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Sicherheitsvorrichtung für Hebeeinrichtungen
Es sind bereits verschiedene Arten von Geschwindigkeitsreglern für Hebezeuge bekannt. Diese werden angewendet, um Sicherheitsvorrichtungen zur Wirkung kommen zu lassen, wenn bei Abwärts- oder Aufwärtsfahrt die Geschwindigkeit z. B. des Fahrkorbes im Vergleich zur normalen Geschwindigkeit über eine gewisse Grenze anwächst und einen gefährlichen Wert erreicht.
Die Erfindung betrifft nun eine Sicherheitsvorrichtung für Hebeeinrichtungen, wie z. B. Personenoder Lastenaufzüge od. dgl., bei der auf einer Rolle, um die ein am Fahrkorb befestigtes Antriebsseil gelegt ist, Fliehgewichte angeordnet sind, die vom Seil während der Bewegung des Fahrkorbes in Drehung gehalten werden und durch die Fliehkraft gegen die Kraft einer Feder aus ihrer Ruhelage heraustreten können, sobald die Geschwindigkeit des Fahrkorbes und damit die Rolle eine vorbestimmte Geschwindigkeit überschreitet. Hiebei wirken die Fliehgewichte mit einer Hebeleinrichtung in der Weise zusammen, dass sie bei geringem Heraustreten aus ihrer Ruhelage an einem Schalthebel anstossen, der den elektrischen Stromkreis des Antriebsmotors und andere Einrichtungen der elektrischen Einrichtung steuert.
Bei weiterem Heraustreten der Fliehgewichte aus ihrer Ruhelage über einen gewissen Betrag hinaus (infolge schnellerer Drehung der Rolle) stossen sie an einen Fanghebel an, der zu einer Klinkvorrichtung gehört, die mittels eines Hebelgestänges eine geeignete Klemmvorrichtung zur Wirkung bringt, die das Antriebs- seil bremst und somit die Fangvorrichtung des Aufzuges in Tätigkeit setzt.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind nur zwei in Drehzapfen gelagerte Fliehgewichte angeordnet, deren Federn gemeinsam auf die beiden Gewichte wirken. Bei dieser Anordnung entstehen durch die Fliehkräfte in den Lagerungszapfen und auch in den seitlichen Führungen der Gewichte Reibungskräfte, die sich ungünstig auswirken können und häufig zum Klemmen der Gewichte führen. Demgegenüber besteht die Besonderheit der erfindungsgemässen Vorrichtung darin, dass etwa sechs oder acht Fliehgewichte in der Rolle angeordnet und radial beweglich sind, wobei jedem Fliehgewicht eine eigene, ebenfalls radial angeordnete Feder zugeordnet ist, und dass nach Auslösen der Klinkvorrichtung unter der Einwirkung von vorgespannten Federn stehende Bremsbacken der Klemmvorrichtung das auf-und das ablaufende Seil bremsen und festhalten.
Hiedurch werden folgende Vorteile erzielt : a) Die auf das Seil wirkende Bremskraft wird zuerst in den vorgespannten Federn aufgespeichert, was für ein rasches Einfallen der Bremsbacken von Wichtigkeit ist, unter Vermeidung der Totzeiten von unter dem eigenen Gewicht abfallenden Klemmbacken, die auch infolge Reibung oder Klemmung versagen können. b) Das Seil wird sowohl am einlaufenden als auch am ablaufenden Trum gebremst. c) Die Vorrichtung wirkt mit gleicher Bremskraft in beiden Fahrtrichtungen, d. h. sowohl bei Auf- wärts-als bei Abwärtsfahrt, was bei den bekannten Ausführungen nicht der Fall ist. d) Mit der grossen zur Verfügung stehenden Kraft der Federn können mittels des Seilzuges zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen betätigt werden.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise und schematisch eine praktische Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt die die Fliehgewichte tragende Rolle und die von diesen angetriebenen Organe in der normalen Arbeitsstellung des Aufzuges bei Aufwärts- und Abwärtsfahrt. Fig. 2 zeigt teilweise einige Organe der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung, in welcher aber die Fliehgewichte teilweise herausgetreten sind und schon auf die Schaltorgane des elektrischen Stromkreises des Aufzuges gewirkt haben. Fig. 3 zeigt wieder einen Teil der Organe, die zu der Vorrichtung nach Fig. 1 gehören, in welchen aber die Fliehgewichte noch weiter als in Fig. 2 aus ihren Führungen herausgedrängt sind, so dass diese auch auf das
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andere Schaltorgan der Bremse und auf die für den Aufzug vorgesehenen Sicherheitsvorrichtungen gewirkt haben.
Wie sich aus der Zeichnung ergibt, trägt eine geeignete Tragverrichtung 1 das drehbare Steuerorgan, welches aus der Rolle 2 besteht, die in der Weise gestaltet ist, dass sie den beweglichen, radial ange- brachten Fliehgewichten 3 eine Führung bietet, wobei die Gewichte von den einzelnen, geeignet be- messenen Federn 4 in zurückgezogener Stellung gehalten werden. Das Antriebsseil S, das von dem Fahrkorb bewegt wird, läuft über die Rolle 2 und erteilt dieser eine Drehung um die Achse 6.
Wenn eine Übergeschwindigkeit der Anlage und damit des Sicherheitsseiles 5 eintritt, so dass die
Rolle 2 eine gewisse Drehzahl erreicht, beginnen die Fliehgewichte 3 sich aus ihrer normalen Stellung ra- dial nach aussen zu entfernen. Solange die Übergeschwindigkeit nur klein ist, stossen die Gewichte nur gegen das als "Schalthebel" zu bezeichnende Organ 7 (Fig. 2), welches den Brückenkontakt 8 verschiebt, der normalerweise die elektrischen Kontakte 9 und 10 schliesst. Damit wird der Stromkreis 9, 8, 10 unterbrochen, so dass der Motor der Hebemaschine ausgeschaltet und indirekt die elektromagnetische Backenbremse zum Einfallen gebracht wird.
In diesem Stadium wird die Fangvorrichtung noch nicht ausgelöst, solange die Übergeschwindigkeit nicht durch schwere Mängel der Anlage bedingt ist.
Wenn dagegen die Übergeschwindigkeit einen solchen Wert annimmt, dass die Fliehgewichte 3 noch weiter aus ihren Führungen heraustreten, so dass sie gegen das als"Fanghebel"zu bezeichnende Organ 11 (Fig. 3) einer Klinkvorrichtung stossen, so wird dieses Organ von seiner Stellung, in der es an den nasenartigen Hebeln12 und 13 anliegt, wegbewegt, so dass es diesen nicht mehr die notwendige Stütze bietet ; somit halten ihre Endnasen die Hebel 14 und 15 nicht mehr zurück, und diese werden durch starke Schraubenfedem 16 und 17 auseinandergedrückt. Diese Federn pressen zwei Reibungsbacken 18 und 19 nach aussen, so dass diese sowohl das auflaufende als auch das ablaufende Trum des Seiles 5 bremsen, indem sie dieses gegen die Platten 20 und 21 drücken.
Auch diese Platten bestehen zweckmässig aus Reibungsmaterial, das geeignet ist, die Sicherheitsseile 5 nicht zu beschädigen.
Zusammenfassend kann folgendes festgestellt werden. Im Falle kleiner Übergeschwindigkeiten tritt die Sicherheitsvorrichtung nur durch elektrische Kraft in Tätigkeit, sie wirkt aber immer auch auf den Bremslüftmagnet der Hebemaschine, so dass dieser entmagnetisiert wird und die Bremse zum Einfallen bringt ; für grössere Übergeschwindigkeiten kommt ausser der elektrischen Steuerung die mechanische Klinkvorrichtung zur Wirkung, welche die Fangvorrichtung betätigt. Ausserdem übt sie über dasselbe Antriebsseil eine nicht vernachlässigbare Anhaltwirkung auf den Fahrkorb aus. Dieses Seil muss selbstver- ständlich in geeigneter Weise dimensioniert sein.
Für Hebeeinrichtungen mit kleinen Tragfähigkeiten, z. B. bis zu ungefähr 6 Personen, verhindert die direkte Wirkung der Sicherheitsvorrichtung, dass bei der Aufwärtsfahrt der leere Fahrkorb durch Wirkung des Gegengewichtes übermässig beschleunigt wird.
Bezugnehmend auf die Fig. l, 2 und 3 ist zu beachten, dass die grosse Kraft, mit welcher die Hebel 14 und 15 im Augenblick der vollen Wirkung der beschriebenen Vorrichtung auseinanderschnellen, dazu benutzt werden kann, um auch andere Sicherheitsvorrichtungen zu steuern. Dies kann man z. B. mittels des kleinen Seiles 22 bewirken, welches über Leitrollen läuft und von den Hebeln 14 und 15 selbst gespannt wird und welches auf seinem andern Ende mit ändern, beliebig einschaltbaren Sicherheitsvorrichtungen verbunden ist.
Die Fliehgewichte sind mit Sitzen versehen, die verschiedene Grösse haben können, und ihre Federn können in geeigneter Weise aus rostfreiem Material bestehen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann leicht in ein Schutzgehäuse eingebaut werden, welches nur zum Durchgang des Sicherheitsseiles bestimmte Öffnungen aufweist.
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