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Vorrichtung zum Zerreissen oder Zerlegen eines Ballens aus zusammengepresstem, kleinteiligem Material
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zerreissen oder Zerlegen eines Ballens aus zu- sammengepresstem, kleinteiligem Material.
Bei einer Anzahl von Industrien ist es notwendig, grosse Mengen an Material zu transportieren, das die Form von Fasern oder ganz kleinen Teilchen aufweist. Ein wirtschaftlicher Weg zur Ausführung dieser
Aufgabe besteht darin, die Fasern oder Teilchen zusammenzupressen und sie in diesem Zustand zu trans- portieren. Beispielsweise wird in der Zelluloseverarbeitung der Holzstoff in Platten gepresst, von denen wieder eine Anzahl zusammen zur Bildung eines Ballens verpresst werden. Nach erfolgtem Transport kann beispielsweise der Ballen durch Trennung der einzelnen Platten zerrissen oder zerlegt werden. Für man- che Zwecke wurde vorgeschlagen, den Holzstoff unmittelbar in Ballen von hoher Dichte, beispielsweise eines spez.
Gewichtes von 0,96 g/cm\ zusammenzupressen. Diese Ballen können nicht leicht auseinandergerissen werden und ein Schneiden derselben erzeugt eine unerwünscht grosse Menge anKurzfasern und
Staub.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Zerreissen oder Zerlegen von solchen Ballen, bei der die genannten Schwierigkeiten beseitigt sind. Unter zusammengepresstem, kleinteiligem Material wird auch Fasermaterial verstanden : z. B. können die Ballen aus flockigem Holzstoff oder Sägemehl bestehen.
Erfindungsgemäss weist die Vorrichtung einen Halter zum Festhalten des Ballens und eine Einrichtung zum Verwinden des über den Halter vorstehenden Ballenteiles in bezug auf den festgehaltenen Teil des Ballens auf.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verwindungsvorrichtung in bezug auf den Halter drehbar angeordnet. Zweckmässig ist ferner eine Vorschubeinrichtung vorgesehen, die den Ballen etappenweise durch den Halter hindurchführt.
Bei einer bevorzugten Ausführung sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Verwindungeinrichtung und die Vorschubeinrichtung, wie an sich bekannt, hydraulisch betätigbar.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung in einer Stirn-und in Seitenansicht veranschaulicht.
Ein Ballen 1 ist in einem mit einer Öffnung versehenen Halter 2 tmd einer ebenfalls mit einer Öffnung ausgestatteten Einrichtung 3 zum Verwinden des über den Halter 2 vorstehenden Ballenteiles in bezug auf den festgehaltenen Teil des Ballens verschiebbar. Sowohl der Halter 2 als auch die Einrichtung 3 besitzen Metallrahmen 9 bzw. 10, welche ihre Öffnungen umschliessen. Hydraulisch betätigte Kolben 22 und 25 im Inneren von Zylindern 6 bzw. 7 sind mittels Gabeln 4 und 28 an Zapfen 20 bzw. 21 der Verwindungseinrichtung 3 angelenkt. Die abgewandten Enden der Zylinder 6 und 7 sind schwenkbar bei 26 und 27 gelagert. Die Verwindungseinrichtung 3 ist koaxial zum Halter 2 auf vier Führungsrollen 5, 8, 23, 24 drehbar gelagert, welche mit Flanschen ausgestattet sind, um eine Bewegung der Einrichtung 3 in axialer Richtung hintanzuhalten.
Der Ballen 1 wird mittels eines hydraulisch betätigten Stempels 17 durch den Halter 2 und die Einrichtung 3 hindurchgeführt. Am Stempelkopf 18 ist ein Anschlag 19 vorgesehen, der bei Vorwärtsbewegung des Ballens mit Sperrschaltern 11, 12, 13, 14, 15 auf einem ortsfesten Arm 29 zum Kontakt kommt.
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Die Vorrichtung arbeitet solange als der Stempel 17 den Ballen 1 vorschiebt und der Anschlag 19 z. B. auf den Sperrschalter 12 auftrifft, wodurch der Stempel angehalten wird. Die hydraulische Anlage des Stempels 17 und der Kolben 22, 25 sind untereinander derart verbunden, dass, wenn der Stempel 17 stillgesetzt ist, die Kolben 22, 25 auf die Zapfen 20,21 einwirken, eine Drehung der Einrichtung 3 hervorbringen, und so den von ihr festgeha1t. enen Ballenteil verwinden. Nachdem dieser Teil abgerissen worden ist, setzen die Kolben 22, 25 ihre Vorwärtsbewegung fort, bis sie durch (nicht dargestellte) Sperrschalter angehalten werden.
Die Kolben werden dann hydraulisch in ihre Ausgangsstellungen zurückgeführt, der Stempel 17 schiebt den Ballen 1 nach vorne, wodurch der abgerissene TeildesBallens aus der Einrichtung 3 ausgestossen und der Rest des Ballens 1 so lange vorwärts bewegt wird, bis der Anschlag 19 auf den Sperrschalter 13 auftrifft, worauf der vorerläuterte Zyklus neuerlich beginnt. Die Zahl der Sperrschalter und der Abstand zwischen ihnen am Arm 29 bestimmt die Dicke der abgenommenen Abschnitte.
Der Spalt zwischen dem Halter 2 und der Verwindungseinrichtung 3 kann breit oder schmal sein. Ist er breit, so wird der Ballenabschnitt leichter abgerissen, jedoch besteht dabei eine grössere Tendenz, die Ecken des Abschnittes zu beschädigen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist sowohl für gleichmässig als auch für ungleichmässig gestaltete Ballen aus komprimiertem, kleinteiligem Material verwendbar ; sie eignet sich zum Zerreissen von Ballen mit annähernd gleichbleibendem Querschnitt. Schwankt derselbe oder ist er unregelmässig, so wird der Halter 2 und die Verwindungseinrichtung 3 mit einstellbaren Klemmbacken ausgeführt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Zerreissen oder Zerlegen eines Ballens aus zusammengepresstem, kleinteiligem Material, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Halter (2) zum Festhalten des Ballens (1) und eine Einrichtung (3) zum Verwinden des über den Halter vorstehenden Ballenteiles in bezug auf den festgehaltenen Teil des Ballens aufweist.