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Stroh-oder Garbenbinder.
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erzielen lässt als mit den bei bekannten Strohbindern hiefür verwendeten Einrichtungen. Bei den bekannten Einrichtungen wird das in den Einfülltrichter des Strohbinders fallende Stroh mittels Greifer gegen die kippbare Mulde gedrückt, welche hinter der Gleitwand des Einfülltrichters gelagert sind und mittels Kurbelwellenantriebes durch die Greiferwand und das an dieser hinabrutschende Stroh hindurch mit schwingender Bewegung das Stroh gegen die kippbare Mulde drücken. Mit dieser Anordnung sind eine Reihe wesentlicher Nachteile verknüpft. Der Kurbelwellenantrieb bedarf einer grossen Zahl von Lagerungsstellen und Gelenken, woraus sich der Nachteil eines erheblichen Lagerverschleisses und gesteigerten Kraftbedarfs sowie einer umfangreichen Schmierung und Wartung ergibt.
Ferner wird durch die Greiferbewegung das Stroh sehr stark zerschlagen, so dass viel minderwertiges Kurzstroh entsteht. Dieses wird von den Greifern durch ihre Durchtrittsöffnungen in der Gleitwand hindurchgezogen und muss infolge seines hohen Anfalls laufend unter dem arbeitenden Binder weggeschafft werden. Ein weiterer wesentlicher Nachteil dieser bekannten Einrichtung besteht darin, dass die Greifer auch dann noch in das Strohbündel mehr oder weniger eindringen, wenn bereits die Bindenadel sich umklammernd um das zu verschnürende Strohbündel gelegt hat. Dies hat zur Folge, dass bei grösseren Leistungen und festerer Pressung für das Eindringen der Greifer in das festgehaltene Bündel ein vermehrter, nutzloser Kraftbedarf und entsprechend stärkere Bemessung des Getriebes erforderlich wird.
Ferner wird durch das Eindringen der Greifer in das festgehaltene Bündel dieses während des Bindevorganges in einer dauernden wellenartigen Bewegung gehalten, so dass der Bindefaden leicht aus seiner Richtung abgelenkt wird und Fehlbindungen herbeigeführt werden.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäss in erster Linie dadurch vermieden, dass vor der Gleitwand des Einfülltrichters Pressstampfer vorgesehen sind, die schwingend an der Gleitwand entlang bewegt werden und das Stroh gegen eine kippbare Mulde drücken. Weitere Einzelheiten der Erfindung beziehen sich auf den Antrieb dieser Einrichtung sowie auf Anordnungen zur Regelung der Festigkeit und Grösse der mittels derselben herzustellenden Strohbündel.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt ; es zeigt Fig. 1 eine Gesamtanordnung im Schnitt nach der Linie 1-1 der Fig. 2, Fig. 2 eine Oberansicht zu Fig. 1 sowie Fig. 3 und 4 zwei Seitenansichten. In grösserem Massstabe veranschaulichen Fig. 5 eine Einzelheit der Fig. 1, Fig. 6 den Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5, Fig. 7 den Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6 und Fig. 8 und 8a eine Einzelheit der Fig. 6 in Stirn-und Seitenansicht.
Fig. 9 gibt in grösserem Massstabe einen Teil der Fig. 2 wieder, Fig. 10 zeigt eine besondere Verwendungsmöglichkeit des Erfindungsgegenstandes, Fig. 11 ist die Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles der Erfindung, von dem Einzelheiten in Fig. 12 in Seitenansicht, in Fig. 13 im Schnitt nach der Linie YIII-XIIl der Fig. 12 und in Fig. 14 im Schnitt nach der Linie XIV-XIV der Fig. 13 in grösserem Massstabe wiedergegeben sind ; Fig. 15-19 zeigen die in Fig. 11 und 14 dargestellten Teile in verschiedenen Stellungen.
Das über die Gleitfläche a, a3 des Einfülltrichters rutschende Stroh wird mittels der Pressstampfer b gegen die kippbare Mulde c gedrückt (Fig. 1 und 3). Die vor der Gleitfläche gelagerten Stampfer werden zu diesem Behufe an dem unteren, bogenförmig gestalteten Teil der Gleitwand entlang mit einer schwingen-
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rad g übertragen wird, welches lose auf der Knoterwelle h sitzt und über das Ritzel i mit der als Riemenscheibe ausgebildeten Antriebsseheibe 7c in Verbindung steht.
Sobald eine dem herzustellenden Bündel entsprechende Strohmenge auf der kippbaren Mulde c zusammengepresst ist, drückt die Strohmasse in an sich bekannter Weise die Aussetzerhebel ! herunter, wodurch ein mit der Aussetzerwelle verbundener zweiarmiger Hebel m bewegt wird, welcher während des Stampfvorganges eine zur Kupplung der Knoterwelle h mit dem Losrad g dienende Kupplungsklinke n ausgeschaltet hält. Die Kupplungsklinke n (Fig. 5 bis 8) ist zwischen Knoterwelle und Losrad mit einem in einer Nute der Knoterwelle eingesetzten Bolzen o gelagert, welcher innerhalb der Nabe des Losrades dem Wellenumfang entsprechend abgerundet ist, so dass bei der in Fig. 5 dargestellten Ausschaltstellung das Losrad sich leer um Welle und Kupplungbolzen dreht.
Sobald jedoch die Klinke von dem Hebelarm m freigegeben wird, dreht eine mit der Klinke verbundene Feder p den Kupplungsbolzen o so weit herum, dass dieser bei der Drehung des Losrades in eine Aussparung seiner Nabe eingreift, wodurch nunmehr die Knoterwelle h mitgenommen und über das Gestänge q (Fig. 4) die Schwingachse der Bindenadel r angetrieben wird, welche in an sich bekannter Weise den Bindefaden um das zusammengepresste Strohbündel legt und in Gemeinschaft mit dem auf der Knoterwelle sitzenden Knoter s verschnürt. Nach Vollendung der Umschnürung wird die Mulde c von der Knoterwelle aus mittels des durch Rolle und Kurvenscheibe t gesteuerten Gestänges u (Fig. 4) in Öffnungstellung gekippt und das fertige Bündel abgeworfen.
Das Bündel wird alsdann von Hand oder, wenn erwünscht, mittels einer vor den Binder zu setzenden Fördervorrichtung v (Fig. 10) mit veränderlichem Steigungswinkel und mit durch Einsetzen von Kettenfördergliedern verlängerbarem Förderbande auf ein Fuhrwerk od. dgl. oder auf eine anschliessende Rutschbahn weiterbefördert. Eine Standfussabstützung an der Vorderseite des Gestells des Binders gibt ihm eine gute Standfestigkeit.
Will man die Grösse des zu pressenden Bündels ändern, so ist es nur erforderlich, den Anlenkpunkt der Kurbelarme e, f zu verstellen und damit dem Schwingungshub der Pressstampfer b ein anderes Ausmass zu geben. Durch Spannungsregelung der Feder w, welche den zweiarmigen Hebel m in Eingriffsstellung mit der Kupplungsklinke n hält, kann die Festigkeit des gestampften Strohbündels leicht dadurch geregelt werden, dass je nach der eingestellten Federspannung ein grösserer oder geringerer Pressdruck auf das Stroh ausgeübt werden muss, damit unter Überwindung dieses Federdrucks die Aussetzerhebel ! umgelegt und die Knoterwelle mit dem Antrieb gekuppelt werden können.
Da das Einrücken dieser Kupplungseinrichtung im oder kurz vor dem tiefsten Umkehrpunkt der Stampferbewegung erfolgt, so bewegen sich, wenn Klinkenauslösung und Kupplung gleichzeitig erfolgen, die Stampfer während des Vorgehens der Nadel von dem Bündel weg, und die Nadel hat infolgedessen den Druck des zurückfedernden Strohes aufzunehmen. Von diesem Drucke können die Nadeln dadurch entlastet werden, dass man Auslösung und Kupplung in zeitlicher Aufeinanderfolge vor sich gehen lässt. Durch entsprechende Bemessung dieser Aufeinanderfolge ist man in der Lage, das Vorgehen der Nadel in einen Zeitpunkt, in welchem die Stampfer sich wieder gegen das Stroh bewegen, zu verlegen und den Knüpfvorgang zu bewirken, während das Bündel noch durch die Stampfer gepresst gehalten wird.
Unter der Wirkung der Feder p wird die Klinke n umgelegt und dadurch der mit ihr verbundene, in einer Nut der Knoterwelle liegende, innerhalb der Nabe des Losrades exzentrisch gestaltete Kupplungsbolzen o so weit verdreht, dass er in eine Aussparung der Losradnabe eingreift (s. besonders Fig. 12-19). Diese Aussparung erstreckt sich so weit um die Knoterwelle, dass das Losrad trotz Kupplungsstellung des Bolzens o zunächst lose weiterläuft und erst, nachdem die Stampfer wieder eine Abwärtsbewegung machen, die Knoterwelle mitgenommen wird. In Fig. 15 ist die Stellung der verschiedenen Teile in dem Augenblick veranschaulicht, in welchem die Stampfer den Aussetzerhebel umlegen und die Klinke in Kupplungsstellung bringen.
Fig. 17 zeigt die Stellung der Stampfer im Zeitpunkte, in welchem die Kupplung gerade wirksam geworden und die Bewegung der Bindenadel r eingeleitet ist, während aus Fig. 19 ersichtlich ist, dass im Zeitpunkt des Knüpfvorganges das Bündel durch die Stampfer zusammengepresst gehalten wird. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, bewegt sich je ein Stampfer unmittelbar neben dem Brustschild s des Knüpfers. Ferner lässt Fig. 11 erkennen, dass sich die Stampfer durch eine Abstreifwand M'i hindurchbewegen, wodurch das an der Gleitwand a entlang herabfallende und beim Hoehgang der Stampfer auf dieser etwa liegenbleibende Stroh abgestreift und zum Abfallen auf die Pressgegenlage veranlasst wird.
Hiedurch erhält man die Gewähr, dass die im unmittelbaren Bereich der Bindeeinrichtung liegenden Strohteile des Bündels sicher nach unten gedrückt werden und den Bindefaden nicht nach oben zu drücken und ihn aus seiner für die Zusammenarbeit mit dem Knoter erforderlichen Lage abzulenken vermögen. Man bedarf infolgedessen keiner besonderen Lenkeinriehtungen an den Knotern mehr, wie man solche behufs Vermeidung von Fehlbindungen vorgeschlagen hat.
Die Gleitwand a ist bei dem in Fig. 11 dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei zueinander verstellbaren Brettwandungen a\ a2 zusammengesetzt, so dass man in der Lage ist, durch Verschiebung der beiden Wandteile zueinander die Höhe der Gleitwandoberkante den bei Dreschmaschinen oft verschiedenen Sehüttlerhöhen in einfacher Weise anzupassen.
Der Antrieb ist in an sich bekannter Weise mittels eines umlegbaren Schutzgitters x (Fig. 9) ein-und ausschaltbar, wobei als Kupplungselement eine Reibungskupplung y benutzt wird, durch die ein sanfter
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geräuschloser Anzug erreicht und das Getriebe geschont wird. Zweckmässig kann die Nabe der Antriebsriemenscheibe k oder des Antriebsritzels i gleichzeitig als Kupplungselement ausgebildet sein, wie es bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall ist.
Damit beim Stillsetzen des Binders die Stampfer nicht durch ihr Eigengewicht heruntersinken, ist an der Schwingachse d der Stampfer eine Ausgleichsfeder z angelenkt (Fig. 4).
Die dargestellte und erläuterte Anordnung lässt sich mit gleichen Vorteilen auch bei Bindemähern zur Anwendung bringen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Stroh-oder Garbenbinder, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Gleitwand (a) des Einfülltrichters für das Stroh Pressstampfer (b) vorgesehen sind, die schwingend an der Gleitwand entlang bewegt werden und das Stroh gegen eine kippbare Mulde (e) drücken.