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Verfahren zur Herstellung neuer cyclischer Dicarbamate
Das Dicarbamat des 2-Methyl-2-propylpropan- 1, 3-diols ist ein bekannter Vertreter einer Gruppe von pharmazeutisch wirksamen Verbindungen, die in der Literatur als Tranquilizer bezeichnet werden. Die Wirkung solcher Tran- quilizer"setzt sich aus einer sedativen und einer hypnotischen Komponente zusammen. Bei einem echten Tranquilizer muss die hypnotische Wirkung soweit wie möglich zugunsten der sedativen Wirkung zurückgedrängt werden. Bei dem obigen Dicarbamat spielt die hypnotische Wirkungskomponente noch eine beachtliche Rolle, wie Beispiele in der medizinischen Literatur zeigen, wo Personen unter dem Einfluss dieses Mittels unüberlegte und unkontrollierte Handlungen begingen.
Es wurde nun eine Verbindungsklasse gefunden, die bei guter sedativer Wirkung praktisch keine Hypnosewirkung besitzt. Es handelt sich um die Dicanbamate von l-Alkyl-2, 3-alkylenpro- pan-l, 3-diolen der Formel
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wobei R ein niederes Alkyl von höchstens sieben Kohlenstoffatomen und n eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet.
Die Verbindungen zeichnen sich durch besonders gute Verträglichkeit aus. So ist z. B. die LDso/kg an der Ratte bei obigen Verbindun- gen > 5 000 mg, während die UDg/kg bei dem bekannten lDicarbamat an der Ratte bei 600- 700 mg/kg liegt.
Die Verbindungen sind in Wasser relativ schwer löslich. Sie werden erfindungsgemäss aus den entsprechenden Diolen hergestellt wobei man diese zuerst mit Phosgen gegebenenfalls in Gegenwart einer Base in einem indifferenten orgy- nischen Lösungsmittel zu Di-chlor-kohlensäureestern umsetzen und diese dann mit Ammonitk in die Dicarbamate verwandeln kann. Als organische Lösungsmittel kommen beispielsweise Benzol, Toluol, Chloroform, Athylenchlorid, Aceton und andere in Frage, als Basen z. B. Dimethylanilin, Pyridin, Trimethylamin, Natronlauge, Natriumbicarbonat u. dgl. Man kann die Diole auch zuerst mit Chlorameisensäurephenylester gegebenenfalls in Gegenwart einer organischen Base zu Diol-diphenylkohlensäureestern umsetzen und diese dann mit Ammoniak unter Phenolabspaltung in Dicarbamate überführen.
Weiter kann man die Diole mit Carlbaminsäurechlorid in einem indifferenten organischen Lösungsmittel ge- gebenenfalls in Gegenwart einer Base zum Dicarbamat umsetzen oder sie mit Harnstoff oder Hamstoffsalzen geebenenfalls mit einem Kataly- sator bei höherer Temperatur verschmelzen, wo-
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Carbamatbildung eintrittkann auch die Diole der Einwirkung von Cyan- säure in einem indifferenten organischen Lö- sungsmittel unterwerfen. Es ist auch möglich, die Diole mit Alkylurethanen bei Gegenwart von
Katalysatoren wie Aluminiumpropylat bei höhe- ren Temperaturen umzuestern.
Die verwendeten Diole werden erhalten aus Cyclopentanon, Cyclohexanon oder Cycloheptanon durch Kondensation mit Aldehyden und Reduktion der Ketogruppe.
Beispiel l : Eine Lösung von 144 g 2- (a-Hy- droxyäthyl)-cyclohexanol-l, l Liter Aceton und 242 g Dimethylanilin wird unter Eiskühlung zu 970g einer frisch bereiteten 21/Mgen Phosgen- Aceton-Lösung zugetropft. Anschliessend wird 4 Stunden'bei Zimmertemperatur und dann noch 4-5 Stunden bei 400-450 C verrührt. Das Aceton wird im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird in Methylenchlorid aufgenommen und mit Eis und Salzsäure versetzt. Nach Trennen der Schichten wird nochmals mit Wasser ausgezogen und über Chlorcalcium getrocknet. In die Me- thylenchloridlösung wird einige Stunden Ammoniakgas eingeleitet. Der dicke Kristallbrei wird
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abgesaugt und'gewaschen..
Es wird. mit 500 cm ? Wasser zur Entfernung von Ammoniumchlorid angeschlämmt, abgesaugt und gewaschen. Aus Alkohol umkristallisiert erhält man die weissenKristalle der Dicarbamate des 2- (a-Hydroxy- äthyl)-cyclohexanol-l vom Schmp. 2230 C.
Dieselbe Verbindung wird auch erhalten, wenn man gasförmige Cyansäure in 2-(α-Hydroxy- äthyl)-cydohexanol-l in benzolischer Lösung bis zur Sättigung einleitet.
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100 g einer zingen Phosgen-Benzol-Lösung allmählich zugetropft. Es wird noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur und 4 Stunden bei 40-45 C verrührt. Nach Zugabe von Eis und verdünnter Salzsäure werden die Schichten getrennt und das Benzol noch einmal mit Wasser ausgezogen.
Nach Trocknen über Natriumsulfat wird in
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50 cm3 Wasser angeschlämmt, abgesaugt und gewaschen. Durch Umkristallisieren aus viel Methanol erhält man die weissen Kristalle. des Dicarb- amats des 2-(α-Hydroxybutyl)-cyclohexanol-1 vom Schmp. 2250 C.
Dieselbe Verbindung erhält man auch, wenn man 17 g z (α-Hydroxybutyl)-cyclohexanol-1 mit 40g Harnstoff bis zum Aufhören der Ammo-
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Cpentanol-l werden zusammen mit 24, 2 g Dimethylanilin und 100 crn absolutem Benzol und Eiskühlung allmählich zu 100 g einer 200/oigen Phosgen-Benzol-Lösung getropft. Nach analoger Aufarbeitung wie in Beispiel 2 erhält man die weissen Kristalle des Dicarbamats des 2- (a-Hy- droxyäthyl)-cyclopentanol-l.
Beispiel 4: 17,2g 2-(α-Hydroxybutyl)-cyclo- hexanol-l werden in 100 cm3 absolutem Benzol gelöst und unter Eiskühlung mit 16 g Carbaminsäurechlorid in 20 cm absolutem Benzol allmählich versetzt. Anschliessend wird noch mehrere Stunden bei Zimmertemperatur verrührt. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gesclilLm= und gewaschen. Aus viel Methanol umkristallisiert erhält man wieder das
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C.1700 C unter Rühren verschmolzen. Am absteigenden Kühler werden zirka 9 cm3 Alkohol aufgefangen. Nach Erkalten wird öfters mit Wasser digeriert und dann aus Alkohol umkristallisiert, Man erhält so wieder, das Dicarbamat des Beispiels 1 vom Schmp. 2230 C.
Beispiel 6: 22,8g 2-(α-Hydroxy-ss-äthyl- hexyl)-cyclohexaxnol-l werden mit 24, 2g Dimethylanilin und 100cm3 Aceton gemischt und unter Eiskühlung zu 97 g einer frisch bereiteten 210/eigen Phosgen-Aceton-Lösung getropft. Anschliessend wird noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur und 4 Stunden bei 40-45 C verrührt.
Das Aceton wird im Vakuum abdestilliert, der Rückstand wird in Methylenchlorid aufgenommen und mit Eis und- Salzsäure versetzt. Nach Trennen der Schichten wird nochmals mit Wasser ausgezogen und über Chlorcalcium getrocknet.
In. die Methylenchloridlösung wird einige. Stunden Ammoniakgas eingeleitet. Die Kristallmasse wird abgesaugt und zur Entfernung von Amm@- niumchlorid mit Wasser gut. gewaschen. Aus Alkohol umkristallisiert erhält man die weissen Kri- stalle des Dicarbamats des 2-(α-Hydroxy-ss- äthyl-hexyl) -cyclohexanol-1.
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