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Sterile Verpackung
Die Erfindung betrifft eine sterile Verpackung, die insbesondere für Lebensmittel jeglicher Art bestimmt, aber auch für andere, steril zu verpackende Gegenstände, wie chirurgische Instrumente, Medikamente, Verbandsstoffe usw. geeignet und überdies tropenfest ist und die aus einer oder mehreren, bei einer vorbestimmten Sterilisationstemperatur (z. B. 80 bis 1000C) hitzebeständigen Folien besteht, deren Ränder durch Schweiss-oder Siegelnähte verbunden sind. Die Erfindung betrifft somit eine Verpackung jener Art, in der die zu verpackenden Gegenstände untergebracht und anschliessend keimfrei gemacht werden.
Es ist z. B. bekannt, Brot mit der Verpackung durch Hitzesterilisation haltbar zu machen. Damit der bei der Hitzeeinwirkung entstehende Dampfdruck die Packung nicht aufbläht, hat man bisher entweder für die Verpackung eine verhältnismässig stark dampf-und gasdurchlässige Folienkombination gewählt, bei der wegen dieser Durchlässigkeit kein wesentlicher Überdruck auftritt, die aber den Nachteil hat, dass beim Abkühlen der in der Packung entstehende Unterdruck zu einem Einsaugen keimhaltiger Luft führt, so dass Sterilität nicht aufrechterhalten wird und die Gefahr der Infektion bzw.
des Verderbens der verpackten Produkte gegeben ist, oder aber es wird wohl eine dampfdichte Verpackung, die unter anderem aus eine Kunststoffbeschichtung aufweisenden Metallfolien bestehen kann, gewählt, bei der man aber in einer Kleb-oder Siegelnaht zunächst ein z. B. 20 mm breites Feld unverschlossen lässt, das nach der Sterilisation gesondert verschlossen wird. Hier ergibt sich der Nachteil, dass ein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich wird und trotzdem beim zweiten Siegelprozess od. dgl. sowie vor diesem eine gewisse Infektionsgefahr gegeben ist.
Es ist auch bereits bekannt, ofenwarmes Brot in Packstoffen zu verpacken, die mit antibakteriell wirkenden Chemikalien imprägniert sind. Diese Verpackungsart ist sehr aufwendig, gewährleistet keinen ausreichenden Erfolg und führt überdies zu Geschmacksbeeinflussungen, wobei sogar die Gefahr von Schädigungen des Verbrauchers durch die Chemikalien gegeben ist.
Eine sowohl hinsichtlich der Haltbarkeit als auch hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Sterilität optimale Verpackung wird bisher nur mit Hilfe von z. B. luftdicht verlöteten Blechdosen erhalten. Brot kann in solchen Blechdosen gebacken oder verpackt werden, wobei die Blechdosen anschliessend sterilisiert und verschlossen werden. Eine derartige Verpackung erfordert selbstverständlich einen sehr grossen Aufwand, ist teuer und praktisch nur für kleine Brotmengen geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackung der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass während des Sterilisiervorganges eine ausreichende Entlüftungsmöglichkeit des Packungsinnenraumes gegeben, nach dem Sterilisiervorgang aber ein Eindringen von keimhaltiger Luft ins Packungsinnere sicher verhindert wird.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass in einem kurzen Teilstück wenigstens einer Naht ein zumindest über die Nahtbreite reichender, vorzugsweise aber aussen und innen über die Naht vorstehender Einlagestreifen angebracht ist, der aus einem einen tieferen Schmelzpunkt als die Folien aufweisenden, mit dem Verpackungsmaterial verschweiss-, versiegel-oder verklebbaren Material hergestellt ist oder eine Beschichtung aus einem derartigen Material aufweist, so dass er beim Sterilisationsvorgang den Austritt von Dampf u. dgl. aus der Verpackung zulässt, vor Absinken der Sterilisationstemperatur unter einen vorbestimmten Wert aber unter Abdichtung des Einlagebereiches
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wieder erhärtet.
Beim Verpackungsvorgang werden sämtliche Verpackungsnähte vorzugsweise durch längsgerillte Siegelbacken, um im Siegelfalz geringe Vorspannungen zu erzielen, durchgehend geschlossen. Beim anschliessenden Sterilisationsprozess wird der Einlagestreifen bzw. seine Beschichtung erweicht und bildet somit ein Überdruckventil, über das sich der innerhalb der Verpackung entstehende Überdruck ausgleichen kann. Das Einlagematerial verfestigt sich bei der anschliessenden Abkühlung aber bereits, bevor noch die einzuhaltende (also vom Produkt her notwendige) Sterilisationstemperatur unterschritten wird, so dass unterhalb des letztgenannten Temperaturbereiches bereits wieder ein völlig luftdichter Abschluss der Verpackung gegeben ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemässen Verpackung besteht darin, dass sie in bekannter Weise aus einer beidseits eine Kunststoffbeschichtung (z. B. aus Polyäthylen oder Polypropylen) aufweisenden Aluminiumfolie besteht und der bzw. die Nahteinlagestreifen ebenfalls aus einer Aluminiumfolie hergestellt sind, die zumindest einseitig mit dem den tieferen Schmelzpunkt aufweisenden Material, an der andern Seite aber entweder mit diesem Material oder einem der Beschichtung der Verpackung entsprechenden, d. h. mit der Beschichtung der Verpackung verschweissoder versiegelbaren Material beschichtet ist. Die Breite der Einlage wird in Abhängigkeit vom Volumen der Verpackung und von dem zu erwartenden Gas-oder Dampfdruck bei der Sterilisierung gewählt.
Man kann auch abstandsweise in einer oder mehreren Nähten Einlagen anbringen. Als das den tieferen Schmelzpunkt aufweisende Material wird vorzugsweise das unter der Bezeichnung "Hotmelt" bzw.
"ELVAX"bekannte Produkt gewählt, bei welchen Produkten ein Schmelzpunkt zwischen 75 und 900C im voraus eingestellt werden kann. Selbstverständlich können zur Beschichtung auch alle andern Kunststoffe, die mit dem Kunststoff der übrigen Verpackung verschweiss-oder versiegelbar sind und im angegebenen Temperaturbereich schmelzen, Verwendung finden. In der Praxis wird man ferner die Einlage dort anbringen, wo zufolge der Form der Packung und der Nahtführung eine gewisse Falzspannung herrscht. Der durch diese Falzspannung bedingte, leichte Druck reicht aus, um die während des Sterilisationsprozesses erweichende Schicht anschliessend an den Sterilisationsvorgang wieder luftdicht zum Verkleben zu bringen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 einen in einer erfindungsgemässen Verpackung untergebrachten Brotziegel im Schnitt und Fig. 2 in stark vergrössertem Massstab einen Schnitt durch die Naht der Verpackung im Bereich der Einlage.
Nach Fig. 1 ist ein Brotziegel-l-zwischen zwei Verpackungsfolien-2, 3-- eingelegt, welche Folien-2, 3- im Bereich ihrer nach aussen abstehenden Ränder --4-- durch eine umlaufende, vorzugsweise mit längsgerillten Siegelbacken hergestellte Siegelnaht luftdicht miteinander verbunden sind. An einer Stelle der Naht ist ein Einlagestreifen --5-- angebracht, dessen Enden innen und aussen über die Naht vorstehen.
Nach Fig. 2 bestehen die beiden Verpackungsfolien-2, 3- in bekannter Weise je aus einer Aluminiumfolie-6-, die aussen und innen eine Beschichtung-7, 8- aus Polyäthylen oder Polypropylen aufweist.
Der z. B. eine Breite von 8 bis 10 mm aufweisende Einlagestreifen --5-- besteht ebenfalls aus einer Aluminiumfolie--9--, die an der einen Seite mit einem dem Material der Schichten-7 bzw. 8-- entsprechenden Material --10-- beschichtet ist, an der andern Seite aber eine Beschichtung --11-- aus einem Kunststoff aufweist, der mit dem Material der Beschichtung --7-- verschweiss-
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Sterilisationstemperatur gewählt. Insbesondere wird eine unter der Bezeichnung ELVAX oder Hotmelt bekannte Beschichtung mit einem Schmelzpunkt zwischen 75 und 900C gewählt.
Als Ausführungsbeispiel sei angenommen, dass, falls eine keimtötende Sterilisationstemperatur zwischen 75 und 100 C erforderlich ist, für die Schicht--11--als Material"ELVAX"mit einer
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erstarrt die Schicht --11-- wieder im Bereich der noch keimtötenden Temperatur von 85 C, ab welchem Bereich somit die Verpackung wieder völlig luft-und dampfdicht abgeschlossen ist.
Auf die beschriebene Weise wurde Brot bei Raumtemperatur und 950C rel. Feuchte und 40 C norm. Feuchte verpackt und nach 1 Monat, 6 Monaten und 12 Monaten verwendet. Es hat sich gezeigt,
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