Beschreibung
Leuchte, Fotoapparat oder Camcorder mit selbiger sowie optisches Element für Leuchte
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Sie betrifft auch ein für eine solche Leuchte geeignetes optisches Element. Für eine solche Leuchte gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel kann sie in einen Fotoapparat oder einen Camcorder eingebaut sein.
Stand der Technik
Eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist bereits aus der DE 39 26 618 AI bekannt.
Dieses beschreibt eine Lichtquelle, nämlich eine Halogen- Niedervolt-Lampe in einem Reflektor, der im Strahlengang des Lichts zwei optische Elemente nachgeordnet sind, näm¬ lich Vorsatzscheiben aus lichtdurchlässigem Material. Die dem Reflektor benachbarte Vorsatzscheibe ist mit Erhebun¬ gen und die vordere Vorsatzscheibe mit Vertiefungen ver¬ sehen. Diese Vertiefungen passen ineinander. Die Erhebungen sind ringförmig ausgebildet und konzentrisch angeord¬ net. Die vordere Vorsatzscheibe ist in Achsrichtung des Reflektors verstellbar.
In einem Grundzustand, in dem die Vorsatzscheiben ineinander eingreifen, wirken beide Vorsatzscheiben zusammen wie eine planparallele Platte, beeinflussen also den Strahlengang nicht. Verschiebt man nun die vordere Vor- satzscheibe, so wird das Lichtbündel aufgeweitet.
Bei der Herstellung einer solchen Reflektorleuchte müssen zwei verschiedene Elemente, nämlich die eine Vorsatz¬ scheibe mit Erhebungen und die andere Vorsatzscheibe mit Vertiefungen, hergestellt werden.
Darstellung der Erfindung Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leuchte mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustel¬ len, welche in der Herstellung unaufwändig und daher kostengünstig ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Leuchte mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
Somit sind erfindungsgemäß das erste und das zweite opti- sehe Element baugleich.
Es wird somit davon abgegangen, dass das eine optische Element ausschließlich mit Erhebungen und das andere aus¬ schließlich mit Vertiefungen zu versehen. Vielmehr weist das einzige optische Element sowohl Erhebungen als auch Vertiefungen auf, die so zueinander passend angeordnet sind, dass das selbe optische Element sowohl als erstes optisches Element als auch als zweites optische Element in der Leuchte dienen kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Leuchte benötigt man daher nur einen Fabri- kationsprozess für beide optische Elemente. Beispielswei¬ se können die optischen Elemente durch Spritzgießen hergestellt sein, und dann bedarf es nur einer Spritzguss¬ form statt zweier wie im Stand der Technik.
Bei der Erfindung ist davon ausgegangen, dass durch Drehung des jeweiligen Elements gegenüber dem baugleichen Element eine Passung erzielbar ist. So hat bevorzugt die nicht-ebene Oberfläche die Eigenschaft, dass die Erhebung F{r,&) in Bezug auf eine Drehachse die Eigenschaft hat:
360°
F(r, Θ) =—F(r, Θ Η ) , wobei r der Abstand von der Drehach- n
se und Θ der Drehwinkel sind, und wobei n = 2, 4, 6, 8 ... (also n ein ganzzahliges Vielfaches von 2 ist; n wird im Folgenden auch als Zähligkeit bezeichnet) .
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Funktion F{r,&) separierbar ist, wenn also gilt:
360°
F(r, Θ) = A■ f(r)■ p(ß) mit p(ß) = -p(ß + ). Hierbei ist f(r) n
eine beliebige Funktion von r . Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Symmetriebedingung in Abhängigkeit vom Radius stückweise erfüllt ist, nämlich wenn gilt: w 360° F(r, Θ) = ΣAm(r) ·fm(r) · pm (Θ) , mit Pm(ß) = -Pm (Θ +— ) ,
m=l n (r) = Am = cst für Γ e [rm , rm+l [, rm+1 > rm und Am(r) = 0 für r <£ [rm , rm+l [ , A/>2Element der natürlichen Zahlen und fm f) Funktionen von r sind, die vorzugsweise stetig sind und stetig an den Stellen rm ineinander über gehen
(lim ^im^+iC ) ·
Wenn man Muster unterschiedlicher Zähligkeit n im Fernfeld überlagern, lässt sich dadurch der Kontrast von auftretenden Mustern im Fernfeld verringern.
Bei Erfüllung der Symmetrieerfordernisse können beliebige Muster, auch rein zufällig, verwendet werden.
Damit die beiden optischen Elemente bei Passung, also im Grundzustand, als planparallele Platte wirken und den Strahlengang nicht beeinflussen, weisen sie bevorzugt auf der der nicht-ebenen Oberfläche abgewandten Seite eine ebene Oberfläche auf. Die ebene Oberfläche des ersten op¬ tischen Elements weist bevorzugt hierbei zur Lichtquelle.
Eine Entspiegelung der optischen Elemente kann vorteil- haft mittels Nanostrukturen erfolgen, da damit die Trans¬ mission weitgehend unabhängig vom Einfallswinkel ist.
Die Erfindung ist besonders auch geeignet dann, wenn die Lichtquelle zumindest eine oder mehrere Leuchtdioden auf¬ weist. Zwischen der Lichtquelle (bevorzugt einer Leucht- diode) und den beiden optischen Elementen können eine o- der mehrere Linsen angeordnet sein.
Bevorzugte Anwendungen der Erfindung ist ein Fotoapparat oder ein Camcorder: Die Verschiebung der beiden optischen Elemente zueinander zum Zwecke der Strahlaufweitung er- möglicht dann eine Beleuchtung der aufzunehmenden Szenerie in Abhängigkeit von den Einstellungen des Objektivs: für eine Weitwinkelaufnahme wird der Strahl eher aufge¬ weitet, für Teleaufnahmen genügt ein schmales Strahlenbündel der Lichtquelle. Die Verschiebung der beiden opti- sehen Elemente der Leuchte ist also mit der optischen Zoomfunktion eines Fotoapparats oder Camcorders gekop¬ pelt. Die Lichtquelle kann hierbei kontinuierlich betreibbar sein oder als Blitzlicht bereitgestellt sein. Beispiele für die Anwendung sind Taschenleuchte, Untersu- chungsleuchte, Mikroskopbeleuchtung.
Eine andere Anwendung besteht in der Allgemeinbeleuchtung, so etwa die Nutzung der beiden Scheiben als Vorsatzoptik für Downlights, um den Abstrahlwinkel einstel¬ len zu können.
Erfindungsgemäß wird auch ein optisches Element für eine erfindungsgemäße Leuchte bereitgestellt, also mit den be¬ reits beschriebenen Eigenschaften.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungs¬ beispiels näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes opti¬ sches Element zur Erläuterung der verwendeten Größen,
Fig. 2 eine Seiteansicht eines erfindungsgemäßen opti¬ schen Elements und
Fig. 3 ein Schnitt durch eine erfindungsgemäße Leuchte,
Fig. 4a eine Draufsicht auf eine quadratische Anordnung mit vier Leuchten gemäß Fig. 3,
Fig. 4b eine Seitenansicht der Anordnung aus Fig. 4a,
Fig. 5 eine Variante der Anordnung aus Fig. 4a, 4b,
Fig. 6 eine schematisierte Draufsicht auf eine Anord¬ nung mit vier quadratischen Leuchten,
Fig. 7 eine schematisierte Draufsicht auf eine hexago- nale Anordnung mit sieben kreisförmigen Leuchten gemäß Fig. 3,
Fig. 8 eine schematisierte Draufsicht auf eine hexago- nale Anordnung mit sieben sechseckigen Leuchten.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
Im Folgenden sind gleiche oder gleichartige Merkmale mit den selben Bezugszeichen bezeichnet. Ein in den Fig. 1 und 2 gezeigtes optisches Element aus lichtdurchlässigem Material ist im Ganzen mit 10 bezeichnet. Auf einer Seite weist es eine ebene Oberfläche 12 auf. Auf der entgegengesetzten Seite weist es eine nicht¬ ebene, nämlich vorliegend hügelige Oberfläche 14 auf. Im Beispiel ist das optische Element 10 als kreisförmige Scheibe ausgebildet, die Oberfläche 14 als kreisförmige Fläche. Es bietet sich an, Kreiskoordinaten zu definie¬ ren. Gezeigt ist beispielhaft ein Punkt mit den Koordina¬ ten rx und Θι, wobei rx der Radius zum Mittelpunkt M ist und Θι der Drehwinkel. Das Ausmaß einer Erhebung eines Hügels der Oberfläche 14 an einem Punkt mit den Koordina¬ ten r und Θ wird durch F(r,@) definiert.
360°
Vorliegend soll gelten: F(r, Θ) =—F(r, ΘΗ ), wobei n ein n
ganzzahliges Vielfaches von 2 ist. Dies bedeutet, dass die Freiformfläche 14 durch Drehung um 180° in eine Ober¬ fläche mit umgekehrtem Profil verwandelt werden.
Hat man zwei optische Elemente 10a und 10b, so kann man die Oberflächen 14a und 14b passgenau ineinander fügen. In diesem Grundzustand wirkt die Gesamtheit der beiden optischen Elemente 10a und 10b als planparallele Platte, beeinflusst also den Strahlengang einer Lichtquelle
nicht. Dies wird in einer Leuchte 100 ausgenutzt, siehe Fig. 3: Eine Leuchtdiode 16 sendet Licht aus, das durch Linsenelemente 18 und 20 zum ersten optischen Element 10a gelangt, von diesem zum zweiten optischen Element 10b und von da zum zu beleuchtenden Objekt (nicht dargestellt) .
Fig. 3 zeigt einen Zustand, bei dem das zweite optische Element 10b von dem ersten optischen Element 10a in Richtung senkrecht zu den Oberflächen 12a und 12b in Richtung der optischen Achse verschoben ist. Dies ist der Zustand, in dem eine Aufweitung des Lichtbündels erzielbar ist. Der Grundzustand, in den die Oberflächen 14a und 14b passgenau ineinander eingreifen, ist nicht gezeigt; dann ist das Lichtbündel von den optischen Elementen 10a und 10b unbeeinflusst .
Die Figuren 4a und 4b zeigen eine Draufsicht bzw. Seiten¬ ansicht einer Anordnung mit vier im Zusammenhang mit der Fig. 3 näher erläuterten Leuchten 100. Dabei sind die vier Leuchten 100 in der Art einer zwei mal zwei Matrix in einer Ebene angeordnet. Die optischen Element 10a, 10b können hier unabhängig voneinander bewegt werden, um die Abstrahlcharakteristik jeder der vier Leuchten 100 individuell einstellen zu können. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise als Deckenbeleuchtung oder sonstige Beleuchtungszwecke geeignet. Fig. 5 zeigt eine Variante der Anordnung aus Fig. 4, wo¬ bei hier die optischen Elemente 10a, 10b für alle vier Leuchten 100 jeweils einteilig sind, d.h. in dieser Variante können die optischen Elemente 10a, 10b für alle vier Leuchten nur gemeinsam bewegt werden.
Die Figuren 6 bis 8 zeigen stark schematisiert weitere Anordnungen von erfindungsgemäßen Leuchten, jeweils in einer senkrechten Draufsicht auf die Öffnungen der Leuchten. Fig. 6 zeigt eine Anordnung in der Art einer zwei mal zwei Matrix, d.h. ähnlich wie die in Fig. 4 gezeigte Anordnung, aber hier mit vier Leuchten 200, die eine quadratische statt kreisförmige Grundform haben. Fig. 7 zeigt eine hexagonale Anordnung von sieben kreisförmigen Leuchten 100. Fig. 8 schließlich zeigt ebenfalls eine he¬ xagonale Anordnung, allerdings mit sieben Leuchten 300, die jeweils eine sechseckige Grundform haben.
Prinzipiell sind die Anordnungen nicht auf vier bzw. sie¬ ben Leuchten beschränkt. Die Muster können vielmehr in der gemeinsamen Ebene fortgesetzt werden, in den Fällen der quadratischen, sechseckigen und dreieckigen Leuchtengrundform auch Flächen füllend.
Darüber hinaus sind auch andere Grundformen für die Leuchten denkbar, beispielsweise kreisförmig und achteckig etc ..