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Verfahren zur Sichtung von Mahlgut, insbesondere von
Kohlenstaub . Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sichtung von Mahlgut, insbesondere von Kohlenstaub, in einem vorzugsweise mit einer Schlägermühle verbundenen Gravitationssichter.
Die Leistung von schnellaufenden Schlägermühlen hängt im beträchtlichen Ausmass vom Typ des angewandtenS ichters, seiner konstruktiven Ausbildung und Verbindung mit der eigentlichen Mühle ab. Von diesemStandpunktaussind die Gravitationssichter, die sogenannten Sichterschächte, am vorteilhaftesten. Ihre Konstruktion und ihr Anschluss an die Mühle ermöglicht eine Ausgestaltung des offenen Mahlgehäuses,
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ums durch die Mühle, eine Entlastung des Mahlraumes von der gemahlenen Kohle, dem Sichtgut, und eine wirtschaftlichere Arbeit der Mühle zu erzielen gestattet.
Die Partikel eines körnigen Gutes, z. B. die Körner des gemahlenen Kohlenstaubes, verhalten sich in einem Gravitationssichter in gleicher Weise wie in einer Flüssigkeitsschicht, freilich von unregelmässiger Zusammensetzung, d. h., sie bilden schwebende Körneranhäufungen verschiedener Dichte, übereinandergelagert in verschiedener Höhe, entsprechend der Ungleichmässigkeit des Geschwindigkeitsfeldes und der augenblicklichen örtlichen Geschwindigkeit. Die Inhomogenität des Geschwindigkeitsfeldes wird durch den Wirbelefiekt der Schläger des Mühlenrotors verursacht, der die Gleichmässigkeit der Geschwindigkeitsverteilung innerhalb des Gasstromes in dem Schacht zerstört.
Diese ungünstige Wirkung des Mlenrotors be- seitigt man entweder durch die Wahl einer ausreichenden Höhe des Sichterschachtes, 10 m und mehr, oder mittels verschiedener Einbauten bzw. konstruktiv verbesserter Ausgestaltungen des eigentlichen Schachtes.
So wurde z. B. der Einbau eines Gitters in Form eines stufenförmig und schräg angeordneten Prallwinkelsystems, das den Durchtritt gröberer Teilchen in den Sichterraum verbinden soll, vorgeschlagen. Derartige Einbauten konnten jedoch den Durchschuss von groben Körnern nicht völlig verhindern, und um eine befriedigende Sichtung zu erzielen, benötigt man auch in diesem Falle immer noch eine beträchtliche Schachthöhe. Kompliziertere Einbauten verändern das Wesen der Gravitationssichtung dem Charakter nach in eine Umlenksichtung, erhöhen wesentlich den Widerstand des Sichters, erniedrigen die Leistung der Mühle und auch die Zusammensetzung des sich als Endprodukt ergebenden Staubes ist nicht befriedigend.
Diese Nachteile werden nach dem erfindungsgemässen Verfahren dadurch beseitigt, dass das den Mühlen- rauci durch Luftaustragung verlassende Mahlgut durch ein an der Eintrittsstelle in den Sichter horizontal angeordnetes Gitter hindurchgeführt und dabei unter Auflösung der durch den Rotor der Mühle erzeugten Wirbel in einen fluidisierten Zustand gebracht wird. Das horizontal eingebaute dichte Gitter hindert die von der Mühle kommenden, noch nicht fertig gemahlenen Körner daran, mit erhöhter Geschwindigkeit bis in den oberen Teil des Schachtes zu dringen : es behindert jedoch nicht das Abführen des fertigen Mahlgutes.
Die fluidisierte Schicht des Mahlgutes expandiert in der Weise, dass jeder Geschwindigkeit eine einzige Schichthöhe von Teilchen bestimmter Grösse entspricht, Kleinere Teilchen werden dann von dieser Schicht gleichmässig abgeführt, und zwar in einer Fraktionszusammensetzung, die der angewandten Ge- schwindigkeit des Gasstromes entspricht. Der Gleichmässigkeitsgrad der Expansion der fluidisierten Schicht des Mahlgutes hängt gleichfalls von der Einhaltung einer konstanten Konzentration von Teilchen in den
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einzelnen Durchmessern ab. Die Teilchen erlangen in der fluidisierten SchichtdieEigenschafteneiner Flüssigkeit, d. h. sie tibenaufdie Wände einen hydrostatischen Druck aus, laufen in angeschlossene Räume über usw.
Die gleichmässige Konzentration der Teilchen des fluidisierten Mahlgutes wird durch Rückfüh- rung der noch zu gross gemahlenen Körner aus demselben in die Mühle mittels eines oberhalb der Wirbelschicht angeordneten Überlaufes und durch gleichzeitige Ausnützung der Ansaugwirkung der rotierenden Schläger herbeigeführt. Der Überlauf ragt mit seiner oberen Kante in eine bestimmte Schichthöhe und mit dem unteren Ende in den Mühlenraum an der Rückführungsseite des Rotors hinein, so dass auch der Rückführungseffekt der rotierenden Schläger ausgenützt wird.
Das Einregeln der Staubfeinheit wird durch Änderung der Geschwindigkeit des Gasstromes ausgeführt, der den Sichterschacht passiert. Ein weiteres mögliches Regelverfahren bedient sich einer Änderung der Höhe der ÜberlaufkantederRuckführungoberhalbdes Gitters zur Fluidisierung des Mahlgutes und der Breite des unteren Endes der Leitung des nicht fertig gemahlenen Gutes mittels einer Drehklappe.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen, im Schnitt dargestellten Ausführungsform eines Gravitationssichters näher erläutert. Das horizontal eingebaute, z. B. aus WinkeleisenangefertigteGitterA erstreckt sich im wesentlichen über den ganzen Querschnitt des Schach-
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und istaneinemRand mit einem einfachen Dach B verbunden, das den an der Wand strömenden Staub-dass der Druckverlust im System die geforderte Leistung der Mühle nicht beeinträchtigt. An der Zuführungsseite des Rohmaterials, z. B. Kohle, in die Mühle ist in Form eines Überlaufes eine Leitung C für noch zu grob gemahlene Körner angeordnet, deren Austrittsöffnung D in den Mühlenraum verlegt ist, damit sich die Saugwirkung des Rotors geltend machen kann.
Am Ende der Leitung C ist eine Klappe E angeordnet, mit deren Hilfe die Öffnung verändert und dadurch die Mahlfeinheit beeinflusst werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Sichtung von Mahlgut, insbesondere von Kohlenstaub, in einem vorzugsweise mit einerSchlägermühle verbundenen Gravitationssichter, dadurch gekennzeichnet, dass das den Mühlenraum durch Luftaustragung verlassende Mahlgut durch ein an der Eintrittsstelle in den Sichter horizontal ange- ordnetes Gitter hindurchgeführt imd dabei unter Auflösung der durch den Rotor der Mühle erzeugten Wirbel in einen fluidisierten Zustand gebracht wird.