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Sägezahnöffner und-reiniger
Die Erfindung betrifft einen Sägezahnöffner und-reiniger zum Öffnen und Reinigen von Baumwoll- flocken, die z. B. von einem Ballenöffner geliefert werden.
Die bisher bekannten Sägezahnöffner bestehen im wesentlichen aus einer eine einzelne Sägezahnwal- ze beliefernden Klemmstelle, die aus einer Einzugswalze und einem mit dieser zusammenarbeitenden Mul- denhebelsystem gebildet wird. Die Walze musste zum Erreichen einer guten Auflösung in 1-2 mm Abstand - was einem Sechstel bis einemDritteldergebräuchlichenSägezahnhohe entspricht- an die Muldenhebel angestellt werden. Die infolge der nahen Anstellung erreichte gute Autlösung musste mit dem schweren
Nachteil einer starken Faserschädigung erkauft werden.
Es sind schon Sägezahnreiniger, bestehend aus drei und mehr Sägezahnwalzengruppen, bekanntgewor- den, wobei aber die Sägezahngarniturspitzen zweier zusammenarbeitender Walzen so angestellt sind, dass sie keine räumlich identische Orientierung haben, d. h. die entstehenden Berührungszone eines Walzen- paares bilden keine aus entgegengesetzt angestellten Zähnen bestehende Kämmstelle.
Die Erfindung vermeidet die geschilderten Nachteile und besteht im wesentlichen darin, dass der Spitzenkreisder Sägezahnwalze inbezugaufdenderSägezahnwalzeamnächsten liegenden Teil der Klemmspeisestelle im Abstand entsprechend der halben bis ganzen Hohe des freien Sagezahnes entfernt angeordnet ist und in Umlaufrichtung nach einer an sich bekannten Ausscheidungszone eine Kämmstelle folgt, welche eine zweite etwas langsamer und mit gegenüber der ersten Sägezahnwalze im entgegengesetzten.
Drehsinn umlaufende Sägezahnwalze aufweist, deren Zahnstellung räumlich im wesentlichen derjenigen der ersten
Sägezahnwalze entspricht und deren Spitzenkreis vom Spitzenkreis der ersten Sägezahnwalze ungefähr eine halbe freie Sägezahnhöhe entfernt ist, und dass am Sägezahnoffner gegebenenfalls eine zweite darauffolgende Klemmspeisestelle mit einer Sägezahnwalze vorgesehen ist, deren Spitzenkreis einen Abstand in bezug auf den ihr am nächsten angeordneten Teil der zweiten Klemmspeisestelle aufweist, welcher geringer ist als bei. der ersten Klemmspeisestelle.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass zwischen den der ersten Klemmspeisestelle zugeordneten Sägezahnwalzen und der zweiten Klemmspeisestelle eine an sich bekannte wattebildende Einheit, z. B. eine Siebtrommel eingebaut ist. Zusätzlich kann im Rahmen der Erfindung an der der zweiten Klemmspeisestelle zugeordneten Sägezahnwalze mit einer entgegengesetzt langsamer laufenden Sägezahnwalze eine zweite Kämmstelle gebildet werden, wobei die Spitzenkreise nicht weiter auseinander zu liegen kommen, als bei der ersten Klemmspeisestelle.
Der besondere Vorteil dieses Sägezahnöffners und-reinigers liegt darin, dass die bisher gebräuchlichen Schlagmaschinen in Wegfall kommen und die vom Ballenöffner angelieferten grossen, kompakten Flocken nach Durchlauf des Sägezahnöffners eine direkte pneumatische Speisung der Karden ohne vorherige Wickelbildung ermöglichen.
Die Erfindung ist an Hand eines in der Zeichnung illustrierten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Es zeigt : Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Sägezahnöffner und-reiniger, Fig. 2 und 3 je einen Schnitt durch eine Klemmspeisestelle in vergrösserter Darstellung, Fig. 4 einen Teilquerschnitt durch eine Variante zu Fig. 1.
In einem Gehäuse 1 befindet sich das Ende eines vertikalen, durch z. B. einen Ballenöffner (nicht ge-
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zeigt) gespeisten Füllschachtes 2, an dem eine mit einer aus hintereinanderliegenden Hebeln 3 gebildeten
Mulde zusammenarbeitende Speisewalze 4 angebracht ist. Eine im Gegenuhrzeigersinn rotierende, mit
Sägezahngarnitur 5 beschlagene Sägezahnwalze 6 von zirka 400 mm Durchmesser ist mit im UmlaufsÏ1 angestellten Spitzen 7 von zirka 6 bis 7 mm freier Spitzenhöhe h (Fig. 2) versehen und über einem Messer
8 und einem Rost 9 als Ausscheidungszone und einer anschliessenden kurzen Verschalung 12'angeordnet.
Der Abstand a des Spitzenkreises k (Fig. 2) vom Vorderteil eines einzelnen Muldenhebels 3 beträgt mit 3 - 6 mm etwa das Dreifache der bisher üblichen 1 - 2 mm, was etwa 1/2 - 1/1 der freien Spitzenlänge entspricht. Eine zweite, im Uhrzeigersinn langsamer umlaufende Sägezahnwalze 10 mit entgegen dem Um- laufsinn angestellter Sägezahngarnitur 11 bildet mit der ersten Walze 6 eine Kämmstelle. Die hier durch die Geschwindigkeitsdifferenz sich ergebende Relativbewegung der Garnitur 5 von Walze 6 gegenüber der- jenigen von Walze 10 ergibt eine Kämmstelle mit entgegengesetzt angestellten Zähnen, die beide sich ab- solut nach rechts bewegen. Der Abstand der Spitzenkreise beider Walzen beträgt mit 2 - 4 mm Distanz un- gefähr 1/3-1/2 der freien Sägezahnspitzenhöhe. Wird der Abstand der.
Spitzenkreise unterschritten, so er- gibt sich eine Faserschädigung oder Produktionsverminderung ; wird er überschritten, vermindert sich die
Wirksamkeit der Auskämmung. Die Umlaufgeschwindigkeitsdifferenz, mit der die zweite Walze 10 lang- samergegenüberdererstenWalze61äuft, bewegt sich in Abhängigkeit des zu verarbeitenden Fasermaterials zwischen 0, 1 und 10 m/sec bei einer Umfangsgeschwindigkeit der Walze 6 von 20 bis 40 m/sec. Unter dem Rost 9 befindet sich ein Abgangsammelbehälter 12 mit einer Luftansaugöffnung 13, die über eine weitere Öffnung 14 im Gehäuse 1 mit dem umgebenden Raum verbunden ist.
Der Antrieb der Walze 10 erfolgt über einen Riemen 15 vom Motor 16 aus. Über einen gekreuzten Riemen 17 treibt die langsamer laufende Walze 10 die schneller laufende Walze 6 an, und von dieser aus erfolgt der Antrieb der Speisewalze 4 über einen Riemen 18. Die rotierende Siebtrommel 19 üblicher Konstruktion ist nahe dem divergierenden Raum der beiden Sägezahnwalzen angeordnet und auf der diesen zugewendeten Seite im Inaern durch eine Abdeckung 20 freigelassen, so dass die infolge des im Innern bestehenden Unterdruckes sich ausbildende Strömung dafür sorgt, dass die von der Kämmstelle ausgekämmten Flocken sich auf der Siebtrommel 19 absetzen. Der Anschluss der Siebtrommel an eine Unterdruckquelle (nicht gezeigt), erfolgt durch Rohr 21.
Durch nicht vollständiges Heraufziehen der die Sägezahnwalze 10 umgebenden Verschalung 22 bis an die Siebtrommel wird ein Ansaugkanal 23 freigelassen, der die Ausbildung eines zusätzlichen Luftstromes zur Verbesserung der Wattebi1dung gestattet. Der Antrieb der Siebtrommel 19 erfolgt über einen Riemen 24 vom Motor 16 aus. Eine frei mitlaufende Presswalze 25 verdichtet die Watte auf der Siebtrommel, die nach Erreichen der gegenüberliegenden Seite durch ein Walzenpaar 26 abgenommen wird, an das ein Tisch 27 anschliesst, auf dem die Watte zu einem weiteren aus Muldenhebeln 28 und Speisewalze 29 bestehenden System gleitet. Der Antrieb der Speisewalze 29 geschieht mittels des Riemens 30 von der geschleppten oberen Walze des Walzenpaares 26 aus.
Hier schliesst sich eine weitere Reinigungsstelle an, die wieder - entsprechend der oben beschriebenen-aus einer Sägezahnwalze 31 besteht, die mit einem Messer 32 und Rost 33 sowie einem Abfallsammelbehälter 34 zusammenarbeitet. Der Abstand a'des Spitzenkreises der Sägezähne vom Vorderteil des Muldenhebels 28 beträgt hier mit 0, 5-3 mm etwa 1/2 - 1/10 der freien Sägezahnhöhe, d. h. weniger als an der ersten Klemmspeisestelle (Fig. 3). Sie ist an einen unter Unterdruck stehenden Absaugkanal 35 angeschlossen. Der Antrieb der Walze 31 geschieht vom Motor 36 aus über Riemen 37.
In einer in Fig. 4 dargestellten Variante arbeitet die Walze 31 mit einer zweiten, entgegengesetzt langsamer umlaufenden Sägezahnwalze 38 zusammen, die die im Gegenumlaufsinn angestellte Sägezahngarnitur trägt und deren Spitzenkreis vom Spitzenkreis der Walze 31 einen Abstand von 2 bis 4 mm (1/3-1/2 freie Spitzenhöhe h) enthält. Diese mit Walze 31 zusammen eine zweite Kämmstelle bildende Walze 38 übernimmt mittels eines gekreuzten Riemens 39 ihre Drehung von der ersten. Die Geschwindigkeitsverhältnisse entsprechen denjenigen der ersten Kämmstelle.
Die Arbeitsweise des beschriebenen Sägezahnöffners und-reinigers ist die folgende :
An der ersten Klemmspeisestelle werden die vom Ballenöffner an den Füllschacht 2 gelieferten grossen, noch nicht aufgelösten Flocken von der Sägezahnwalze 6 abgenommen und nach Ausscheidung der groben Unreinigkeiten am Messer 8 und Rost 9 an die nachfolgende Kämmstelle befördert. An dieser werden die Flocken infolge der Geschwindigkeitsdifferenz der beiden gegeneinandergestellten Spitzen auseinandergezogen, wodurch eine sehr feine Auflösung erreicht wird. Die durch den Rost eintretende Luft wird mit der Sägezahngarnitur 5 im Gleichstrom mitgeführt, strömt nach der Kämmstelle in Richtung Siebtrommel 19 und übernimmt den Transport der von der Kämmstelle in denRaumweggeschleudertenFlocken bis zur Siebtrommel 19.
Die aus dem Aussenraum angesogene und durch den Kanal 23 eintretende Luft begünstigt die Wattebildung und die Entstaubung auf der Siebtrommel 19, während die Presswalze 25 die Watte durch Ver-
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dichtung zur Abnahme durch das Walzenpaar 26 verarbeitet. Nachher erfolgt über die zweite analoge
Klemmspeisestelle die Abgabe der Watte an die hier etwas näher angestellte Sägezahnwalze 31, der die
Aufgabe zukommt, aus der gebildeten Watte neue feine Flocken zu bilden, die dann wieder über Messer
32 und Rost 33 streichend von den darin noch haftenden Unreinigkeiten befreit werden. Anschliessend wer- den sie von der Sägezahnwalze 31 in den Absaugkanal 35 geschleudert.
Bei der Ausführung gemäss Variante werd-n die Flocken durch die zweite, nicht weiter gestellte Säge- zahnwalze 38 noch weiter geöffnet, falls sich dies auf Grund der Rohmaterialbeschaffenheit als notwendig erweisen sollte.
Durch den Sägezahnöffner wird es möglich, den Putzereiprozess sehr stark zu vereinfachen, indem die vom beschriebenen Öffner gelieferten Flocken direkt dem Füllschacht einer Karde zugeführt werden können. Der ganze Putzereiprozess wird somit auf den Ballenöffner, den Sägezahnöffner und-reiniger und die Flockenspeisung der Karde zusammengedrängt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sägezahnöffner und-reiniger mit einer an sich bekannten Klemmspeisestelle zur Darbietung von Faserflocken an eine Sägezahnwalze, dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzenkreis (k) der Sägezahnwalze (6) in bezug auf den der Sägezahnwalze (6) am nächsten liegenden Teil der Klemmspeisestelle (3,4) im Abstand (a) entsprechend der halben bis ganzen Höhe (h) des freien Sägezahnes entfernt angeordnet zist und in Umlaufrichtung nach einer an sich bekannten Ausscheidungszone (8,9) eine Kämmstelle folgt, welche eine zweite etwas langsamer und mit gegenüber der ersten Sägezahnwalze (6) im entgegengesetzten Drehsinn umlaufende Sägezahnwalze (10) aufweist, deren Zahnstellung räumlich im wesentlichen derjenigen der ersten'Sägezahnwalze (6) entspricht und deren Spitzenkreis vom Spitzenkreis (k)
der ersten Sägezahnwalze (6) ungefähr eine halbe freie Sägezahnhöhe (h) entfernt ist, und dass am Sägezahnöffner gegebenenfalls eine zweite darauffolgende Klemmspeisestelle (28,29) mit einer Sägezahnwalze (31) vorgesehen ist, deren Spitzenkreis einen Abstand (a') in bezug auf den ihr am nächsten angeordneten Teil der zweiten Klemmspeisestelle (28,29) aufweist, welcher geringer ist als bei der ersten Klemmspeisestelle (3,4).