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Angel-Drillgerät.
Die Erfindung betrifft ein ohne oder auch mit Angelgerte verwendbares federloses FischSelbstfanggerät und bezweckt hauptsächlich eine Ertragsteigerung der Legangelei, die in verschiedenen Küstengebieten noch sehr primitiv betrieben wird.
Der Bau eines derartigen Mehrzweckgerätes scheiterte bisher grundsätzlich deshalb, weil es nicht gelang, die entgegengesetzt wirkenden Anbissund Hemmanordnungen zweckmässig zu verbinden.
Aus diesem Grunde haben z. B. die Federgeräte ihren Zweck nicht voll erfüllen können.
Der Anhieb bei diesen erfolgte zumeist vorzeitig, weil kein Freilauf vorgesehen war, wodurch viele Fische mit Lippenrissen entkamen, was Köder-, Zeit-und Beuteverluste zur Folge hatte.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass bei einem Angel-Drillgerät, das aus schwimmfähigen Körpern mit Einrichtungen zur Befestigung der Angelleinen und der Verankerungsschnüre besteht, auf einem schwimmfähigen Tragkörper ein Schaft sitzt, welcher die Bohrung eines ebenfalls schwimmfähigen, scheiben- oder kastenförmigen Hemmkörpers frei verschiebbar durchläuft und mit einem prallfähig ausgebildeten Schaftkopf abgeschlossen ist, der bei Annahme des Köders auf den Hemmkörper aufschlägt.
Die Anbissanzeigeeinrichtung reagiert auf den zartesten Zug und wird hiebei die Sicht von keinen Wasserreflexen gestört. Der durch den Schaftleerlauf bewirkte Anhiebaufschub lässt dem anbeissenden Fisch genügend Zeit den Köder vorerst richtig anzupacken.
Der unmittelbar darauf einsetzende Selbstanhieb veranlasst Befreiungsversuche, die durch die Drillvorrichtung behindert werden. Beim Nachlassen des Zuges stellt sich der Apparat von selbst wieder ein, um bei Wiederholung der Befreiungsversuche sofort wieder mit Gegenstössen zu reagieren. Die Drilleinrichtung mildert übermässige Spannungen, die die Haltbarkeit der Angelleinen gefährden, sorgt für raschere Ermüdung und sichert damit den Fang in hohem Masse.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dar- gestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Einrichtung im
Ruhezustand, Fig. 2 dieselbe nach Anbiss und bei kräftigen Befreiungsversuchen des Fisches und
Fig. 3 eine weitere sehr kleine Ausführungsform für Köderfang.
Das Angel-Drillgerät besteht aus einem schwimmfähigen Tragkörper 1 an dem ein Schaft 2 sitzt, welcher die Bohrung 9 eines ebenfalls schwimmfähigen Hemmkörpers 8 frei verschieb- bar durchläuft und mit einem prallfähig aus- gebildeten Kopfteil 3 abschliesst. Für die Be- festigung der Angelleine 7 und der Verankerungs- schnüre sind Ösen 4, 5, 6 vorgesehen. Für den
Grossfischfang werden entsprechende Ver- stärkungen der Einzelteile, insbesondere der aufeinanderprallenden Teile angeordnet.
Die Einzelteile der Vorrichtung können aus
Teilstücken zusammengesetzt, fest oder abnehm- bar aneinander befestigt, voll oder hohl aus- gebildet sowie aus süss-oder seewasserfesten Werkstoffen aller Art hergestellt sein. Als bevorzugte Werkstoffe kommen Holz, Kork, Kunstharz, rostfreier Stahl bzw. andere Metalle in Frage. In Anbetracht der mannigfaltigen Fischund Fangarten kann der Gegenstand der Erfindung in allen erforderlichen Grössen und Formen ausgeführt werden ; so z. B. als kleines spulenförmiges Köderfanggerät, das auf ein normales, handelsübliches Angelfloss 13 aufgesteckt werden kann, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist.
Die Anbissanzeigeeinrichtung wird von den aus dem Hemmkörper herausragenden Schaftteil 2 und dem Kopfteil 3 gebildet. Die Leerschaftlänge 2 soll ab Hemmkörper 8 bis zum Kopfteil 3 eine Fischrachenlänge betragen. Das periskopartige Versinken des Leerschaftes 2 in die Bohrung 9 des Hemmkörpers 8, der beim Anbiss ruhig bleibt, zeigt den zartesten Zug sehr deutlich an, ohne den anbeissenden Fisch vor dem Anhieb zu beunruhigen.
Die Freilaufkupplung 2 mit 1 und 3 hat die Aufgabe, die zart wirkende Anbisseinrichtung mit der kräftig wirkenden Hemmvorrichtung zweckmässig zu verbinden. Sie besteht aus dem Tragkörper 1 und dem Kopfteil 3, welche Teile durch den Schaft 2 fest oder abnehmbar miteinander verbunden sind. Der Kopfteil 3 hindert
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das Ausgleiten des Hemmkörpers 8 aus der Führung. Für die Kopfform und Kopfgrösse ist ausser der Zugbeanspruchung auch eine gute Sichtbarkeit massgebend.
Die Selbstanhiebeinrichtung 3 mit 8 wird durch den prallfähig ausgebildeten Schaftabschluss 3 und dem Hemmkörper 8 gebildet. Der Zusammenprall der Teile 3 und 8 löst eine jäh einsetzende, rückstossartig wirkende Hemmung aus, die im Verein mit der Wasserhubkraft und der Zugkraft des anbeissenden Fisches den Selbstanhieb bewirkt.
Die Drill-oder Ermüdungseinrichtung 8 mit 1 und 3 besteht aus einem ein-oder mehrteiligen Hemmkörper 8, dessen Bohrung 9 als Führungsbüchse für den Schaft dient. Das Entgleiten des Hemmkörpers 8 wird bei Kleinmodellen durch den einfach verdickten Kopf 3, bei grösseren Geräten durch den entsprechend gross, als Koppelkopf ausgebildeten Teil 3 und bei gekapselten Grossfangtypen durch mehrstufige Prallanordnungen verhindert. Die Drillwirkung kann auch durch zweckdienliche Verankerung an Holz-und Korkklötzen, Bojen u. dgl. gesteigert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Angel-Drillgerät, bestehend aus schwimmfähigen Körpern mit Einrichtungen zur Befestigung der Angelleinen und der Verankerungsschnüre, dadurch gekennzeichnet, dass auf einem schwimmfähigen Tragkörper (1) ein Schaft (2) sitzt, welcher die Bohrung (9) eines ebenfalls schwimmfähigen, scheiben-oder kastenförmigen Hemmkörpers (8) frei verschiebbar durchläuft und mit einem prallfähig ausgebildeten Schaftkopf (3) abgeschlossen ist, der bei Annahme des Köders auf den Hemmkörper aufschlägt.