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Verfahren und Vorrichtung an Bodenbearbeitungsgeräten zur
Regelung der Arbeitstiefe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Arbeitstiefe von an einem Fahrzeug mittels min- destens zweier in verschiedenen Höhen angreifender Lenker befestigten Bodenbearbeitungsgeräten - insbe- sondere von an einem Schlepper angelenkten Pflügen-, bei denen eine vom Fahrzeug auf das Arbeitsge- rät wirkende Kraft einen Geber beeinflusst, welcher die Steuerung eines die Höhe des Arbeitsgerätes verstellenden Krafthebers betätigt ; ferner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Ausübung dieses
Verfahrens.
Bei Pflügen, die am Zugfahrzeug an einem oberen und zwei unteren Lenkern angehängt sind, ist es bereits bekannt, zur Regelung der Arbeitstiefe die im oberen Lenker auftretende Kraft dadurch heranzu- ziehen, dass dieser federnd abgestützt wird und die Auslenkung seines abgestützten Endes zur Betätigung des Steuerorganes eines hydraulischen Krafthebers dient ; hiebei zeigen sich jedoch besonders beim Arbei- ten in geringen Tiefen Ungenauigkeiten des Regelvorganges, welche die Gleichmässigkeit der gezogenen
Furche beeinträchtigen ; ähnliche Störungen treten übrigens auch bei solchenRegeleinrichtungenauf, deren
Betätigung von der im unteren Lenker auftretenden Kraft abgeleitet werden.
Weiters sind auch Regelvorrichtungen für Bodenbearbeitungsgeräte bekannt, bei denen am Schlepper jeder untere Lenker mit einem eigenen Hubzylinder verbunden und in den oberen zur Verstellung seiner
Länge ein Zylinder mit Kolben eingefügt ist und ferner über drei Steuergeräte jeweils entweder das Gerät mittels beider Arbeitszylinder angehoben oder die gegenseitige Versetzung beider Hubkolben bewirkt bzw. schliesslich der obere Lenker verstellt wird ; diese Anordnung dient zur Einstellung des angeschlossenen Ar- beitsgerätes in beliebiger Schräglage zwecks einwandfreier Anpassung an die Betriebsbedingungen - auch wenn es unsymmetrisch gebaut und besonders schwer ist.
Mit dieser bekannten Anordnung kann jedoch der
Hub der Arbeitszylinder in keiner Weise entsprechend der auf den Schlepper ausgeübten Kraft beeinflusst werden, sondern der Arbeitszylinder muss vielmehr bei wechselnden Bodenverhältnissen durch Betätigung eines oder mehrerer Ventile gesteuert werden.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren zur Regelung der Arbeitstiefe von Bodenbearbeitungsgeräten werden nun diese Nachteile dadurch vermieden, dass die Einflüsse mindestens derjenigen Kräfte überlagert werden, die in zwei in verschiedenen Höhen angreifenden Lenkern auftreten, und dass das Steuergerät entsprechend dem Ergebnis dieser Überlagerung betätigt wird. Auf diese Weise wird der Einfluss der vom
Kraftheber auf das Anlenkgestänge wirkenden Kraft auf die in den Lenkern wirkenden Kräfte nahezu oder vollständig aufgehoben und eine gleichmässige und ruhige Regelung erreicht.
Bei einer Ausgestaltung dieses Verfahrens für landwirtschaftliche Schlepper, bei denen das Arbeits- gerät an drei Punkten mittels eines oberen und zweier unterer Lenker angelenkt ist, werden die Einflüsse der im oberen Lenker sowie in einem der unteren wirkenden Kräfte addiert und der sich so ergebende Re- gelwert wird zur Betätigung des Steuergerätes benützt. Zweckmässig kann auch der Einfluss der im dritten
Lenker wirkenden Kraft zu den Einflüssen der Kräfte der beiden andern Lenker addiert werden.
Bei einer yorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens umformt an jedem Lenker, dessen Kraft zum Steuern verwendet wird, ein eigener Geber die im Lenker wirkende Kraft in einen Mess- wert und wird dieser zu einer gemeinsamen Überlagerungseinrichtung weitergeleitet und ein von dieser
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Überlagerungseinrichtung gewonnener Regelwert wird zum Beeinflussen des Steuergerätes des insbesondere hydraulischen Krafthebers verwendet.
Nach der Erfindung ist ferner die Vorrichtung zur Ausübung dieses Regel-Verfahrens derart ausgebildet, dass jeder zum Steuern verwendete Lenker am Fahrgestell des Schleppfahrzeuges mittels eines Zwii schengliedes befestigt ist, welches einen der im Lenker wirkenden Kraft entsprechenden Messwert für die Überlagerung bildet.
Weitere Merkmale der erfindungsgemässen Regel-Vorrichtung werden an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielederselbenbeschrieben. Es zeigen : Fig. l und 2 einen Schlepper mit angelenktem Pflug, mit den bei wirkendem Kraftheber im Anlenkgestänge auftretenden Kräften (Fig. l) bzw. bei nichtwirkendem Kraftheber (Fig. 2) ; Fig. 3 das Kräftediagramm in Abhängigkeit von der Furchentiefe- für die einzelnen Lenker sowie die Summe dieser Kräfte ; Fig. 4, 5 und 6 drei Ausführungsformen der Re-
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lich Fig. 9 zu einer fünften Ausführungsform der Vorrichtung eine Teilansicht.
An den in Fig. l wiedergegebenen Schlepper 1, der durch sein Fahrgestell 2, seine Vorderräder 3 und die Hinterräder 4 dargestellt ist, ist ein Pflug 5 angelenkt, der aus an einem Rahmen 6 befestigten Streich- blechen mit Scharen 7, einer Seitenführungsscheibe 8 und einem mit dem Rahmen fest verbundenen, et- wa senkrecht stehenden Bügel 9 besteht. Der Schlepper hat zu diesem Zweck zwei untere Lenker 10, die etwa parallel liegen und an Punkten 11 mit dem Fahrgestell. 2, an einer als Punkt 12 erscheinenden Ach- se mit dem Pflug 5 gelenkig verbunden sind, sowie einen oberen Lenker 13, der an einem Punkt 14 am
Schlepper, an einem Punkt 15 an dem Bügel 9 angelenkt ist.
Am Fahrgestell des Schleppers ist ein hydraulischer Kraftheber angebracht, dessen Hubarme 16 mit
Hilfe von Hubstangen 17 in Punkten 18 an jedem unteren Lenker angelenkt sind.
Fährt der Schlepper vorwärts (in der Zeichnung nach links), so zieht jede Pflugschar eine Furche. Die dabei am Pflug angreifenden Kräfte (Gewicht des Pflugs, Bodenwiderstand) lassen sich zu einer Resultante
W zusammenfassen. Sie wird aufgenommen im Anlenkpunkt 12 von einer Kraft A, im Anlenkpunkt 15 von einerim oberen Lenker wirkenden Kraft C. Die Kraft A wird ihrerseits ausgeglichen durch eine in den un- teren Lenkern wirkende Kraft B und eine in den Hubstangen des Krafthebers wirkende Kraft H. Die Wir- kungslinien der Kräfte A und C schneiden sich in einem Punkt 18, durch den auch die Wirkungslinie der
Kraft W verläuft ; der Pflug ist daher vom Schlepper mit Hilfe des Krafthebers getragen und behält die dar- gestellte Furchentiefe bei. Dies ist der normale Zustand während des Pflügens.
Wenn die Einwirkung des Krafthebers aufhört, so entsteht das in Fig. 2 dargestellte Bild. Die Hubstan- ge 17beeinflusst die unteren Lenker nicht. Der auf den Pflug einwirkenden Kraft W wirken lediglich die in den unteren Lenkern wirkende Kraft B'und im oberen Lenker wirkende Kraft C'entgegen. Die beiden
Kräfte schneiden sich in einem Punkt 19, der eine andere Lage hat als der Punkt 18. Die Wirkungslinie der Kraft W geht an diesem Punkt vorbei ; es bleibt daher noch eine resultierende Kraft R, welche in Ab- wärtsrichtung auf den Pflug einwirkt. Der Pflug versucht daher tiefer in den Boden einzudringen.
Aus dem Vergleich von Fig. 1 und 2 ist zu ersehen, dass bei gleichbleibender Pflugkraft W die in den
Lenkern wirkenden Kräfte verschieden gross sind, je nachdem, ob der Kraftheber wirksam ist oder nicht.
Die Bedeutung dieses Umstandes wird an Hand der Fig. 3 erläutert. In dieser Figur sind die in den
LenkernauftretendenKräfte nach Kilogramm Druck oder Zug (senkrechte Achse) für ein bestimmtes Bei- spiel aufgezeichnet, abhängig von der Furchentiefe (waagrechte Achse), mit welcher der Pflug arbeitet.
Anders gebaute Schlepper, Pflüge oder Anlenkgestänge führen selbstverständlich zu andern Kräften, doch ist der Charakter der Zusammenhänge gleich.
Die zu Fig. 1 gehörenden Kräfte B im unteren Lenkerund C im oberen Lenker sind ausgezogen darge- stellt. Die Kraft im unteren Lenker ist bei kleiner Furchentiefe Druckkraft, geht bei grösser werdender
Tiefe aber rasch grösser werdend in Zugkraft über. Die Kurve der im oberen Lenker herrschenden Kraft C verläuft etwa entgegengesetzt ; sie beginnt mit "Zugkraft" und steigt, etwas weniger steil als die Kraft B, ungefähr parabelförmig an.
Die zu Fig. 2 gehörenden Kräfte B'und C'sind gestrichelt eingezeichnet. Bei gleicher Furchentiefe ist jeweils die Zugkraft B'grösser als die Kraft B, die Kraft C'grösser als die Kraft C.
Wenn nun, wie bisher üblich, die im oberen Lenker auftretende Kraft zum Regeln der Arbeitstiefe des Pflugs benutzt wird, so tritt folgendes ein :
An dem Kraftheber sei auf bekannte, nicht näher dargestellte Weise, eine Furchentiefe von 15 cm eingestellt. Das bedeutet, dass bei einer dieser Furchentiefe entsprechenden Kraft C im oberen Lenker, das sind in dem Beispiel nach Fig. 3 etwa 400 kg (Punkt C dieser Kurve), das Steuergerät des Krafthebers
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auf"Neutral"steht, der Zylinder des Krafthebers geschlossen ist und die Hubstangen also mit der erfor- derlichen Kraft die unteren Lenker und damit den Pflug tragen. Wenn nun z. B. der Schlepper mit seinen
Vorderrädern 3 in eine Bodensenke fährt und dabei etwas nach vorn kippt, wird der starr mit dem Schlep- per verbundene Pflug angehoben, so dass die Furchentiefe z. B. nur noch 13 cm beträgt.
Die im oberen Lenker wirkende Kraft ist dadurch kleiner geworden, nach der Kurve C auf 200 kg (Punkt C). Die Feder, mit welcher der obere Lenker üblicherweise am Schlepper abgestützt ist, wird daher um 200 kg entlastet, das an ihr angelenkte Ende des oberen Lenkers bewegt sich und beeinflusst das Steuergerät des Krafthebers in Richtung" Senken", um so die ursprüngliche Arbeitstiefe wieder herzustellen. Das bedeutet aber, dass die Hubkraft des Krafthebers aufhört ; infolge dessen soll der Pflug mit Hilfe seines Gewichts tiefer in den Boden eindringen. Im selben Augenblick ändert sich jedoch die Kraftzerlegung im Gestänge. Die im obe- ren Lenker wirkende Kraft bemisst sich nicht mehr nach der Kurve C, sondern nach der Kurve C'und ist plötzlich wesentlich grösser, nach Fig. 3 680 kg (Punkt C,').
Die Feder des oberen Lenkers wird dadurch wieder sehr stark zusammengedrückt, und das Steuergerät schaltet wieder auf"Heben", ehe noch der Pflug in seine vorgeschriebene Arbeitstiefe gesunken ist. Dadurch tritt in der Hubstange 17 erneut eine Kraft auf, die Kraftzerlegung ändert sich wieder, die Regelung wird erneut umgestellt. Es ist offensichtlich, dass es auf diese Weise nicht möglich ist, die gewünschte Furchentiefe eindeutig und sicher einzuhalten.
Bei grösserer Furchentiefe (nach Fig. 3 uber 20 cm) ist dieser Einfluss nicht mehr so schwerwiegend, wes- halb man sich bisher mit der bekannten Art des Regelns zufrieden gab ; wo aber häufig mit geringen Fur- chentiefen gearbeitet wird, und das ist vor allem bei bestimmten Böden und beim Schälen nach der Ernte der Fall, ist diese Beeinträchtigung wesentlich.
Werden statt der Kräfte des oberen die Kräfte des unteren Lenkers benutzt, so würde dasselbe in ver- stärktem Masse auftreten, wie bei Betrachtung der Fig. 3 ohne nähere Erläuterung zu erkennen ist.
Nach der Erfindung wird nun nicht von den Kräften B oder C, sondern von der Summe der beiden
Kräfte ausgegangen. Sie ist bei vom Schlepper getragenem Pflug (entsprechend Fig. 1) durcn die Kurve
D, bei freigegebenem Pflug durch die Kurve D'wiedergegeben. Es zeigt sich, dass diese Kräftesummen sich nur geringfügig ändern, wenn der Einfluss des Krafthebers einsetzt oder aufhört. Der im vorstehenden beschriebene Nachteil beim Regeln der Furchentiefe tritt daher nicht in merklichem Ausmasse auf. Ist z.
B. die Kräftesumme D von einem Wert 800 kg bei 15 cm Furchentiefe auf 560 kg bei 13 cm Furchen - tiefe gesunken und der Kraftheber dadurch ausgeschaltet worden, so steigt die Kräftesumme bei dem der
Fig. 2 entsprechenden Zustand nur auf 640 kg an, so dass das Steuergerät weiterhin auf"Senken"einge- stellt bleibt, bis der Pflug wieder die Tiefe von nahezu 15 cm erreicht hat.
Der Übersichtlichkeit halber wurde im vorstehenden angenommen, dass die beiden unteren Lenker parallel und die in ihnen wirkenden Kräfte B oder D'auf beide Lenker gleich aufgeteilt sind. In diesem
Fall würde es genügen, die Kräfte im oberen und einem der unteren Lenker zu summieren und damit den
Kraftheber zu steuern. Beim praktischen Betrieb liegen die Lenker in bezug auf die Kraft W des Pflugs etwas verschieden, da der Schlepper schief (mit einem Rad in der Furche) läuft und die Lenker auch schräg zueinander angebracht sind. Die Regelung ist daher am besten, wenn die in allen drei Lenkern auftre- tenden Kräfte summiert werden. Für manche Fälle lässt sich allerdings auch eine den Kurven D und D'na- hekommender Kraftverlauf schon dadurch gewinnen, dass zur Kraft des oberen Lenkers nur die eines unte- ren Lenkers addiert wird.
In den folgenden Ausführungsbeispielen wird gezeigt, wie diese Kräfte bzw. ih- re Einflüsse zusammengefasst werden können.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind der obere Lenker 20 und zwei untere Lenker 21,22 ge- lenkig an Zwischenhebeln 23,24, 25 befestigt. Jeder Zwischenhebel ist drehbar an einer Lagerstelle 26 bis 28 des Schlepperfahrgestells 2 aufgenommen und auf einer Feder 29 - 31 abgestützt. An dem freien
Ende jedes Zwischenhebels, das in Form einer Nase 32 ausgebildet ist, liegt ein Geberkolben 33 an, der sich in einem Geberzylinder 34 befindet. Die Geberzylinder sind über Leitungen 35 - 37 mit einem Sum- mierzylinder 38 verbunden, in dem ein Summierkolben 39 gleitet. Seine Kolbenstange 40 ist mit dem nicht dargestellten Steuerschieber eines Steuergeräts 41 verbunden. Er steht unter dem Einfluss einer Fe- der 42, welche ihn in den Zylinder 38 hinein zu schieben sucht.
Dadurch entsteht in dem Summierzy- linder ein Druck, der auch in den Geberzylindern 34 wirkt und die Geberkolben 33 ständig an die Zwi- schenhebel 23 - 25 anlegt.
Das Steuergerät 41 ist einerseits mit einer Zahnradpumpe 43, anderseits mit einem Vorratsbehälter
44 verbunden und an eine Förderleitung 45 angeschlossen, welche zu einem Hubzylinder 46 führt. In diesem befindet sich ein Hubkolben 47, dessen Kolbenstange 48 an einem Hubhebel 49 angreift, der auf einer Hubwelle 50 befestigt ist. An den Enden dieser Welle sitzen die Hubarme 51, welche über Hub- stangen 52 mit den unteren Lenkern 21,22 verbunden sind.
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Wenn der Schlepper mit einem an die Lenker 20 - 22 angeschlossenen Pflug arbeitet, so treten in den
Lenkern die in Fig. 1 und 2 dargestellten Kräfte auf. Die Federn 29 - 31 werden entsprechend diesen Kräf- ten zusammengedrückt ; in entsprechendem Ausmass verschieben sich die Geberkolben 33. Sie formen die
Grösse der Kraft in'einen Messwert um, der sich in ihrem Weg bzw. der Menge der dabei verdrängten Flüs- i sigkeit verkörpert.
Die von den drei Geberkolben verdrängten Flüssigkeitsmengen verschieben den Sum- mierkolben 39 entgegen der Wirkung der Feder 42 ; die Summe der Messwerte bringt also, in dem Sum- mierzylinder 38 überlagert, eine Verschiebung der Kolbenstange 40 entsprechend dieser Summehervor.
Diese Verschiebung drückt den Regelwert aus, der das Steuergerät 41 beeinflusst. Dieser Regelwert ent- spricht den in Fig. 3 gezeichneten und im vorstehenden beschriebenen Summen D bzw. D'. Entsprechend seiner Grösse schliesst das Steuergerät 41 die Förderleitung 45 ab (Pflügenbeigleichbleibender Bodenkraft), verbindet sie mit der Pumpe (Anheben bei zunehmender Bodenkraft) oder mit dem Behälter (Senken bei abnehmender Bodenkraft).
Die Regelvorrichtung nach Fig. 4 wirkt also nach dem vorstehend beschriebe- nen Verfahren, indem sie die Einwirkung des aus den Teilen 41 - 51 bestehenden Krafthebers und damit die Tiefe des Pflugs nach der Summe der in den Lenkern auftretenden Kräfte regelt.
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bis 25 sind Bowdenzüge 53-55 angeschlossen, die zu einem Summiergetriebe 56 führen. Die Bowdenzüge
54 und 55 sind an die Enden eines Hebels 57 angeschlossen, dessen Mitte an einen Hebel 58 angelenkt ist. Das entgegengesetzte Ende dieses Hebels ist mit dem Bowdenzug 53 verbunden. Die Mitte des Hebels
58 ist an eine Schubstange 59 angelenkt, die als Ergebnisglied des Summiergetriebes dient.
Ähnlich wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel bildet jeder der Zwischenhebel 23 - 25 ei- nen Messwert, welcher der auf den zugehörigen Lenker ausgeübten Kraft entspricht. Die Messwerte werden mit Hilfe der Hebel 57,58 summiert, wobei auch das Vorzeichen (Druck oder Zug) berücksichtigt ist.
Die Schubstange 59 überträgt das Ergebnis der Summierung auf den Schieber des Steuergeräts 41 ; die Vor- richtung arbeitet also nach dem gleichen Verfahren wie das Ausführungsbeispiel der Fig. 4.
Statt der Bowdenzüge können auch andere mechanische Übertragungsmittel treten, die biegsam oder als Gelenkzüge die Bewegungen der Zwischenhebel weiterleiten. Werden die Bewegungen als Drehbewe- gungen übertragen oder empfangen, so kann an Stelle des aus Hebeln bestehenden Summiergetriebes ein anderes nach Art der Differentialgetriebe arbeitendes Getriebe treten.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist wieder der Kraftheber 41 - 52 derselbe. Der obere Lenker 20 und die unteren Lenker 21,22 sind an Lagern 60 - 62 befestigt, die auf Druckmessdosen 63 - 65 abgestützt sind. Die Messdosen sind so ausgebildet, dass sich ihr Widerstand abhängig von dem auf sie ausgeübten Druck verändert. Sie sind in einem Schaltkreis 66 hintereinander geschaltet und an einen Verstärker 67 angeschlossen, der eine Magnetspule 68 mit Strom versorgt. Der zu dieser Spule gehörende Kern 69 ist wieder mit dem Steuerschieber des Steuergeräts 41 verbunden.
Schaltkreis und Verstärker sind so geschaltet und abgestimmt, dass der durch die Magnetspule 68 fliessende Strom der Summe der Messwerte entspricht, die von den Druckmessdosen 63 - 65 entsprechend ihrer Belastung als sich ändernde Widerstände gegeben werden. Diese Vorrichtung arbeitet daher ebenfalls nach dem erfindungsgemässen Verfahren. An Stelle der Druckmessdosen können auch QuarzdruckMesswert-Geber, Dehnungsmessstreifen, verformungsabhängig gesteuerte Potentiometer und ähnliche elektrische Schaltelemente treten. Der Verstärker kann insbesondere mit Transistoren ausgestattet sein, so dass er wenig Energie verbraucht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 sind die Lenker nicht mehr einzeln auf die Messwerte bildenden Zwischengliedern, sondern auf gemeinsamen Federn abgestützt. An dem Fahrgestell 2 des Schleppers ist eine Welle 70 gelagert, die an ihren Enden je einen Hebel 71, 72 trägt. An den unteren Abschnitten 73 dieser Hebel, die den Zwischenhebeln 23 - 25 entsprechen, sind die unteren Lenker 21 und 22 angelenkt. An einer parallel zur Welle 70 im Fahrgestell 2 gelagerten Welle 74 ist ein Zwischenhebel 75 befestigt, der in einer Gabelung ein Ende des oberen Lenkers 20 aufnimmt. Es wird durch einen Bolzen 76 drehbar gehalten.
An jedem Ende der Welle 74 ist ein Verbindungshebel 77,78 befestigt. Beide haben in der Nähe ihres freien Endes ein Langloch 79, in welches je ein im oberen Abschnitt der Hebel 71, 72 sitzender Bolzen 80 greift. Diese Abschnitte stellen daher ebenfalls Verbindungshebel dar.
Jeder der Verbindungshebel 77,78 stützt sich mit einer Nase 81 auf eine Druckfeder 82, deren eines Ende am Fahrgestell 2 befestigt ist. Etwa in der Mitte des Verbindungshebels 78 ist eine Koppel 83 angelenkt, welche über einen auf der Hubwelle 50 gelagerten Umkehrhebel 84 und eine zweite Koppel 85 mit
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dem Steuergerät 41 des Krafthebers verbunden ist. Der Kraftheberist derselbe wie bei den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen.
Beim Pflügen wirken auf die Lenker 20 - 22 die eingangs beschriebenen Kräfte. Sie werden zunächst von den Zwischenhebeln aufgenommen. Da die Zwischenhebel 73 fest an der Welle 70 sitzen, tritt an der
Welle ein freies Moment auf, das der Summe der an den Lenkern 21 und 22 angreifenden Kräfte ent- spricht. Dieses wird über die Verbindungshebel 71,72 auf die Bolzen 80 und damit die Verbindungshebel
77,78 übertragen. Auf letztere wirkt ein Moment, das von der im oberen Lenker 20 wirkenden Kraft herrührt. Sie wirken daher mit einer Kraft auf die Druckfedern 82, welche der Summe aller auf die Len- ker einwirkenden Kräfte entspricht.
Im meistbenutzten Bereich von 10 cm und mehr Furchentiefe herrscht im oberen Lenker 20 Druck, so dass dieser die Verbindungshebel 77,78 im Uhrzeigersinn zu drehen sucht. In den unteren Lenkern herrscht dagegen Zug, so dass deren Einfluss die Hebel 71,72 ebenfalls im Uhrzeigersinn verdreht. Das Moment dieser Hebel überwiegt ; der Überschuss wird von den Federn 82 aufgenommen.
Bei geringen Tiefen kehren sich die Richtungen der Einflüsse um. Stets überwiegt eine auf die Feder
82 hin gerichtete Druckkraft, die ein Mass dafür ist, dass ohne Rücksicht auf Lage und Verteilung der Kräf- te in den Lenkern der Schlepper immer eine Zugkraft auf den Pflug ausübt.
Da der Bolzen 80 ohne Seitenspiel in das Langloch 79 greift, entspricht der Schwenkweg des Verbin- dungshebels 78 stets der Summe der von den Lenkern ausgeübten Kräfte. Der auf diese Weise gebildete
Regelwert wirkt über die Teile 83 - 85 wie bei den vorher geschilderten Verfahren auf das Steuergerät 41 ein.
Bei dieser wie auch bei den vorhergehenden Ausführungsformen wirkt mit der Summe der in den Len- kern wirkenden Kräfte auf den Kraftheber nur der tatsächlich vom Schlepper auf den Pflug oder umgekehrt ausgeübte Einfluss. Auf die Hinterräder des Schleppers oder deren Antrieb wirkende andersartige Einflüsse, z. B. infolge verschiedener Belastung des Schleppers durch aufgesetzte Gewichte, oder verschiedene An- triebsmomente wegen einer Fahrt bergauf oder bergab können sich nicht auswirken, wie es auch für eine einwandfreie Tiefenregelung notwendig ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist der obere Lenker 20 wie nach Fig. 7 und 8 an den Zwischenhebel 75 und die Welle 74 angelenkt. An dieser Welle sitzt ein Hilfshebel 86, an dem wieder die Koppel 83 befestigt ist, welche über den Umkehrhebel 84 und die Koppel 85 das Steuergerät 41 beeinflusst. Die unteren Lenker 21 und 22 sind am unteren Ende von Hebeln 87 angelenkt, welche auf der Welle 70 befestigt sind. Am oberen Ende jedes der Hebel 87 ist mit Hilfe einer Schraube 88 ein Ende einer Blattfeder 89 befestigt. Diese Hebel dienen daher sowohl als Zwischen- wie als Verbindungshebel. Das andere Ende jeder dieser Blattfedern ist mit einer Schraube 90 an einem von zwei Verbindungshebeln 91 befestigt, die auf den Enden der Welle 74 sitzen.
Die von den Lenkern auf die Welle 70,74 ausgeübten Momente werden von den Federn 89 aufgefangen und gegeneinander ausgeglichen. Die Welle 74 verdreht sich dabei in einem Masse, das der Summe dieser Momente, also auch der Summe der auf die Lenker wirkenden Kräfte, entspricht. Der Hilfshebel 86 leitet den dadurch gebildeten Regelwert entsprechend den andern Ausführungsbeispielen auf das Steuergerät.
Die unteren Lenker müssen bei den Vorrichtungen nach den Fig. 7 - 9 nicht an einer durchgehenden Welle angebracht sein. Die von ihnen ausgehenden Verbindungshebel übertragen dann Momente verschiedener Grösse, deren Summe über die beide Seiten verbindende Welle 74 gebildet wird.
Je nach Wahl der wirkenden Hebelverhältnisse können dabei die in den Lenkern auftretenden Kräfte in verschiedenem Verhältnis zusammengesetzt werden ; dieser Überlagerung, welche konstruktiven Eigenarten des Anlenkgestänges und grundsätzlichen Unterschieden in der Belastung der verschiedenen Lenker Rechnung tragen kann, soll auch unter dem bei den vorstehenden Ausführungsbeispielen benutzten Begriff des Summieren verstanden werden. Sie kann z. B. bei der Ausführungsform nach Fig. 4 durch verschieden grosse Geberzylinder, bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 durch ungleiche Arme der Hebel 57, 58 verwirklicht werden.
Bei entsprechender Ausbildung, insbesondere der Hebel oder Federn, der Vorrichtungen nach den Fig. 2 - 9 kann die ganze, aus Gebern und Überlagerungsgetriebe gebildete Vorrichtung auch im Innern des Schleppergehäuses untergebracht werden.
In manchen Fällen wird es genügen, nur einen der unteren Lenker zur Summenbildung zu verwenden, so dass eine durchgehende Welle 70 oder 74 nicht notwendig ist, sondern die ganze Vorrichtung auf einer Seite des Schleppers angebracht werden kann. Da sich die Kräfte in den unteren Lenkern zwar der Grösse nach unterscheiden können, aber im allgemeinen doch in der gleichen Art verändern, hat die derart gebildete Kräftesumme einen Verlauf nahe dem der Kräftesumme D und D'der Fig. 3.
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In an sich bekannter Weise kann zu den beschriebenen Vorrichtungen, welche den Kraftheber abhängig von Jen auftretenden Kräften regeln, eine zweite Vorrichtung treten, die ständig oder nach Wahl abschaltbar den Kraftheber abhängig von der Höhenlage des Pflugs, insbesondere der Drehlage der Hubwelle 50 steuert. Selbstverständlich kann, wie üblich, das Steuergerät 41 zusätzlich mit Hilfe eines Handhebels verstellt werden.
Der Kraftheber kann an Stelle einer hydraulischen Kraftübertragung auch mit elektrischen oder me- chanischen Mitteln arbeiten, die in der beschriebenen Weise geregelt werden. Statt eines Pfluges können auch andere Bodenbearbeitungsgerätebenutzt werden, die-um den Schlepper gleichbleibend auszunüt - zen und zu belasten-in einer bestimmten Tiefe arbeiten sollen. An Stelle der Verbindung über drei Leu- ker kann zwischen dem Arbeitsgerät und dem Zugfahrzeug auch eine andersartige Verbindung mit zwei oder mehr Lenkern treten, die in verschiedenen Höhen am Fahrgestell des Schleppers angeschlossen sind.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Regelung der Arbeitstiefe von an einem Fahrzeug mittels mindestens zweier in verschiedenen Höhen angreifender Lenker befestigten Bodenbearbeitungsgeräten, insbesondere von an einem Schlepper angelenkten Pflügen, bei denen eine vom Fahrzeug auf das Arbeitsgerät wirkende Kraft einen Geber beeinflusst, welcher die Steuerung eines die Höhe des Arbeitsgerätes verstellenden Krafthebers betätigt, dadurch gekennzeichnet, dass die Einflüsse mindestens derjenigen Kräfte überlagert werden, die in zwei in verschiedenen Höhen angreifenden Lenkern (20, 21) auftreten, und dass das Steuergerät (41) entsprechend dem Ergebnis dieser Überlagerung betätigt wird.