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Einrichtung zum Verspritzen unter Hochdruck von flüssigen oder halbflüssigen Produkten oder Gasen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Verspritzen unter Hochdruck von flüssigen oder halbflüssigen Produkten oder Gasen.
Als wichtigste Anwendungsmöglichkeiten dieser Einrichtung seien das übliche Farbspritzverfahren, das Auftragen von Leimschichten, das Verteilen von flüssigem Gummi zwecks Abdichtung von Fenstern in Kraftfahrzeugen, das Anbringen von Schutzschichten auf die Unterseite von Wagengestellen usw. er- wähnt.
Bekanntlich wurden derartige Bearbeitungen bisher mit Hilfe eines Kessels oder eines ähnlichen Ge- fässes vorgenommen, worin sich das flüssige oder halbflüssige Produkt befindet und das zu verspritzende
Produkt dadurch, dass auf den Flüssigkeitsspiegel ein gewisser Druck ausgeübt wird, zum eigentlichen
Verteilapparat, in den meisten Fällen ist dies eine Pistole, befördert wird.
Bei diesem Verfahren ist ein wichtiger Nachteil darin zu erblicken, dass der Kessel nach jeder Benutzung gereinigt werden muss, was insbesondere bei Leim, Gummi od. ähnl. Produkten eine mühsame, schmutzige und langwierige Arbeit erfordert.
Um diese Nachteile zu beseitigen, ist bei der Einrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss in einem starren, widerstandsfähigen und verschliessbaren Aussengehäuse mindestens ein deformierbares bzw. nachgiebiges Innengefäss angeordnet, das die zu verspritzenden Stoffe enthält, wobei in den Raum zwischen dem starren Gehäuse und dem deformierbaren Innengefäss eine Einlassöffnung für ein flüssiges oder gasförmiges Druckmedium einmündet und in Verbindung mit dem deformierbaren Gefäss mindestens ein Austrittsstutzen vorgesehen ist.
Damit die kennzeichnenden Einzelheiten der erfindungsgemässen Einrichtung klarer zu Tage treten, sollen nachstehend, ohne jegliche Einschränkung des Erfindungsgedankens, einige bevorzugte Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen Fig. 1-4 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Einrichtung in vier verschiedenen Arbeitstakten, Fig. 5 die Hauptteile der erfindungsgemässen Einrichtung in aufgeteilter Darstellung, Fig. 6 dieselbe Einrichtung teilweise zusammengesetzt, Fig. 7 dieselbe Einrichtung vollständig zusammengesetzt, Fig. 8 die Einrichtung nach Fig. 7 in Obenansicht, Fig. 9 einen Querschnitt gemäss der Linie IX-IX in Fig. 8, Fig. 10 einen Querschnitt nach der Linie X-X in Fig. 7, Fig.
11,12 und 13 drei abgeänderte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Einrichtung in schematischer Darstellung.
In den Fig. 1-4 ist in schematischer Weise eine Einrichtung gemäss der Erfindung dargestellt, die aus einem starrwandigen Kessel oder Aussengehäuse 1 besteht, der bzw. das mittels eines abnehmbaren Dekkels 2 luftdicht abgeschlossen werden kann, wobei in diesem Deckel Öffnungen zum Anschluss einer Luftzufuhrleitung 3 und einer Abführleitung 4 für die zu verspritzenden Stoffe vorgesehen sind. In Verbindung mit der erwähnten Leitung 4 ist innerhalb des Aussengefässes ein Innengefäss 5 vorgesehen, das die zu verspritzenden Produkte enthält.
In der in den Fig. 5-10 veranschaulichten Ausführungsform besteht die Einrichtung aus dem Aussengehäuse oder Kessel 1 aus Metall, dessen Boden auf einem Untergestell 6 mit Rädern 7 befestigt, z. B. angeschweisst, ist. Am oberen Rand des Kessels 1 sind mehrere Deckelverschraubungen od. dgl. vorge-
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sehen.
Der Deckel weist an seinem Umfang eine Nut 13 auf, in die ein Dichtungsring 14 eingelegt ist, der an das Aussengefäss luftdicht anschliesst.
Im Deckel ist ferner eine Bohrung vorgesehen, in der ein Expansionsventil 16 angeordnet sein kann, das mit einem Manometer 17 versehen ist und über die Leitung 3 unmittelbar an einen Drucklufterzeu- ger, z. B. an einen Kompressor, angeschlossen ist.
Der Deckel weist ferner in der Mitte ein Gewindeloch 18 auf, in dem die Leitung 4 festgehalten ist, die an ihrem ändern Ende eine nicht dargestellte Spritzvorrichtung, z. B. eine Pistole. trägt. In der Achse dieses Gewindeloches 18 ist auf der Innenseite des Deckels eine weitere Bohrung 19 mit Innengewinde vorgesehen, in dem ein Dichtungsring 20 mit annähernd L-förmigem Querschnitt sitzt.
Das Innengefäss 5 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus plastischem Werkstoff, dessen Wände 21-22-23-24 vorzugsweise etwas bauchig und dünnwandig gestaltet sind, damit sie leicht deformierbar sind, während der obere Rand 25 und der Boden 26 im wesentlichen starr sind, damit der Transport der gefüllten Innengefässe keine Schwierigkeiten bereitet. Auf dem oberen Rand 25 sitzt ein Hals 27 mit Aussengewinde 28, das in das Innengewinde 18 des Deckels 2 eingeschraubt werden kann. Ferner ist am Hals ein Träger, z. B. ein Henkel 29 vorgesehen. In transportfähigem Zustand ist das Innengefäss 5 mittels eines nicht dargestellten Schraubendeckels verschliessbar.
Die Wirkung der erfindungsgemässen Einrichtung ist sehr einfach : Das Innengefäss 5, das das zu verspritzende Produkt enthält, wird durch Abschrauben des Schraubendeckels geöffnet und mit Hilfe des Gewindes 28 im Deckel 2 befestigt, wodurch der Inhalt dieser Flasche 5 mit der Leitung 4 und folglich mit der nicht dargestellten Spritzpistole in Verbindung gebracht wird. Sodann wird der Deckel 2 auf den Kessei aufgesetzt und mit Hilfe der Gelenkbolzen 11 und Flügelmuttern 12 fest angezogen und die Einrichtung in Betrieb gesetzt.
Durch die Leitung 3 lässt man Druckluft oder Flüssigkeit in den Kessel einfliessen, wobei der jeweils gewünschte Druck mit Hilfe des Manometers 17 kontrolliert werden kann. Diese Luft oder Flüssigkeit zwängt sich zwischen die Innenwand des Aussengefässes 1 und des Innengefässes 5. Der durch diese Luft bzw. diese Flüssigkeit ausgeübte Druck führt eine Formveränderung des Innengefässes herbei, wodurch dessen Inhalt durch den Hals 27 und die Leitung 4 zu der nicht dargestellten Pistole gepresst und dort verspritzt wird.
Dies kann so lange fortgesetzt werden bis die Wände 21-24 vollständig aufeinandergepresst sind und das Innengefäss 5 leer ist ; sodann muss man es durch ein volles ersetzen :
Wenn die obere Wand 25 und der Boden 26 des Innengefässes starr ausgeführt sind, können diese nicht deformiert werden, während die Wände 21-24 sich derart verformen, dass sie sich schliesslich an die Teile 25-26 anschmiegen.
Nach Beendigung der Arbeit entfernt man das leere Innengefäss 5. Danach bringt man in die Einrichtung ein Innengefäss an, in dem sich ein flüssiges Reinigungsmittel befindet und verspritzt dieses, damit die Leitung4 und die Pistole gereinigt werden. Auch wenn man die Arbeit mit einem andern Produkt fortsetzen will, geht man in derselben Weise vor.
Das entleerte Innengefäss wird als verlorenes Verpackungsmaterial betrachtet.
In der abgeänderten Ausführung gemäss Fig. 11 ist das Innengefäss 5 in Form einer Tube ausgebildet, die in den Kopf 30 einer entsprechend gestalteten Pistole eingeschraubt wird, wobei das starre Aussengehäuse 1 in diesem Fall durch den Körper der Pistole gebildet wird. Im Kopf 30 der Pistole ist ein Kanal 31 vorgesehen, der mit der Tube 5 in Verbindung steht, wogegen die Druckluft oder die Druckflüs- sigkeit durch die Leitung 32 zugeführt und mittels eines nicht dargestellten Ventils geregelt wird, das mit Hilfe des Drückers 33 betätigt werden kann.
In Fig. 12 ist eine abgeänderte Ausführungsform dargestellt, bei der das Innengefäss durch einen deformierbaren Sack gebildet wird, der zwischen dem Rand des starren Aussengehäuses 1 und dem Deckel2 fest eingeklemmt ist. In, diesem Fall ist die Leitung 3 an einen ringförmigen Raum 34 angeordnet, in dessen bodenseitiger Begrenzungswand mehrere Löcher 35 vorgesehen sind.
Schliesslich ist in Fig. 13 eine besondere Ausgestaltung dargestellt, bei der-das starre Aussengehäuse sowie das deformierbare Innengefäss 5 aus einem plastischen Werkstoff hergestellt und mittels Thermo- schweissung miteinander verbunden sind. Am Aussengehäuse ist ein Anschlussstutzen 36 für das Druckmittel und auf dem Hals ein Schraubdeckel oder ein ähnlicher Verschluss 37 vorgesehen, der gestattet, das lnnengef ss 5 an eine Leitung 4 anzuschliessen, die in eine nicht dargestellte Pistole mündet.
Bei dieser letzten Ausführungsform erübrigt sich die Verwendung eines Metallkessels 1, das Gefäss kann unmittelbar an eine Druckleitung bzw. an eine Entnahmeleitung angeschlossen und nach Ausspritzen des Inhaltes weggeworfen werden.
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Im Rahmen der Erfindung können in einem gemeinsamen Behälter oder Kessel mehrere Säcke, Innen- gefässe oder Tuben 5 angebracht werden, die entweder an eine oder mehrere gemeinsame Entnahmelei- tungen oder einzeln an getrennte Entnahmeleitungen angeschlossen sind. Diese Innengefässe können ge- gebenenfalls verschiedene Produkte enthalten, um mit mehreren Produkten gleichzeitig arbeiten zu kön- nen. Auch können Gefässe mit verschiedenen Produkten an eine Mischvorrichtung angeschlossen werden, in der die verschiedenen Produkte, bevor sie zur Pistole gelangen, miteinander vermischt werden.
Die Erfindung soll keineswegs auf die dargestellten Ausführungen beschränkt werden ; im Rahmen der
Erfindung kann die Einrichtung in allen möglichen Formen ausgeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Verspritzen unter Hochdruck von flüssigen oder halbflüssigen Produkten oder Gasen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem starren, widerstandsfähigen und verschliessbaren Aussengehäuse (1) mindestens ein deformierbares bzw. nachgiebiges Innengefäss (5) angeordnet ist, das die zu verspritzenden Stoffe enthält, wobei in den Raum zwischen dem starren Gehäuse und dem deformierbaren Innengefäss eine Einlassöffnung (3) für ein flüssiges oder gasförmiges Druckmedium einmündet, und in Verbindung mit dem deformierbaren Innengefäss ein Austrittsstutzen (4) vorgesehen ist.