Fallinie ungefähr senkrecht stehenden Wände von Stahldrahtseilen festgehalten werden, die bergwärts oder seitwärts von den Böcken im Hang verankert sind. Diese Verankerungsart setzt jedoch einen auf Zug beanspruchbaren Baugrund, wie z. B.
Fels oder kompakte Moräne, voraus. Für die Überbauung von grösseren Anrissgebieten dürfte eine solche
Lawinenverbauung wohl aber nicht in Frage kommen.
Bei einer andern bekannten Lawinenverbauung dienen die Böcke zur Aufnahme von angenähert rechtwinkelig zur Fallinie verlaufenden Seilen oder Bändern, welche die Schneemasse auffangen sollen. Die
Anordnung dieser Seile oder Bänder ist jedoch insofern ungünstig, als der Staudruck des die Seile oder
Bänder beaufschlagenden Schnees an dem die Seile oder Bänder haltenden Bock ein Drehmoment erzeugt, das den Bock aus seinem Fundament zu reissen versucht.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese den bekannten Lawinenverbauungen anhaftenden Nachteile zu beseitigen. Zu diesem Zweck sind bei der erfindungsgemässen Lawinenverbauung die Böcke als dreizacksternförmige Stützelemente ausgebildet, wobei jeder dieser Böcke ein dreiarmiges Mittelstück aufweist, auf welches als Verlängerungen dienende Arme kraftschlüssig aufgesetzt sind, wobei auf dem bergseitigen hangnahen sogenannten Brückenarm sowie auf dem dem Hang abgewendeten sogenannten
Rechenarm wenigstens angenähert horizontal verlaufende Querträger befestigt sind, wogegen der talseitige hangnahe Arm dem Bock als Stütze dient, und wobei die genannten Querträger je zweier einander benachbarter Böcke durch auf-oder eingesteckte Tragbalken form- und kraftschlüssig miteinander verbunden sind,
und wobei ferner die an den Rechenarmen befestigten Querträger sowie die diese miteinander verbindenden Tragbalken mit wenigstens angenähert parallel zu den Rechenarmen verlaufenden, in Abstand voneinander angeordneten Rechenlamellen besetzt sind.
Bei der erfindungsgemässen Lawinenverbauung erzeugt die die Rechenlamellen beaufschlagende Schneemasse mit Bezug auf die Verankerung zwar ebenfalls ein Drehmoment, welches einerseits jedoch von den talseitigen hangnahen Stützarmen zu einem grossen Teil aufgenommen wird, wobei gleichzeitig an den bergseitigen hangnahen Armen der Böcke durch das Gewicht der auf diesen sowie auf den Querträgern und Tragbalken lastenden Schneemasse ein Gegendrehmoment erzeugt wird.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Ausbildung ist sodann darin zu erblicken, dass die einzelnen Teile der Lawinenverbauung für den Transport und die Montage zerlegt werden können. So z. B. werden zum Aufstellen der Stützelemente nur drei Mann benötigt, während die übrige Montage von zwei Mann bequem durchgeführt werden kann.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Lawinenverbauungselementes nebst einer Detailvariante dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Lawinenverbauungselementes von der Bergseite gesehen, Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Element von der Talseite aus gesehen, ebenfalls in schaubildlicher Darstellung, Fig. 3 eine Seitenansicht des in Fig. 1 und 2 dargestellten Elementes, und Fig. 4 die Seitenansicht einer Detailvariante des Elementes.
In dem dargestellten Beispiel sind mit--l-dreizackstemförmige Stützelemente bezeichnet, von denen je zwei kraftschlüssig miteinander verbunden sind und einen Bock bilden. Jedes dieser Stützelemente weist ein dreiarmiges Mittelstück --2-- auf, auf welches als Verlängerung dienende Arme --3, 4 und 5-- kraftschlüssig aufgesetzt sind. Auf den bergseitigen hangnahen sogenannten Brückenarmen --3-- sowie auf den dem Hang abgewendeten sogenannten Rechenarmen --4-- sind horizontale Querträger --6 bzw. 7-- befestigt.
Die Querträger --6, 7-- je zweier einander benachbarter Böcke sind durch Tragbalken --8 bzw. 9-form- und kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Querträger --6-- bilden zusammen mit den Tragbalken --8-- eine Brücke zur Aufnahme des Gewichtes der auf dem Lawinenverbauungselement Lastenden Schneemasse. Die an den Rechenarmen --4-- befestigten Querträger --7-- sowie die diese miteinander verbindenden Tragbalken --9-- sind mit parallel zu den Rechenarmen --4-- verlaufenden, in Abstand voneinander angeordneten Rechenlamellen --10-- besetzt.
Zur Verankerung der Böcke im Hang dienen talseitig Fundamentrahmen --11-- und bergseitig Verlängerungen die an den Enden der hangnahen Arme --3 und 5-- der Stützelemente befestigt
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Zur Fundation der Böcke im normalen Untergrund werden, wie Fig. 3 zeigt, im Hang Aussparungen - 15 und 16-- ausgehoben. Bei der bergseitigen Aussparung --15-- wird das Gewicht der auf der Brücke --3, 6, 8-- lastenden Schneemasse durch die Auflager-14-und Verankerungsträger-12-auf den
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zusätzliche Sicherung erzielt wird.
In die talseitigen Aussparungen --16-- werden Auffüllungen --17-- aus tragfähigem Material eingebracht und auf diesen die Fundamentrahmen --11-- der Stützarme --5-- abgestützt und mit Hilfe der Verankerungs dorne --13-- gesichert, Zweckmässig wird unter die Fundamentrahmen --11-- noch je eine Fundamentplatte --18-- eingelegt, um die spezifische Pressung der Auffüllung --17-- in zulässigen Grenzen zu halten.
Fig. 4 zeigt die Fundierung der Böcke in einem Felshang. Auch hier werden im Fels Aussparungen - 15, 16-ausgehoben, welche jedoch nur so gross gehalten werden, als es für eine sichere Lagerung der Brücken-und Stützarme-3 bzw. 5-unbedingt erforderlich ist. Dies bedingt bei dem bergseitigen Fundament eine Verkürzung der Brückenarme --3-- und das Ersetzen der Auflager --14-- durch eine Verbindungsplatte, welche gleichzeitig auch die Funktion einer Auflager- und Verankerungsplatte übernimmt. Diese Platte wird durch das Einrammen von Rundstahldornen zugfest verankert. Bei dem talseitigen Fundament entfällt die Fundamentplatte und die mittels den Verankerungsdornen bewirkte Stützensicherung wird durch den Fundamentrahmen --11-- erzielt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Lawinenverbauung mit in Abständen voneinander angeordneten, durch quer zur Fallinie verlaufende Verbindungselemente miteinander verbundenen und im Hang verankerten Böcken, da-
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deten Böcke mindestens je ein dreiarmiges Mittelstück (2) aufweisen, auf welches als Verlängerungen dienende Arme (3,4, 5) kraftschlüssig aufgesetzt sind, dass ferner auf dem bergseitigen hangnahen sogenannten Brückenarm (3) sowie auf dem dem Hang abgewendeten sogenannten Rechenarm (4) wenigstens angenähert horizontal verlaufende Querträger (6,7) befestigt sind, wogegen der talseitige hangnahe Arm (5) dem Bock als Stütze dient, wobei die genannten Querträger (6,7) je zweier einander benachbarter Böcke durch auf-oder eingesteckte Tragbalken (8,9) form-und kraftschlüssig miteinander verbunden sind, und wobei die an den Rechenarmen (4)
befestigten Querträger (7) sowie die diese miteinander verbindenden Tragbalken (9) mit wenigstens angenähert parallel zu den Rechenarmen (4) verlaufenden, in Abstand voneinander angeordneten Rechenlamellen (10) besetzt sind.