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Vorrichtung zur Durchführung eines kontinuierlichen
Mälzve rfahrens
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines kontinuierlichen Mälzverfahrens, bei welchem Getreide schrittweise durch Weich-, Keim- und Darrzonen geführt wird.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, diese drei wichtigsten Stufen eines Mälzverfahrens, nämlich das Weichen, Keimen und Darren, kontinuierlich zu gestalten. Bei solchen kontinuierlichen Arbeitsweisen ist es jedoch schwierig, die in den einzelnen Stufen verschiedenen Behandlungszeiten und-bedingungen aufeinander abzustimmen und damit die gewünschte notwendige Homogenität im Malz sicherzustellen.
Ziel der Erfindung ist es, die bisherigen Schwierigkeiten zu vermeiden und eine Kombination von Vorrichtungen zu schaffen, die ein streng regelmässig ablaufendes kontinuierliches Verfahren in allen drei Stufen des Mälzverfahrens ermöglicht. Dieses Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, dass mindestens eine, vorzugsweise jedoch zwei oder mehrere, mit einer drehbaren Förderschnecke versehene, temperaturgeregelte Weichbadbehälter vorgesehen sind, an den bzw.
an die ein mit einer Fördereinrichtung versehener temperatur-und feuchtigkeitsgeregelter Keimungsbehälter anschliesst, wobei die Fördereinrichtung mindestens einen oberen beweglichen Boden und einen unteren beweglichen Boden mit Einrichtungen zur Übergabe des Mälzungsgutes von einem Boden auf den andern umfasst und, dass an den Keimungsbehälter eine ebenfalls temperaturgeregelte und mit einer Fördereinrichtung versehene Darre anschliesst, wobei die Fördereinrichtung mindestens einen oberen beweglichen Boden und einen unteren beweglichen Boden mit Einrichtungen zur Übergabe des Mälzungsgutes von einem Boden auf den andern umfasst,
Vorzugsweise ist in dem Weichbadbehälter ein zumindest teilweise in Wasser eintauchendes Sieb von mindestens teilweise zylindrischer Form vorgesehen, in dem die Schnecke montiert ist,
so dass das Mälzungsgut durch die Betätigung der Schnecke vom einen Ende des Weichbadbehälters zum andern Ende gefördert wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Fördereinrichtung aus einem endlosen, über Umlenkrollen hin-und hergeführten Träger, insbesondere einer Gliederkette, wobei auf dem Träger eine Reihe von Tassen angeordnet sind, die im Bereich der Umlenkstellen kippbar sind, so dass das Mälzungs- gut jeweils von einem Boden auf den darunterliegenden, in entgegengesetzter Richtung bewegten Boden übergeben wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Tassen zwischen den Kippstationen nahe den Umlenkstellen durch ein oberes Paar von gegenüber liegenden Stützen und ein unteres Paar von gegenüberliegenden Stützen in horizontaler Lage gehalten sind.
Jede Tasse besteht zweckmässig aus einer Reihe von lamellenförmigen Plastikgliedern, die einzeln in Längsrichtung der Fördereinrichtung auf Querteilen montiert sind, wobei jedes lamellenförmige Plastik- glied von dem benachbarten durch einen Plastik-Abstandhalter getrennt ist und jede Tasse eine Stirnund eine Hinterkante aus einem oder mehreren Kunststoffgliedern aufweist, die im wesentlichen parallel zur Ebene der Tasse angeordnet und in Längsschlitzen in der Stirn- und Hinterkante der Reihe von Pla-
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stikgliedern eingesetzt sind. Die Stirn- und Hinterkante der jeweiligen Tassen überlappen einander, wodurch ein Durchfallen von Material zwischen einzelnen Tassen verhindert wird.
Dem Weichbadbehälter kann ein Ruhebunker mit rotierenden Entnahmemitteln und eine Belüftungseinrichtung für das gewaschene, zum Weichen bestimmte Getreide vorgeschaltet sein.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist an einem Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen näher erläutert. Fig. l ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung und zeigt den Weg des Getreides im Mälzprozess, Fig. 2 zeigt im Schnitt die Vorrichtung zum Weichen des Getreides, Fig. 3 zeigt die Vorrichtung zum Weichen des Getreides im Aufriss. Fig. 4 ist eine schematische Darstellung eines alternativen Weges, dem das Getreide in der Weichestufe folgen kann. Fig. 5 zeigt ein Doppelförderband mit beweglichen Böden in schematischer Seitenansicht. Fig. 6 zeigt im Teilschnitt und in grösserem Deteil einige Merkmale der in Fig. 5 dargestellten Fördereinrichtung. Fig. 7 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A - A in Fig. 5 durch einen Boden der Fördereinrichtung.
Fig. 7A zeigt eine Einzelheit der Fig. 7 in genauerer Darstellung. Fig. 8 zeigt eine Tasse im Grundriss. Fig. 9 zeigt die Stirnkante einer Tasse im Aufriss und teilweise im Schnitt. Fig. 10 zeigt eine Tasse im Seitenriss.
Für die Bezeichnung gleicher od. ähnl. Teile wurden gleiche Bezugszeichen verwendet.
In Fig. l bezeichnet 1 einen Bunker, der einen Vorrat von gesiebter Gerste 2 enthält, die über eine Leitung 3 zu einem Einlass 4 eines ersten Weichbadbehälters 5 geleitet wird. Eine Schnekke 6 ist in dem Behälter 5 rotierbar angeordnet, und ein zylindrisches Sieb 7 umgibt die Schnekke 6, kann jedoch zwecks Reinigung entfernt werden. Der Weichbadbehälter 5 ist über einen Schlauch 9 mit einem Wasserspeicher 8 verbunden. Ein zweiter Weichbadbehälter 15 ist über einen Schlauch 16 mit dem Boden des Weichbadbehälters 5 in Verbindung, und der Boden des Weichbadbehälters 15 besitzt einen Auslass 17, der zu einem Ablauftank 18 führt. Eine Schnecke 20 ist in dem zweiten Weichbadbehälter 15 rotierbar angeordnet und ist von einem Sieb 21 umgeben.
Die Schnecke 6 wird von einem Motor 22 angetrieben, während die Schnecke 20 von dem Motor 23 über einen Geschwindigkeitsregler 24 angetrieben wird. Der Auslass 25 des Behälters 5 ist mit dem Einlass des Behälters 15 über eine Leitung 26 verbunden.
Das Entleerungsende des Behälters 15 ist über eine Leitung 30 an einen Keimungsbehälter 31 angeschlossen. Im Keimungsbehälter 31 ist eine Fördereinrichtung 32 bestehend aus vier vertikal übereinander angeordneten Doppelförderbändern vorgesehen. Jedes Doppelförderband umfasst einen oberen beweglichen Boden 33, der sich in Richtung des Pfeiles 34 bewegt, und einen unteren beweglichen Boden 35, der sich in umgekehrter Richtung bewegt, wie mit Pfeil 36 angedeutet ist. Die Temperatur und Feuchtigkeit der Luft innerhalb des Keimungsbehälters 31 wird durch Temperatur- und Feuchtigkeitsregeleinrichtungen (nicht dargestellt) geregelt.
Transportmittel 37, z. B. ein Aufzug, sind vorgesehen, um die am Boden des Keimungsbehälters 31 abgegebenen Körner zum oberen Teil der Darre 40 zu fördern, die wieder eine Fördereinrichtung 32 bestehend aus zwei oder mehreren Doppelförderbändern, die ähnlich jenen im Keimungsbehälter 31 ausgebildet sind, enthält. Jedes Doppelförderband in der Darre 40 ist jedoch in einem eigenen Abteil 41,42 bzw. 43 untergebracht. Am Boden der Darre 40 sind Entleerungsmittel 44 vorgesehen.
Der Weichbadbehälter 5 wird nun an Hand der Fig. 2 und 3 näher beschrieben : Das Weichbad 5 umfasst ein äusseres Gehäuse 50 von trapezförmigem Querschnitt und eine innere halbzylindrische Auskleidung 51, die mit dem äusseren Gehäuse 50 an den vier gemeinsamen oberen Ecken verbunden ist. Die Schnecke 6 ist an jedem Ende des Behälters 5 befestigt und wird von dem Elektromotor 22 (in Fig. 2 nicht gezeigt) direkt angetrieben. Die Schnecke 6 besitzt einen fortlaufenden Flansch 52, der an ihrer zylindrischen Oberfläche schraubenförmig verläuft. Die Aussenkante des Flansches 52 wird durch den Kreis 53 in Fig. 2 umrissen.
Auf halber Länge der Schnecke ist in dem Flansch 52 eine Unterbrechung freigelassen. Radial abstehende Becher sind an der Schnecke befestigt und bilden einen Aufzug. Ähnliche Becher 54 sind an der Schnecke am Ende des Weichbadbehälters 5, neben dem Auslass 25, vorgesehen. Das zylindrische Sieb 7 passt eng über die Ränder 53 des schraubenförmigen Flansches 52. Der Weichbadbehälter 5 ist mit Wasser 55 gefüllt, und ein Ausguss 56 ist am Boden des Behälters vorgesehen, der mit der Leitung 16 in Verbindung steht. Ein Wassereinlass 57 ist nahe dem oberen Ende des Behälters vorgesehen und ein Überlauf 58 am gegenüberliegenden Ende.
Der zweite Weichbadbehälter 15 ist ähnlich, jedoch ist ein Geschwindigkeitsregler 24 zwischen der Schnecke 20 und dem Elektromotor 23 vorgesehen.
Das doppelte Förderband 32, das sich in der durch den Pfeil 100 angegebenen Richtung be-
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wegt, wird an Hand der Fig. 5 und 6 im einzelnen erläutert.
In den Fig. 5 und 6 der Zeichnungen ist die Fördereinrichtung allgemein mit 101 bezeichnet. Sie besteht im wesentlichen aus einer Reihe von Tassen 102 (102a, 102b, 102c, 102d, 102e). Diese Tassen werden nun an Hand der Fig. 8 - 10 näher erläutert.
Jede Tasse 102 besteht aus einer Reihe von lamellenförmigen Plastikgliedern 103, die aus einer Polypropylenfolie der unter dem Namen"Propylex" (Handelsmarke) bekannten, nicht absorbierenden, geruchlosen Sorte, wie sie von der Firma British Celanese Ltd. hergestellt wird, geschnitten sind. Jeder die- ser lamellenartigen Glieder 103 ist mit zwei kreisrunden Löchern 104 und 105 undzweilängsverlau- fenden Schlitzen 106 und 107 im abgerundeten Stirnende 108 bzw. Hinterende 109 ausgebildet.
Die Reihe lamellenförmiger Plastikglieder 103 wird mittels zweier Querrohre 111 und 112" die Querglieder darstellen und die durch die Lochreihen 104 bzw. 105 durchgesteckt sind, zusammengehalten. Jedes der mittleren lamellenförmigen Plastikglieder 103 wird von seinem Nachbar durch zwei Plastik-Abstandhalter 113, die zwischen den einzelnen Lamellen auf die Querrohre 111 und 112 aufgefädelt sind, getrennt. Gegen die äusseren Ränder der Tasse zu sind die Plastik-Abstandhalter 113 weggelassen, und neun lamellenförmige Plastikglieder 103 sind unmittelbar aneinanderliegend angereiht, so dass massive Randstücke 115 gebildet werden.
Ein hölzerner Reibklotz 116, in den Löcher 117 und 118, die die Querrohre 111 und 112 aufnehmen, gebohrt sind, ist längs der massiven Randstücke 115 befestigt. Die ganze Tasse wird mittels der vertieften Muffenschrauben 119 an jedem Ende der beidenQuerrohre 111 und 112 fest zusammengehalten. Ein zylindrisches Loch 120 ist über einem Drittel jedes Reibklotzes vorgesehen.
Eine Stirnkante der Tasse wird von einem vorderen Abschlussstreifen 121, einem Plastikglied, das im wesentlichen parallel zur Tassenebene angeordnet ist, gebildet, indem es in die in den abgerundeten Vorderenden 108 der lamellenförmigen Plastikglieder 103 ausgebildeten Längsschlitze 106 eingesetzt ist (Fig. 9). Ein ähnlicher hinterer Abschlussstreifen 122 ist in die Längsschlitze 107 an den gerundeten Hinterenden 109 der lamellenförmigen Plastikglieder 103 eingesetzt (Fig. 10).
Die allgemeine Konstruktion der Fördereinrichtung 101 wird nun, zurückkehrend zu den Fig. 5, 6 und 7, beschrieben. Die Tassen 102 werden zu einer endlosen Reihe (102a, b, c...) vereinigt, indem sie zwischen zwei ähnlich ausgebildeten endlosen Ketten 125 und 126 kippbar montiert sind. Die Kette 125 besteht aus einer Reihe von abwechselnden Paaren äusserer und innerer Gelenkplatten 127 bzw. 128, die durch Stege 129, von denen jeder in eine Rolle 131 grösseren Durchmessers als die Breite der Gelenkplatten 127 und 128 eingesetzt ist, einander gegenüber gehalten werden. Die endlosen Ketten 125 und 126 sind herkömmlichen Typs, mit Ausnahme des Durchmessers der Rollen 131 und dass jeder dritte Steg 129 einen nach innen gerichteten Fortsatz 129a besitzt, der in diezylindrischen Löcher 120 des Reibklotzes 116 passt, wie aus Fig. 7A klar hervorgeht.
Die zwei endlosen Ketten 125 und 126 greifen an jedem Ende der Fördereinrichtung 101 in zwei Paar gleichlaufende Zahnräder 132 und 133 ein, wobei beide Paare von Elektromotoren über Geschwindigkeitsregelgetriebe (nicht gezeigt) angetrieben werden.
Jedes der Zahnradpaare 132 und 133 besitzt jeweils an der Innenseite einen nach innen vorragenden Flansch 132a bzw. 133a. Die Lage der endlosen Ketten 125 und 126 auf den Zahnrädern 132 bzw. 133 definiert die obere und untere Bahn, auf welchen die Ketten sich bewegen können, und ein Paar von gegenüberliegenden Stützen 134 erstreckt sich unterhalb der endlosen Ketten 125 bzw. 126, wodurch die Rollen 131 entlang der oberen Bahn abgestützt werden. In ähnlicher Weise erstreckt sich
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Jede Tasse ist zwischen den endlosen Ketten 125 und 126 durch den Eingriff der nach innen gerichteten Fortsätze 129a jedes dritten Stegpaares 129 in die zylindrischen Löcher 120 schwenkbar befestigt. Entlang des Grossteiles der oberen und unteren Bahn werden die Tassen in einer im wesentlichen horizontalen, doch gegen die Stirnkante zu leicht nach oben geneigten Lage gehalten, indem die oberen und unteren Stützenpaare 134,136 und 137 sich zu Leisten 152 und 153 nach innen erstrekken. Die Stützen und die Leisten werden von einem rechtwinkeligen Träger, der einen horizontalen Flansch aufweist, gebildet.
In der Nähe des Entladeendes der oberen Bahn sind Unterbrechungen 154 in den inneren Leisten. vorgesehen. In ähnlicher Weise sind Unterbrechungen 156 in den Leisten der unteren Stützenpaare 152 und 153 nahe dem Entleerungsende der oberen Bahn vorgesehen. Die Flansche 132a an den Innenflächen der Zahnräder bilden praktisch eine Fortsetzung zwischen den oberen Stützenpaaren 134 und ihren äusseren Leisten und stellen Überleitungen zwischen der oberen und unteren Bahn dar.
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Unmittelbar oberhalb der Bahn sind ortsfeste Seitenwände 160 vorgesehen, denen die Reibklötze 116 auf ihrer oberen Bahn folgen, und in ähnlicher Weise ist ein Paar ortsfester Seitenwände 162 und 163 oberhalb der Reibklötze 116 auf ihrer unteren Bahn vorgesehen.
Neben den Unterbrechungen 154 in den inneren Leisten nahe dem Entleerungsende der oberen Bahn,. ist ein sich nach unten erstreckender Träger 164 einstellbar montiert. Ein mit Zinkenversehenes Brett 165, das sich innerhalb der oberen Enden der Seitenwände 162 und 163 erstreckt, ist am unteren Ende des Trägers 164 schwenkbar befestigt und wird durch ein einstellbares Gewicht 166 an dem zu dem gezinkten Brett 165 in einem stumpfen Winkel angeordneten Arm 167 ausgewuchtet.
Zwischen den Unterbrechungen 156 am Entleerungsende der unteren Bahn und dem tiefsten Punkt der Zahnräder 133 sind zwei gewölbte Rampen 172 unterhalb der Bahn der Reibklötze 116 befestigt (Fig. 5).
Ein Bunker 173 ist an der Aufgabestelle am Anfang der oberen Bahn gezeigt, wobei auf den die obere Bahn bildenden Tassen 102 eine Lage von keimender Gerste 174 liegt, die zwischen dem Paar ortsfester Seitenwände 160 gehalten wird (Fig. 5). Eine entsprechende Lage von Gerste 175 bewegt sich auf der unteren Bahn in umgekehrter Richtung.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung näher erläutert.
Gesiebte Gerste 2 wird in den Bunker 1 (Fig. l) gebracht und fällt unter der Einwirkung der Schwerkraft durch die Leitung 3 durch den Trichter 4 des ersten Weichbadbehälters 5 und weiter in den von einem Endteil des Siebes 7, dem Ende des Behälters 5 und der ersten Windung des Flansches 52 (Fig. 3) gebildeten Raum. Die Gerste wird durch das Wasser 55 geweicht und durch die sich langsam bewegende Schnecke 6 durch das Bad gefördert. Der Durchgang der Gerste durch das erste Bad dauert 24 h. Dann wird die Gerste am Entleerungsende 25 des ersten Bades 5 durch den Aufzug bis zur Höhe des oberen Endes der Schnecke angehoben, worauf die Gerste abtropfen gelassen wird und in den Auslass 25 gelangt.
Die teilweise geweichte Gerste fällt unter der Einwirkung der Schwerkraft abwärts in die Leitung 26 zum Aufgabeende der Schnecke 20, die im zweiten Weichbadbehälter 15 rotiert. Mittels der Geschwindigkeitsregler kann die Zeit, die die Gerste zum Durchgang durch das zweite Weichbad braucht, je nach der Art und Beschaffenheit der Gerste variiert werden. Der Durchgang der Gerste durch das zweite Bad kann zwischen 12 und 24 h dauern.
Wasser, das in einem Speicher 8 bei einer Temperatur zwischen 13 und 16 C gehalten wird, wird in die halbzylindrischen Badbehälter 5 und 15 eingebracht, bevor die Gerste zu den Einlässen geleitet
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lang mit Sauerstoff behandelt. Je nach der Beschaffenheit der Gerste wird z. B. in Intervallen von 6 h Wasser aus dem Weichbadbehälter 5 in den Weichbadbehälter 15 abgelassen, wo es wiederfüreine Zeitspanne von 10 min mit Sauerstoff behandelt wird. Das aus dem zweiten Weichbadbehälter auflaufende Wasser wird in den Ablauftank 18 geleitet.
Der Spiegel des Wassers 55 in den Behältern 5 und 15 wird mittels des Einlasses 57 und des Überlaufes 58 bei einem konstanten Niveau gehalten, wobei Wasser zugefügt wird, um das von der Gerste absorbierte Wasser zu ersetzen.
Der Weichbadbehälter 5 wird vom Behälter 8 aus neu gefüllt, und das frische Wasser wird wei-
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ist für die Übertragung in den Keimungsbehälter 31 fertig. Die Übertragung erfolgt mittels eines Aufzuges (nicht gezeigt) und der Leitung 30.
Der Keimungsbehälter 31 umfasst vier doppelte Förderbänder 32 bzw. 101, die in einer Stahlkammer, in welcher die Temperatur, die Feuchtigkeit und die Luftströmung genau eingestellt werden können, vertikal übereinander angeordnet sind. Die geweichte Gerste gelangt durch den Bunker 173, der am oberen Ende der Stahlkammer (nicht gezeigt) angeordnet ist, auf den oberen beweglichen Boden des obersten der vier Fördereinrichtungen 101. Die geweichte Gerste bildet ein fortlaufendes Bett 174, nachdem sie durch Rechen (nicht gezeigt) nivelliert worden ist. Der obere bewegliche Boden wird durch eine Reihe von Tassen 102 gebildet, und die Gerste wird daran gehindert, zwischen zwei benachbarten Tassen durchzufallen, indem jeder vordere Abschlussstreifen 121 den hinteren Abschlussstreifen 122 der vorhergehenden Tasse 102 überlappt.
Die Lücke, die durch die Plastik-Abstandhalter 113 zwischen den lamellenförmigen Plastikgliedem 103 in einem Grossteil der Fläche jeder Tasse 102 vorhanden ist, ermöglicht es, dass die Unterseite der Gerstenschicht 174 mit der geregelten Atmosphäre in der Stahlkammer in Berührung steht.
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Die Gerstenschicht 174 befindet sich in kontinuierlicher Bewegung in Richtung des Pfeiles 100 ; der Antrieb der endlosen Ketten 125 und 126 erfolgt, wie bereits beschrieben, über die Zahnradpaare 132 und 133, und die Antriebsgeschwindigkeit wird durch die Regelgetriebe (nicht gezeigt) je nach dem gewünschten Keimungsgrad eingestellt. Wenn sich eine Tasse 102 dem Ende deroberenbahnnähert, wird sie durch die gegenüberliegenden Unterbrechungen 154 in den äusseren Leisten der oberen Stützenpaare 134 vertikal nach unten gekippt, da die Reibklötze 116 nicht mehr abgestützt werden, und nehmen die indenFig. 5 und 6 bei 102a gezeigte Lage ein. Die vertikaleLage der Tasse 102a (Fig. 6) hat zur Folge, dass die Gerste auf den darunterliegenden Boden übergeben wird. Hiebei wird auch eine Durchmischung der Gerste bewirkt.
Durch die Wirkung des mit Gegengewicht versehenen gezinkten Brettes 165 wird die Gerste am Beginn der unteren Bahn glattgestrichen und bildet nun zwischen den Seitenwänden 162 und 163 eine untere Gerstenschicht 175 (Fig. 7).
Dann wird die Gerste durch die kontinuierliche Bewegung der Fördereinrichtung 101 in Richtung des Pfeiles 100 zu einer Stelle gebracht, die sich vertikal unter dem Bunker 173 befindet, an welcher Stelle die Tasse, die sich oberhalb der Unterbrechungen 156 befindet, nicht mehr an den Reibklötzen 116 abgestützt ist. Dann kippt die Tasse in der vorher beschriebenen Weise nach unten, wobei wieder die Gerste auf einen Bunker fällt, worauf ein ähnlicher Zyklus auf dem zweiten Doppelförderband, welches sich vertikal unter dem ersten befindet, beginnt. Jede Bewegung der Gerste zu einem weiter unten befindlichen Boden bringt einen Mischungseffekt, der für die angestrebte Homogenität des Mälzungsgutes wertvoll ist.
Nachdem die Tasse 102a eine vertikale Lage eingenommen hat, wird sie durch die Bewegung der endlosen Ketten 125 und 126 weiterbewegt, bis das hintere Ende des Reibklotzes 116 auf die Flansche 132a an der Innenseite des Zahnradpaares 132 auftrifft und die Tasse die in Fig. 6 gezeigte Lage 102b einnimmt. Die weitere Drehung des Zahnradpaares 132 bringt die Tasse in eine zur Vertikalen stärker geneigte Lage, wie an der Tasse 102c gezeigt, und die darauffolgende Bewegung lässt die Tasse zurückfallen, so dass das, was vorher die Unterseite war, nun zur Oberseite wird. Die völlige Umkehrung der Tassen wird hiebei, wie die Tasse 102d zeigt, verhindert, indem die Stirnenden der Reibklötze 116 an den Flanschen 132a anliegen.
In der oben beschriebenen Weise wird sichergestellt, dass, wenn eine Tasse 102 eine im wesentlichen horizontale Lage, nämlich wie bei der Tasse 102e gezeigt, am Beginn der unteren Bahn einnimmt, der vordere Abschlussstreifen 121 oberhalb des hinteren Abschlussstreifens 122 der vorhergehenden Tasse zu liegen kommt. Der Vorteil dieser Umkehranordnung liegt darin, dass die Tasse frei in die vertikale Lage schwenken kann, wenn es am Ende ihrer Bewegung auf der unteren Bahn zur Entleerung kommt, und dass ein Verlust an Gerste zwischen den Tassen verhindert wird.
Unter der Wirkung der Rampen 172 auf die Reibklötze 116 wird die reibungslose Rückkehr einer vertikal hängenden Tasse in eine Lage, in der die Stirnenden der Reibklötze auf dem Flansch 133a des Zahnradpaares 133 aufliegen, sichergestellt (Fig. 5).
Die Herstellung der Tassen aus"Propylex", wie beschrieben bzw. aus andern geruchlosen Kunststoffen, die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Bruch besitzen, wie"Rigidex" (Handelsmarke), stellt sicher, dass keine unerwünschten Geschmackstoffe in das Mälzungsgut gelangen ; ferner gewährleistet die Beschaffenheit der Oberfläche, dass es zu keiner Haftung durch die während des Wachstums von der Gerste gebildeten kleinen Wurzeln kommen kann. Des weiteren bewirkt die Konstruktion der Tassen aus lamellenförmigen Plastikgliedem, dass von der keimende Gerste keine Flüssigkeit absorbiert wird, wie das bei den in herkömmlichen Mälzverfahren verwendeten Betonböden der Fall ist.
Ein feststehendes oder ausgewuchtetes Gewicht kann je nach Wunsch entlang den beweglichen Böden derart vorgesehen werden, dass sie in die Bahnen der keimenden Gerste ragen, um diese zu rühren und eine Verfilzung zu verhindern. Zweckmässig können auch Wassersprüher oberhalb der Bahnen angeordnet werden, um zusätzliches reines Wasser oder Wasser mit Zusätzen während der Wachstumsperiode zuzuführen.
Nachdem die Gerste in der bereits beschriebenen Weise über die Fördereinrichtungen 32 gelaufen ist, fällt sie unter der Einwirkung der Schwerkraft durch ein Loch im Boden des Keimungsbehälters 31 und liegt dann, nachdem sie ungefähr 8 Tage im Keimungsbehälter 31 war, in der Form von grünem Malz vor. Die Geschwindigkeit der Fortbewegung der Gerste auf den Fördereinrichtungen kann durch die im Getriebe jedes Doppelförderbandes eingebauten Geschwindigkeitsregler geregelt werden.
Das grüne Malz fällt unter der Einwirkung der Schwerkraft über eine Rutsche (nicht dargestellt) in einen Bunker (nicht dargestellt), der sich im Oberteil der Darre 40 (Fig. l) befindet, und wird wieder auf eine als Doppelband ausgebildete Fördereinrichtung 32 gefördert. Das grüne Malz wird in der be-
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reits beschriebenen Weise auf dem oberen Boden vorwärts und auf dem unteren Boden wieder rückwärts bewegt. In diesem Abschnitt wird eine konstante Luftströmung bei 21 C aufrecht erhalten, und der Durchtritt dieser Luft durch die Löcher im Boden der Tassen ermöglicht es der warmen Luft, das grüne Malz zu trocknen und sein Wachstum zum Stillstand zu bringen. Dann wird das Malz zu dem Doppelförderband im nächsten Abteil, wo die Luft bei etwa 540C gehalten wird, gebracht.
Das Malz wird dann in ein drittes getrenntes Abteil gebracht, wo eine konstante Luftströmung bei höherer Temperatur aufrecht erhalten wird, z. B. bei 930C im Falle von Malz für helles Bier. Die Zeit, die die Gerste zum Durchgang durch jedes Abteil braucht, kann durch Einstellung der Geschwindigkeit des Förderbandes geändert werden, und die Temperatur der durch jedes Abteil strömenden Luft kann ebenfalls geregelt werden, so dass man die gewünschte Farbe und Art des fertigen Malzes erhält. Die Vorrichtung wurde mit dreiAbteileninderDar- re 40 (Fig. l) beschrieben, doch können vorteilhaft mehr, z. B. fünf, vorgesehen werden. Erwünschtenfalls können in jedem der Abteile Heizeinrichtungen, z. B.
Strahler, vorgesehen werden, um jede gewünschte Temperatur ohne Einführung von Luft von ausserhalb des Abteiles zu erreichen.
Solche Bedingungen können angewendet werden, wenn es erwünscht ist, das grüne Malz im ersten Abteil der Darre schwitzen zu lassen, um seinen Feuchtigkeitsgehalt herabzusetzen, ohne die Schale zu härten, was der Effekt eines konstanten Stromes von warmer, trockener Luft wäre. Zusätzlich kann die Darre 40 derart abgewandelt werden, dass sie eine abschliessende Abkühlungskammer enthält, durch welche das gemälzte Getreide vor der Entleerung geleitet wird.
Bei Anwendung der hierin beschriebenen Ausführungsform der Erfindung kann das Getreide durch das Wasser bei geregelter Geschwindigkeit, je nach der Geschwindigkeit der Schnecke und den Abmessungen der verwendeten Apparatur, gefördert werden. Das dichte Anliegen des Siebes 7 an den Rändern 53 des Flansches 52 der Schnecke verhindert im wesentlichen, dass Getreidekörner über die Schnecke sprin- gen, und stellt somit sicher, dass das Getreide in der Reihenfolge durch die Weichbadbehälter gelangt, in der es eingeführt wird.
Eine abgeänderte Ausführungsform der Weichstufe ist in Fig. 4 angedeutet. Hier wird gewaschene Gerste in den ersten zylindrischen Ruhebunker 75 gebracht. Die Gerste im Bunker 75 wird am Boden des Bunkers durch rotierende Entnahmemittel 76 kontinuierlich entfernt, so dass während des Durchganges von gewaschener Gerste durch den ersten Ruhebunker 75 Gelegenheit ist, dass sich der Feuchtigkeitsgehalt der Gerste durch und durch ausgleicht.
Die Gerste gelangt von der Entnahmeeinrichtung 76 durch eine Belüftungseinrichtung 77, wo Luft durch die sich fortwährend bewegende Gerste geblasen wird, zu einem ersten Weichbadbehälter 78, wobei die Gerste während ihres kontinuierlichen Durchganges durch das Weichbad mehr Feuchtigkeit ab- sorbiert. Der Weichbadbehälter ist wie im Zusammenhang mit Fig. l näher beschrieben ausgebildet.
Vom ersten Weichbadbehälter 78 wird die Gerste durch eine weitere Belüftungseinrichtung 79 in einen zweiten Ruhebunker 80 gebracht, wo die Gerste eine einheitliche Verteilung der im ersten Weichbadbehälter 78 absorbierten zusätzlichen Feuchtigkeit erfährt.
Vom zweiten Ruhebunker 80 gelangt die Gerste durch eine zweite Entnahmeeinrichtung 81 und eine Belüftungseinrichtung 82 in einen dritten Ruhebunker 83, der von dem zweiten Ruhebunker nicht durch ein Weichbad getrennt ist. Der oben in bezug auf die erste Entnahmeeinrichtung 7 6 und auf die Belüftungseinrichtung 82 beschriebene Zyklus von Arbeitsgängen wird dann während des Durchganges der Gerste durch die dritte Entnahmeeinrichtung 84, eine Belüftungseinrichtung 85, einen zweiten Weichbadbehälter 86 und Belüftungseinrichtung 87, einen vierten Ruhebunker 88, eine vierte Entnahmeeinrichtung 89 und eine Belüftungseinrichtung 90 zu einem dritten und letzten Weichbad- behälter 91 zweimal wiederholt.
Die Gerste wird sodann durch eine Belüftungseinrichtung 92 zur Vervollständigung der zwei vorerwähnten Zyklen zu einem fünften und letzten Ruhebunker 93 gebracht, von wo Entnahmeeinrichtungen 94 die geweichte Gerste in den vorher beschriebenen Keimungsbehälter 31 überleiten.
Typische Anstiege im Feuchtigkeitsgehalt liegen bei 10 - 150/0 im ersten Weichbad 78 ; 10% im zweiten Weichbad 85 ; und bei 7-8% im dritten Weichbad 91. Diese Erhöhungen des Feuchtigkeitgehaltes werden erzielt, wenn die Temperatur des ersten Bades zwischen 18 und 21 C. die des zweiten Weichbades 85 bei etwa 320C und die des dritten Weichbades 91 bei etwa 400C liegt. Je nach der Art der Gerste beträgt die Verweilzeit im ersten Ruhebunker zwischen 4 und 6 h ; im zweiten und dritten jeweils etwa 10 h ; im vierten Bunker zwischen 6 und 8 h, und im fünften Bunker zwischen 2 und 3 h.
Die Verweilzeit im ersten Weichbad 78 dauert etwa 3 h ; im zweiten und dritten Weichbad 85 bzw. 91 jeweils zwischen 2 und 3 h.