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Bandförderer mit verminderter Zugkraft im ziehenden Trum des Bandes
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bandförderer, insbesondere auf einen Bandförderer grösserer Länge, bei welchem durch eine besondere Antriebsweise die Zugkraft des belasteten (oberen) Trumes vermindert und die Zugkraft des unbelasteten (unteren) Trumes entsprechend vergrössert wird. Auf diese Weise werden im belasteten sowie in dem unbelasteten Bandabschnitt ausgeglichene Zugkräfte erzielt, die für sich genommen kleiner als die maximale Zugkraft des belasteten Bandabschnittes eines in üblicher Weise angetriebenen Bandförderers sind.
Es sind verschiedene Antriebsarten bekannt, durch die eine Verminderung der maximalen Zugkraft des Bandes bei Bandförderern grosser Förderlängen erzielt werden kann.
Eine bekannte Antriebsart von Bandförderern weist zwei oder drei verschiedenartig versetzte Antriebstrommeln auf. Bei zwei Antriebstrommeln werden hiebei die Trommeln entweder als Kopf- und Schlupfantriebstrommeln oder als Zweitrommelkopfantrieb eingebaut, wogegen bei drei Antriebstrommeln ein Zweitrommelkopfantrieb und ein Eintrommelschlupfantrieb eingebaut wird. Ferner sind Antriebe mit drei Trommeln, die als Kopf-, Schlupf- und Mittelantriebstrommel ausgebildet sind, bekannt.
Eine andere Antriebsart bei Bandförderern ist die durch Zwischenantriebsgruppen in Form kurzer Gutförderer, die in der Bahn des Hauptförderers liegen.
Weiters können Bandförderer durch Zwischenantriebstrommeln (Trommelmotoren), welche die Zugkraft entweder direkt oder mittels Zwischenrollen dem belasteten Trum übertragen, angetrieben werden. Zwecks Erhöhung der abgegebenen Leistung können in diesem Falle auchHilfsantriebstrommel- paare zwischen den beiden Trumen eingebaut werden.
Ferner ist ein Antrieb durch Zwischenantriebsstationen bekannt, welche die Zugkraft mittels horizontal liegenden flachen Rollen (Scheiben) durch Anpressung einer am Band entlang vulkanisierten Kante übertragen.
Es wurde auch schon ein Antrieb mittels einer oder zweier unter dem Band verlegten Ketten vorgeschlagen, die das Band tragen und es von Zugkräften gänzlich entlasten (sogenannte Band-Kettenförderer).
Am häufigsten wird die erstgenannte Antriebsart verwendet, die zwei oder drei Antriebstrommeln aufweist. Diese Antriebsart erlaubt aber nicht die grösstmögliche Verminderung der Spannkraft des belasteten Trumes.
Die andern Antriebsarten weisen wesentliche Nachteile auf und finden verhältnismässig wenig Verwendung. Der Hauptgrund hiefür ist, dass die zwischengeschalteten, jede mit eigenem Motor und Getriebe versehenen Antriebsgruppen kompliziert und teuer, ihr Effekt dagegen unbedeutend ist, weil die Reibverbindung zwischen Förderband und Antriebselement (Band, Trommel, Rolle u. dgl.) begrenzte Übertragungsmöglichkeit besitzt. Ausserdem benötigen manche dieser Antriebsarten ein speziell geformtes, mit einer Längskante versehenes Förderband.
Der Band-Kettenförderer ist teuer. Seine Fördergeschwindigkeit ist klein, entsprechend den Fördergeschwindigkeiten der Kettenförderer.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, durch einfache technische Mittel die maximale Zugkraft bei Bandförderern mit flachem und muldenförmigem Band, besonders bei Bandförderern grösserer Förderlängen bzw. grosser Zugkräfte im Band zu vermindern. Das Ergebnis dieser Verminderung der Zugkraft ist eine entsprechende Verlängerung der Lebensdauer des Bandes, eine Verkleinerung seines Tragquerschnittes und der Zahl seiner Textileinlagen, oder eine Vergrösserung der Förderlänge des Bandförderers. Das Letztere ist von wichtiger technischer und wirtschaftlicher Bedeutung, da es den Gebrauch von Bandförderern grosser Länge bei niedrigen oder mittleren Festigkeitswerten des Bandes erlaubt. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass in bestimmten Abständen, reibungsschlüssig mit den beiden Gurttrumen verbunden, Ausgleichsrollen vorgesehen sind.
In den Zeichnungen ist eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Bandförderers mit Verminderung der maximalen Zugkraft schematisch dargestellt. Fig. l zeigt das Schema des erfindungsgemässen Bandförderers mit dem Diagramm der Zugkraftverteilung entlang des Bandes. Fig. 2a zeigt eine konstruktive Skizze einer Ausgleichsrollenbatterie für ein muldenförmiges Band und Fig. 2b stellt einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2a dar. Fig. 3a zeigt eine konstruktive Skizze einer Ausgleichsrollenbatterie für flaches Band. Fig. 3b stellt einen Schnitt nach Linie B-B in Fig. 3a und Fig. 3c eine Ansicht in Richtung der Pfeile C-C in Fig. 3a dar.
Das Förderband-l-wird von den zwei Trommeln-2 und 3--, die in ihrer Konstruktion und Leistung völlig gleich sind, angetrieben. Das belastete und das unbelastete Trum des Bandes sind durch eine entsprechende Anzahl von Ausgleichsrollen-4-reibungsschlüssig verbunden. Die Ausgleichsrollen --4- werden durch das untere Trum angetrieben und übertragen die erhaltene Umfangskraft auf das obere Trum. Auf diese Weise wird die Zugkraft am Eingangspunkt der Antriebstrommel-2-- verkleinert und die Zugkraft am Eingangspunkt der Antriebstrommel --3-- entsprechend vergrössert, bis sich ein völliges Ausgleichen einstellt. Mit ausgeglichenen Kräften bzw. Leistungen arbeitet der Bandförderer in einem stabilen Gleichgewichtszustand.
Die Ausgleichsrollen --4-- unterscheiden sich konstruktiv nicht von den gewöhnlichen Tragrollen der Bandförderer.
Das obere Trum des Förderbandes stützt sich sowohl auf die oberen Tragrollen --5-- in gewöhnlicher Ausführung, als auch auf die Ausgleichsrollen-4-. Die reibschlüssige Verbindung beider Band-
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Band liegenden Fördergutes wird durch die Ausgleichsrollen --4-- auf die unteren Tragrollen-6- übertragen und bewerkstelligt auf diese Weise den reibungsschlüssigen Kontakt beider Bandabschnitte.
Die Vorspannung des Bandes wird in üblicher Weise mittels einer Spannstation --7-- erzielt. Die Spannvorrichtung ist neben der Antriebstrommel-2-- angeordnet und hält auf diese Weise die minimale Zugkraft des Bandes konstant und gleich der Vorspannung.
Nach der beschriebenen Anordnung können Bandförderer mit flachem Band wie auch Bandförderer mit muldenförmigem Band arbeiten. Als Ausgleichsrolle kann jede obere Tragrolle benutzt werden, falls sie in senkrechter Richtung verschiebbar gelagert ist und ihr Durchmesser gleich dem Abstand zwischen den beiden Bandtrumen gemacht wird. Bei muldenförmigem Band wird als Ausgleichsrolle die mittlere Rolle des oberen Tragrollensatzes benutzt, nachdem sie in senkrechter Richtung verschiebbar gelagert ist und ihr Durchmesser entsprechend vergrössert wird.
Bei einer Anzahl der Ausgleichsrollen, gleich oder grösser als notwendig, wird die maximale Zugkraft im Band des nach der vorgeschlagenen Anordnung ausgeführten Förderers theoretisch zweimal kleiner als die maximale Zugkraft im Band eines in üblicher Weise angetriebenen Förderers mit einer Kopfantriebstrommel.
In Fig. 1 ist die Verteilung der Zugkräfte entlang des Bandes bei einem nach der erfindungsgemässen Anordnung angetriebenen Bandförderer mit ausgezogenen Linien und mit gestrichelten Linien die entsprechend Verteilung der Zugkräfte bei einem in üblicher Weise angetriebenen Bandförderer mit einer Kopfantriebstrommel dargestellt.
Die Fig. 2a und 2b zeigen die prinzipielle Konstruktion der Ausgleichsrollenanordnung eines Förderers mit muldenförmigem Band. Die mittlere Ausgleichsrolle --4-- ist von grösserem Durchmesser als die mittleren Rollen der übrigen Tragrollenanordnungen und ist über der entsprechenden unteren Tragrolle --6-- in senkrechter Richtung verschiebbar gelagert. Das Gestell --8-- der Rollenanordnung ist als Rahmen ausgeführt, um ein Ausragen der Ausgleichsrolle und ein entsprechendes Berühren des unteren Trumes zu ermöglichen.
Die Fig. 3a und 3b zeigen die prinzipielle Konstruktion der Ausgleichsrollenanordnung eines Band-
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förderers mit flachem Band. Die Ausgleichsrolle --4-- und die untere Tragrolle --6-- sind in dem Führungsgestell übereinander, die Ausgleichsrolle in senkrechter Richtung verschiebbar, die untere Tragrolle fest gelagert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bandförderer mit Kopf- und Schlussantriebstrommeln, dadurch gekennzeichnet, dass in bestimmten Abständen, reibungsschlüssig mit den beiden Gurttrumen verbunden, Ausgleichsrollen (4) vorgesehen sind.