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Die Erfindung bezieht sich auf ein in eine Liegestellung bringbares Sitzmöbel, dessen Gestell in Sitzstellung, im wesentlichen parallel zueinander und paarweise über-bzw. hintereinanderliegend, einen oberen und unteren Sitzpolster und getrennt davon einen vorderen und hinteren Lehnenpolster aufweist, wobei jeweils die aus dem Gestell herausziehbaren Sitzpolster und die umklappbar angeordneten Lehnenpolster paarweise miteinander verbunden sind.
Bei einer bekannten Sitzbank (österr. Patentschrift Nr. 237831) ist das hintere Ende des oberen Sitzpolsters mit der unteren Kante des vorderen Lehnenpolsters verbunden ; es bilden daher die beiden Sitzpolster und der eine (vordere) Lehnenpolster eine dreiteilige Einheit, die in der Abwicklung lang und schwer und daher schwierig handzuhaben ist. Ausserdem liegt bei dieser bekannten Sitzbank in der Sitzstellung die Vorderkante des vorderen Lehnenpolsters anschliessend an die Hinterkante des oberen Sitzpolsters, wodurch sich zufolge dessen grosser Tiefenerstreckung eine schlechte Sitzposition ergibt ; weiters ist bei dieser bekannten Anordnung zur Bildung der Auflagefläche für die Polster in der Liegestellung ein komplizierter, Scherenglieder aufweisender Gestellmechanismus erforderlich.
Es ist auch bei einer Doppelbettcouch (deutsche Auslegeschrift 1076341) der eingangs genannten Bauart bekannt, nämlich bei vier zur Anwendung kommenden Polstern, unterteilt in zwei voneinander unabhängige Hauptteile, das (obere) Sitzpolster mit einem in der Couchstellung an seiner hinteren unteren Kante angelenkten, darunter befindlichen Blindteil und ein (vorderes) Rückenpolster mit einem in der Couchstellung an seinem hinteren unteren Ende angelenkten rückwärtigen Blindteil zu verbinden.
Auch bei dieser Ausführung liegt in der Couchstellung die Vorderkante des Rückenpolsters anschliessend an die Hinterkante des Sitzpolsters, wodurch sich zufolge dessen grosser Tiefenerstreckung ebenfalls eine ungünstige Sitzposition in der Couchstellung ergibt ; weiters ist bei dieser bekannten Anordnung eine Bodenfläche aus im Faltenwurf zusammengeklappten, gelenkig miteinander verbundenen Bodenbrettern vorgesehen, deren Handhabung bei der Umwandlung von der Couch- in die Liegestellung eine sehr umständliche ist.
Demgegenüber bezweckt die Erfindung die Schaffung eines leichter handzuhabenden und einfacher ausgebildeten Möbels dieser Art, das ausserdem eine verbesserte, bzw. eine zusätzliche Sitzposition aufweisen soll.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Lehnenpolster an ihren in Sitzstellung oberen Enden und die Sitzpolster an ihren in Sitzstellung vorderen Enden miteinander verbunden sind.
In dieser Weise ergibt sich eine einfachere bauliche Gestaltung und eine viel leichtere Handhabung, da, nachdem man Lehnenauflage und Streben in die horizontale Lage und damit beide Polsterpaare nebeneinander ebenfalls in eine horizontale Lage gebracht hat, die jeweils oben liegenden Polster nur nach aussen umzuklappen braucht und damit rasch und einfach zu einer aus vier Polsterteilen gebildeten Liegefläche gelangt.
Bevorzugt wird dabei die Ausbildung und Anordnung der Polster so getroffen, dass der obere Sitzpolster schmäler ist als der untere Sitzpolster, so dass in der Sitzstellung der vordere Lehnenpolster mit seiner unteren Stirnfläche über dem oberen Sitzpolster liegt ; sie kann auch zusätzlich so getroffen werden, dass der obere Sitzpolster schmäler ist als der untere Sitzpolster, so dass in der Sitzstellung der hintere Lehnenpolster mit seiner unteren Stirnfläche über dem unteren Sitzpolster angeordnet ist. Damit ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass mindestens einer der Lehnenpolster oberhalb des bzw. der Sitzpolster angebracht werden kann, wodurch sich die am oberen Sitzpolster erforderliche Sitztiefe je nach Bedarf beliebig vorher bestimmen lässt.
Man erhält so eine ganz ausgezeichnete Sitzposition in der Sitzstellung des Möbels, denn wenn der vordere Lehnenpolster in Sitzstellung oberhalb des Endteiles des oberen Sitzpolsters angeordnet ist, ergibt sich eine ideale körpergerechte Sitzposition.
Zweckmässig sind die Lehnenpolster in der Liegestellung von einer umklappbaren, im Gestell ausfahrbaren Lehnenauflage und daran angelenkten Streben getragen, welch letztere anderenends drehbar im Gestell gelagert sind.
Diese Anordnung gemäss der Erfindung weist aber auch noch den weiteren Vorteil auf, dass man aus der Sitzstellung durch blosses Umlegen des oberen Sitzpolsters nach vorne eine verlängerte Sitzfläche herstellen kann, die als Auflage für die Beine zu dienen imstande ist, so dass man dabei eine sehr bequeme Sitzstellung zum Fernsehen einnehmen kann.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung bei einem Möbel mit einem aus dem Gestell herausziehbaren Wagen liegt darin, dass der untere Sitzpolster und der hintere Lehnenpolster miteinander drehbar, vorzugsweise über eine Lasche verbunden und mittels eines zwei Lenker ausweisenden Beschlages auf dem Wagen angeordnet sind, und dass der hintere Lehnenpolster von einer Lehnenauflage getragen ist, die mit einer Strebe drehbar verbunden ist, die anderenends drehbar im Gestell gelagert ist. Diese Anordnung ermöglicht es, dass sich keine Teile des diesen Sitz- und Lehnenpolster verbindenden Beschlages in der Liegestellung des Möbels gegen die Liegefläche hin erstrecken und dass die Strebe gleichmässig die Ausziehbewegung des Wagens begrenzt.
Bei dieser Ausgestaltung ist ferner vorteilhaft, wenn die den unteren Sitzpolster tragende Sitzauflage eine Führung für eine im Wagen ausschiebbare Verlängerung aufweist, die vorzugsweise mit einer vertikalen Stirnwand den Wagen an seiner Vorderseite abdeckt. Diese Führung bildet eine Auflage für den oberen Sitzpolster sowohl in der Stellung des Möbels zum Fernsehen als auch in der Liegestellung.
Zweckmässig ist nach einem letzten Merkmal der Erfindung die vordere Oberkante des Wagens als
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Unterstützung der Sitzauflage des unteren Sitzpolsters in der Liegestellung ausgebildet ; dies vereinfacht die konstruktive Gestaltung wesentlich.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform an Hand der Zeichnungen ; es zeigen Fig. l eine Seitenansicht des Möbels in der Sitzstellung, die Fig. 2a-e die verschiedenen Stufen der Umwandlung von der Sitzstellung in die Liegestellung in schematischer Seitenansicht und Fig. 3 eine ähnliche Darstellung in der Sitzstellung zum Fernsehen.
Wie aus Fig. l ersichtlich, sind im Gestell-l-des Möbels in der Sitzstellung ein oberer Sitzpolster --2-- und darunter ein längerer unterer Sitzpolster --3-- und zu diesen etwa unter rechtem Winkel ein
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3-- bei--6--undmiteinander in blicher Weise gelenkig verbunden sind. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass jeweils die untere Stirnfläche des vorderen bzw. hinteren Lehnenpolsters --5,4--über dem Endteil der Oberseite des oberen bzw. unteren Sitzpolsters--2, 3--liegt.
Der untere Sitzpolster --3-- ist auf eine Sitzauflage --8-- befestigt, deren Endteil --9-- über eine daran gelenkig angeschlossene Lasche--10--drehbar mit dem oberen Querteil--11--eines Beschlages verbunden ist, der zwei etwa parallelogrammförmig angeordnete Lenker--2, 13--und einen unteren Querteil --14-- aufweist, Der Lenker --12-- ist dabei geknickt und der Lenker --13-- gerade ausgebildet.
Der hintere Lehnenpolster --4-- ist auf einer Lehnenauflage --15-- befestigt, die an ihrem unteren Ende vom oberen Querteil --11-- des genannten Beschlages getragen wird und an ihrem oberen Ende einen Beschlag mit Drehachse --16-- und einen geknickten Lenker --17-- aufweist, der an einer Strebe --18-- befestigt ist ; diese trägt an ihrem Ende einen Beschlag mit Drehachse-19-, die in der Lasche --20-- eines Winkels --21-- gelagert ist, der an einem vertikalen Gestellteil --22-- lösbar, z.B. mittels mit Muttern versehenen Schraubbolzen--23--festgelegt ist.
Der untere Querteil --14-- des die beiden Lenker-12, 13-verbindenden Beschlages ist an einem im
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;--26-- besitzt. Das hintere Ende des Wagens ist mittels eines Gleitsteines --27-- in einer Schiene-28- geführt, die vom horizontalen Gestellteil--29--getragen ist und am Vorderende eine mit der Abschrägung --26-- zusammenarbeitende Abschrägung --26'-- besitzt, so dass in der gezeichneten Sitzstellung nach Fig. l durch das Auflaufen des Klotzes --25-- auf das Ende der Schiene --28-- mit Hilfe der Abschrägungen --26,26'-- die Laufrolle --24-- vom Boden abgehoben ist, wodurch ein ungewolltes Ausfahren des Wagens beim Sitzen auf dem Möbel hintangehalten ist.
Oberhalb des Gleitsteines --27-- trägt der Wagen--23--
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Die Sitzauflage --8-- trägt an ihrer Unterseite eine in einer Führungsschiene--31--ausschiebbare Verlängerung-32-mit einer vorderen, vor der Lade --23-- liegenden und diese abdeckenden vertikalen Stirnwand-33-.
Die Handhabung des beschriebenen Möbels ist folgende :
Um das Möbel aus der Sitzstellung nach Fig. l bzw. 2a in die Liegestellung zu bringen, wird zunächst der Wagen --23-- unter gleichzeitigem Anheben der Sitzauflage-8-aus dem Gestell-l-herausgezogen, wie in Fig. 2b in einer Zwischenstellung ersichtlich ist. Am Ende dieser Bewegung wird die in Fig. 2c gezeichnete Stellung erreicht, in der die Lehnenauflage-15--, getragen vom Stützteil --29'-- des Wagens --23--, und die Strebe--18--im wesentlichen horizontal ausgerichtet liegen, wobei der Bettzeugraum im Inneren des Wagens --23-- zugänglich ist. Durch weiteres kurzes Anheben bzw.
Verschwenken der Sitzauflage--8--im Uhrzeigersinne der Fig. 2c wird eine in üblicher Weise im Beschlag--11-14--angeordnete Sperre gelöst, so dass diese Auflage--8--nun entgegen dem Uhrzeigersinne in die in Fig. 2d ersichtliche horizontale Stellung
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ausgeschoben, u. zw. bis zu einem (nicht dargestellten) Endanschlag, wobei das (in den Zeichnungen) rechte Ende der Verlängerung --32-- noch im linken Ende der Schienen --31-- geführt verbleibt, und nach Umklappen des oberen Sitzpolsters --2-- und des vorderen (nun oberen) Lehnenpolsters --5-- um jeweils 1800 erhält man die in Fig. 2e ersichtliche Liegestellung des Möbels, in der sich alle vier Pölster --2 - 5-- in einer horizontalen Ebene befinden.
Zum Rückführen in die Sitzstellung wird sinngemäss in umgekehrter Reihenfolge verfahren.
Das Möbel lässt sich ausserdem leicht in eine in Fig. 3 dargestellte Sitzstellung zum Fernsehen bringen.
Hiefür braucht man nämlich nur, ausgehend von der Sitzstellung nach Fig. l bzw. 2a, die Verlängerung--32-- in den Schienen --31-- an der Sitzauflage-8-auszufahren, in derselben Weise wie vorhin beschrieben, und anschliessend den oberen Sitzpolster --2-- um 1800 umzuklappen, so dass er in Verlängerung des unteren Sitzpolsters --3-- liegt und als Auflage für die Füsse dienen kann.
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Im Rahmen der Erfindung sind mannigfaltige Abänderungen an dem beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich. So können z. B. die Polsterpaare der Lehne und bzw. oder des Sitzes gleichlang ausgebildet werden. An Stelle des Gleitsteines--26--am Wagen--23--kann dort ebenfalls eine Laufrolle vorgesehen werden. Statt der Abschrägungen--26, 26'--kann auch eine andere Festhaltung des Wagens--23--gegen unbeabsichtiges Ausfahren bzw. eine Verriegelung für ihn im Gestell--l--bezüglich der Sitzstellung vorgesehen werden, z. B. mittels einer in die Schiene --28-- einrastende (nicht dargestellte) Klinke des Wagens.
Besonders vorteilhaft erweist sich beim Möbel nach der Erfindung :
Der Drehpunkt-19-der Strebe-18-sowie diese selbst kann sehr nahe an einer Wand angeordnet werden, so dass beste Raumausnutzung ohne Verschieben des Gestelles möglich ist.
Die lösbare Anordnung des Winkels-21-am Gestell-l bzw. 22-ermöglicht eine leichte Trennung des Polsterteiles, einschliesslich Wagen, vom Gestell zu Transportzwecken unter beengten Raumverhältnissen, z. B. in Stiegenhäusern u. dgl.
Es ist eine vollkommene Polsterung um alle Seitenflächen des Möbels herum möglich, d. h. das Gestell - l-muss keine Seitenteile, wie Armlehnen od. dgl. aufweisen.
Die Sitzstellung ist eine ideale, da sich z. B. eine Sitzlänge (nutzbare Oberseite des Polsters-2--) von 52 cm bei einer Oberkantenhöhe des Polsters --2-- von 42 cm leicht erzielen lässt, wobei ausserdem die Sitzfläche geneigt angeordnet werden kann.
In der Liegestellung liegt der Bezugsstoff der Polsterung oben, wodurch der Stoff an den Sitz- und Lehnenflächen der Pölster geschont wird. Die Bettzeuglade liegt in der Mitte des Möbels und ist daher leicht zugänglich.
Das Möbel kann als Fauteuil, als Doppelbettbank oder als Einzelelement für eine beliebige Anzahl nebeneinander aufzustellender und aneinanderschliessbarer Möbeleinheiten ausgebildet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. In eine Liegestellung bringbares Sitzmöbel, dessen Gestell in Sitzstellung, im wesentlichen parallel zueinander und paarweise über-bzw. hintereinanderliegend, einen oberen und unteren Sitzpolster und getrennt davon einen vorderen und hinteren Lehnenpolster aufweist, wobei jeweils die aus dem Gestell herausziehbaren Sitzpolster und die umklappbar angeordneten Lehnenpolster paarweise miteinander verbunden sind,
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