BESCHREIBUNG
Scheinziel, System und Verfahren zum Schützen eines Objekts
Die Erfindung betrifft ein Scheinziel umfassend zumindest zwei Radarstrahiung reflektierende Corner-Reflektoren.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein System umfassend zumindest ein solches Scheinziel.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schützen von beweglichen Objekten mittels eines Scheinziels.
In der heutigen Zeit geht eine große Bedrohung von modernen, autonom operierenden Flugkörpern aus, die mit modernsten Zielsuchsystem ausgestattet sind. Die Zielsubsysteme von solchen Flugkörpern arbeiten hauptsächlich im Radarbereich (Radiofrequenzbereich). Dabei wird das Radarrückstreuverhalten von Zielen wie beispielsweise Schiffen, Flugzeugen, Panzern, Gebäuden zur Zielfindung und Zielverfolgung genutzt.
Um solchen Flugkörpern zu begegnen, werden üblicherweise Standardtäuschkörper wie beispielsweise Düppel (Chaff) oder eine Kombination von Düppeln mit IR-Täuschkörpern (Flares) als Scheinziele verwendet. Solche Standardtäuschkörper sind beispielsweise aus der DE 10 2005 035 251 A1 , der DE 100 21 99 A, der DE 196 17 701 A1 , der DE 10 2015 002 737 A1 , der DE 199 51 767 C2 oder der DE 39 05 748 A1 bekannt.
Düppel weisen jedoch ein etwa viermal so hohes Rückstreuvermögen unter horizontaler Polarisation auf wie unter vertikaler Polarisation. Moderne Such köpfe von Flugkörpern können daher solche Scheinziele erkennen, und nicht weiter beachten. Diese Fähigkeit von modernen Suchköpfen wird auch als Chaff-Diskrimminierung bezeichnet.
Um dieser Chaff-Diskrimminierung zu begegnen wurde in der Vergangenheit der Vorschuss von einzelnen zusammengefalteten Corner-Reflektoren vorgeschlagen, wie beispielsweise aus der DE103 46 001 A1 oder aus der DE 199 43 396 B3 bekannt.
Aus der WO 90/04750 A1 ist ein Täuschkörper bekannt der mehrere Corner-Reflektoren umfasst, nachdem Verschuss einer Patrone diese durch eine Sprengladung so verstreut werden, dass diese auf dem Boden ein Scheinziel ausbilden.
Aus der EP 1 371 935 A1 eine Munition bekannt, die Düppel und mehrere entfaltbare Reflektoren aufweist, die nach dem Ausstößen aus einer Hülle des Täuschkörpers zerstreut werden.
Ausgehend davon, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Scheinziel zu schaffen, das einen wirksamen Schutz gegen moderne Flugkörper bereitstellt.
Diese Aufgabe wird durch das Scheinziel des Anspruchs 1 gelöst. Zudem wird diese Aufgabe durch das System gemäß Anspruch 13 gelöst. Weiterhin wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Scheinziel, umfassend zumindest zwei Radarstrahlung reflektierende Corner-Reflektoren, bereitgestellt. Die Corner-Reflektoren sind, insbesondere in einem ausgebrachten Zustand, in einer Reflektormatrix mit vorgegebenen Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung entsprechend einem nachzubildenden Ziel angeordnet.
Zudem wird erfindungsgemäß ein System, umfassend zumindest ein solches oder wie nachfolgend beschriebenes Scheinziel, bereitgestellt, wobei das System ein Trägersystem aufweist.
Ferner wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Schützen von beweglichen Objekten mittels eines Scheinziels, insbesondere eines Scheinziels wie vorstehend beschrieben oder nachfolgend weitergebildet, bereitgestellt, wobei das Verfahren durch ein Nachbilden eines Ziels durch Anordnen von zumindest zwei Corner-Reflektoren in einer Reflektormatrix mit einer vorgegebenen Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung gekennzeichnet ist.
Bei den Corner-Reflektoren handelt es sich um Radarreflektoren, die mehrere Winkelreflektoren umfassen. Insbesondere können diese als Oktaeder-Radarreflektor mit acht triangulären Winkelreflektoren ausgebildet sein. Es sind aber auch andere Konfigurationen denkbar, die eine Mehrzahl an Winkelreflektoren umfassen. Corner-Reflektoren können Strahlung im Millimeterwellenbereich (Radarstrahlung) über einen weiten Winkelbereich hinweg gut reflektieren. Die Flächen des Corner-Reflektors sind dabei aus einem reflektierenden Material, wie Metall oder einem mit Metall beschichteten Material, ausgebildet.
Die in dem erfindungsgemäßen Scheinziel ausgebildeten Corner-Refiektoren können ein unterschiedliches Rückstreuverhalten aufweisen, sodass sich die von den einzelnen Corner-
Reflektoren erzeugte Radarsignatur voneinander unterscheidet, um so möglichst exakt das nachzubildende Ziel nachzubilden.
Ebenso ist es möglich, die Radarsignatur eines Ziels mit reduzierter Radarsignatur durch Verwendung entsprechender Corner-Reflektoren entsprechend genau nachzubilden, dass der
Suchkopf eines anfliegenden Flugkörpers hierdurch getäuscht und/oder abgelenkt werden kann.
Ebenso können aber auch Corner-Reflektoren mit gleichem Rückstreuverhalten zur
Anwendung kommen.
Die Reflektormatrix umfasst eine Vielzahl an Corner-Reflektoren, die mit einer definierten Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung entsprechend einem nachzubildenden Ziel angeordnet sind. Radarsignaturen der eigenen Infrastruktur, Flotte oder der eigenen Fahrzeuge sind bekannt und/oder können ermittelt werden. An diese bekannten Radarsignaturen angepasst wird die Reflektormatrix ausgebildet, um das eigene Fahrzeug (z.B. Landfahrzeug, Schiff oder Luftfahrzeug) oder Objekt entsprechend nachzubilden.
Ferner kann die Reflektormatrix an den Typ des Flugkörpers angepasst sein, um so das nachzubildende Ziel entsprechend nachzubilden. Insbesondere wird durch die Reflektormatrix und entsprechende Anordnung der Corner-Reflektoren die Radarsignatur eines Ziels nachgebildet. Dabei können Corner-Reflektoren zur möglichst genauen Nachbildung der Radarsignatur eines nachzubildenden Ziels entsprechend in der Reflektormatrix angeordnet werden. Weiterhin kann vorgesehen, sein, dass, wenn ein leicht zu täuschender oder abzulenkender Flugkörper erkannt wurde, nur eine daran angepasste geringe Anzahl an Reflektoren ausgebracht wird, die ausreichen um den Flugkörper abzuwehren.
Das erfindungsgemäße Scheinziel ist Chaff-frei oder Düppel-frei.
Zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Scheinziels können insbesondere sechszehn, vierundzwanzig, zweiunddreißig oder vierundsechzig Corner-Reflektoren in Form einer Reflektormatrix bereitgestellt werden. Wenngleich es möglich ist ein erfindungsgemäßes Scheinziel mit zumindest zwei Corner-Reflektoren zu schaffen, hat sich herausgestellt, dass eine erhöhte bzw. höhere Anzahl vorteilhaft ist.
Durch die Erfindung wird erreicht, dass der Suchkopf eines anfliegenden Flugkörpers zuverlässig getäuscht werden kann. Dies geschieht dadurch, dass der Suchkopf des Flugkörpers das Scheinziel als Ziel aufschaltet und der Flugkörper weg von dem zu schützenden Objekt abgelenkt wird oder gänzlich auf das Scheinziel fixiert wird, da die Radarsignatur des Scheinziels entsprechend markanter ist als die Radarsignatur des zu schützenden Objekts.
Durch das Ausbringen der Corner-Reflektoren in einer Reflektormatrix werden die Reflektoreigenschaften gegenüber einzelnen Corner-Reflektoren verstärkt aufgrund dieser räumlichen Anordnung Aufgrund der Reflektrionseigenschaften eines Corner-Reflektors können diese Scheinziele vom Suchkopf eines angreifenden Flugkörpers nicht vom eigentlichen Ziel unterschieden werden. Der taktische Einsatz der erfindungsgemäßen Scheinziele sieh dabei vor, dass abhängig von der Bedrohung z.B. eine geringe Anzahl von Corner-Reflektoren geometrisch positioniert als Reflektormatrix angebracht werden oder auch in anderen
In Ausgestaltung des Scheinziels kann vorgesehen sein, dass die Corner-Reflektoren über zumindest ein Verbindungselement zur Ausbildung der Reflektormatrix miteinander verbunden sind, wobei die vorgegebenen Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung durch das zumindest eine Verbindungselement vorgegeben wird.
Die Verbindung durch die Verbindungselemente kann dabei dauerhaft oder temporär sein.
In Weiterbildung des Scheinziels kann vorgesehen sein, dass die Höhen-, Seiten-, und/oder Tiefenstaffelung der einzelnen Corner-Reflektoren der Reflektor-Matrix über einen bestimmten Zeitraum, insbesondere der Endphase eines Flugkörperangriffs, konstant ist.
Als Endphase eines Flugkörperangriffs wird insbesondere der Zeitraum verstanden, in dem der Suchkopf das Ziel bzw. das Scheinziel aufgeschaltet hat. Für diesen Zeitraum ist erfindungsgemäß die Höhen-, Seiten-, und/oder Tiefenstaffelung der einzelnen Corner- Reflektoren der Reflektor-Matrix konstant, sodass der angreifende Flugkörper das Scheinziel angreift und nicht das eigentliche Ziel. Mit anderen Worten, ist die Verteilung der Corner- Reflektoren in der Reflektor-Matrix konstant. Abhängig von der Geschwindigkeit und den unterschiedlichen Suchköpfen der Flugkörper kann die Dauer der Endphase eines Flugkörperangriffs variieren.
In Ausgestaltung ist das Verbindungselement entsprechend stark oder dickwandig ausgebildet, um die Höhen-, Seiten-, und/oder Tiefenstaffelung der einzelnen Corner- Reflektoren der Reflektor-Matrix über einen bestimmten Zeitraum, insbesondere der Endphase eines Flugkörperangriffs, konstant zu halten. Dazu weist das Verbindungselement eine entsprechende Stärke bzw. Dichte auf.
Ferner kann in Ausgestaltung des Scheinziels vorgesehen sein, dass das zumindest eine Verbindungselement zumindest ein Netz, zumindest einen Draht, zumindest eine Schnur, zumindest eine Leine, zumindest ein Seil und/oder zumindest einen Schlauch etc. umfasst.
Hierdurch kann erreicht werden, dass die einzelnen Corner-Reflektoren temporär, insbesondere für die Endphase eines Flugkörperangriff, oder dauerhaft miteinander
verbunden sind und in der gewünschten Höhen-, Seiten-, und/oder Tiefenstaffelung angeordnet sind.
In Weiterbildung des Scheinziels kann vorgesehen sein, dass die Corner-Reflektoren, entfaltbare oder aufblasbare Corner-Reflektoren sind.
Ferner kann das Scheinziel dahin weitergebildet sein, dass die Reflektormatrix eine linienförmige Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels bereitstellt.
Weiter kann das Scheinziel dahingehend ausgestaltet sein, dass das Scheinziel zumindest drei Corner-Reflektoren umfasst und die Reflektormatrix eine ebene Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels bereitstellt.
Ferner kann das Scheinziel vorsehen, dass das Scheinziel zumindest vier Corner-Reflektoren umfasst und die Reflektormatrix eine räumliche Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zur
Nachbildung eines Ziels bereitstellt. Hierdurch können bestimmte Scheinziele optimal dargestellt werden.
In Weiterbildung des Scheinziels kann vorgesehen sein, dass das Scheinziel ein luftgestütztes Scheinziel ist.
Vorzugsweise kann das Scheinziel verschießbar ausgebildet sein, insbesondere aus einem Werfer oder einer Werferanlage.
In Weiterbildung kann das Scheinziel frei fallend ausgebildet sein. Hierzu kann das Scheinziel mit einem Fallschirm oder einer Bremsvorrichtung verbunden werden, wodurch das Scheinziel im freien Fall abgebremst und in diesem verlangsamt wird.
Das System kann dahingehend weitergebildet sein, dass das Trägersystem zumindest ein unbemanntes Fluggerät, zumindest einen Fallschirm und/oder zumindest eine Bremseinrichtung umfasst.
Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Mehrzahl an Corner-Reflektoren schwebend hängend über das zumindest eine Verbindungselement mit dem Fluggerät, dem Fallschirm oder der Bremseinrichtung verbunden sind.
Das Verfahren kann in Weiterbildung vorsehen, dass die definierte Höhen-, Seiten-, und Tiefenstaffelung der einzelnen Corner-Reflektoren der Reflektor-Matrix über einen bestimmten Zeitraum, insbesondere der Endphase eines Flugkörperangriffs, konstant gehalten wird.
In Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Scheinziel luftgestützt wird.
Ferner kann in Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen sein, dass die Mehrzahl an Corner- Reflektoren schwebend hängend mit einem unbemannten Fluggerät, einem Fallschirm oder einer Bremseinrichtung verbunden sind.
In Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Scheinziel verschossen wird. Dabei kann der Verschuss insbesondere aus einem Werfer oder einer Wurfanlage erfolgen unter Einsatz mechanischer, pyrotechnischer oder pneumatischer Mittel.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2a eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 2b eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer dritten Ausführungsform
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer vierten Ausführungsform;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer fünften Ausführungsform;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer sechsten Ausführungsform;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer siebten Ausführungsform; und
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels gemäß einer achten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer ersten Ausführungsform in einem ausgebrachten Zustand.
Das Scheinziel 2 weist jeweils zumindest zwei Radarstrahlung reflektierende Corner- Reflektoren 11 auf.
Die Corner-Reflektoren 1 1 des Scheinziels 2 sind in einer Reflektormatrix mit einer vorgegebenen Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung entsprechend einem nachzubildenden Ziel angeordnet.
Bei den Corner-Reflektoren 1 1 handelt es sich um entfaltbare oder aufblasbare Corner- Reflektoren 1 1
Gemäß Fig. 1 weist das Scheinziel 2 eine Vielzahl, z.B. zwanzig Corner-Reflektoren 1 1 auf, welche die Reflektormatrix 10 ausbilden und eine räumliche Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels bereitstellt. Ebenso ist es möglich, dass das Scheinziel 2 weniger Corner-Reflektoren 1 1 als dargestellt aufweist, insbesondere Sechszehn, Vierundzwanzig, Zweiunddreißig oder Vierundsechzig, wobei es zur Ausbildung einer räumlichen Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zumindest vier Corner-Reflektoren 1 1 sind.
Ebenso ist es aber auch möglich, dass das erfindungsgemäße das Scheinziel 2 eine Reflektormatrix 10 mit einer linienförmigen Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels bereitstellt. Hierzu sind zumindest zwei Corner-Reflektoren 1 1 notwendig.
Gleichermaßen ist es möglich, dass das Scheinziel 2 drei Corner-Reflektoren 11 umfasst und die Reflektormatrix 10 eine ebene oder flächige Höhen-, Seiten- und/oder Tiefenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels bereitstellt. Hierzu sind zumindest drei Corner-Reflektoren 1 1 ausgebildet.
Das Scheinziel 2 gemäß Fig. 1 ist verschießbar ausgebildet, sodass dieses beispielsweise aus einem Werfer oder einer Werferanlage verschossen werden kann.
Das Scheinziel 2 gemäß Fig. 1 ist frei fallend ausgebildet.
Fig. 2a bis Fig. 7 zeigen jeweils Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Scheinziels 2, bei welchen das Scheinziel 2 zumindest ein Verbindungselement 13 aufweisen, durch welches die Corner-Reflektoren 1 1 zur Ausbildung der Reflektormatrix 10 miteinander verbunden sind.
Die Ausführungsformen gemäß Fig. 2a bis 7 basieren auf der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und im Folgenden sind ergänzend die Unterschiede erläutert.
Die Scheinziele 2 sind Teil eines Systems 1 , das neben dem zumindest einem Scheinziel 2 zumindest ein Trägersystem 20, 20‘, 30, 40 aufweist. Das zumindest eine Trägersystem 20, 20‘, 30, 40 ist jeweils dazu ausgebildet das Scheinziel 2 in der Luft zu tragen bzw. abzubremsen, sodass es sich bei den Scheinzielen 2 gemäß Fig. 2a bis 7 um luftgestützte Scheinziele 2 handelt.
Trägersystem(e) 20, 20‘, 30, 40 und Scheinziel 2 bilden zusammen das erfindungsgemäße System 1 aus.
Das zumindest eine Verbindungselement 13 ist derart ausgebildet, dass die Höhen-, Seiten-, und/oder Tiefenstaffelung der einzelnen Corner-Reflektoren 1 1 der Reflektor-Matrix 10 über einen bestimmten Zeitraum, insbesondere der Endphase eines Flugkörperangriffs, konstant ist.
Das zumindest eine Verbindungselement 13 weist gemäß der dargestellten
Ausführungsformen zumindest einen Draht, zumindest eine Schnur, zumindest eine Leine, zumindest ein Seil und/oder zumindest einen Schlauch auf.
Das Verbindungselement 13 kann aber auch als ein Netz ausgebildet sein.
Fig. 2a zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer zweiten Ausführungsform in ausgebrachtem Zustand. Gemäß Fig. 2a weist das Scheinziel 2 eine Reflektormatrix 10 mit einer linienförmigen Höhenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels auf. Gemäß Fig. 2a ist das Trägersystem zumindest ein unbemanntes Fluggerät 20 und das Scheinziel 2 ist mit diesem verbunden.
Gemäß Fig. 2a ist die Mehrzahl an Corner-Reflektoren 11 schwebend hängend über das zumindest eine Verbindungselement 13 mit dem Fluggerät 20 verbunden. Bei dem Fluggerät 20 handelt es sich gemäß Fig. 2a um eine Drohne mit einer Mehrzahl an Propellern.
Fig. 2b zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 in ausgebrachtem Zustand, auf Fig. 2a basiert. Abweichend von Fig. 2a weist das Scheinziel 2 eine räumliche Höhenstaffelung zur Nachbildung eines Ziels auf.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer dritten Ausführungsform in ausgebrachtem Zustand. Das Scheinziel 2 weist zumindest vier Corner-Reflektoren 1 1 auf, sodass die Reflektormatrix 10 eine räumliche Höhen-, Seiten- und Tiefenstaffelung aufweist.
Jedes der beiden Scheinziele 3 wird durch ein Fluggerät 20, insbesondere eine Drohne, getragen.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer vierten Ausführungsform in ausgebrachtem Zustand. Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 basiert auf der Ausführungsform gemäß Fig. 2a, mit dem Unterschied, dass mehrere Fluggeräte 20, vorzugsweise zwei Fluggeräte 20, insbesondere zwei Drohnen 20 das Scheinziel 2 gemeinsam tragen.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer sechsten Ausführungsform in ausgebrachtem Zustand. Die Ausführungsform gemäß Fig.
5 basiert auf der Ausführungsform gemäß Fig. 2a, mit dem Unterschied, dass gemäß Fig. 5 das Scheinziel 2 von einem Fluggerät 20‘ in Form eines Ballons getragen wird.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer sechsten Ausführungsform in ausgebrachtem Zustand. Die Ausführungsform gemäß Fig.
6 basiert auf der Ausführungsform gemäß Fig. 2a, mit dem Unterschied, dass gemäß Fig. 6 anstelle eines Fluggeräts als Trägersystem ein Fallschirm 30 ausgebildet ist, mit dem die Mehrzahl an Corner-Reflektoren 11 schwebend hängend über das zumindest eine Verbindungselement 13 mit dem Fallschirm 30 verbunden sind. Der Fallschirm 30 bremst dabei den Fall des Systems ab um eine ausreichende Verweilzeit des Scheinziels 2 zu erreichen, um einen endphasengelenkten Flugkörper abzuwehren.
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scheinziels 2 gemäß einer siebten Ausführungsform in ausgebrachtem Zustand. Die Ausführungsform gemäß Fig.
7 basiert auf der Ausführungsform gemäß Fig. 2a, mit dem Unterschied, dass gemäß Fig. 6 anstelle des Fallschirms 30 eine Bremseinrichtung 40 vorgesehen ist.
Bezugszeichenliste System
Scheinziel
Refflektor-Matrix
Corner-Reflektoren
Verbindungselement
, 20‘ unbemanntes Fluggerät
Fallschirm
Bremseinrichtung