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Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff.
Es gibt bereits Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff, bei denen das in einer Presse verdichtete, unter Überdruck stehende Fasergut fortlaufend mit der Aufsehlussflüssigkeit bei erhöhter Temperatur durchtränkt und schliesslich in einem Druckrohr aufgeschlossen wird.
Gemäss der Erfindung wird das Fasergut nach oder vor dem Tränken mit der Aufschlussflüssigkeit bei 125-190'C und 6-12 afü, jedoch vor Einführung in das unter einem Druck von 6-12 als stehenden Druckrohr zerfasert. Dieses Verfahren kann in einer Vorrichtung ausgeführt werden, bei der zwischen der Presse zum Verdichten des Fasergutes und dem mit dieser in Verbindung stehenden Druckrohr ein unter Überdruck stehender Zerfaserer mit vor-oder nachgeschalteter Zuführungsleitung für die Aufschlussflüssigkeit angeordnet ist.
Gegenüber bekannten Verfahren, bei denen der Faserstoff nicht bei hohem Druck und hoher Temperatur zerkleinert wird, hat das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung den Vorteil, dass die Aufschliessung kaum eine Stunde benötigt, wogegen die Aufsehliesszeit jener Verfahren 4-8 beträgt. Es wurden auch bereits fortlaufende Verfahren zum Aufschliessen von zellulosehaltigen Stoffen vorgeschlagen, bei denen Druck, Temperatur und die Zuteilung des Lösemittels selbsttätig geregelt wird. Die Zerfaserung des zusammengepressten Rohstoffes findet dabei aber erst nach dem Aufschliessen statt.
Schliesslich wurde auch bereits vorgeschlagen, den Rohstoff zu zerkleinern und hierauf nach Tränkung mit Löseflüssigkeit in einem offenen Schneckentrog aufzuschliessen. Im Inneren des Troges
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hinreichenden Aufschliessen nicht genügt. Es sind auch Verfahren bekannt, nach denen Rohstoffe für die Papierherstellung gleichzeitig unter Druck chemisch aufgeschlossen und durch entsprechende, in den Aufschlussraum eingebaute Vorrichtungen zerfasert werden. Diese Verfahren arbeiten aber absatzweise und zeigen nicht das der Zerfaserung folgende Aufschliessen in einem Druckrohr.
Das Verfahren gemäss der Erfindung soll nun an Hand des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles einer dazu geeigneten Vorrichtung geschildert werden.
In der Presse 1 wird das zerkleinerte Ausgangsmaterial durch einen hin und her gehenden Kolben zusammengepresst und in einem daran angeschlossenen weiteren Behälter mit dem Aufschluss- mittel getränkt, das diesem Behälter durch die Zuleitung.'} zugeführt wird. Als Aufschlussmittel kommt beispielsweise Natronlauge in Betracht und die Tränkung findet bei einer Temperatur von 150-220 C und bei einem Druck von 6-12 ati ! statt. Das so vorbehandelte Material wird durch eine Transportschnecke 2 dem Zerfaserer 4 zugeführt, der bei der dargestellten Ausführungsform aus zwei Seheiben oder Walzen oder ähnlich wirkenden Organen besteht.
Aus dem Zerfaserer gelangt das unter 6--12 alil stehende Gut in das gegebenenfalls Absperrorgane 6 enthaltende Druekrohr 5, in welchem das Gut unter einem Druck von 6-12 alibi gehalten wird. Von hier aus wird es fortlaufend in eine Schneckenpresse 7 gepresst. Das in der Schneckenpresse frei werdende Aufschlussmittel kann ganz oder teilweise wieder in den der Presse 1 naehgeschalteten Behälter durch das Rohr 3 geführt werden.
Als Zellstoffhaltige Materialien kommen beispielsweise in Betracht : Kiefer, Fichte, Buche, Gräser, Stroh, Baumwollabfälle od. dgl. Ausser vollwertigen Materialien können mittels des Verfahrens auch minderwertige Abfallstoffe für die Papier-, Pappe-oder Zellstoffindustrie verarbeitet werden.
Die fortlaufende Arbeitsweise ermöglicht eine regelbare Beeinflussung der für das Aufschliessen massgebenden Mittel. Durch die Wahl der Länge des Druckrohres 5 lässt sich der Aufschlussgrad dem jeweiligen Ausgangsmaterial anpassen. Das Einschalten des Zerfaserungsvorganges in den chemischen Aufschlussvorgang gewährleistet ein rasches und billiges Aufschliessen und ein hochwertiges Endprodukt,
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da eine beschleunigte Auflösung der Inkrusten stattfindet und zugleich eine weitgehende Schonung der wertvollen Zellulosesubstanzen infolge der verhältnismässig kurzen Einwirkungsdauer der chemischen Aufschlussmittel erzielt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff, gemäss dem das in einer Presse verdichtet, unter Überdruck stehende Fasergut fortlaufend mit der Aufschlussflüssigkeit bei erhöhter Temperatur durchtränkt und schliesslich in einem Druckrohr aufgeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasergut nach oder vor dem Tränken mit der Aufschlussflüssigkeit bei 150-1900 C und 6-12 ail, jedoch vor Einführung in das unter 6-12 alii stehende Druckrohr, bei diesem Druck in an sich bekannter Weise zerfasert wird.