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Steuerung mit 'Druckmitteltrieb, insbesondere zur Steuerung der Lenkräder von
Kraftfahrzeugen.
Bei Steuerungen mit Druckmittelantrieb ist es erforderlich, eine Einrichtung vorzusehen, die es ermöglicht, auch zu steuern, wenn der motorische Antrieb versagt. Nach der Erfindung sind nun zu diesem Zwecke zwei Organe vorgesehen, die mit Spiel ineinandergreifen und von denen das eine zwangläufig mit dem Steuergestänge verbunden ist, während das andere von der Steuerwelle angetrieben wird. Der Spielraum muss so gross sein, dass im Falle des Funktionieren des motorischen Antriebes das durch den zwischen dem Beginn der Steuerung und dem Ansprechen des motorischen Antriebes bestehenden Zeitunterschied bewirkte anfängliche Zurückbleiben des Steuergestänges und des mit ihm verbundenen obenerwähnten Organes sich innerhalb des Spielraumes abspielt, so dass die beiden Organe nicht in Berührung treten und durch sie keine Kraft übertragen wird.
Arbeitet der motorische Antrieb nicht, so treten daher die beiden Organe nach Überwindung des Spielraumes miteinander in Eingriff und übertragen die Bewegung der Steuerwelle auf das Steuergestänge.
Die Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes bei einer Steuerung mit Druckluftantrieb nach dem Patente Nr. 110305, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Ansicht der Steuerung mit Handantrieb, Fig. 2 die Kupplungsvorrichtung des Handantriebes, Fig. 3 die vereinfachte Steuerung mit Handantrieb und die Fig. 4-6 zeigen eine selbsttätige Kupplungsvorrichtung für. den Handantrieb.
Im Rahmen 2 des Zylinders 6 (Fig. 1) ist die Steuerwelle 1 des Handrades 42 gelagert, die durch das Zahnrad 3 die Schraubenspindel 4 betätigt, die die Verstellung des Schiebers und damit des Kolbens mit der Kolbenstange 8 bewirkt. Die Kolbenstange 8 trägt die in der Führung 37 gleitbeweglich Kulisse 36, die den Hebel 40 und" dadurch das Steuergestänge betätigt.
Um nun bei einem Versagen der Druckluftzufuhr oder andern Störungen doch steuern zu können, kann die Steuerwelle 1 auch unmittelbar mechanisch die Kulisse 36 antreiben. Hiezu ist in dem Rahmen 2 ein weiteres Zahnrad 48 gelagert, das mit dem Zahnrad 3 kämmt und eine Mutter 49 von beträchtlicher Länge trägt, in die sich die Schraube 50 einschraubt. Ihr Gewinde ist linksgängig. Die Schraube ist durch den Arm 51 starr mit der Stange 52 verbunden, die durch ein auf der Welle 1 federnd aufgekeiltes Auge 53'und ein Auge 54 des Zylinders 6 geradegeführt ist. In der Verlängerung dieser Stange liegt die durch das Auge 53 ebenfalls geradegeführte Stange 55, die durch den Arm 56 fest mit der Kulisse 36 verbunden ist.
Zur Verbindung der beiden Stangen dient die folgende Kupplungsvorrichtung : Die Stange 52 trägt an ihrem Ende einen Ring 57 (Fig. 2) mit einer im Wesen rechteckigen Öffnung 58. Die Stange 55 umschliesst diesen Ring mit der Gabel 59, die einen die Öffnung 58 durchsetzenden Zapfen 60 trägt.
Auf diesem Zapfen ist die Nase 61 aufgekeilt und der Zapfen trägt ausserdem das Kettenrad 62, das von dem Kettenrad 63 aus angetrieben wird. Zur Fixierung der einzelnen Stellungen des Zapfens 60 dient der auf dem Rad 62 sitzende Federbolzen 64.
Wird nun das Handrad 42 im Uhrzeigersinn verdreht und ist die Druckluftsteuerung in Tätigkeit, so wird die Schraube 50 und damit die Stange 52 nach oben verschoben. Mit einer geringen Verzögerung wird aber auch der Kolben und die Kolbenstange 8 nach aufwärts verschoben und die Kulisse 36 nimmt dabei die Stange 55 mit.
Da bei der in Fig. 2 gezeichneten Stellung der Teile zwischen der Nase 61 und den Seitenwänden der Öffnung 58 des Ringes 57 ein Zwischenraum 65 besteht, so kommen bei diesem Arbeitsvorgang die beiden Teile nicht miteinander in Berührung und die Stange 52 überträgt keine
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genommen ist und wird daher von dem Ring 57 an. der Stange 52 mitgenommen werden, so dass sich auch die Stange 55 jetzt aber von Hand aus angetrieben, aufwärts bewegt und damit die Kulisse. 36 und das Steuergestänge 40 verstellt.
Durch die Anordnung des Spielraumes 65 erreicht man daher, dass ohne Vornahme irgendwelcher Schaltbewegungen beim Arbeiten der Druckluftsteuerung der Handantrieb ausser Tätigkeit ist, während er sofort wirksam wird, wenn der Kraftantrieb ausbleibt.
Hat der Fahrer das Nichtfunktionieren des Kraftantriebes bemerkt, so kann er den jetzt unnötigen Spielraum 65 ausschalten, indem er den Zapfen 60 aus der in Fig. 2 dargestellten Stellung um 90 verdreht ; die Nasen 61 legen sich dann unmittelbar an die Ausnehmungen 66 an und die Stangen 52 und 55 sind zu einem Stück vereinigt. Die Verstellung des Zapfens 60 erfolgt vom Kettenrad 63 aus durch den Handgriff 67.
Um ablesen zu können, ob der Zapfen 60 auf Handlenkung oder motorische Lenkung eingestellt ist, trägt das Rad 68 eine viertelkreisbogenförmige Tafel 68. Am Ständer 69 sind aufeinanderfolgend zwei ebensolche Tafeln 70 und 71 angeordnet, von denen die Tafel 70 vor der Tafel 68 und die Tafel 71 hinter dieser Tafel liegt. Die Tafel 68 trägt die Aufschrift Handlenkung", die Tafel 71 die Aufschrift "motorische Lenkung". In der einen Stellung des Rades 63 verdeckt die Tafel 68 die Tafel 71, in der andern Stellung ist sie selbst durch die Tafel 70 verdeckt, so dass immer nur eine Aufschrift sichtbar ist.
Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform der Druckluftsteuerung mit einer der beschriebenen, im Wesen gleichen Vorrichtung zur Einschaltung des Handantriebes. Um die Übersetzung des Handradantriebes zu verkleinern, ist die Mutter 5, die die Nabe des Handrades 42 bildet, aussen mit Schraubengewinde versehen und schraubt sich in die im Rahmen 2 sitzende Mutter 72 ein. Die linksgängige
Schraube 4 trägt an ihrem Ende den Ring 57, an den sich die Schieberstange 17 ansetzt, während die Kolbenstange 8 die Gabel 59 trägt. Ring 57 und Gabel 59 sind nach Fig. 2 ausgebildet. Die Verstellung des Zapfens 60 erfolgt entweder unmittelbar durch den Handgriff 67 oder durch den Kettentrieb 62, 63 vom Fusstritt 73 aus.
Durch den Ring 57 und den Zapfen 60 werden die Schraube 4 und die Kolbenstange 8 unmittelbar miteinander verbunden. In der Wirkungsweise gleicht diese Einrichtung völlig der oben beschriebenen. Da sich ja die ganze Kupplungsvorrichtung längsverschiebt, besitzt der Rahmen 2 Schlitze 74 für den
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ein Rahmen 76 befestigt, der auf dem Zylinder 6 gleitet und das Kettenrad 6. 3 trägt, damit der Abstand der beiden Räder 62 und 63 stets gleich bleibt.
Man kann die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kupplungsvorrichtung zwischen den Stangen 52 und 55 oder ihnen entsprechenden Konstruktionsteilen dahin abändern, dass die Vergrösserung oder auch Verkleinerung des Spieles (Zwischenraum 65) zwischen den beiden Stangen um einen bestimmten
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der Teile herstellen.
Die Fig. 4-6 zeigen eine solche Kupplungsvorrichtung'für Kupplung bei jeder Bewegungs- richtung in Anwendung auf die Steuerung nach Fig. 3. Die Schraube 4 ist mit einem Fortsatz 107 versehen, in dessen Mantelfläche drei Ausfräsungen 108 eingearbeitet sind, die in Fig. 5 abgewickelt gezeigt sind. An den Fortsatz 107 setzt sich, wie bisher, die Schieberstange 17 an. Drehbar, aber nicht längsverschiebbar sitzt auf dem Ende der Kolbenstange 8 die Nabe 109, die den Einstellarm 110 und ausserdem drei konzentrisch zur Achse der Schraube 4 liegende Klauen 111 besitzt, die in die Ausfräsungen 108 des Fortsatzes 107 eingreifen.
Aus einem Stück mit dem Fortsatz 107 ist ein Arm 112, der in den Führungen 118 des Rahmens 2 geradegeführt ist und durch eine Druckfeder 114 mit dem Arm 110 verbunden ist.
Bewegt sich nun die Schraube 4 und damit auch der Fortsatz 107 nach oben oder nach unten und bleiben die Kolbenstange 8 und mit ihr die Klauen 111 in Ruhe, so bewegen sich diese Klauen aus ihrer Mittelstellung relativ zu denAusfräsungen 108 so lange in der Längsrichtung, bis sie ausser Berührung mit den Mittelstücken 115, welche in die U-förmigen Ausfräsungen 108 hineinragen, kommen und den Schenkeln 116 der Ausfräsungen gegenüberstehen (Fig. 5). Unter der Wirkung der Druckfeder 114 treten die Klauen nunmehr in diese Schenkel 116 ein und stellen dadurch eine feste Verbindung zwischen der Mutter 4 und der Kolbenstange 8 für die Lösungsbewegung her. Soll diese Verbindung gelöst werden, so muss der Arm 110, der bei dieser Verstellung im Uhrzeigersinn verschwenkt wurde, wieder zurück- gedreht werden.
Zur Fixierung der Endstellungen des Armes 110 dient ein Federstift 117, der auf einer mit dem Fortsatz 107 aus einem Stück bestehenden Führung 118 gleitet, und in den Arm 110 eingebaut ist. Auf der Führung 118 ist eine der Kupplungsstellung des Armes 110 entsprechende Rast vorgesehen. Im betriebsbereiten Zustand werden die Klauen 111 durch die Feder 114 ständig gegen die Mittelstücke 115 der Ausfräsungen 108 gepresst. Wird auf eine dauernde Kupplung des Handantriebes verzichtet, so
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ausser Wirksamkeit ist und die Klauen 111 nicht mehr in die Schenkel 116 zu drücken vermag.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Steuerung mit Druckmittelantrieb, insbesondere zur Steuerung der Lenkräder von Kraftfahrzeugen, bei welcher das Steuergestänge bei Versagen des motorischen Antriebes unmittelbar von der Steuerwelle angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass von zwei Organen, die mit Spiel ineinandergreifen, das eine zwangläufig mit dem Steuergestänge verbunden ist, während das andere von der Steuerwelle angetrieben wird.