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Elektrischer Leiter und Verfahren zu seiner Herstellung.
Es sind bereits aus nahtlosen Wellrohren gebildete Hohlleiter für elektrische Fernleitungen oder Kabel vorgeschlagen worden, die jedoch den Nachteil aufweisen, dass die verhältnismässig kurzen Rohrstücke zur Bildung eines entsprechend langen Kabels durch Verbindungsstücke, wie Flanschen od. dgl., oder durch Löten und Schweissen miteinander verbunden werden müssen, wodurch die Bauweise unübersichtlich wird und die elektrischen Eigenschaften ungünstig beeinflusst werden.
Weiters wurde vorgeschlagen, Hohlleiter für Hochspannungsfreileitungen aus einem schraubenförmig zu einem Rohr gewickelten breiten, flachen Bande aus elektrisch leitendem Werkstoff herzustellen, das an seinen Seitenrändern durch Falzen verbunden ist. Zweck dieser Leiter ist, besondere Stütz-oder Tragkörper, wie sie bei Freileitungen üblicherweise Anwendung finden, entbehrlich zu machen. Die Länge dieser Hohlleiter ist gleichfalls durch die Länge des zur Bildung des Rohres erforderlichen Bandes begrenzt, so dass zur Verbindung der einzelnen Rohrteile besondere Organe verwendet werden müssen.
Die vorliegende Erfindung beseitigt die angeführten Nachteile und besteht im wesentlichen darin, dass der Leiter aus einem schraubenförmig gerillten biegsamen Rohr besteht, zu dessen Aufbau ausschliesslich oder teilweise Metallbänder verwendet werden, die übereinander auf einen feststehenden Dorn gewickelt und mit einer schraubenförmigen Rillung versehen vom Dorn abgezogen werden. Auf diese Weise wurden bisher schraubenförmig gerillte sogenannte endlose Schläuche oder Rohre für die Leitung von Flüssigkeiten oder Gasen hergestellt (österr. Patent Nr. 127644). Um die Biegsamkeit und die Leitfähigkeit zu erhöhen, können die schraubenförmigen Rillen des Rohres bis zur Anlage ihrer Flanken zusammengeschoben werden (österr. Patent Nr. 138969).
Der besondere Vorteil dieser Art der Herstellung solcher Schläuche besteht darin, dass sie in unbegrenzter Länge billig erzeugt werden können, da sie in einem einzigen Arbeitsgang fortlaufend entstehen. Das Rohr kann mit einer Isolationsschicht bekleidet sein, so dass mehrere solcher Rohre konzentrisch angeordnet werden können, wodurch ein mehrfaches Kabel gebildet wird. Durch abwechselndes Bewickeln des Wickeldorns mit leitenden und isolierenden Bändern und nachträgliches Verformen derselben in bekannter Weise kann ein Zwei-oder Mehrfachleiter aus einem einzigen Rohr gebildet werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in vier Ausführungsformen in Längsschnitten beispielsweise dargestellt. Das in Fig. 1 ersichtliche Rohr 1 dient für Freileitungen und weist infolge der nicht eng aneinanderliegenden schraubenförmigen Rillen eine gewisse Steifheit auf, so dass der Durchhang der Leitung in gewünschten Grenzen gehalten werden kann. Das Rohr kann in unbeschränkter Länge gemäss dem Verfahren nach dem Patent Nr. 127644 hergestellt werden, indem von umlaufenden Vorratsspulen dünne Metallbänder auf einen feststehenden Dorn gewickelt werden und das hiedurch gebildete Rohr, durch eine Gewindefassung mit einer schraubenförmigen Rillung versehen, vom Dorn abgezogen wird. Im Bedarfsfalle können die schraubenförmigen Rillen in bekannter Weise bis zur Berührung ihrer Flanken zusammengeschoben werden.
In Fig. 2 ist ein solches Rohr 2 ersichtlich, das zur Verlegung in Erdreich oder in Mauern mit einem Mantel 3 aus Isoliermaterial versehen ist, der in bekannter Weise durch Umpressen mit Gummi oder Umwickeln mit Bändern aus isolierenden Stoffen (getränktes Papier od. dgl. ) gebildet werden kann. Wenn die Bänder aus Gummi bestehen, so können diese nachträglich durch Vulkanisierung zu einem einheitlichen Mantel verbunden werden.
Die Fig. 3 zeigt ein Kabel, bei dem zwei in der beschriebenen Art aufgebaute Rohre 2,2'übereinander angeordnet sind, die isolierende Mäntel 3, 3'tragen. Der Mantel 3'ist durch eine Bewehrung 4 gegen äussere Einflüsse geschützt. Die Bewehrung 4 kann selbst von einem aus Metallbändern erzeugten
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gerillten Schlauch gebildet sein. Zwecks Anschliessens von Abzweigleitungen ist das Kabel an seinem Ende stufenförmig derartig abgenommen, dass die Rohre 2, 2'und die Mäntel 3, 3'ein kurzes Stück freigelegt sind. Auf den Enden der Rohre 2,2'sind elektrisch leitende Hülsen 5, 5'angeordnet, die durch Hülsen 6,6'gegeneinander bzw. gegen die äussere Bewehrung isoliert sind. Im Inneren des Rohres 2 ist ein Kabel 7 bekannter Bauart angeordnet.
Gegebenenfalls können ausser den beiden dargestellten Rohren 2,2'weitere Rohre zur Bildung eines Mehrfachkabels konzentrisch angeordnet werden. Die Erzeugung des Kabels kann vorteilhaft in einem Zuge erfolgen, indem vorerst das Rohr 2 in bekannter Weise durch eine Maschine zur Herstellung gerillter Rohre auf das durch den hohlen Wickeldorn zugeführte Kabel 7 aufgepresst wird, hierauf zur Bildung des Mantels 3 mit Bändern aus Isoliermaterial umwickelt oder durch eine Einrichtung zum Umpressen geführt wird, dann eine zweite Maschine zur Herstellung gerillter Rohre durchläuft, die das Rohr 2'auf den Mantel 3 aufpresst und nach Aufbringung des Mantels 3'mit der Bewehrung 4 versehen wird. Soll die Bewehrung von einem gerillten Rohr gebildet werden, so durchläuft das Kabel eine dritte Maschine zur Herstellung endloser Schläuche.
In entsprechender Weise können auch Drei-und Mehrleiterkabel hergestellt werden.
Wie in Fig. 4 ersichtlich, kann ein von einer Maschine zur Herstellung gerillter Schläuche erzeugtes Rohr selbst als Mehrfachleiter ausgebildet sein. Die Erzeugung solcher Leiter erfolgt dadurch, dass auf den Wickeldorn der Maschine abwechselnd Bänder aus Metall und Isoliermaterial gewickelt werden und das hiedurch gebildete Rohr durch die Gewindefassung schraubenförmig gerillt und abgezogen wird, worauf das Zusammenstauchen der Rillen bis zum gegenseitigen Anliegen durch ein im Anschluss an die Gewindefassung vorgesehenes Organ erfolgen kann. In Fig. 4 ist ein Zweileiter dargestellt, für den diese Art der Erzeugung am vorteilhaftesten ist, da Abzweigungen von Leitungen bequem durch an den Aussen-und Innenmantel des Rohrendes angreifende Anschlussstücke hergestellt werden können.
Der eine Leiter ist mit 8, der zweite mit 9, die dazwischenliegende Isolationsschicht mit 10 bezeichnet. 11 ist der aus Isoliermaterial bestehende Mantel und 12 die Bewehrung des Kabels, die aus einem schraubenförmig gerillten Metallschlauch besteht.
Für in Wasser oder feuchtes Erdreich verlegte Kabel kann die aus mehreren Bänderschichten bestehende Bewehrung aussen aus einem nicht rostenden harten Metall bestehen, während als mittlere Lage Blei eingeschlossen sein kann, das eine verlässliche Abdichtung gewährleistet und vor Beschädigung durch die äussere harte Metallschicht gesichert ist.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Elektrischer Leiter, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem nach dem durch das Patent Nr. 127644 geschützten Verfahren hergestellten, schraubenförmig gerillten biegsamen Rohr besteht, zu dessen Aufbau ausschliesslich oder teilweise Metallbänder verwendet werden.