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Anbaukasten
Die Erfindung bezieht sich auf einen Anbaukasten, vorzugsweise Industriekasten, Spind, Aktenkasten,
Werkbank u. dgl.
Derartige Kästen bestehen allgemein aus mehreren getrennten Kasteneinzelzellen mit eigener Tür.
Diese Einzelzellen sind allgemein fest zusammengebaut und bilden den ganzen Kasten. So werden beispiels- weise industriell Kästen mit zwei und drei Kasteneinheiten gebaut. Werden mehrere Kasteneinheiten be- nötigt, so werden mehrere Kästen zusammengestellt oder Kästen mit einer genügend grossen Anzahl von Ein- . leiten gebaut. Gerade bei solchen Kästen kommt es häufig vor, dass sie nach einiger Zeit auf einem an- dern Platz aufgestellt werden müssen. Da die verschiedenen Aufstellungsplätze nicht immer die gleiche
Grösse aufweisen, ist es störend, wenn der Kasten nur eine ganz bestimmte, durch die erstgebrauchte An- zahl von Einheiten gegebene Länge aufweisen kann. Wenn die Kastenwand aus mehreren zwei-oder drei- teiligen Kästen zusammengestellt ist, ist ein fester Zusammenhalt zwischen den einzelnen Kästen nicht gegeben.
Dieser ist jedoch meist erwünscht, da die Kastenfront gleichzeitig eine Trennfront bilden soll und sich nach Möglichkeit nicht leicht verrücken lassen soll. Ein weiterer Nachteil derartiger Kästen ist darin zu sehen, dass sie sich nur schwer und umständlich infolge ihrer Grösse transportieren lassen. Dabei ist gerade bei diesen Kästen aus dem bereits erwähnten Grund eine leichte Transportmöglichkeit erwünscht.
Bekannt ist ferner ein Kasten, der sich zur Gänze zerlegen lässt und der aus einzelnen völlig. getrennten
Seitenwänden und eigens ausgebildeten Kanten und Falzen, mit denen diese Seitenwände zusammengesetzt werden können, besteht. Dieser Kasten besteht aus einer grossen Zahl von Einzelteilen, die kompli- ziert und teuer herzustellen und nur mit grossem Arbeitsaufwand zusammenfügbar sind. Die vielen Verbindungsstellen sind nur schwer zu reinigen und neigen zum Rosten. Überdies ist infolge der vielen Verbindungsstellen die Stabilität des zusammengesetzten Kastens nicht befriedigend. Der Kasten kann zu Vibrationen neigen.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, dass die Anbauelemente zur Vergrösserung des Kastens als Kasteneinheit aus einem Stück mit unlösbar zusammengefügten Kanten und abnehmbarer Türe und einer oder zwei offenen Anbauseiten ausgebildet sind.
Ein derartige Anbauelement wird mit seiner offenen Anbauseite zur letzten freien Seitenfläche des Kastens gestellt und mit dieser verbunden. Diese freie Seitenfläche bildet dann nach Anbau eine Kasteninnenfläche an der Stelle der offenen Anbauseite. Falls der Kasten noch weiter vergrössert werden soll, so kann an die der offenen Anbauseite gegenüberliegende Abschlussseitenwand der Kasteneinheit die nächste Kasteneinheit mit ihrer offenen Anbauseite befestigt werden. Der Kasten kann auf diese Art beliebig oft um einzelne Kasteneinheiten vergrössert werden. Falls die Kaetenwand einen rechten Winkel bilden soll, so ist die offene Anbauseite auf der Rückwand einer Anbauseite zu befestigen.
Der Kasten lässt sich auf diese Art beliebig oft um Kasteneinheiten vergrössern oder verkleinern. Der ganze Kasten bildet jederzeit eine zusammenhängende Einheit nach der Aufstellung und dem Zusammenfügen. Er ist jedem Aufstellungsplatz anpassbar. Beim Transport kann der Kasten leicht in Einzeleinheiten zerlegt werden. Die Einzeleinheiten lassen sich wesentlich leichter transportieren und tragen als ein aus vielen Einheiten zusammengesetzter Kasten. Die Einzeleinheiten sind einer industriellen Serienfertigung leichter zugänglich als ein aus mehreren Einheiten zusammengesetzter Kasten, da davon eine grössere ge- normte Stückzahl zu erzeugen ist.
Wesentlich verbilligend wirkt sich dabei aus, dass eine Seitenwand nicht erzeugt werden muss, nämlich die offene Anbauseite, da ja die Abschlussseitenwand des vorhergehenden Kastenelementes diese Seitenwand in zusammengebautem Zustand bildet. Falls der Kasten an eine Kasten-
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rückseite angestellt werden soll, ist es sogar möglich, diese Kastenrückseite auch als Anbauseite zu ver- wenden, so dass zwei Seiten bei jeder Kasteneinheit entfallen können. Durch die Verbindung der Kasten- einheitmitden bereits vorhandenen Wänden wird überdies der Kasten besser ausgesteift und zu einer Ein- heit verbunden, als dies bei Einzelkästen möglich ist. Da jede Kasteneinheit aus einem Stück mit unlös- bar zusammengefügten Kanten besteht, ist der ganze Kasten rasch zusammensetzbar und in sich steif.
Die
Kanten der Einheiten lassen ja kein Spiel zu. Die Reinigung der aus einem Stück bestehenden Einheit ist leicht durchführbar. Eine verstärkte Rostgefahr besteht an den Kanten nicht.
Zur leichten Durchführung der Verbindung wird beispielsweise vorgeschlagen, dass die Anbauseite oder die Anbauseiten Falze zum Verbinden der Kasteneinheit mit der Abschlussseitenwand eines Kastens aufweisen, wobei der Falz und die anschliessende Wand aus einem Materialstück (Blech, Kunststoff), ge- fertigt sind. Die Falze sind dabei zweckmässig so gebogen, dass sie die Verbindung leicht ermöglichen, vorzugsweise werden sie an der Anbauseite anliegen. Es ist jedoch auch möglich, dass ein Falz beispiels- weise auf der Oberseite des vorhergehenden Kastens zum Anliegen kommt.
Als besonders zweckmässig wird vorgeschlagen, dass in die Anbauseite Fa1zstreifen ragen, die Bohrun- gen aufweisen, die mit Bohrungen der Abschlussseitenwand zum Verbinden der Einheiten mit Schrauben, Nietenod. dgl. korrespondieren und die Abschlussseitenwand Bohrungen aufweist, die mit Bohrungen eines
Falzstreifens einer folgenden Kasteneinheit korrespondieren.
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Abschlussseitenwand eine oder mehrere Öffnungen zum Eintritt ei- nes oder mehrerer Riegel von Sperrvorrichtungen, von Türen, Schubladen od. dgl. der Vorderseite der fol- genden Kasteneinheit aufweisen.
Um den Kasten zur Gänze aus Kasteneinheiten ohne einen Anfangskasten herstellen zu können, ist eine Anfangswand vorteilhaft, die mit den gleichen Bohrungen und Öffnungen wie eine Abschlussseitenwand ausgestattet ist. Um eine unbeschädigte Anfangswand zu erhalten und eine Abnahme der Anfangswand bei geschlossenem Kasten zu verhindern, kann es vorteilhaft sein, die Anfangswand mit Falzen aus einem
Stück auszustatten und die Verbindungsbohrungen und-Öffnungen in den Falzen anzuordnen.
Die Erfindung ist an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungen näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken.
Fig. l zeigt einen Schnitt durch einen aus Kasteneinheiten zusammengesetzten Anbaukasten, Fig. 2 im
Schrägriss eine Anfangswand, Fig. 3 im Schrägriss eine Kasteneinheit und Fig. 4 eine Anschlussseitenwand einer Kasteneinheit.
Der Anbaukasten gemäss Fig. 1 ist aus einer Anfangswand 1 und drei < asteneinheiten 2 zusammengebaut. Der Zusammenbau ist bei der ersten Kasteneinheit 2 durch ein Verbinden der Falze 4 der Kasten- einheit 2 mit Falzen 3 der Anfangswand 1 erfolgt. Die weiteren Kasteneinheiten 2 sind mit Falzen 4 an den Abschlussseiten 7 der vorhergehenden Kasteneinheiten 2 durch Schrauben, Nieten od. dgl. befestigt.
Die ersten drei Kasteneinheiten 2 sind als Spind mit einem Ablegefach 5 ausgebildet, die letzte Kasten- einheit 2 als Ladeneinheit mit Schubladen 13.
Die Anfangswand 1 ist im Detail in Fig. 2 gezeigt. Die Falze 3 sind parallel zur Anfangswand in einem solchen Abstand angeordnet, der ein gutes Einführen von Schrauben, Nieten u. dgl. und ein Arbeiten mit diesen Verbindungsgliedern in Bohrungen 8 in den Falzen 3 gestattet. Wie auch aus Fig. 3 ersichtlich ist, die eine Kasteneinheit im Detail zeigt, korrespondieren die Bohrungen 8 in den Falzen 3 mit Bohrungen 8 von in die Anbauseite 6 der Kasteneinheit 2 ragenden Falzen 4. Die vordere Falzleiste 14 der Anfangswand weist eine Öffnung 9 auf, in die nach Zusammenschrauben der Falze 3 und 4 mit durch die korre- spondierenden Bohrungen 8 gehenden Schrauben ein Riegel 10 des Schlosses 11 der Türe 12 der Kasteneinheit2 eingreifen kann.
Die Kasteneinheit 2 hat eine Abschlussseitenwand 7, die aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Diese Abschlussseitenwand 7 weist Bohrungen 8 und Öffnungen 9 auf, die ein Befestigen der nächsten Kasteneinheit 2 mit ihren Falzen 4 und den korrespondierenden Bohrungen 8 gestattet. Diese Abschlussseitenwand kann entweder die der offenen Anhauseite 6 gegenüberliegende Seite oder die. Rückwand, wenn der Kasten sich in einem Winkel von 900 fortsetzen soll oder aber beide genannten Seitenwände sein. Durch weiteren Anbau von Einheitenlässt sich der Kasten beliebig vergrössern, er ist leicht zerlegbar und demon- tierbar.
Die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungen lassen zahlreiche Variationen zu. Die Verbindung der Elemente kann auf eine andere bekannte und gebräuchliche Art erfolgen. Falls bereits ein Kasten mit Rückwand vorhanden ist, an den angebaut werden kann, kann bei den Kasteneinheiten ausser auf eine Seitenwand auch auf die Rückwand verzichtet werden, da die Rückwand dann ebenso wie eine Seitenwand von den bereits vorhandenen Wänden gebildet wird. Es muss nur bei Verbindung mit Schrauben, Nieten od. dgl.
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dafür Sorge getragen werden, dass entsprechende korrespondierende Befestigungsbohrungen vorhanden sind. Die Erfindung lässt sich nicht nur bei Spinden, sondern auch bei Schubladen, Roll- und andern auch mehrteiligen Kästen anwenden.
Vorzugsweise werden die Einheiten und Anfangswand aus Blech ausgebildet sein. Essind jedoch auch Wände aus Kunststoff, Pressspan, Holz u. dgl. oder auch aus verschiedenem Material, beispielsweise Pressspan mit Metallbefestigungsleisten und Falzen od. dgl. möglich. Statt einem Schloss kann auch ein einfacher Riegel oder eine Klinke Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anbaukasten, vorzugsweise Industriekasten, Spind, Aktenkasten u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Anbauelemente zur Vergrösserung des Kastens als Kasteneinheit (2) aus einem Stück mit unlösbar zusammengefügten Kanten und abnehmbarer Türe (12) und einer oder zwei offenen Anbauseiten (6) ausgebildet sind.