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Elektrolytkondensator
Bei Elektrolytkondensatoren ist es bekannt, eine der vom Wickel ausgehenden Kontaktfahnen zwischen Gehäuse und Deckel hindurchzuführen und durch ständigen Druck des Deckels gegen das Gehäuse zu klemmen, um einen elektrisch leitenden Kontakt zwischen der Fahne und dem
Gehäuse herzustellen. Zur Abdichtung des
Innenraumes des Gehäuses gegen aussen wird ein Gummiring eingelegt und auf diesen der Deckel aufgesetzt, der durch den nach innen zu umgebördelten Rand des Gehäuses niedergehalten wird, wobei er den Dichtungsring zusammendrückt. Da der Dichtungsring die an den Rändern der Kontaktfahne auftretenden Stufen nicht vollständig ausfüllen kann, findet der Elektrolyt dort Kriechwege zur Berührungsstelle zwischen der Fahne und dem Gehäuse, wodurch der Kontakt infolge Korrosion gefährdet ist.
Solche Kriechwege können sich auch in dem üblicherweise durch das Ätzen schwammig gemachten Metall der Fahne ergeben.
Die Erfindung bezweckt, diese Mängel zu beseitigen und eine verlässliche Abdichtung des Gehäuses sowie einen stets einwandfreien Kontakt zwischen diesem und der Fahne zu erzielen.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Kontaktfahne mit dem Gehäuse durch vom dichtenden Abschluss des Deckels unabhängigen, radial wirkenden Klemmdruck elektrisch leitend verbunden ist und die Kontaktfahne vor der zwischen Gehäuse und Deckel angeordneten Dichtung endigt. Damit entfällt die Voraussetzung für die obenerwähnten Mängel, da die Fahne die Abdichtung gar nicht erreicht und diese von der Klemmstelle unabhängig ist.
Die Bauart gemäss der Erfindung ermöglicht verschiedene vorteilhafte Ausgestaltungen und ist auch bei Gehäusen ohne Sieke anwendbar.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in drei beispielsweisen Ausführungsformen im Schnitt dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform für Gehäuse mit Sieke je zur Hälfte vor bzw. nach dem Aufsetzen des Deckels, Fig. 2 eine Ausführungsform für zylindrische, Fig. 3 eine Ausführungsform für beliebig geformte Gehäuse.
Das mit einer Sieke 2 versehene runde Gehäuse 1 aus Aluminium enthält den Wickel 3, von dem die Anodenfahne 4 und die Kathodenfahne 5 ausgehen. In die Sieke ist ein hülsenartiger
Ring 6 eingepresst, der die entlang der Sieke hochgeführte Fahne 5 dortselbst gegen die
Gehäusewand klemmt. Der Ring 6 hat einen
Innenflansch 7 und dieser hat in der Mitte eine Öffnung, durch welche die Anodenfahne 4 hindurchgeführt ist. Ihr Ende ist innerhalb des
Ringes durch eine Klemmöse 8 mit dem Anoden- draht 9 verbunden. Der Raum oberhalb des
Wickels 3 und der ganze Ring wird mit Verguss- masse gefüllt, so dass die Öse 8 vollständig in diese eingebettet ist. In den Ringraum zwischen der oberhalb der Sieke gelegenen Gehäusewand und dem Ring 6 ist eine Ringdichtung 11 ein- gelegt.
Auf das so vorbereitete Gehäuse (Fig. 1, links) wird der Deckel 12 gesetzt, wobei der
Draht 9 durch die Bohrung der im Deckel an- geordneten Glasperle 13 hindurchgeführt wird.
Auf den Deckelrand wird eine weitere Ring- dichtung 14 (Fig. 1, rechts) aufgelegt, worauf der Rand 15 des Gehäuses nach innen zu umgebördelt wird. Der Deckel wird hiebei niedergedrückt und sein Rand dringt in die Ringdichtung 11 ein, die gleich der Dichtung 14 zusammengepresst wird, so dass die Dichtungen den zwischen Gehäuse und Deckel vorhandenen Hohlraum vollkommen ausfüllen. Die Berührungsstelle zwischen Gehäuse und Fahne 5 ist vom Wickel durch eine Schicht von Vergussmasse getrennt, die alle darunter befindlichen Hohlräume ausfüllt, weil sie beim Eingiessen unter dem Druck der innerhalb des Ringes 6 höher gelegenen Vergussmasse steht. Ebenso besteht praktisch keine Möglichkeit, dass der Elektrolyt Kriechwege zur Öse 8 findet, weil der Weg dorthin sehr lang ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 mit zylindrischem Gehäuse 16 ist der Klemmring 17 mit einem in der Mitte gelochten Boden 18 versehen und mit der Öffnung nach unten in das Gehäuse eingepresst. Die richtige Lage des Klemmringes im Gehäuse ist durch Warzen 18 a desselben bestimmt, auf die sich der zur Erleichterung des Einführens etwas eingezogene Ringrand 19 aufsetzt. Der dem Boden benachbarte Teil des Klemmringes ist verjüngt, wodurch ein Ringraum zur Aufnahme der Ringdichtung 11
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gebildet ist.
Der Verschluss wird im übrigen in genau derselben Weise erzielt, wie bei der ersten Ausführungsform, doch ergibt sich gegen- über dieser der Vorteil, dass Gehäuse ohne Sieke verwendet werden können und durch einen Überdruck im Kondensator der Klemmring samt der Ringdichtung 11 gegebenenfalls an- gehoben wird, wodurch die Wirkung der Dichtung noch erhöht wird.
An Stelle eines besonderen Ringes kann der radial wirkende Klemmdruck durch den Gehäuse- deckel bewirkt werden, der auch die Aufgabe übernimmt, zusammen mit der Gehäusewand den Ringraum zur Aufnahme der Dichtung zu bilden. Der Deckel 20 (Fig. 3) weist eine ent- sprechend breite Ringfläche 21 und eine Ring- stufe 22 auf und bildet eine ziemlich tiefe Mulde 23, in deren Boden die Glasperle 13 eingesetzt ist.
In der Ringstufe liegt die Ringdichtung 11.
Die Wand des zylindrischen Gehäuses ist wie in Fig. 2 mit einigen Warzen ? S a versehen, auf welche sich der Deckel stützen kann. Wenn eine Sieke vorhanden ist, kann diese das Auflager für den Deckel bilden. Der Zusammenbau geht folgendermassen vor sich : Im Gegensatz zu den früher beschriebenen Ausführungsformen wird zuerst die Vergussmasse eingebracht, aus der das Ende der Kathodenfahne 5 herausragt.
Beim Eindrücken des in das Gehäuse streng passenden, am unteren Rande etwas eingezogenen Deckels wird die Fahne 5 zwischen Gehäusewand und Ringfläche 21 geklemmt. Das Ende der Fahne ragt hiebei über den oberen Rand der Ringfläche 21 nicht hinaus. Die anschliessend eingelegte Dichtung 1 wird durch Umbördeln des Gehäuserandes zusammengedrückt (Fig. 3, rechts), womit der Verschluss fertig ist. Die tiefe Mulde 23 ermöglicht es, die Bauhöhe ebenso niedrig zu halten wie bei den anderen Ausführungsformen. PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrolytkondensator, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine vom Wickel ausgehende
Kontaktfahne mit dem Gehäuse durch vom dichtenden Abschluss des Deckels unabhängigen, radial wirkenden Klemmdruck elektrisch leitend verbunden ist und die Kontaktfahne vor der zwischen Gehäuse und Deckel angeordneten
Dichtung endigt.