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Vorrichtung und Verfahren zum Abschleifen der Bremsscheibenstirnfläche einer Scheibenbremse
Für die einwandfreie Funktion einer Scheibenbremse ist es erforderlich, dass die Bremsscheibe glatte Oberflächen aufweist, d. h. diese Oberflächen müssen frei von Rost und andern Unebenheiten sein, die während des Betriebes entstehen können. Zur Beseitigung solcher Unebenheiten ist es zumeist notwendig, die Bremsscheiben auszubauen, damit die Flächen, gegen welche die Bremsklötze angepresst werden, abgedreht werden können. Ein solcher Ausbau bedeutet aber einen erheblichen Montageaufwand. Es ist zwar auch schon vorgeschlagen worden (s. franz.
Patentschrift Nr. 1. 352. 248) das Fahrzeug aufzubocken und die freigelegten Bremsscheiben der Scheibenbremsen an ihren Stirnflächen durch je eine entsprechend dem gewünschten Abschleifgrad andrückbare Schleifscheibe abzuschleifen. Auch hiezu ist aber ein betrachtlicher Montageaufwand nötig.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, womit unter Vermeidung von umfangreichen Montagearbeiten die Bremsflächen der Bremsscheibe in dem erforderlichen Masse abgeschliffen bzw. von Rost und Unebenheiten befreit werden können. Die erfindungsgemä- sse Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine aus Stahlblech od. dgl. bestehende Platte aufweist, auf welcher ein Schmirgelblock mittels Klebung befestigt ist, und dass sie im wesentlichen die Abmessungen des aus Halteblech und Bremsbelag bestehenden Bremsklotzes der Scheibenbremse hat und Ausnehmungen od. dgl. aufweist, welche zur axial verschieblichen Anbringung im feststehenden Gehäuse (Festsattel) der Scheibenbremse dienen.
Diese Ausnehmungen der erfindungsgemässen Vorrichtung entsprechen den Ausnehmungen im Halteblech des Bremsklotzes, so dass dieselbe Befestigungsart, welche für die Anbringung des Bremsklotzes im sogenannten Festsattel der Scheibenbremse dient, auch zur Befestigung der erfindungsgemässen Vorrichtung herangezogen werden kann.
Als Schmirgelmaterial, das auf die Platte aufgeklebt wird, kann z. B. sogenannter Normalkorund mit einer den Erfordernissen entsprechenden Körnung verwendet werden. Dieses Schmirgelmaterial wird in an sich bekannter Weise durch Kunstharz gebunden. Als Kleber wird ein Kunststoffkleber verwendet, der bis 2200 C hitzebeständig ist.
Die den Schmirgelblock tragende Platte kann von einem üblichen, für den Bremsbelag eines Bremsklotzes einer Scheibenbremse vorgesehenen Halteblech gebildet werden. Dieses Halteblech wird zwischen dem Bremskolben und der ihm zugekehrten Bremsfläche der Scheibe in üblicher Weise axial beweglich angebracht.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Abschleifen der Bremsscheibenstirnflache einer Scheibenbremse unter Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht nun darin, dass der Bremsklotz der Scheibenbremse ausgebaut und durch die Platte samt dem Schmirgelblock ersetzt wird, worauf das Abschleifen der Bremsscheibenstirnflache durch gegebenenfalls mehrmalige Betätigung der Bremse wahrend der Fahrt erfolgt. Hiebei werden naturgemäss zwei Platten samt Schmirgelblock beiderseits der Bremsscheibe an Stelle der Bremsklötze eingesetzt, was verhältnismässig leicht erfolgen kann, da ja die Bremsklötze üblicherweise im Festsattel so untergebracht sind, dass sie mit sehr geringem Montageaufwand ausgewechselt werden können. Hiedurch wird wesentlich an Montagezeit gespart.
Ferner ist von Vorteil,
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dass der eigentliche Abschleifvorgang während der Fahrt des Fahrzeuges durchgeführt werden kann, so dass am Montagestand schon das nächste Fahrzeug mit den erfindungsgemässen Platten samt Schmirgelblock versehen werden kann, während das vorhergehende Fahrzeug noch auf der Fahrt ist. Praktische Erprobungen haben gezeigt, dass es oft möglich ist, durch kurze Betätigung der Bremse über einen Fahrweg von etwa 200 m die Bremsscheiben ausreichend zu reinigen. Dieser Vorgang wird gegebenenfalls wiederholt, wobei darauf zu achten ist, dass keine zu starke Wärmeentwicklung stattfindet.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in Draufsicht auf die Schmirgelfläche, wogegen Fig. 2 einen Querschnitt zu Fig. 1 darstellt.
Die aus Stahlblech bestehende Platte 1 hat zwei Ausnehmungen 2, mittels welcher sie in Achsrichtung des Bremskolbens verschiebbar im Festsattel der Scheibenbremse angebracht werden kann.
Auf der Platte 1 ist mittels einer Klebstoffschicht 4 ein Schmirgelblock 3 befestigt.
Die Gestalt der Platte 1 kann erforderlichenfalls geändert werden, um eine axial verschiebbare Anbringung der Vorrichtung bei Scheibenbremsen zu ermöglichen, bei denen im Festsattel an Stelle der im Querschnitt etwa rechteckigen Bauteile zur Halterung des Haltebleches des Bremsklotzes anders ausgestaltete Teile vorgesehen sind.
Der Schmirgelblock besteht aus üblichem Schmirgelmaterial, z. B.. Korund. Bei der Auswahl des Schmirgelmaterials ist darauf zu achten, dass eine ausreichende Festigkeit des Schmirgelblockes 3 gegen diejenigen mechanischen Beanspruchungen gegeben sein muss, die bei der Anpressung des Schmirgelblockes durch die Bremszylinder auftreten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abschleifen der Bremsscheibenstirnfläche einer Scheibenbremse, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine aus Stahlblech od. dgl. bestehende Platte (1) aufweist, auf welcher ein Schmirgelblock (3) mittels Klebung befestigt ist, und dass sie im wesentlichen die Abmessungen des aus Halteblech und Bremsbelag bestehenden Bremsklotzes der Scheibenbremse hat und Ausnehmungen (2) od. dgl. aufweist, welche zur axial verschieblichen Anbringung im feststehenden Gehäuse (Festsattel) der Scheibenbremse dienen.