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Schaltungseinrichtung zum selbsttätigen Anlassen von Gleichstrommotoren und-Mehrphaseninduktionsmotoren.
In der Patentschrift Nr. 15588 ist ein sogenannter Relaisanlasser beschrieben, der sich von den früher bekannten vornehmlich durch die Schaltung der als Relais dienenden Elektromagnete unterscheidet.
Während nämlich sonst die Relais parallel zum Anker des Motors gelegt sind, um bei steigender Ankerspannung die Stufen des Anlasswiderstandes kurz zu schliessen, liegen in den Schaltungen nach dem österr. Patente Nr. 15588 die Relais in der Reihe unter sich und mit dem Motoranker, die vom Hauptstrom durchflossenen Magnetspulcn halten die Kurzschlusskontakto, der Widerstandsstufen offen, bis bei Zunahme der Ankergeschwindigkeit und damit abnehmender Stromstärke jedesmal eines der Relais seinen Anker loslässt, der don Kurzschlusslwntakt einer Widerstandsstufe schliesst.
Zur praktischen Verwendung wurde die gekennzeichnete Einrichtung noch in ver- schiedoner Hinsicht ausgestaltet. So erwies sich als erforderlich. durch besondere Mass- nahmen vor dem Einschalten des Hauptstromes die Relaisanker anzuheben, also die Kurzschlussliontakto der Widerstandsstufen zu öffnen, damit nicht beim Einschalten ein heftiger Stromstoss eintritt. Dieses Anheben der Relaisanker kann, wie in der Fig. 5 der öster- reichischen Patentschrift Nr. 15588 angedeutet ist, mit mechanischen Mitteln ausgeführt werden, oder nach Fig.
G auf elektrischem Wege, indem die Relaisanker vor dem Ein-
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In den meisten Fäden wird das rein mechanische Heben der Relaisanker umständlicher und schwieriger durchzuführen sein als das Heben durch Vermittlung von Elektromagneten.
Andererseits aber zeigen die in der österr. Patentschrift Nr. 15588 mitgeteilten Hilfsspulen zum Anheben der Relaisanker erhebliche Mängel. Erstens verteuert die dünndrähtige Wicklung der Hilfsspulen die ganze Einrichtung, vor allem aber sind Stromstösse nicht sicher ausgeschlossen. Denn, wenn beispielsweise die Steuermagnete a und b der Fig. 8 schneller arbeiten würden als die Relais unter Wirkung der Hilfsspulen, so würden die kurzgeschlossenen Anlasswiderstände einem Stromstosse nicht vorbeugen können.
Die gezeichneten Überstände werden durch die nachfolgend beschriebene neue Einrichtung vermieden. Die Relaisanker stehen dabei unter der Wirkung von Federn, die sie bei offenem Stromkreis in der gehobenen Stellung halten. Die Wirkung der Federn wird aber beim Einschalten des Stromes aufgehoben durch Gegenelektromagnete.
Damit wird also unter allen Umständen erreicht, dass vor Einschalten des Hauptstromes die Relaisanker die Widerstandsstufen geöffnet halten, während nach Einschalten des Hauptstromes die Relais sich lediglich unter der Wirkung der eigenen Wicklung befinden. Ausserdem aber können die Gegenelektromagnete in Reihe mit dem Motoranker geschaltet werden, also in diesem Falle dickdrähtigo billige Wicklung erhalten.
Die ganze Einrichtung kann nun sehr vereinfacht werden durch die Anordnung eines gemeinschaftlichen Federsystems für die Relaisanker und eines einzigen Hauptstrommagneten zum Aufheben der Federwirkung. Die Figur zeigt diese Anordnung in schematischer Dar-
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liehe lattenartige Stütze , die durch Federn f gehoben, die Relaisanker in der gehobenen Stellung hält. Durch Erregung des Elektromagneten ss kann die Latte l gesenkt werden, so dass von da an die Relaisanker allein unter Wirkung ihrer Erregerspulen stehen. Der Elektromagnet e ist hier in Reihe mit dem Anker und den Relais geschaltet.
Beim Schliessen des Einschalter sind nunmehr immer sämtliche Widerstände vorgeschaltet, die den Strom auf ein angemessenes Mass begrenzen, während unmittelbar nach dem Einschalten, wie gefordert wird, die Relaisanker im Sinne des österr. Patentes Nr. 15588 betriebsbereit sind.
Wie vorstehend schon angedeutet, braucht der Elektromagnet e nicht notwendig in Reihe mit dem Motoranker geschaltet zu sein. Will man unter Aufgeben des Vorteiles dickdrähtiger Wicklung dem Elektromagneten eine konstante, von der Belastung des Motors unabhängige Erregung geben, so kann man ihn z. B. unmittelbar an das Netz legen oder auch vor die Nebenschlusswicklung des Motors schalten. Es bliebe dann immer noch der beschriebenen Einrichtung der Vorzug erhalten, Stromstösse unter allen Umständen zu verhindern.
An Stelle der Federn können selbstverständlich auch Gewichte oder sonst gleichwertige Organe verwendet werden.
Die übrigen in der österr. Patentschrift Nr. 15588 beschriebenen Einzelheiten, die den Zweck haben, das Abfallen der Relaisanker in einer beabsichtigten Reihenfolge zu veranlassen, werden ersichtlich durch die vorstehend beschriebene Anordnung in ihrer Wirkungsweise nicht geändert.