AT153979B - Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen. - Google Patents

Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen.

Info

Publication number
AT153979B
AT153979B AT153979DA AT153979B AT 153979 B AT153979 B AT 153979B AT 153979D A AT153979D A AT 153979DA AT 153979 B AT153979 B AT 153979B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
nitric acid
pressure
acid
wood
digestion
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT153979B publication Critical patent/AT153979B/de

Links

Landscapes

  • Paper (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfaserstoffen. 



   Durch die österr. Patentschrift Nr. 151019 ist ein Verfahren zum   Aufschliessen   von Holz bekannt geworden, demzufolge dieses nach Einbringen in ein Druckgefäss mit oder ohne Zuhilfenahme einer
Evakuierung mit einer schwachen Salpetersäure von mindestens 4.   Vol.-% überschichtet   wird, wobei eine Anfangstemperatur von höchstens   600 herrschen   soll. Nach   Verschliessen   des Gefässes wird unter ständigem Umpumpen der Säure die Temperatur während einiger Stunden auf   70-900 gesteigert   und der sich bildende Überdruck unter etwaigem Abblasen bis zur Reaktionsbeendigung auf einer
Höhe von mehreren Atmosphären gehalten. Auf diese einstufige Arbeitsweise folgt die beim Salpeter- säureaufschluss übliche alkalische Nachbehandlung und Auswaschung.

   Das Verfahren zeichnet sich infolge seines sparsamen Verbrauchs an Salpetersäure durch besondere Wirtschaftlichkeit aus. 



   Es wurde nun gefunden, dass man unter noch wirtschaftlicherem Verbrauch an Salpetersäure arbeiten und infolge der Verwendung grösserer Hackschnitzel bei geringerem Splitteranfall bessere
Ausbeuten an Cellulose erhalten kann, wenn man sich folgender zweistufiger Arbeitsweise bedient. 



   Das Verfahren ist bei den verschiedensten Pflanzenfaserstoffen, wie Holz, Stroh, Gräsern usw. anwendbar ; es soll hier an der Behandlung von Holz im einzelnen beschrieben werden. 



   Das in Form von   Hackspänen   in ein säurefestes Druckgefäss eingebrachte Holz wird nach Evaku- ieren des Kessels mit einem   Überschuss   der zum Aufschliessen notwendigen Menge einer 10-15   Vol.-     % igen   Salpetersäure überschichtet. Nach Einführung der gesamten Salpetersäure wird durch Ein- leiten von Druckluft oder nach Aufheben des Vakuums durch den bei der Reaktion sich bildenden
Druck ein Überdruck von mehreren, etwa 5 Atm., herbeigeführt. Hiebei dringt die Säure energisch in das Holz ein.

   Während anfangs durch entsprechende Temperierung der Säure eine Temperatur von   30-40  C   eingehalten wird, lässt man diese alsbald unter Ausnutzung der Reaktionswärme inner- halb weniger Stunden langsam auf etwa   40-50'steigen,   wobei man durch entsprechendes Abblasen der sich bildenden Kohlensäure den gleichen Druck in der ersten Phase aufrechterhält. Das Holz ist nunmehr mit der für den Aufschluss notwendigen Menge Salpetersäure innig durchtränkt und der Auf- schluss ist, wie die Reaktionswärme zeigt, bereits eingeleitet.

   Jetzt wird die nicht von den Holzspänen aufgenommene   Säure-die nach Auffrischung   sofort wieder für den nächsten Aufschluss verwendet werden kann-abgelassen und soviel heisses Wasser von etwa   80-850 eingeführt,   dass sich eine Tem- peratur von ungefähr   70  im Aufschlussgefäss   einstellt. Im Verlaufe von 6-8 Stunden wird die Tem- peratur stufenweise bis auf etwa   90-95  C gesteigert.   In dieser zweiten Phase geht der eigentliche
Aufschluss vor sich. Will man einen mittel-bis hochviskosen Stoff gewinnen, so werden in diesem Stadium des Verfahrens die sich bildenden Gase restlos abgeblasen, so dass kein Druck im Kessel herrscht.

   Bei der Herstellung tief-bis mittelviskoser Stoffe wird auch in der zweiten Phase ein Überdruck aufrecht- erhalten, dessen Höhe sich nach der verlangten Viskosität des Stoffes richtet. 



   Hierauf wird das schwach salpetersaure Wasser abgelassen und die Holzmasse durch eine Waschung mit heissem Wasser oder heisser Ablauge möglichst vollständig von der anhaftenden Säure befreit. 



   Durch die übliche Nachbehandlung mit einer schwachen Natronlauge in der Wärme werden die oxy- dierten Ligninanteile herausgelöst. Die Schnitzel werden dann laugenfrei gewaschen und liegen nun in leicht defibrierbarer Form vor, die eine Weiterverarbeitung zu reiner Cellulose gestattet. 



   Der   Salpetersäureverbrauch   kann durch die Imprägnierungsweise in der ersten Stufe des Verfahrens auf die für den Aufschluss notwendige Mindestmenge beschränkt werden. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Beispiel : Ein mit   100 kg lufttrockenen Buchenholzhackspänen beschicktes,   säurebeständiges Druckgefäss aus Kruppschem Edelstahl wird 30 Minuten lang auf etwa 60 mm evakuiert und dann mit   300l   einer 13   Vol.-%   igen Salpetersäure beschickt. Ist die gesamte Säure zugegeben, so wird durch Einleiten von Druckluft das Vakuum aufgehoben und gleichzeitig ein Überdruck von etwa 5 Atm. hergestellt.

   Die Temperatur der   eingeführten   Säure wird so bemessen, dass nach dem Beschicken im   Aufschlussgefäss   eine Anfangstemperatur von etwa   350 herrscht.   Innerhalb 3 Stunden wird die Temperatur unter Ausnutzung der sich bildenden Reaktionswärme und unter ständigem Umpumpen der Säure gleichmässig bis auf   450 gesteigert.   Dabei wird durch Abblasen von Kohlensäure der Druck im Kessel ständig auf der Höhe von etwa 5 Atm. gehalten. Das Holz ist nunmehr mit der für den Aufschluss nötigen Menge Salpetersäure vollkommen getränkt, so dass die überschüssige Säure abgelassen werden kann.

   Alsdann werden   170 l   Wasser von 850 zugegeben, wodurch sich im Kocher eine Anfangstemperatur von   700 einstellt.   Diese wird im Verlaufe von etwa 7 Stunden, gegebenenfalls unter Zuführung von Wärme, stufenweise bis auf   900 gesteigert,   wobei der sich bildende Druck dauernd abgelassen wird, so dass der sich jetzt vollziehende eigentliche Aufschluss des Holzes ohne Druck von statten geht. 



   Das schwach salpetersaure Wasser (etwa   0. 7 Vol. -% HNOa)   wird jetzt entfernt und das Holz durch eine Waschung mit heissem Wasser oder heisser Ablauge soweit wie möglich von anhaftenden Säureresten befreit. Es schliesst sich alsdann eine übliche Nachbehandlung mit einer 3 Vol.   % igen   Natronlauge an, die bei   800 etwa 2   Stunden lang durchgeführt wird ; durch sie werden die oxydierten Ligninanteile herausgelöst. Man wäscht die Schnitzel laugenfrei, worauf sie in einer defibrierbaren, für eine Weiterverarbeitung auf reine, hochviskose Cellulose geeigneten Form vorliegen. 



   Zur Gewinnung einer tief-bis mittelviskosen Cellulose wird auch nach dem Zugeben des heissen Wassers, also in der zweiten Phase, ein Überdruck von einer oder mehreren Atmosphären aufrechterhalten. Die Nachbehandlung bleibt die gleiche. 



   Es ist bereits bekannt, Pflanzenfaserstoffe mit verdünnter Salpetersäure zu durchtränken, bei gewöhnlichem Druck und. bei Temperaturen unter   600 stehen   zu lassen und dann durch Nachbehandlung mit Wasser in der Wärme den Aufschluss zu Ende zu führen. Ferner wurde auch vorgeschlagen, den   Salpetersäureaufschluss   von Holz im Druckkessel in einem Einstufenverfahren durchzuführen. 



   Abgesehen davon, dass nach dem Zweistufenverfahren gemäss der vorliegenden Erfindung eine wesentliche Abkürzung der   Aufschlusszeit   und damit eine bessere Ausnutzung der Apparatur erzielt wird, tritt selbst bei Verwendung gröberer Holzschnitzel ein geringerer Anfall von unverwertbaren Stoffen bei gleichzeitiger Ersparnis an Salpetersäure ein unter Bildung eines besonders hochwertigen Zellstoffs.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Aufschliessen von Holz, Stroh oder ähnlichen Pflanzenfaserstoffen, gemäss dem die Faserstoffe nach Einbringung in ein Druckgefäss mit Salpetersäure unter einem Druck von mehreren Atmosphären durch Einführung von Druckluft oder durch Gasentwicklung aus der Behandlungsflüssigkeit selbst, bei Temperaturen bis zu 500 behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das unter Einwirkung eines Vakuums mit 10-15 Vol.-% iger Salpetersäure bei 30-40'getränkte Fasergut nach langsamer Steigerung der Temperatur auf 40-50 von überschüssiger Säure durch Ablassen befreit und unter Zusatz von heissem Wasser bei Temperaturen von 70-95 mit oder ohne Anwendung von Druck aufgeschlossen wird,
    worauf die beim Salpetersäureaufschluss übliche alkalische Nachbehandlung und Auswaschung erfolgt.
AT153979D 1936-05-13 1937-03-13 Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen. AT153979B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE153979T 1936-05-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT153979B true AT153979B (de) 1938-08-10

Family

ID=29412344

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT153979D AT153979B (de) 1936-05-13 1937-03-13 Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT153979B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT153979B (de) Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen.
US2074339A (en) Preparation of cellulosic material
DE664103C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfaserstoffen
DE1005824B (de) Verfahren zur Erzeugung von alphacellulosereichem, pentosanarmem Zellstoff
DE663911C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz durch zweistufiges Kochen mit Bisulfitloesung ueblichen SO-Gehaltes
DE813485C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfaserstoffen zur Cellulosegewinnung
DE527950C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sulfitzellstoff
DE855847C (de) Verfahren zur Gewinnung von Cellulosepraeparaten mit grosser chemischer Reaktionsfaehigkeit
DE528042C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe
DE554826C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
AT146831B (de) Verfahren zur Herstellung von Zelluloseestern.
AT148150B (de) Verfahren zur Darstellung eines sehr reinen Zellstoffes.
AT123873B (de) Verfahren zur Herstellung eines hochveredelten, pentosanfreien Holzzellstoffs.
AT150312B (de) Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen.
AT237429B (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Holz
DE746873C (de) Verfahren zur Herstellung eines zur chemischen Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes nach dem Sulfitverfahren
AT238027B (de) Verfahren zur Herstellung von halbchemischem Neutralsulfitzellstoff
DE646819C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochveredelten, pentosanfreien Zellstoffs
AT116059B (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Faserhalbstoffe.
DE571590C (de) Verfahren zur Gewinnung von Essigsaeure aus Pflanzenmaterial
DE969452C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kunstfaserzellstoffen
DE2707273A1 (de) Verfahren bei der herstellung von holzschliff
US1999572A (en) Nitrated cellulose and method of producing
DE714149C (de) Verfahren zum Entwaessern von Alkalilauge enthaltender Cellulose
AT162221B (de) Verfahren zur Verzuckerung von chemisch abgebauten Cellulosen