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Gummigelenk
Gummigelenke mit einem aus zwei koaxialen Hülsen und einem dazwischen unter radialer Vorspan- nung eingesetzten Gummikörper bestehenden Gummi-Metallelement sind vielfach bekannt. Derartige
Gummi-Metallelemente, die beispielsweise den Handelsnamen Silembloc führen, werden mit ihrer äusse- ren Hülse in die Nabe, ein Auge od. dgl. des einen der gelenkig zu verbindenden Teile eingepresst und mit ihrer inneren Hülse auf einen Dorn, Wellenstummel od. dgl. des andern Teiles unter axialer Festle- gung aufgezogen, so dass die beiden Teile unter Beanspruchung des zwischen den Hülsen eingespannten
Gummikörpers Relativbewegungen, u. zw. Drehbewegungen, Axialverschiebungen und Schwenkbewegun- gen ausführen können.
Die relative Verdrehung ist aber auf etwa 200 in beiden Richtungen beschränkt, weil die Dehnungsfähigkeit des Gummis Grenzen hat bzw. bei grösseren Drehwinkeln die Gefahr besteht, dass der Gummikörper seine Haftung an den Hülsen verliert. Aus dem gleichen Grunde sind nur verhält- nismässig geringe und kurzfristige Axialbelastungen zulässig.
Es ist auch schon bekannt, das Gummi-Metallelement axial verschiebbar auf einem zylindrischen
Innenteil zu lagern, der sich in beiden Schubrichtungen über je eine Gummischeibe am Gummi-Metall- element abstützt. Hiebei können grosse Kräfte in axialer Richtung aufgenommen werden, da das Gummi-
Metallelement nicht mehr nur über seine innere Hülse, sondern als Ganzes belastet und die Federarbeit nicht vom Gummikörper des Gummi-Metallelementes, sondern von der einen oder andern Gummischeibe geleistet wird. Grosse Federwege in Achsrichtung sind aber wegen der geringen Verformbarkeit der Gummischeiben ebenfalls nicht erzielbar.
Ausserdem handelt es sich nicht um ein Gummigelenk im eigentlichen Sinne, es dienen die Gummi-Metallelemente vielmehr bloss zur elastischen Verbindung des Radkranzes mit der Nabe eines Eisenbahnrades, wobei der zylindrische Innenteil als zur Radachse paralleler Schraubenbolzen ausgebildet ist. Eine Verdrehung um diesen Schraubenbolzen findet überhaupt nicht statt.
Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung der bekannten Ausbildungen und die Schaffung eines Gummigelenkes, das eine beliebige Verdrehung zulässt und mit grossen Kräften und weitem Federweg axial belastbar ist.
Die Erfindung geht von einem Gummigelenk mit einem aus zwei koaxialen Hülsen und einem dazwischen unter radialer Vorspannung eingesetzten Gummikörper bestehenden Gummi-Metallelement aus, das axial verschiebbar auf einem zylindrischen Innenteil gelagert ist, der sich in beiden Schubrichtungen über je eine Gummischeibe am Gummi-Metallelement abstützt, und zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus, dass der Innenteil einerseits und die innere Hülse des Gummi-Metallelementes anderseits die beiden Laufflächen von Lagerkugeln bilden, für die ein an sich bekannter, eine Vielzahl von in Umfangsund Längsrichtung verteilten Kugeln umfassender gemeinsamer Käfig vorgesehen ist,
wobei vorzugsweise dieGummischeiben als Hohlfedern ausgebildetsind. Durch diese Lagerung können beliebige Dreh- und Schubbewegungen mit ganz geringer Reibung durchgeführt werden. Die beiden Gelenkteile sind daher gegeneinander ohne jegliche Beanspruchung des Gummikörpers des Gummi-Metallelementes leicht über jeden beliebigen Winkelweg verdrehbar. Dadurch wird auch die Lebensdauer erhöht, da bei der Verdrehung keine Walkarbeit stattfindet. In axialer Richtung ergeben sich je nach Auslegung der Gummiholfedern grosse Kräfte bzw. weite Federwege. Dabei besteht die Möglichkeit, in beiden Schubrichtungen verschiedeneFederungseigenschaften zu erhalten, wenn verschiedeneGummiholfedern gewählt werden. Durch die
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