AT148120B - Verfahren zur Behandlung von geformten künstlichen Gebilden aus Cellulosexanthogensäure, deren Salzen und Derivaten. - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von geformten künstlichen Gebilden aus Cellulosexanthogensäure, deren Salzen und Derivaten.

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AT148120B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Behandlung von geformten künstliehen Gebilden aus Cellulosexanthogensäure, deren
Salzen und Derivaten. 



   Es wurde gefunden, dass geformte künstliche Gebilde aus Cellulosexanthogenaten, mit Aldehyden behandelt, Kondensationsprodukte ergeben. 



   Zur Behandlung können gelangen : Cellulosexanthogensäure, die Alkalisalze derselben, das Pyridinsalz, Ammonsalz und dessen Derivate, wie z. B. das Dimethylanilinsalz u. dgl., ferner Derivate der Cellulosexanthogensäure, wie z. B. Cellulosexanthogenessigsäure u. dgl. 



   Als zur Einwirkung gelangende Aldehyde kommen in Betracht : gesättigte und ungesättigte, aliphatische und aromatische Aldehyde, sowie aldehydabspaltende Substanzen. 



   Die Einwirkung der Aldehyde auf die Cellulosexanthogenate kann in dampfförmigem, flüssigem, gelöstem und festem Zustand der Aldehyde erfolgen. 



   Die Reaktionsprodukte sind gegen starke Säuren bemerkenswert beständig. So wird das durch die Einwirkung von Formaldehyd auf Cellulosexanthogensäure entstandene Reaktionsprodukt von   25% iger Schwefelsäure   bei   450 nicht   zersetzt. Die Reaktion geht auch in stark mineralsaurer Lösung vor sich. Bei Anwendung schwach saurer Bäder ist zu beachten, dass die Cellulosexanthogenate gewöhnlich mit Schwefelverbindungen verunreinigt sind, welche Aldehyd binden. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, dass der vorhandene Aldehyd, anstatt für die Kondensation, zur Bindung der vorhandenen Schwefelverbindungen verbraucht wird. Es ist daher oft zweckmässig, das Cellulosexanthogenat in einem Bade von den anhaftenden Schwefelverbindungen zu reinigen. 



   Werden die Reaktionsprodukte in Abwesenheit saurer Substanzen längere Zeit in Wasser gelegt, so gehen chemische Veränderungen, höchstwahrscheinlich im entgegengesetzten Sinne der ursprünglichen Reaktion vor sich. Der anscheinend reversible Reaktionsverlauf wird durch Anwesenheit von Alkalien, Ammoniak u. dgl. begünstigt. 



   Bei Anwesenheit entsprechender Mengen saurer Substanzen sind die Reaktionsprodukte in Wasser beständig. 



   Die Reaktionsprodukte lassen sich in üblicher Weise trocknen. Sie erleiden dabei, wenn die Trocknung nicht unter Spannung vorgenommen wird, eine Schrumpfung. Wenn die geschrumpften Produkte im Wasser oder wässrige Flüssigkeiten gebracht werden, so quellen sie wieder extrem auf, so dass der Flächeninhalt der Gebilde sich vervielfachen kann. Die behandelten Gebilde verhalten sich dabei ähnlich Cellulosexanthogenaten. 



   Es ist zweckmässig, den getrockneten Reaktionsprodukten saure Substanzen, z. B. primäres Natriumphosphat, zuzufügen. 



   Da die Zahl der zu behandelnden Cellulosexanthogenate, Salze, Derivate u. dgl. und die Zahl der zur Einwirkung gelangenden Aldehyde eine grosse ist, so können die mannigfachsten Reaktionsprodukte entstehen. Die resultierende Zahl dieser Kombination wird aber noch dadurch vergrössert, 
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 produkte hat. 



   Die geformten Gebilde können vor, während oder nach der Einwirkung der Aldehyde gestreckt werden. Eine Streckung kann auch in der Weise stattfinden, dass man die Trocknung der geformten Gebilde unter Spannung, z. B. auf einer Form oder bei Fäden auf einer Spule, vor sich gehen lässt. 

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   Es ist zwar schon seit langem bekannt, Formaldehyd als Zusatz zum Spinnbad bei dem Viskosespinnprozess zu verwenden, jedoch wurden Bedingungen gewählt, unter welchen ein Kondensationsprodukt aus Cellulosexanthogenat und Formaldehyd nicht bestehen kann. 



   So wird z. B. nach D. R. P. Nr. 439359 Formaldehyd den Ammonsalze enthaltenden Spinnbädern zugesetzt, um den Ammoniak zu binden, welcher infolge des Alkaligehaltes der in das Spinnbad eintretenden Viskose in Freiheit gesetzt wird. 



   Nach dem Schweizer Patent Nr. 148067 wird Formaldehyd dem mineralsauren Spinnbad zugesetzt. 



  Der Formaldehydgehalt ist jedoch nach diesem Verfahren derartig gering, dass der Formaldehyd von den im Spinnbad enthaltenen sulfidischen Verbindungen verbraucht werden muss und daher die Bildung eines Kondensationsproduktes nicht zustande kommt. 



   Nach dem britischen Patent Nr. 328627 werden Fäden aus Celluloseverbindungen, wie z. B. Viskose, mit Latex und Formaldehyd behandelt. Da diese Behandlung im alkalischen Medium erfolgt, ist die Bildung eines Kondensationsproduktes nach vorliegender Erfindung nicht möglich. 



   Ausführungsbeispiele :
1. 100 Gewichtsteile gebleichte Baumwoll-Linters werden mit 183% iger Natronlauge durch 24 Stunden behandelt und die nunmehr vorliegende Alkalicellulose auf 300 Gewichtsteile abgepresst. Hierauf werden 50 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zugefügt und die Alkalieellulose durch drei Stunden sulfidiert. Die sulfidierten Fasern werden hierauf in Natronlauge gelöst, so dass der Cellulosegehalt der Viskose 7-8% beträgt und das Gesamtalkali 6'7% beträgt. 



   Nach sechsstündiger Reifezeit wird die Viskose in einer Höhe von   0. 4 mm Schichtdicke   auf eine quadratische Glasplatte mit 83 mm Kantenlänge aufgetragen und die Platte in ein Bad, welches aus 80 Teilen Wasser, 20 Teilen Natriumchlorid, 3 Teilen Essigsäure besteht, eingetragen. Der entstandene Film, welcher noch aus wasserlöslicher Cellulosexanthogensäure besteht, wird nach kurzer Zeit aus dem Bade genommen. Der Film wird nun in ein weiteres Bad, bestehend aus 10 Teilen Schwefelsäure (D = 1-84), 15 Teilen Formaldehyd, 75 Teilen Wasser gelegt. Der Film bleibt völlig klar. Es findet keine oder nur eine äusserst geringe Schwefelabscheidung statt. Die Kantenlänge des Filmes beträgt 72 mm.

   Wird die Viskose unter gleichen Umständen in ein Bad aus   10% iger Schwefelsäure, welches   keinen Formaldehyd enthält, gebracht, so beträgt die Kantenlänge 64mm. 



   2. Ausführung wie in Beispiel   1,   nur mit dem Unterschied, dass als Koagulationsbad an Stelle von Essigsäure und Natriumchlorid eine   15% ige Ammonsulfatlosung verwendet wird.   



   3. Ausführung wie in Beispiel   1,   nur mit dem Unterschied, dass an Stelle von Formaldehyd Paraldehyd verwendet wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Behandlung von geformten künstlichen Gebilden aus Cellulosexanthogensäure, deren Salzen und Derivaten, dadurch gekennzeichnet, dass durch Einwirkung von Aldehyden auf diese in neutralem oder saurem Medium ein Kondensationsprodukt erzeugt wird.
AT148120D 1933-03-29 1933-03-29 Verfahren zur Behandlung von geformten künstlichen Gebilden aus Cellulosexanthogensäure, deren Salzen und Derivaten. AT148120B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE752586C (de) * 1941-10-24 1953-05-26 Hirschberg Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Fasern mit verminderter Quellbarkeit und guter Schlingfestigkeit nach dem Viskoseverfahren
DE941009C (de) * 1943-12-17 1956-03-29 Onderzoekings Inst Res Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden aus Viscose

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE752586C (de) * 1941-10-24 1953-05-26 Hirschberg Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Fasern mit verminderter Quellbarkeit und guter Schlingfestigkeit nach dem Viskoseverfahren
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