<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Verbinden oder Anschliessen von elektrischen
Leitungsdrähten, insbesondere für Installationszwecke und
Werkzeug zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden oder Anschliessen von elektrischen Leitungs- drähten, insbesondere für Installationszwecke, bei dem blanke Leiterenden von einem oder beiden Enden her in eine rohrförmige Hülse aus leitendem, verformbarem, aber formbeständigem Material eingeführt und die Hülse dann unter Quetschung der Leiterenden an wenigstens zwei unter Freilassung eines Übergangsbereiches aufeinanderfolgenden Stellen flachgedrückt wird, so dass die entstehenden Abflachungen gegeneinander in bezug auf die Hülsenachse verdreht sind. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung be- trifft ein Werkzeug zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Ein bekanntes Verfahren der beschriebenen Art wird für die Verbindung von Leiterseilen oder zum Anschliessen von Leiterseilen an Klemmschuhe od. dgl. verwendet. Für das Verbinden von Leiterseilen werden die beiden Seilenden von beiden Enden her in eine verhältnismässig lang ausgebildete Hülse so weit eingeführt, dass ihre Stirnenden etwa in der Mitte der Hülse stossen. Anschliessend werden in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen in Gesenken Pressungen der Hülse vorgenommen, so dass die ursprünglich runde Hülse im Bereich der Pressstellen viereckig gedrückt und das Leiterseil in diesem Bereich gequetscht wird. Für jedes Leiterseilende werden an der Hülse wenigstens zwei aufeinanderfolgende Pressstellen angebracht, wobei die Anfertigung dieser Pressstellen nacheinander erfolgt.
In ähnlicher Weise wie hier die Verbindung eines Leiterseiles mit der Hülse erfolgt auch die Befestigung eines Endschuhes am Leiterseil, wobei eine Verformung einer Anschlusshülse des Endschuhes an einer oder zwei aufeinanderfolgenden Stellen vorgenommen wird. Das beschriebene Verfahren ist in der Praxis auf die Anwendung bei Spezialaufgaben und insbesondere auf grössere Leitungsquerschnitte beschränkt.
In der allgemeincn Installationstechnik sowie beim Verdrahten von Schalttafel werden bisher praktisch in der Hauptsache Klemmverbindungen für die Leiter verwendet, bei denen die Leiter in ein Klemmgehäuse eingeführt und dann durch Verspannen von zwei Gehäuseteilen mit Hilfe von Schrauben, durch Anstellen von Druckplatten mit Hilfe von Verstellschrauben oder bei kleinen Leitungsquerschnitten auch mit Hilfe von mit ihren Enden direkt auf die Leiter wirkenden Druckschrauben festgeklemmt werden.
Diese Klemmverbindungen erfordern verhältnismässig komplizierte, teure und im Verhältnis zu dem Summenquerschnitt der zu verbindenden Leiter grosse Abmessungen aufweisende Verbindungselemente, bei denen überdies häufig nur linien-oder punktförmige Kontaktflächen der Leiter untereinander bzw. der Leiter mit anzuschliessenden Elementen, wie Kabelschuhen, Steckkontakten, Schalteranschlüssen usw. gewährleistet sind, so dass sich im Verbindungs- bzw. Anschlussbereich eine in bezug auf den übrigen Leiter vervielfachte Strombelastung der Kontaktflächen ergibt, was zur Erwärmung und in weiterer Folge zu Materialentartungen bzw. Beschädigungen der Isolation führt.
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren der eingangs genannten Art, das sich erfindungsgemäss dadurch auszeichnet, dass die nebeneinanderliegenden Abflachungen gleichzeitig und bei in der Hülse über-bzw. nebeneinanderliegenden Leiterenden hergestellt und die Hülsen dabei bis wenigstens auf einen dem Durchmesser eines Leiterendes entsprechenden Innendurchmesser flachgedrückt werden. Im Gegensatz zu den beschriebenen, bekannten Verfahren werden beim erfindungsgemässen Verfahren die Ab-
<Desc/Clms Page number 2>
flachungen gleichzeitig hergestellt, wobei die Leiterenden neben-bzw. übereinander liegen. Es müssen also im Bereich jeder Druckstelle zumindest zwei Leiterenden vorhanden sein.
Um das Verfahren auch zum Anschliessen eines Einzelleiters an einem Kabelschuh od. dgl. anwenden zu können, wird man in diesem Fall das blanke Leiterende abbiegen, so dass dann ebenfalls zwei Leiterenden nebeneinander- liegen und/oder man wird im Bereich der Hülse eine zusätzliche Einlage z. B. in Form eines kurzen Lei- terstückes verwenden. Durch die gleichzeitige Herstellung der aufeinanderfolgenden, gegeneinander ver- drehten Abflachungen wird erreicht, dass die Leiterenden während der Anbringung der Flachpressungen an der Hülse zu beiden Seiten des zwischen den Pressstellen freibleibenden Übergangsbereiches festgehalten werden und sich somit in diesem Übergangsbereich zwangsweise miteinander verdrillen.
Würde man die
Flachpressungen wie bei den bekannten Verfahren in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen herstellen, dann könnten die Leiter jeweils bei der Herstellung einer Folgepressstelle im Bereich der vorhergehenden Press- stelle geringfügig ausweichen und es wäre weder eine einwandfreie Verdrehung der Leiter gewährleistet, noch käme es zu einem satten Anliegen der Leiterenden an der Hülse, da sich die Leiter bei der Her- stellung der Folgepressstellen in den vorherigen Pressstellen lockern könnten. Durch das erfindungsgemässe
Verfahren wird somit ein einwandfreier Halt der Leiterenden in der Hülse gewährleistet und es werden grosse Kontaktflächen der Leiter untereinander und der Leiter mit der Hülse bleibend erzielt. Die Hülsen besitzen einen äusserst geringen Platzbedarf.
Man wird vorzugsweise für verschieden starke Leiter und auch für verschiedene Anzahlen von zu verbindenden Leitern Hülsen mit verschieden grossen Öffnungsquerschnitten verwenden, wobei man fallweise auch, um mit weniger Hülsentypen das Auslangen zu finden, zusätzliche kurze Leiterstücke in die Hülse einlegen kann. Man wird die Hülsenabmessungen zweckmässig so wählen, dass bei zusammengedrückter Hülse (die Hülse wird bei dem erfindungsgemässen Verfahren bevorzugt nur von jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten flachgedrückt) der Öffnungsschlitz eine Breite aufweist, die etwa dem Durchmesser eines Leiterendes entspricht, wogegen die Schlitzlänge gleich oder etwas grösser als die Durchmessersumme der zu verbindenden Leiter gehalten wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ein Werkzeug vorgeschlagen, das sich dadurch auszeichnet, dass die beiden Backen eines zangenartigen Werkzeuges je zwei nebeneinander unter Zwischenschaltung einer in Backenlängsrichtung verlaufenden, als Freistellung dienenden Vertiefung angeordnete, gegeneinander um etwa 900, gegenüber der Backenschliessrichtung aber um etwa 450 versetzte Klemmflächen aufweisen, die mit den entsprechenden, als Gegenflächen dienenden Klemmflächen der zweiten Zangenbacke zusammenwirken. Mit Hilfe eines derartigen Werkzeuges wird'es möglich, die beiden gegeneinander verdrehten Klemmstellen an der Hülse in einem Arbeitsgang anzubringen. Durch entsprechende Anschläge zwischen den Backen kann der Grad des Zusammendrückens der Hülse eingestellt werden.
Man wird jeweils ein derartiges Werkzeug nur für eine Hülse einer bestimmten Grösse bzw. für Hülsengruppen mit kleinen Durchmesserunterschieden vorsehen, für andere Hülsen aber entsprechend grössere oder kleinere Werkzeuge verwenden oder aber ein Einzelwerkzeug mit auswechselbaren Einsätzen für Hülsen verschiedenen Durchmessers ausstatten. Für normale Installationsverbindungen, also für Leitungsquerschnitte bis etwa 10 mm 2 werden einfache Handzangen genügen.
Da das erfindungsgemässe Verfahren aber auch für die Verbindung von Leitungen mit grösserem Querschnitt (praktisch wurden Verbindungen mit Leitungen bis zu 100 mm2 erprobt) geeignet ist, wird man für diese Fälle mehrfach übersetzende, etwa nach Art von Knüppelzangen aufgebaute Werkzeuge, fallweise auch von Hand aus oder pneumatisch bzw. hydraulisch oder über Spindeln betätigbare, pressenartige Werkzeuge verwenden. Dadurch, dass man auf den Klemmflächen der Werkzeuge Prägemarkierungen anbringt, die beim Zusammendrücken auf die Hülsen übertragen werden, lässt sich auch nachträglich jederzeit feststellen, ob eine Leitungsverbindung sachgemäss und mit Hilfe des geeigneten Werkzeuges hergestellt wurde.
Ein allenfalls nachträglich notwendig werdendes Öffnen einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Leitungsverbindung kann durch Aufschneiden oder Aufreissen grösserer Hülsen, bei kleineren Hülsen aber auch einfach dadurch, dass man die Hülse von den beim Zusammendrücken entstehenden Schmalseiten her wieder im wesentlichen in die ursprüngliche Form zurückdrückt, vorgenommen werden. Damit eine Wiederverwendung derartiger, dann nicht mehr einwandfreier Hülsen vermieden wird, kann man im Hülsenmantel Sollbruchstellen vorsehen, die beim Zurück- biegen zu einem Aufreissen des Hülsenmantels führen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Leitungsverbindung schematisch im Schaubild, Fig. 2 eine für Installationszwecke verwendbare Verbindungshülse in Ansicht, Fig. 3-5 verschiedene Leitungsverbindungen bzw. -anschlüsse schematisch in Ansicht und die Fig. 6-8 ein für die Herstellung von Leitungsverbindungen bei kleineren Leitungsquerschnitten verwendbares, zangenartiges Handwerkzeug bei
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.