AT159300B - Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Blößen. - Google Patents

Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Blößen.

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AT159300B
AT159300B AT159300DA AT159300B AT 159300 B AT159300 B AT 159300B AT 159300D A AT159300D A AT 159300DA AT 159300 B AT159300 B AT 159300B
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Carl Adolf Richert
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Carl Adolf Richert
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Entkälken von   geäscherten   Häuten und Blössen. 



   Man hat bisher zum Entkälken von   geäscherten   Häuten und Blössen Säuren, Säureanhydride, Säuren in Mischung mit sauren und neutralen Salzen oder mit andern Stoffen, beispielsweise mit monosenhaltiger Melasse, Glycosesirup usw. verwendet. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von geäscherten Häuten und Blössen zum Zweck der Entkälkung und Entschwellung, bei dem man als Entkälkungsmittel an quellstärkehaltiges Mehl gebundene Säuren verwendet. 



   Die das Entkälken bewirkende Säure ist durch ihre Bindung an die Quellstärke in wässriger Aufschwemmung schwächer dissoziiert als die gleiche freie Säure in wässriger Lösung. Es tritt eine Wechselwirkung zwischen der   geäscherten   Blösse und der an die Quellstärke gebundenen Säure ein, u. zw. in der Weise, dass die Caleiumionen in der Blösse eine allmähliche Abgabe der Säureionen aus der Quellstärkebindung bewirken. 



   Durch die Verwendung von an quellstärkehaltiges Mehl gebundener Säure werden erhebliche 
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   Gleichzeitig werden durch die Verwendung von an quellstärkehaltiges Mehl gebundenen Säuren als Entkälkungsmittel glattere und vollere Blössen erhalten. 



   Die gleiche Wirkung ist auch festzustellen, wenn Quellstärke und Säure jede für sich den Entkälkungsbädern zugesetzt wird. 



   Die erfindungsgemäss verwendeten Entkälkungsmittel können in der Weise erhalten werden, dass man Quellstärke bzw. ein quellstärkehaltiges Mehl mit Erdalkalicarbonat und Milchsäure vermischt, u. zw. so, dass am vorteilhaftesten vor dem Eintragen der Milchsäure die festen Stoffe miteinander vermischt werden. Die   Milchsäure   wird hiebei durch Einwirkung von Erdalkalicarbonat, welches in geringerer Menge als zur ausschliesslichen Bildung von   Erdalkalilactaten   erforderlich ist, zugesetzt wird, verfestigt. Zweckmässig wird nach dem allmählichen Eintragen der   Milchsäure   in das feste Stoffgemisch die Gesamtmasse, ohne Erhitzen, sich selbst überlassen. Unter   Wärmeentwicklung   und Kohlensäureabspaltung verfestigt sich die Masse ohne Trocknung, so dass sie sich feinstens mahlen lässt.

   Die Quellstärke kann aus solchen stärkehaltigen Stoffen hergestellt werden, die für die menschliche und tierische Ernährung nicht oder kaum geeignet sind. Beispielsweise können hiefür Schleifmehle verwendet werden. 



    Ausführungsbeispiel : Für die Herstellung des Entkälkungsmittels kann folgende Zusammen-   setzung gewählt werden : 3000 kg quellstärkehaltiges Mehl, 25 kg Calciumcarbonat und   725   kg 80%ige Milchsäure. 
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 eingebracht. In letzterem befindet sich 1 kg eines Entkälkungsmittels angegebener Zusammensetzung in   150l   Wasser verteilt. Die Verteilung von 1 kg quellstärkehaltigem Entkälkungsmittel wird am besten so vorgenommen, dass in einem kleinen Vorbereitungsgefäss das Entkälkungsmittel mit sehr wenig Wasser aufgenommen und zu einer die festen Partikelchen homogen verteilt enthaltenden dickeren Flüssigkeit angerührt wird.

   Diese breiige Flüssigkeit wird dann in etwa   150 l   Wasser im Walkgefäss einfliessen gelassen. 
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 gewicht müssen mit etwas mehr   Entkälkungsmittel   im Bad versetzt werden. Für Schaffelle genügen im Durchschnitt als Zusatz zu dem Entkälkungsbad etwa 12 g Entkälkungsmittel je Fell. 



   In den meisten Fällen erübrigt sich bei dem beschriebenen Entkälkungsvorgehen das nachträgliche
Beizen der entkälkten   Blössen.   Die Wasserstoffionenkonzentration des Entkälkungsbades liegt relativ nahe dem   Neutralpunkt.   Dadurch wird eine wesentliche, meist ausreichende   Entschwellung   der Blössen erzielt ; nur bei sehr stark gekälkten Blössen wird eine nachträgliche Beize zweckmässig sein. 



   Neben   künstlichen   Beizmitteln, die proteolytische Fermentaktivität besitzen, verwendet man seit langem   Kot-oder Kleienbeizen.   Diese Beizmittel enthalten keine Quellstärke. Sie können durch vorausgegangene   Gärungserscheinungen   Gärungssäuren, u. a. Milchsäure, in geringsten Mengen enthalten. Auch können Kleienbeizen ohne vorangegangene   Gärungsercheinungen   durch den in der Kleie natürlich vorkommenden Gehalt von sauren Phosphaten sauer reagieren. Diese geringen Säuremengen in den Beizmitteln haben jedoch für die eigentliche Entkälkung keine Bedeutung, da einmal Beizmittel stets nach der Entkälkung angewandt werden und zum andern die in den Beizen etwa enthaltenen minimalen Säuremengen viel zu gering sind,   um entkalkend"wirken zu   können.

   Die Hauptwirkung der Beize besteht in der   fermentativen   Lockerung der äussersten Hautschichten der Blössen. Der in diesen nach der Entkölkung noch zurückgehaltene minimale Kalkgehalt wird dadurch frei und geht in Lösung. Da die letzten Kalkspuren bei dieser Lockerung sowieso herausgespiilt werden und abgewaschen werden können, ist eine Neutralisation durch Säuren überflüssig. Demgegenüber ist das gemäss der Erfindung in Anwendung kommende Produkt ein wirkliches Entkälkungsmittel. Da es Schwellungen weitgehend verhindert, erübrigt sich in den meisten Fällen die nachträgliche Anwendung von Beizmitteln.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Blössen mit Säuren, gekennzeichnet durch die Verwendung von an quellstärkehaltiges Mehl gebundenen Säuren.
AT159300D 1938-05-13 1938-05-13 Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Blößen. AT159300B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2930342A1 (de) * 1979-07-26 1981-02-19 Roehm Gmbh Verbessertes verfahren zur herstellung von leder

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