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Umwälzstreusichter
Die Erfindung betrifft einen Umwälzstreusichter zum Trennen eines Gemisches von Grobgut und Fein- gut, insbesondere für das Sichten von Zement, bei welchem das Gemisch auf einen rotierenden Streutel- ler aufgebracht und von diesem in den nach oben strömenden Abschnitt eines innerhalb des Sichters einen
Kreislauf ausführenden gasförmigen Trägermittel gestreut wird, wobei das Grobgut im wesentlichen nach unten fällt, während das Feingut vom Strom des gasförmigen Trägermittels mitgenommen und in eine
Abscheidekammer getragen wird, wo es aus dem Strom ausgeschieden wird, wonach der vom Feingut be- freite Strom des gasförmigen Trägermittels wieder in den btreuraum eintritt, und wobei in den Streuraum ein zusätzlicher Gasstrom eingeführt wird.
Bei derartigen in der Zementindustrie bekannten Streusichtern wird der Strom des gasförmigen Träger- mittels durch Ventilatorflügel bewegt, die fest mit dem Streuteller und über diesem angebrachten Schlägerschaufeln verbunden sind. Zur Regulierung der Sichtung, d. h. des Feinheitsgrades des ausgeschiedenen Feinguts müssen bei diesen Streusichtern die Anzahl der Schlägerschaufeln verändert werden. Eine gewisse Regulierung lässt sich auch durch Verstellen von zwischen Schlägerschaufeln und Ventilatorflügeln angeordneten Blenden erreichen.
Da der Ein- oder Ausbau von Schlägerschaufeln eine Betriebsunterbrechung erfordert, wurden zur Regulierung der Sichtung die Ventilatorflügel einerseits und Streuteller und Schlägerschaufeln anderseits mit je einem separaten Antrieb versehen. Dies erfordert jedoch das Vorsehen einer Hohl- und einer Kernwelle für den Antrieb oder bedingt, dass die Ventilatorflugel von oben, Streuteller und Schlägerschaufeln aber von unten her angetrieben werden. In jedem Fall ergibt sich ein erheblicher Bauaufwand und die zusätzlichen Wellendurchführungen verschlechtern die Betriebssicherheit.
Alle diese bekannten Sichter haben den grossen Nachteil, dass die Trennschärfe des Sichtvorganges sehr gering ist. Das im Kreislauf durch Streuraum und Abscheidekammer geführte gasförmige Trägermittel ist bei seinem Eintritt in den Streuraum noch sehr staubhaltig, d. h. gerade mit feinsten Feingutteilchen beladen. Diese Feingutteilchen lagern sich an den im Streuraum herabfallenden Grobgutteilchen an und gelangen so in grosser Menge mit in den Grobguttrichter. Trennschärfe und Abscheidegrad sind also sehr schlecht. Durch die Zementmahlanlage müssen deshalb mit dem zu zerkleinernden Grobgut zusätzlich grosse Mengen Feingut durchgeschleust werden.
Es ist ein Umwälzstreusichter bekannt, bei welchem in das innere Sichtergehäuse, d. h. in den Streuraum zusätzlich Luft regelbar eingeblasen wird. Das Einblasen der Luft dient jedoch dazu, den Feinheitsgrad des Sichters zu regeln, indem die zusätzliche Luft das durch den Lüfter drehend bewegte Staub-LuftGemisch in seiner Drehbewegung abschwächt.
Weiter ist es bei Windsichtern bekannt, zur Führung des Luftstromes Verdrängerkörper im Gehäuseinnern anzubringen.
Die Erfindung gründet sich auf die neue Erkenntnis, dass bei den bekannten Streusichtern gerade die feio. stel1 Feingutteilchen von dem im Kreislauf befindlichen gasförmigen Trägermittel wieder in den Streuraum getragen werden und bei ihrem Eintritt in den Streuraum den Strom der Grobgutteilchen kreuzen, wobei sich an den Grobgutteilchen feinste Feingutteilchen anlagern und in den Sammelraum für das Grobgut gelangen.
Um dies zu verhindern, liegen gemäss der Erfindung die Eintrittsöffnungen für das Einführen eines zu-
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sätzlichen praktisch staubfreien Gasstroms unterhalb der Stelle, an welcher der Kreislauf des gasförmigen
Trägermittels in den Streuraum eintritt. Hiedurch wird gemäss der Erfindung eine Reinigungszone geschaf- fen. Der zusätzliche Gasstrom bläst hiebei den, den Grobgutteilchen anhaftenden Feinstaub ab und trägt ihn nach oben in den Kreislauf des gasförmigen Trägermittels zurück. In den Sammelraum für Grobgut gelangt so nur Grobgut, so dass die Trennschärfe des Sichters wesentlich verbessert wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes vereinfacht dargestellt. Es zeigen : Fig. l einen axialen Vertikalschnitt durch einen Streusichter und Fig. 2 und 3 einen axialen Ver- tikalschnitt durch je eine weitere Ausführungsform.
Der in Fig. 1 dargestellte Streusichter weist ein äusseres Gehäuse 1 auf, das sich nach unten in einen
Trichter 2 verjüngt, und ein inneres Gehäuse 3, das in einen entsprechenden Trichter 4 ausläuft. Auf einem Deckel5 des äusseren Gehäuses 1 steht ein Motor 6, der über ein Getriebe 7 mit einer Welle 8 einen Streuteller 9 antreibt. Mit dem Streuteller 9 ist eine Nabe 10 mittels Stegen 11 verbunden. Die Nabe 10 trägt Schlägerschaufeln 12 und Ventilatorflügel 13.
Im Innern des inneren Gehäuses 3 befindet sich der Streuraum 14, im Zwischenraum zwischen den beiden Gehäusen 1 und 3 liegt die Abscheidekammer 15. Streuraum 14 und Abscheidekammer 15 sind oben durch einen von den Ventilatorflügeln 13 durchstrichenen Kanal 16 und etwa in der Mitte des Sichters durch Öffnungen 17 verbunden, in denen Leitflügel 18 angeordnet sind. Wenn die Ventilatorflügel 13 rotieren, vollzieht das im Sichter befindliche gasförmige Trägermittel einen Kreislauf, u. zw. vom Kanal 16 zur Abscheidekammer 15, von dort durch die Öffnungen 17 in den Streuraum 14 und aus diesem wieder in den Kanal 16. Das zu sichtende Gemisch gelangt durch eine Leitung 19 in einen Trichter 20 des Deckels 5 und wird von dort auf den Streuteller 9 aufgebracht und vom rotierenden Streuteller nach aussen geschleudert.
Es gelangt dabei in den an dieser Stelle nach oben gerichteten Strom des in Kreislauf befindlichen gasförmigen Trägermittels. Durch ihr Eigengewicht und durch die Wirkung der Schlägerschaufeln 12 fallen die Grobgutteilchen nach unten durch den nach oben gerichteten Gasstrom hindurch und gelangen in den Trichter 4 des inneren Gehäuses 3. Das Feingut aber wird vom gasförmigen Strom ergriffen und mit nach oben genommen, durch den Ventilator (13, 16) geführt und in der Abscheidekammer 15 teilweise aus dem Strom ausgeschieden. Das ausgeschiedene Feingut fällt in den Trichter 2 des äusseren Gehäuses 1, während das vom Feingut teilweise befreite gasförmige Trägermittel durch die Öff-
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den soll.
Wie in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet, kann die Zuleitung des zusätzlichen Gasstroms in den Streuraum 14 auch durch ein in den Trichter 4 reichendes Rohr 37, das sich nach unten öffnet, vorgenommen werden.
Auch kann wenigstens ein Teil des zusätzlichen Gasstroms oberhalb des Zellenrades 32 in die Leitung 31 eingeführt werden und dabei als Sperrgas dienen, dessen einer Anteil mit dem Grobgut abfliesst und dessen anderer Anteil entgegen dem Grobgutstrom in den Streuraum 14 gelangt. Auf diese Weise wird im Trichter 4 oder im Streuraum 14 eine gegen die unter Unterdruck stehende Ableitung 31 gerichtete Gasströmung mit Sicherheit vermieden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist im Streusichter ein Gebläse für den zuzuführenden zusätzlichen Gasstrom vorgesehen. An dem Streuteller 9 ist ein rotierender Verdrängungskörper 38 angebaut, der an seinem unteren Ende ein Laufrad 39 des Gebläses trägt. Diesem Laufrad 39 wird das Gas durch eine Leitung 40 zugeführt, an deren Ausgang auch Vorleitschaufeln für das Gebläse befestigt sein können.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Streusichter ist ein Gebläselaufrad 41 unmittelbar an den Streuteller 9 angebaut. Ein Verdrängungskörper 42 ist feststehend im inneren Gehäuse gehalten und führt in seinem Innern das verdichtete Gas vom Gebläseaustritt bis zu Öffnungen 43 des Verdrängungskörpers 42, die unterhalb der Öffnungen 17 des inneren Gehäuses 3 liegen. Das Gas wird dem Gebläselaufrad 41 durch eine Leitung 44 zugeführt. Für den Abschluss der Ableitung 31 dient hier eine Pendelklappe 45.
Wenn das zu sichtende Gemisch nicht mit Sauerstoff in Berührung kommen oder chemisch beeinflusst werden soll, kann als Trägermedium für den zusätzlichen Gasstrom ein entsprechendes Gas verwendet werden.
In den Fig. 1-3 sind die Gasströmungen mit dünnen Linien, das Feingut und das Grobgut mit kleinen und grossen Punkten schematisch angegeben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Umwälzstreusichter zum Trennen eines Gemisches von Grobgut und Feingut, insbesondere für das Sichten von Zement, bei welchem das Gemisch auf einen rotierenden Streuteller aufgebracht und von diesem in den nach oben strömenden Abschnitt eines innerhalb des Sichters einen Kreislauf ausführenden gasförmigen Trägermittels gestreut wird, wobei das Grobgut im wesentlichen nach unten fällt, während das Feingut vom Strom des gasförmigen Trägermittels mitgenommen und in eine Abscheidekammer getragen wird, wo es aus dem Strom ausgeschieden wird, wonach der vom Feingut befreite Strom des gasförmigen Trägermittels wieder in den Streuraum eintritt, und wobei in den Streuraum ein zusätzlicher Gasstrom eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Eintrittsöffnungen für das Einführen eines zusätzlichen praktisch staubfreien Gasstroms unterhalb der Stelle liegen, an welcher der Kreislauf des gasförmigen Trägermittels in den Streuraum eintritt.