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Verfahren und Vorrichtung zur Füllung und selbsttätigen Entleerung von Behältern, insbesondere Kochergru'! ten.
Durch die deutschen Patentschriften Nr. 489331 und Nr. 499274 sowie die österr. Patentschrift
Nr. 117496 wurde ein Verfahren und eine Vorrichtung zur gleichmässigen Füllung und Entleerung von runden Zellulosekochergruben beschrieben. Im Wesen bestehen die Gegenstände dieser Patentschriften darin, dass die gleichmässige Füllung und Entleerung der runden Koehergruben durch ein mechanisch angetriebenes mit schrägen Schaufeln bestücktes Rührwerk, welches heb-und senkbar ist, erfolgt, u. zw.
in der Weise, dass der Stoff nach der Füllung der Grube durch das Rührwerk gleichmässig verteilt und bei der Entleerung der Stoff durch die Schaufeln in dünnen Schichten abgehoben und von der
Mitte der Kochergrube nach dem Rande zu getrieben wird, wo er in einen an der Kochergrubenwand angeordneten Schacht, der durch Klappen, Plattenbänder usw., verschliessbar ist, abgeworfen und durch ein Transportmittel weiterbefördert wird.
Wie in den angeführten Patentschriften hervorgehoben wird, bestehen hinsichtlich der Erfassung des Stoffes im Mittelpunkt der Kochergrube sowie hinsichtlich des Auswerfens der Stoffmasse in den seitlich der Grube angeordneten Sehacht gewisse Schwierigkeiten, die durch den Einbau von besonderen Hilfsrührwerken an den bezeichneten Stellen vermieden werden sollen. Insbesondere erfordert aber die Ausbildung des seitlich an der Grube angeordneten Schachtes besondere konstruktive Mass- nahmen, wie Klappen, Plattenbänder oder ähnliches, die, da sie im Stoffbereich liegen, zu Verschmut- zungen und Störungen führen.
Ausserdem ist die bekanntgewordene Vorrichtung durch die Art ihrer konstruktiven Durchbildung an die Kochergrube gebunden, kann also, falls mehrere Kochergruben nebeneinanderstehen, nicht verfahren werden, so dass in diesem Falle jede Kochergrube eine eigene Entleerungsvorrichtung erhalten muss, was hohe Anschaffungskosten erfordert.
Die genannten Schwierigkeiten werden durch das erfindungsgemässe neue Verfahren und durch die verbesserte Bauart der erfindungsgemässen neuen Vorrichtung beseitigt.
Die beiliegende Zeichnung stellt einen Schnitt durch die Kochergrube bzw. die Vorrichtung dar.
Es bedeutet 1 die kreisrunde Kochergrube, 4 das Zuleitungsrohr für den Stoff, der tangential in den Behälter 1 eingeführt wird. Der Behälter 1 besitzt am Boden einen konzentrisch angeordneten Ventilring 3, der durch einen schlanken, konischen und durch die Winde 23 heb-und senkbaren Stempel 6 verschliessbar ist.
Über dem Behälter 1 ist eine fahrbare Kranbrüeke 7 angeordnet, welche seitliche Führungen 8 besitzt, die in den Wänden des Behälters 1 ihre Fortsetzung haben. In den Führungen 8 gleitet ein Traggerüst 9, das auf den Ketten 10 aufgehängt und durch die Rollen 11 heb-und senkbar gemacht ist.
Zum Ausgleich des Gewichtes des Traggerüstes 9 dient das Gegengewicht 14. Mit der Winde 15 und dem Umschaltwerk 16 kann das Traggerüst 9 und der darauf angebrachten Entleervorrichtung aufund abgesenkt werden, wobei das Umschaltwerk 16 durch die Kettenanschläge 12 und 13 gesteuert wird.
Am Traggerüst 9 ist genau im Mittel des Behälters 1 eine Hohlwelle 17 durch die Lagerungen 18 und 19 gelagert, die mit einem Zahnkranz 20 versehen ist. In diesen Zahnkranz 20 greift das Motorgetriebe 22 ein, welches die Hohlwelle 17 in Drehung versetzt.
Am untersten Ende trägt die Hohlwelle 17 unter Freihaltung eines entsprechenden Querschnittes für den Stempel 6 Arme 21, die mit schräggestellten Schaufeln bestückt sind. Auf der Kranbrücke befindet sich ausserdem noch das Gerüst 24, auf welchem die Winde 23 aufgebaut ist.
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Unter dem Behälter 1 bzw. dem Bodenventil 3 ist die Transporteinrichtung 25 für die Abförderung des entleerten Stoffes eingebaut.
Mit dem Rohr 5 wird die durch den Filterboden 2 ablaufende Flüssigkeit abgeleitet.
Die Wirkungsweise ist folgende :
Durch das tangential in den Behälter 1 einmündende Rohr 4 fliesst der Stoff in den Behälter 1 und durch die dabei hervorgerufene kreisende Bewegung verteilt sich der Stoff gleichmässig in dem Behälter 1. Es ist dadurch eine besondere Vorrichtung zur Verteilung des Stoffes im Behälter 1 nicht mehr nötig. Das Bodenventil 3 ist durch den konischen Stempel 6 verschlossen ; die im Stoff befindliche Flüssigkeit läuft durch den Filterboden 2 und das Rohr 5 ab. Sobald genügend Flüssigkeit abgelaufen ist, setzt sich der Stoff im Behälter 1 zu einem festen Kuchen zusammen und nun wird der Stempel 6 mit der Winde 23 in die gestrichelte Lage 6 a hochgezogen. Dadurch verbleibt im Stoff ein konisches Loch bzw. ein senkrechter Schacht.
Nun wird die auf dem Traggerüst 9 eingebaute Hohl- welle17 durch das MotÏrgetriebe22 und das Zahnrad 20 in Bewegung gesetzt, wodurch auch die Schaufelarme 21 zu kreisen beginnen. Gleichzeitig wird die Winde 15 in Tätigkeit gebracht, wodurch sich das
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Material durch die schrägen Schaufeln von aussen nach innen zu dem durch das Hochziehen des Stempels 6 entstandenen Schacht zu fördern, wo der Stoff durch das Bodenventil3 auf die Transportvorrichtung 25 fällt und seiner weiteren Verarbeitung zugeführt wird.
Die vollkommen gleichmässige Abwärtsbewegung der Schaufelarme 21 und die damit bewirkte Entleerung des Behälters 1 dauert so lange, bis die Schaufelarme knapp am Filterboden 2 angekommen sind. Durch das Absenken des Traggerüstes 9 sind auch die Ketten 10 abgerollt, so dass der Anschlag 13 vor dem Aufsitzen der Schaufelarme 21 am Filterboden 2 die Umschaltvorrichtung 16 betätigt, wodurch die Winde 15 auf beschleunigten Rücklauf geschaltet wird und das Traggerüst wieder in die Ausgangsstellung hochgeht. In seiner höchsten Stellung wird durch den Kettenanschlag 12 die Winde 15 ausser Betrieb gesetzt.
Nun wird der Stempel 6 wieder auf das Bodenventil 3 abgesenkt und bei geschlossenem Bodenventil 3 kann der Behälter 1 wieder neu gefüllt werden. Während dieser Zeit kann die gesamte Entleerungsvorrichtung mit der Kranbrücke 7 über einen nebenstehenden Behälter gefahren werden, um während der Füllung des entleerten Behälters einen nebenstehenden schon gefüllten zu entleeren.
Der konstruktiven Ausgestaltung der beschriebenen Einrichtung stehen alle Möglichkeiten offen. So kann beispielsweise die Kranbrücke 7 mit einem eigenen Fahrmotor ausgestattet werden.
Es kann auch der Antrieb der Schaufelarme 21 am oberen Ende oder in der Mitte der Hohlwelle 17 erfolgen. Bei grösseren Behältern 1 wird man zweckmässig eine grössere Anzahl Schaufelarme 21 vorsehen. Um den Stoff in dem Behälter 1 berieseln zu können, werden die Schaufelarme 21 mit Spritzoder Düsenrohre versehen, die die Flüssigkeit gleichmässig über die ganze Stoffoberfläche verteilen.
Auch der Ausgestaltung der selbsttätigen Umschaltvorrichtung 16 sind keine Grenzen gezogen.
So kann diese beispielsweise durch elektrische Kontakte erfolgen, die durch die Kettenanschläge 12, 13 gesteuert werden usw.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Füllung und selbsttätigen Entleerung von runden Behältern, insbesondere Kochergruben, unter Anwendung eines auf und nieder beweglichen und mit schrägen Schaufeln versehenen Rührwerkes in Verbindung mit gleichmässigem Weitertransport des Stoffes, pneumatisch oder durch andre Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass die feuchte Faserstoffmasse zur gleichmässigen Verteilung tangential in den runden Behälter dz der in einer konzentrischen Bodenöffnung (3) einen konischen Stempel (6) eingesetzt erhält, eingeschleust wird und nach erfolgter Füllung bzw.
nach erfolgtem Absitzen des Stoffes und Herausziehen des Stempels (6) der entwässerte Stoff durch das rotierende Schaufelwerk in gleichmässig dünner Schicht von der Wandung des Behälters her nach und in den in der Mitte des Stoffkuchens gebildeten senkrechten Schacht gefördert wird, durch welchen er gleichmässig auf eine Fördervorrichtung fällt.