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Spaten zum Schneiden von Heu, Stroh u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Spaten zum Schneiden von Heu, Stroh u. dgl. mit zum Stiel schräg verlaufenden Schneidkanten. Diebis- her bekannten Spaten dieser Art weisen zwei etwa unter 1200 symmetrisch zur Mitte zusammenlaufende Schneidkanten und damit den Nachteil auf, dass der Spaten die Tendenz hat, sich beim Einschneiden nach der Seite hin zu verschieben.
Dies ist dadurch bedingt, dass die auf die Schneidkanten wirkenden Reaktionskräfte in der Spatenmitte nach oben wirken, was zusammen mit der seitlich der Spatenmitte an der Stelle des auftretenden Fusses nach unten wirkenden Kraft ein Drehmoment ergibt, das den Spaten, unterstützt durch die Schräglage der einen Schneidkante, schräg nach unten führt. Auch die Neigung der Schneidkanten von etwa 600 zur Spatenlängsmitte ist ungünstig, weil dieser Winkel zu wenig von 900 abweicht, um die Nachteile eines gedrückten Schnittes zu vermeiden und die Vorteile eines ziehenden Schnittes zu erhalten.
Versucht man aber die Schneidkanten etwa unter 450, entweder in einem einspringenden oder in einem vorspringenden Winkel anzuordnen, so ergibt dies wieder einen andern Nachteil, denn, wenn der Spaten mit seiner Spitze am Boden auftrifft, bleibt rechts und links viel Material ungeschnitten stehen.
Der Spaten nach. der Erfindung weist demgegenüber wesentlich bessere Arbeitsbedingungen auf und erreicht dies dadurch, dass die Schneide an der einen, zum Fussa-uftritt bestimmten Seite in einem V-formig einspringenden'Winkel und auf der andern Seite anschliessend schräg aufwärts bis zur Seitenkante verläuft. Die schrägen Schneiden stehen dabei vorzugsweise unter einen Winkel von 450 zum Stiel.
Bei einer solchen Anordnung versucht der Spaten nicht mehr schräg nach der Seite abzuwandern, weil die Resultierende der an den Schnei- den wirkenden Reaktions- und Reibungskräfte mit ausreichender Genauigkeit durch den Auftrittspunkt des Fusses an. der Spatenoberkante geht und daher kein das Abwandern begünstigendes einseitiges Drehmoment mehr entsteht. Auch die erwähnte, ungeschnittene Restfläche ist trotz der unter 450 verlaufenden Schneiden nicht so gross wie bei symmetrischer Ausbildung mit ebenfalls unter 45"verlaufenden. Schneidkanten.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Spatens in Ansicht. Das in üblicher Breite und Länge ausgeführte, oben den Stiel 1 tragende Blatt 2 des Spatens besitzt eine Schneide, welche in der einen Hälfte mit den etwa unter 450 zum Stiel verlaufenden Schneidkanten 3 und 4 einen V-förmigen, einschneidenden Winkel bildet, wogegen die anschliessende'Käme 3 schräg nach oben bis zum Rand weiterläuft.
Die der Triebkraft T entgegenwirkende Reaktionswirkung ist bei einem solchen Schneidenverlauf wesentlich anders als bei symmetrischer Anordnung der Schneiden. Die beiden Reaktions-
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sammen, die in der Richtung der Triebkraft T li. egt, und daher kein Drehmoment mit ihr bildet. Auch die längs der Kanten 3 und 4 wirkenden Reibungskräfte (nicht dargestellt) ergeben eine Resultierende in der Richtung der Kraft K und üben kein Drehmoment aus. Die Reaktionskraft Ks und die längs der Kante 5 wirkende Reibungskraft Rs ergeben eine resultierende Gegenkraft Ks', welche annähernd durch den Auftrittspunkt A des Fusses geht und daher ebenfalls kein Drehmoment mit dieser Kraft entsteht.
Dabei ist zu bedenken, dass der Fuss nicht an einem Punkt sondern an einer Strecke von etwa 10'CJ11 an, der Spatenoberkante angreift und nur zur leichteren Erklärung der Wirkungsweise von einem Fussauftrittspunkt gesprochen ist. Der Spaten hat demnach nicht mehr die Tendenz seitlich auszuwandern. Auch der durch die Kanten 3 und 4 gebildete einspringende Winkel wirkt als Führung im geschnittenen Heu und verhindert ein seitliches Abwandern des Spatens.
Die beim Auftreffen des Spatens auf den Boden nicht geschnittene Fläche beträgt, obwohl die Kanten unter 45"verlaufen und daher die Vorteile des ziehenden Schnittes weitgehend erreicht sind, nur etwa 1/0 der Gesamtfläche des Spatens. Günstig für die Schneidarbeit wirkt auch, dass sämtliche Schneiden etwa unter er 450 zur Schnittrichtung stehen, weil sich dadurch mehr ein ziehender als ein gedrückter Schnitt ergibt.
In sehr festem Heu (oder Stroh) kann der Spa-
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ten auch nur mit dem einspringenden Teil der Schneide gebraucht werden, wodurch sich die aufzuwendende Kraft auf etwa die Hälfte verringert.
Der restliche Teil der Schneide liegt in diesem Falle ausserhalb der lotrechten Begrenzung (Schnittfläche) des Heustockes.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spaten zum Schneiden von Heu, Stroh
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einspringenden(5) aufwärts bis zur Seitenkante verläuft.