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Verfahren zum Belegen fester Gegenstände mit fest haftender Kunststoff-Auflage
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Belegen fester Gegenstände - insbesondere von Schier - mit fest haftender Kunststoff-Auflage.
Kunststoff nimmt handelsüblichen Leim nicht an, so dass sich Kunststoff-Folien nicht auf Unterlagen, wie beispielsweise auf Holz, aufkleben lassen, deshalb können auch auf solchen Flächen von Möbeln oder andern Gegenständen aus Holz, die besonderen Beanspruchungen ausgesetzt sind, keine Kunststoff-
Folien als Schutzschicht aufgebracht werden ; vollkommen unmöglich ist es daher, auf die besonders hoch beanspruchten Laufflächen von Schiern derartige Folien aufzuleimen, die wieder hervorragende Laufeigenschaften haben.
UmKunststoff-Folie mit der erforderlichen Festigkeit mit ändern Gegenständen verbinden zu können, ist es notwendig, sie mit einem Verbund-Belag zu versehen, der einerseits unlösbar fest mit der Unterlage verbunden ist und anderseits handelsüblichen Leim annimmt.
Die mittels Beflocken auf Kunststoff-Folie aufgebrachte Schicht aus Textilfasern nimmt zwar Leim an, sie ist aber nur lose mit der Folienoberfläche verbunden, so dass sie sich verhältnismässig leicht davon ablösen lässt.
Gemäss der Erfindung soll die Kunststoff-Folie mit einem Verbund-Belag versehen sein, der fest mit der Folie verankert ist, so dass sie praktisch unlösbar mit der Unterlage verbunden ist. Die Erfindung besteht darin, dass auf das Werkstück aus Holz oder auch anderem Material - insbesondere auf Schiereine an sich bekannte Kunststoff-Folie aufgeleimt wird, die einen Verbund-Belag aus klebefähigem Material trägt. Dabei soll die auf das Werkstück aufgeleimte Kunststoff-Folie eine Verbund-Schicht aus körnigem oder aus faserigem organischen Material, wie z. B. aus Holz- oder Textilfasern bzw. aus Gewebe od. dgl., aufweisen. Zur Verleimung der Kunststoff-Folie mit Werkstücken aus Holz soll Kaltleim auf Harnstoff-Formaldehyd-Basis verwendet werden.
Das Verfahren zur Herstellung einer solchen Kunststoff-Folie besteht darin, dass das körnige oder faserige organische Material auf die klebefähig gemachte Oberfläche der Folie möglichst gleichmässig, beispielsweise durch Aufstäuben, Aufblasen, Beflocken oder Bestreuen, aufgebracht wird. Dabei kann die Folienoberfläche dadurch klebefähig gemacht werden, dass ein Lösungsmitte1k1eber aufgebracht oder dass sie mit einem Lösungsmittel angelöst und erweicht oder dass sie schliesslich durch Hitzeeinwirkung angeschmolzen wird. Der Lösungsmittelkleber enthält dabei Folienmaterial in gelöstem Zustand, so dass beim Bestreichen damit eine dünne Folienmaterialschicht aufgetragen wird, die sich durch Anlösen der Folienoberfläche beim Erhärten einteilig mit der Folie verbindet.
Das Lösungsmittel und der Lösungsmittelkleber dürfen nur in einem solchen Mass auf die Folienoberfläche aufgetragen werden, dass nur die oberste Schicht der Folie angelöst wird. Auf die durch das Anlösen durch ein Lösungsmittel oder Auftragen und Anlösen durch einen Lösungsmittelkleber klebefähig gemachte Oberfläche wird dann das streu- oder blasfähige Belagmaterial aufgebracht. Bei Anschmelzen der Folienoberfläche durch Hitzeeinwirkung darf man die Hitze nur so auf die Kunststoff-Folie einwirken lassen, dass nur die äusserste Schicht angeschmolzen wird, der übrige Teil der Folie aber davon unberührt bleibt. Sobald die Oberfläche ange- schmolzen'ist, wird das Belagmaterial aufgebracht.
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Auf die durch ein Lösungsmittel, einen Lösungsmittelkleber oder Hitzeeinwirkung klebefähig oder aufnahmefähig gemachte Oberfläche wird nun das aus feinen Teilchen bestehende Belagmaterial gleich- mässig aufgebracht. Diese klebefähig gemachte Schicht darf nur so tief sein bzw. die Belagmaterial- teilchen dürfen nur so tief in die klebefähig gemachte Schicht eingebettet werden, dass sie nur zu einem
Teil in diese hineinragen, der andere Teil also von dem Folienmaterial unbeeinflusst bleibt. Sobald diese klebe fähig gemachte Schicht erhärtet ist, wozu man noch zusätzlich bekannte Hilfsmittel anwenden kann, ist die Folie mit einer freiliegenden Schicht bedeckt, die nunmehr handelsüblichen Klebstoff annimmt und eine unlösbare Befestigung durch Aufkleben mit einem andern Gegenstand oder Material ermöglicht.
Zu diesem Befestigen an andern Gegenständen kann man je nach den Umständen Druck und Hitze mit anwenden, insbesondere um eine Beschleunigung zu erreichen.
Als ein sehr geeignetes Belagmaterial hat sich Holzmehl bzw. Sägespäne erwiesen, welches genügend fein unterteilt ist, sich sehr leicht gleichmässig aufbringen lässt und vor allen Dingen als Abfallprodukt billig ist.
Die Erfindung eignet sich mit besonderem Vorzug zum Aufbringen von Laufsohlen und Deckblättern auf Schier, wodurch man in die Lage versetzt wird, jedes beliebige Kunststoffmaterial hiezu zu verwenden, welches die besten Laufeigenschaften hat. Das neue Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass das Befestigen der Kunststoff-Folie auf den Schi ausserordentlich schnell und trotzdem mit der notwendigen Sicherheit erfolgen kann.
Auf der Zeichnung ist ein teilweiser Schnitt durch eine Kunststoff-Folie in stark vergrössertem Massstab dargestellt.
Fig. l zeigt im Schnitt eine Folie mit einem Verbund-Belag aus feinkörnigem Material. Fig. 2 zeigt eine solche Folie mit einem Verbund-Belag aus faserigem Material. l ist die Kunststoff-Folie, die aus jedem beliebigen Kunststoff bestehen kann, wie beispielsweise Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polystyrol, Polyamiden, Acetylcellulose, Zelluloid usw. Bei den beiden dargestellten Folien ist die Oberfläche entweder durch ein Anlösen mittels eines Lösungsmittels, durch Auftragen eines Lösungsmittelklebers, der selbst Folienmaterial in aufgelöstem Zustand enthält und damit zusätzlich zu dem Anlösen der Folienoberfläche noch eine aufgetragene Schicht aus aufgelöstem Folienmaterial ergibt, oder durch Hitzeeinwirkung je nach Art der Folie klebefähig bzw. aufnahmefähig gemacht worden.
Hiebei ist lediglich eine ganz dünne Oberflächenschicht klebefähig gemacht worden, während der Kunststoff auf dem bei weitem grössten Teil seiner Dicke von dem Mittel zum Klebefähigmachen unbeeinflusst geblieben ist. Nachdem die Oberflächenschicht der Folie durch ein Lösungsmittel oder einen Lösungsmittelkleber angelöst und erweicht oder durch Hitzeeinwirkung angeschmolzen ist, sind bei Fig. 1 ein Verbund-Belag aus körnigem Belagmaterial, wie beispielsweise Holzmehl 2, und bei Fig. 2 aus faserigem organischen Material, wie beispielsweise Textilfasern 3, aufgebracht worden.
Dieses Aufbringen erfolgt unmittelbar nachdem diese Oberfläche klebefähig gemacht worden ist. Je nach Art und Beschaffenheit des Belagmaterials wird eine gleichmässige Schicht davon auf die klebefähige Oberfläche der Folie aufgestäubt, aufgeblasen, aufgestreut, aufgeflockt od.dgl., wobei man beispiels- weise zum Aufflocken die bekannten Beflockungsmaschinen verwenden kann. Nach dem Aufbringen des Belagmaterials lässt man die Folie wieder trocknen oder auskühlen, wobei man zum Beschleunigen der Trocknung Hilfsmittel, wie beispielsweise Wärme, anwenden kann.
Ist die Oberfläche der Folie durch ein Lösungsmittel oder einen Lösungsmittelkleber angelöst oder durch Hitzeeinwirkung angeschmolzen, so sind die aufgebrachten feinen Teilchen der Verbund-Schicht teilweise in die klebefähige Oberflächen- schicht eingebettet, wie beide Figuren zeigen, so dass sie nach dem Antrocknen bzw. Auskühlen fest in der Folie verankert sind. Praktisch bilden sie damit einen Teil der Folie. Da durch das Aufbringen des Verbund-Belages nur der Teil der Körnchen oder Fasern, der in die klebefähige Schicht der Folie eingedrungen ist, mit dem Folienmaterial umgeben ist, während der herausstehende Teil frei davon ist, nimmt die freie Oberfläche der Verbund-Schicht Klebstoff an.
Für folgende Kunststoffe kann man beispielsweise folgende Lösungsmittel nehmen : für Polystyrol Benzol-Kohlenwasserstoffe, Chlor-Kohlenwasserstoffe, Ester usw., für Acetylcellulose Ester und bzw. oder Aceton, für Zelluloid Ester, für Polyvinylchlorid Cyclo-Hexanon, für Polyvinylchlorid-
Mischpolymerisate Benzol-Kohlenwasserstoffe, Chlor-Kohlenwasserstoffe, Ester usw., für Polyamide Benzyl-Alkohol oder Mischlösungsmittel wie Methanol-Benzol-Wasser.
Selbstverständlich gibt es auch noch weitere Lösungsmittel für die angegebenen Kunststoffe, die je nach
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Fall genommen werden können. Auch handelt es sich bei den genannten Kunststoffen nur um Beispiele, die selbstverständlich noch erweitert werden können.
Nachdem die Verbund-Schicht fest mit der Folie verbunden ist, kann die Folie auf andere Gegenstände, beispielsweise Möbel oder auch Gegenstände aus anderem Material als Holz, durch Kleben befestigt werden, indem man diese Verbund-Schicht mit Klebstoff versieht. Ganz besonders eignet sich zum Befestigen auf Gegenständen aus Holz ein Kaltleim auf Harnstoff-Formaldehyd-Basis. Selbstverständlich kann man auch jeden andern Klebstoff hiefür verwenden, vor allen Dingen kann man ohne Rücksicht auf die Verbund-Schicht diejenige Art von Klebstoff wählen, die ein Befestigen an dem Material zulässt, aus welchem der entsprechende Gegenstand besteht.
Mit besonderem Vorzug soll die Kunststoff-Folie für Schibekleidung verwendet werden, also für die Laufsohlen und Deckblätter, wobei man nach Fertigstellen der entsprechenden Streifen aus den KunststoffFolien die Verbund-Schicht lediglich mit dem Kaltleim zu versehen und auf den Schi aufzukleben braucht. Bei Anwendung von Druck und gegebenenfalls Wärme in einer Presse erfolgt das Aufkleben in kürzester Zeit.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Belegen fester Gegenstände - insbesondere von Schier - mit fest haftender Kunststoff-Auflage, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Werkstück aus Holz oder auch anderem Material - insbesondere auf Schier - eine an sich bekannte Kunststoff-Folie (1) aufgeleimt wird, die einen Verbund-Belag aus klebefähigem Material (2) trägt.
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