Mechanische Armbanduhr mit konstanter Federkraft
Technisches Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft das Gebiet der mechanischen Armbanduhren, insbesondere mit Automatikaufzug, bei der eine Triebfeder in einem Federhaus mit Hilfe der Bewegungen eines Trägers durch eine Schwungmasse aufziehbar ist, wobei die Triebfeder eine möglichst konstante Federkraft aufweist.
Stand der Technik
Solche Uhren sind bekannt. Es wird ein sogenanntes Stackfreed oder eine Schnecke mit radial ansteigendem Durchmesser oder auch ein sogenanntes Malteserkreuz verwendet. Diese Systeme sind kompliziert und haben ihre mechanischen Nachteile, insbesondere, dass sie die konstante Federkraft nicht wirklich garantieren können .
Bei Automatikuhren kommt ein weiteres Problem hinzu. Es wird heute vielfach ein Rotorsystem verwendet, dessen Drehachse sich im Zentrum des Werks befindet und welches sich ohne Begrenzung drehen kann, über ein Untersetzungsgetriebe wird die Kraft auf die Triebfeder übertragen. Eine Schleppfeder verhindert dabei, dass die Triebfeder überspannt wird. Die Schleppfeder ist eine Rutschkupplung, die das Drehmoment der Uhr bei Vollaufzug begrenzt .
Durch diese Rutschkupplung wird aber bei Vollaufzug das Drehmoment nicht konstant gehalten, sondern verringert sich abrupt bei
einem Vorgang des Durchrutschens und erhöht sich dann wieder durch den Aufzug während der Bewegung des Trägers soweit, bis ein erneutes Durchrutschen am eingestellten Schwellwert der Rutschkupplung eintritt. Dies wird erreicht, indem diese Feder nicht fest in der Federhauswandung eingehängt wird. Zwischen Fe¬ derhaus und Federende befindet sich eine kurze, kräftige Feder, die sogenannte Schleppfeder, die kurz vor dem vollen Aufzug un¬ ter Spannung an der Federhauswand entlanggleitet von einer soge¬ nannten Encoche in eine weitere gleitet und somit die Zugfeder mitschleppt. Die Schleppfeder ist die Rutschkupplung, um Beschädigungen der Zugfeder zu verhindern.
Daraus ergibt sich sofort die Feststellung, dass das Drehmoment bei einer aufgezogenen Armbanduhr des Standes der Technik mit Automatikaufzug nicht konstant ist, sondern sich in einer Sägezahnkurve bis jeweils zu einem Schwellwert ändert.
Ferner ist das Drehmoment auch bei einer nicht voll aufgezogenen Uhr, die beispielsweise nicht getragen wird, auch nicht konstant, sondern sinkt mit der Zeit ab. Insofern ist dieses Problem auch bei Armbanduhren mit Handaufzug nicht gelöst.
Zusammenfassung der Erfindung
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine Uhr der eingangs genannten Art anzugeben, bei der über einen längeren Zeitraum ein im wesentlichen konstantes maximales Drehmoment zur Verfügung steht.
Ein weiteres Ziel ist darin zu sehen, dass die Uhr auch einstellbar ist, um ein minimales Drehmoment zur Verfügung zu stellen, um eine verbesserte Ganggenauigkeit zu erreichen. Mit anderen Worten, sofern feststellbar ist, dass das eingestellte mini-
male Drehmoment nicht mehr gewährleistet ist, bleibt die Uhr stehen.
Ein weiteres Ziel ist darin zu sehen, die Ganglaufzeit mit im wesentlichen konstantem Drehmoment zu verlängern.
Schliesslich ist angestrebt, gerade bei Automatikuhren, die durch das Einsetzen der Rutschkupplung verursachten Schläge zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss für eine Uhr der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemässe mechanische Armbanduhr hat eine Triebfeder in einem ersten Federhaus und einen mechanischen und/oder Automatik-Aufzug. Ferner sind nun ein zweites Federhaus und ein Differential mit drei Antriebssträngen vorgesehen. Dadurch, dass der mit dem Aufzug verbundene Strang gleichgerichtet auf das erste und das zweite Federhaus wirkt, werden beide Federhäuser drehmomentneutal aufgezogen. Bei einem Stillstehen des mit dem Aufzug verbundenen Stranges wird dagegen ein Ablaufen des ersten Federhauses durch einen Energieübertrag über das Differential aus dem zweiten Federhaus kompensierbar. Insbesondere kann dann das vorteilhafterweise stärkere zweite Federhaus das erste Federhaus aufziehen und/oder unterstützen.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet .
Kurze Zusammenfassung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nachfolgend in Bezug auf vorteilhafter Aus-
führungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnun¬ gen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle schematische Darstellung der wesent¬ lichen Bauteile einer solchen Uhr gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel ,
Fig. 2 eine prinzipielle schematische Darstellung wesentlicher Bauteile einer solchen Uhr gemäss einem zweiten Ausfüh¬ rungsbeispiel ,
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Drehmo¬ mentbegrenzung mit einem zentralen Sonnenrad,
Fig. 4 eine schematische teilweise geschnittene Ansicht des Aufbau der Sonnenradkonstruktion im Zusammenspiel mit dem ersten Federhaus, und
Fig. 5 eine schematische Ansicht ähnlich zu Fig. 3 ohne Darstellung des Sonnenrades .
Ausführliche Beschreibung von Ausführungsbeispielen Die Fig. 1 zeigt eine prinzipielle schematische Darstellung der wesentlichen Bauteile einer solchen Uhr gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel .
Das Bezugszeichen 10 bezeichnet in allgemeiner Weise das Federhaus der Triebfeder, die im Innern gemäss dem Wissen des Fachmanns am ersten Federhaus 10 befestigt ist. Das im folgenden als erstes Federhaus bezeichnete Federhaus 10 verfügt aussen über eine Federtrommel 12 mit Verzahnung als Ablaufrad und die in den Zeichnungen nicht dargestellte Feder, die innen an der in der Fig. 4 dargestellten Federbefestigung 173 im ersten Federhaus montiert ist. Die Feder kann beispielsweise als eine Feder mit 950 g*mm ausgelegt sein. Über die Zahnräder 110 und 111 ist sie mit einer Achse 121 verbunden, auf der ein schematisch dargestelltes Kegelrad 131 befestigt ist. Die Achse 121 wird in einem
Sperrdifferentialgehäuse 130 eines Differentials 40 gelagert. Eine Achse 141 ist fluchtend gegenüber der Achse 121 angeordnet und wird ebenfalls im Gehäuse 130 gelagert. Mit der Achse 141 verbunden ist im Gehäuse 130 ein Kegelrad 132 angeordnet, wel¬ ches wie das Kegelrad 131 mit einem Differentialkegelrad 133 im Eingriff steht. Das Differentialkegelrad ist mit seiner Achse am Gehäuse 130 gelagert. Prinzipiell ist es auch möglich an der mit 134 bezeichneten Öffnung ein weiteres Kegelrad für den Eingriff mit den Kegelrädern 131 und 132 vorzusehen.
Das Gehäuse oder Differentialkorb 130 ist mit einem Kegelrad 135 festverbunden, welches über Zahnräder 112 und 113 mit einem zweiten Federhaus 20 im Wirkeingriff steht.
Die Einheit, bestehend aus Kegelrädern 131, 132, 133 und Gehäuse 130 kann als Differential 40 mit Kegelrädern bezeichnet werden. Es hat ein Übersetzungsverhältnis von 1:1 in Bezug auf die Mo- mentenverteilung. Ein Differential 40 ist im Prinzip ein spezielles Planetengetriebe, bei dem Sonnenrad und Hohlrad gleich gross sind.
Die Achse 141 ist mit dem konventionellen bekannten Automatikaufzug verbunden. Es kann dort auch der manuelle Aufzug eingreifen. Wenn dieser arbeitet, dreht sich die Achse 141 und überträgt das Moment gleichmässig auf die beiden Federhäuser 10 und 20. Bewegt sich der Träger der Uhr mit Automatikaufzug nicht, dann steht die Achse 141 und sperrt. Dadurch bewegt sich Rad 132 nicht und ein Ablauf von Kegelrad 131 hat ein gleiches Ablaufen von Kegelrad 133 zur Folge, so dass sich das Gehäuse 130 gegenläufig dreht und seine Bewegung über das Zahnrad 135 auf das zweite Federhaus 20 dahingehend überträgt, dass sich die darin befindliche, in den Zeichnungen nicht dargestellte Feder auch entspannt. Das zweite Federhaus 20 hat ein höheres Drehmoment
und ist beispielsweise auf 1200 g*mm ausgelegt.
Das dargestellte Differential 40 hat eine sogenannte Standüber¬ setzung von -1. Bei anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann das Differential 40 auch als Planetengetriebe mit einer Standübersetzung von ungleich -1 ausgestaltet sein. Dies kann durch unterschiedlich grosse Hohl- und Sonnenräder (die den Ke¬ gelrädern 131 und 132 entsprechen) erreicht werden, wobei dann beispielsweise das oder die Kegelräder 133/134 dann mit ihrer Achse im Gehäuse 30 zu dem kleinen Rad 131/132 geneigt wären. Es sind auch andere Getriebe wie Stirnraddifferentiale einsetzbar.
Fig. 2 zeigt eine prinzipielle schematische Darstellung wesentlicher Bauteile einer solchen Uhr mit einem Differential 40 ge- mäss einem zweiten Ausführungsbeispiel. Gleiche funktionelle Bauteile haben gleiche oder ähnliche, gestrichene Bezugszeichen erhalten.
Der Differentialkorb 130' umfasst wiederum die Kegelräder 131 und 133, wobei das Kegelrad 131 über ein in der Fig. 2 nicht sichtbares Zahnrad auf der Achse 121 in das Sperrrad 11 des ersten Federhauses 10 eingreift.
Unterschiedlich zur Konzeption des Ausführungsbeispiels zur Fig. 1 ist die Achse 141', auf der das Kegelrad 132' des Gehäuses 130' befestigt ist. Dieses ist hier über ein Zahnrad 114 mit dem zweiten Federhaus 20 in Verbindung.
Das Zahnrad 135' des Gehäuses 130' des Differentials steht nun im Eingriff mit dem Zahnrad 151 des Automatikaufzugs und vorzugsweise auf der gegenüberliegenden Seite mit paralleler Achse mit dem ersten Zahnrad 152 des Handaufzugs, dessen Aufzugsachse das Bezugszeichen 153 erhalten hat.
Wesentlich ist in der Fig. 2 die Sperrklinke 30 zu erwähnen, de¬ ren freies Ende in das Sperrklinkenzahnrad 136' eingreift, wel¬ ches mit dem Gehäuse 130' fest verbunden ist. Die Sperrklinke 30 ist vorzugsweise mit ihrer Basis 31 auf einer in der Fig. 2 zur Übersichtlichkeit nicht dargestellten Bodenplatte befestigt, auf welcher auch die Federhäuser 10 und 20 angeordnet sind.
Wenn nun der Handaufzug mit seiner Achse 153 entsprechend dem dargestellten Pfeil gedreht wird, dann kann sich das Gehäuse 130' beginnen zu drehen. Gleiches gilt, wenn das Zahnrad 151 durch den Automatikaufzug, sozusagen als letztes Glied, in die mit dem Pfeil dargestellte Richtung gedreht wird.
Damit überträgt das Differential 40 entsprechend seiner Ausgestaltung das Drehmoment beidseitig auf die Federhäuser 10 und 20. Das Zahnrad 133 dreht sich in der Fig. 2 nach vorne aus der Bildebene heraus und dreht die Kegelräder 131 und 132' entsprechend mit, um die Bewegung entsprechend den Pfeilen auf den Federhäusern zu erreichen. Beide Federhäuser 10 und 20 werden aufgezogen.
Die Sperrklinke 30 gestattet nur das Drehen des Differentialgehäuses 130' in eine Richtung. Das Gehäuse 130' steht insbesondere still, wenn die Aufzüge über die Elemente 151 und 153 still stehen. Die entgegengesetzte Drehung wird verhindert. Bei einem Ablauf des Federhauses 20, also einer Drehung des Federhauses 20 entgegen der mit dem dargestellten Pfeil angedeuteten Richtung dreht sich das Zahnrad 114 in die entgegengesetzte zur angezeigten Richtung und die Bewegung überträgt sich bei Stillstand des Gehäuses 130' in der dargestellten Weise auf das Federhaus 10. .Eine Mitdrehung des Gehäuses 130' wird durch die Sperrklinke 30 verhindert. Das heisst, dass das erste Federhaus 10 nun durch
den Ablauf des zweiten Federhauses 20 aufgezogen wird. Dies ist deshalb möglich, weil das zweite Federhaus 20 stärker (bei¬ spielsweise 1200 g*mm) ausgelegt ist, als das erste Federhaus 10 (hier beispielsweise 950 g*mm) . Die mit dem Pfeil auf den Feder¬ häusern 10 und 20 dargestellte Richtung entspricht jeweils der Aufzugsrichtung der Federhäuser 10 und 20.
Das Sperrrad 11 wirkt in bekannter Weise mit den anderen Kompo¬ nenten des Federhauses 10 zusammen. Insbesondere ist es mit dem Vierkant oder Sperrbolzen 171 mit dem Schaft 172 verbunden. Das erste Federhaus 10 wird insofern indirekt aufgezogen, das zweite Federhaus 20 dagegen direkt.
Die gleiche Funktionsweise ergibt sich bei der Ausführungsform nach Fig. 1. Insofern ist es durch eine drei Stränge aufweisende Differentialübertragung, bei der die Standübersetzung zwischen erstem und zweitem Federhaus 10 und 20 negativ ist (kleiner Null) , dass bei einem Aufzug, unabhängig davon, ob dieser automatisch oder per Hand arbeitet, beide Federhäuser 10 und 20 aufgezogen werden, während bei einem Stillstand des Aufzuges das stärkere zweite Federhaus 20 weiterhin das schwächere erste Federhaus 10 aufzieht und damit dieses neben einer Laufzeitverlängerung über eine konstante Kraft verfügt, da es selbst nicht aus einem aufgezogenen Zustand entlassen wird, so lange die Reserveenergie des zweiten Federhauses besteht. Unter Reserveenergie ist die Energie des zweiten Federhauses 20 zu verstehen, um die es die Normenergie des ersten Federhauses 10 übersteigt. Mit anderen Worten, wenn die Normenergie des ersten Federhauses 10 beispielsweise 1000g*mm gewählt wird und kann die konstante Kraft solange aufrecht erhalten werden, solange das zweite Federhaus mit einer Anfangsauslegung von 1200g*mm über den besagten 1000g*mm bleibt. Ferner wird eine Laufzeitverlängerung dadurch erreicht, dass bei einem theoretischen Abfallen der Ener-
gie des ersten Federhauses 10 auf 900g*mm bei noch 1000g*πun des zweiten Federhauses 20 durch den Ausgleich über das Differential 40 das erste Federhaus 10 tatsächlich bei 950g*πun verbleibt, so dass zudem die Laufzeit verlängert wird. Die konstante Kraft, die alleine schon eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfin- dungsgemässen Uhr mit sich bringt, ist aber nicht die einzige erfindungsgemässe Wirkung. Ein zweiter Vorteil liegt darin, dass in einer weiterführenden Ausgestaltung die Nachteile vermieden werden, die bei einem mit einer Rutschkupplung versehenen Federhaus entstehen.
In der Fig. 2 ist mit dem Bezugszeichen 50 ein Sonnenrad bezeichnet, das über ein Säulenrad oder Antriebsrad 161 mit dem Ablaufrad 12 des Federhauses 10 verbunden ist. Dieses wird mit einer das Drehmoment begrenzenden Vorrichtung nun im Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 erläutert.
Die Fig. 3 zeigt in einer schematischen Ansicht die Vorrichtung zur Drehmomentbegrenzung mit dem zentralen Sonnenrad 50. Dieses ist über eine bekannte Abfolge von Untersetzungsrädern 164 mit einem Säulenrad oder Antriebsrad 161 verbunden, welches eine Zahnstange 51 antreibt, die eine vordere Anschlagfläche 163 aufweist, die nach entsprechender Bewegung in Pfeilrichtung gegen eine Drehmomentschraube 52 stösst. Die Drehmomentschraube 52 ist mit Hilfe einer Einstellschraube 53 an einer Grundplatte der Uhr befestigt. Die Drehmomentschraube 52 ist vorteilhafterweise eine exzentrische Schraube, so dass durch Verdrehen derselben um die Achse der Einstellschraube 53 die Endposition der Zahnstange 51 einstellbar ist, an der diese mit der Begrenzungsfläche 163 gegen die Drehmomentschraube 52 stδsst.
Die Fig. 4 zeigt in schematischer teilweise geschnittener Weise den Aufbau der Sonnenradkonstruktion im Zusaπunenspiel mit dem
ersten Federhaus 10. Diese Konstruktion ist bei beiden Ausfüh¬ rungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 und auch nach weiteren in den Fig. nicht dargestellten Ausführungsformen einsetzbar.
Das Säulenrad 161 verfügt an seinen beiden Enden über jeweils ein Zahnrad: das Eingriffsrad 166 für die Koppelung mit dem Laufrad 12 des ersten Federhauses 10 und das Eingriffsrad 167 zur Kopplung mit dem Sonnenrad 50.
Das Sperrrad 11 ist über einen als Sperrbolzen wirkenden Vierkant 171 mit dem Schaft 172 starr verbunden. Der Schaft 172 ist durch das Federhaus 10 hindurchgeführt und wird dort zur Federbefestigung 173 im ersten Federhaus 10. An seinem gegenüberliegenden Ende ist es an einer Kugellagerung 179, welche hier als Doppelkugellagerung ausgebildet ist, gelagert. Die Kugellagerung 179 steht mit dem ersten Federhaus 10 in Verbindung.
Eine Drehung des Schaftes 173 in eine Richtung führt bei Stillstand des Federhauses 10, das heisst des Gehäuses mit dem Ablaufrad 12, zum Aufziehen der darin befindlichen Feder. Eine Drehung des Federhauses 10 in der gleichen Richtung (bei Stillstand des Schaftes 173) entspannt die Feder. Dies wird zur Funktion des Eingriffs von Planetenrad 165 und Sonnenrad 50 wesentlich. Das Sonnenrad 50 dreht sich bei drehendem Federhaus 10 in die gleiche Richtung. Der Schaft 172 überträgt seine Drehbewegung über das kleine Übertragungszahnrad 174, welches über den Vierkant 177 drehfest mit dem Schaft 172 verbunden ist, auf die grossere der Verzahnungen des Planetenrades 165. Dieses dreht dann das Sonnenrad 50 in die entgegengesetzte Richtung. Ein Drehen des Sperrrades 11 zum Aufziehen des Federhauses 10 führt daher zu einer Drehung des Sonnenrades 50 in die eine Richtung. Der Ablauf des Ablaufrades 10 führt dagegen zu einer Drehung des Sonnenrades 50 in die andere Richtung. Mit anderen Worten, ein
Aufziehen des Federhauses 10 im Umfang seines Ablaufs hat ein stillstehendes Sonnenrad 50 zur Folge. Der Fachmann erkennt, dass das Vorsehen der weiteren Zahnräder 164 zur Zahnstange 51 einer Gangabiaufanzeige entspricht. Hierfür ist das Planetenrad 165 mit einer weiteren kleineren Verzahnung versehen, die in das dieser Verzahnung zugeordnete Übertragungszahnrad 176 des Plane¬ tenrades 165 eingreift. Dieses Übertragungszahnrad 176 greift dann in das erste der Zahnräder 164 ein. Das Übertragungszahnrad 176 kann insbesondere mit einer Rubinlagerung 180 auf dem Schaft 172 gelagert sein, was aus Platzgrύnden praktisch ist. Es ist jedoch nicht notwendigerweise mit der Achse des Schaftes 172 konzentrisch gelagert . Insofern ist die mittelnde Zahnradkonstruktion dem Fachmann bekannt . Er muss für die Zwecke der vorliegenden Erfindung aber die Fläche 163 vorsehen, die die Bewegung der Zahnstange 51 an der Anschlagfläche 163 der Drehmomentschraube 52 begrenzt. Es wird in der Folge gezeigt werden, dass dieser Anschlag der Drehmomentbegrenzung in seinem Wert nach o- ben dient .
Die Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht ähnlich zu Fig. 3 ohne Darstellung des Sonnenrades 50, welches konzentrisch zu der durch den Vierkant 177 angedeuteten zentralen Achse des Schaftes 172 gelagert ist und mit den in der Fig. 5 dargestellten Bauteilen über einen äusseren Eingriff in das Rad 167 und über das Lager 178 des Planetenrades 165 in Wirkverbindung steht.
Vorher wird noch auf eine andere in den Zeichnungen nicht dargestellte Ausführungsform hingewiesen, bei der eine zweite Drehmomentschraube auf der gegenüberliegenden Seite der Zahnstange 51 vorgesehen ist. Dann ist analog eine Anschlagfläche vorgesehen, die zur Verdeutlichung in der Fig. 3 mit dem Bezugszeichen 263 als Prinzip eingezeichnet ist. Diese Anschlagfläche begrenzt dann das Drehmoment in seinem Wert nach unten.
Die Funktion der Drehmomentbegrenzung nach oben ist nun wie folgt. Das Sperrrad 11 wird über den auf das Gehäuse 130 wirkenden Aufzug gedreht und zieht die Feder im Innern des Federhauses 10 auf. Sie dreht ferner das Planetenrad 165 in die in der Fig. 3 eingezeichneten Richtung, so dass sich das Sonnenrad 50 und die nachgeschalteten Zahnräder 164 entsprechend den eingezeichneten Pfeilen drehen. Somit wird die Zahnstange 151 gegen die Drehmomentschraube 52 vorgeschoben. Bei Erreichen der Anschlagfläche 163 von dieser sperrt die Vorrichtung und das Sperrrad kann sich nicht mehr weiter drehen; das Federhaus 10 ist aufgezogen. Sofern nun der Ablauf des Ablaufrades 12 des Federhauses 10 gegenüber dem Nachspannen an Hand des Sperrrades 11 gleich gross ist, erkennt der Fachmann sofort, dass das über die Feder erzeugte und angewandte Drehmoment gleichförmig und konstant ist. Es gibt keine Verringerung.
Durch die Sperrung des Sperrrades 11 über die beschriebene Kraftübertragungskette von der Zahnstange 51 ausgehend wird weitergehende Aufzugstätigkeit nun über das Differential 40 anders weitervermittelt. Da das Kegelrad 131 blockiert ist, führt das Drehen der Achse 153 oder des Zahnrades 151 zu einem Drehen des Zahnrades 132' (beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wäre es die Achse 141) und somit zu einem Aufziehen des zweiten Federhauses 20. Hier kann es nun passieren, dass die im Innern des Federhauses 20 vorgesehene Rutschkupplung anspricht und damit durchrutscht . Das hat aber nur eine Auswirkung auf den sich bewegenden Strang, das heisst, die sicher ergebende Drehmomentschwankung, die auf das Kegelrade 132' wirkt, wird im wesentlichen auf die Aufzugsteile 151 und 153 weitergegeben. Ein Durchreichen dieser Schwankung auf das Federhaus 10 wird weitgehend vermieden.
Versuche haben ergeben, dass in diesem Zusammenhang die Kon¬ struktion der Fig. 2 mit der Einwirkung der Rutschkupplung auf die Achse 141 und damit auf das Kegelrad 132' vorteilhafter ist, als die Einwirkung eines solchen Schlages auf das Gehäuse 130 des Differentials 40 über das Kegelrad 135.
Wenn kein Aufziehen stattfindet, wird über das zweite stärkere Federhaus 20 über eine gewisse Zeit Energie auf das erste schwä¬ chere Federhaus 10 übertragen, so dass die dort von der Feder ausgeübte Kraft über längere Zeit vollkommen konstant bleibt, solange die durch das zweite Federhaus 20 bestehende überschüssige Energie grösser als die Auslegung des ersten Federhauses 10 ist, also beispielsweise grösser als 950g*mm.
Wenn nun beide Federhäuser 10 und -20 ablaufen, bewegt sich die Zahnstange 51 zurück, bis sie, im nicht dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Fläche 263 an einer zweiten Drehmomentschraube anstösst. Damit sperrt sich die Bewegung des für die Rückwärtsbewegung verantwortlichen Ablaufrades 12 und die Uhr bleibt stehen. Dies scheint auf den ersten Blick ein Nachteil. Es ist aber ein Vorteil, weil vermieden wird, dass, insbesondere bei einem Automatikaufzug, die Uhr längere Zeit in einem für die Genauigkeit ungünstigen Regime arbeitet, mit anderen Worten, wenn die Uhr läuft, dann mit hoher Genauigkeit. Aus der Bewegung der Zahnstange 51 kann direkt auch eine Gangabiaufanzeige abgeleitet werden, bei der „maximal" die Konstanz der die Uhr antreibenden Federkraft anzeigt und ein Nähern des Zeigers einer Position „minimal" das Aufziehen nahelegt.
Es ist klar, dass der Fachmann verschiedene andere Realisationen ins Auge fasst. So sind schon verschiedene Differentiale 40 beschrieben worden. Es sind auch beliebige andere Differentiale einsetzbar, sofern der aufziehende Strang 141, 151, 152 gleich-
gerichtet auf erstes und zweites Federhaus 10 und 20 wirkt, und ein Stillstehen desselben ein umgekehrtes entgegengesetztes Ablaufen im Sinne der Drehrichtung von Federhaus 10 und 20 gestat¬ tet, wobei das stärkere Federhaus 20 vorteilhafterweise eine Vorrichtung zur Verhinderung der Überspannung seiner Feder auf¬ weist, während das schwächere Federhaus 10 die Uhr tatsächlich antreibt. Vorteilhafterweise wird dabei eine Drehmomentbegren- zung zumindest nach oben vorgesehen, die eine maximale Stellung für das Aufziehen des ersten Federhauses 10 durch eine Drehmomentbegrenzung einstellbar macht und in einer weiteren Ausgestaltung den Ablauf der Feder des Federhauses 10 unter eine minimale Spannung gewährleistet. Das vermittelnde Element, hier eine Zahnstange 51, kann auch anders ausgestaltet sein, beispielsweise durch ein Zahnrad, welches einen radialen nach aussen weisenden Zeiger aufweist, der gegen ebenfalls radial zu diesem Zahnrad angeordnete Maximal- und/oder Minimalanschläge stossen kann. Statt der Linearbewegung der Stange 51 ist dann eine Winkelbewegung dieses Zeigers vorgesehen.
Das Federhaus 10 ist ein Federhaus mit einer Feder, die am Innenrand des Federgehäuses und an dem Schaft 173 der Welle 172 des Sperrrades 11 fix befestigt ist.
Das Federhaus 20 ist ein durch eine Rutschkupplung oder ein anderes bekanntes Mittel in seinem Aufzug der Feder begrenztes Federhaus 20.
Bezugszeichenliste
10 erstes Federhaus mit Triebfeder
11 Sperrrad
12 Ablaufrad
20 zweites Federhaus mit Schleppfeder
30 Sperrklinke
0 Differential 0 Sonnenrad 1 Zahnstange 2 Drehmomentschraube
53 Einstellschraube
111 Zahnrad
112 Zahnrad
113 Zahnrad
114 Zahnrad
121 Achse für Verbindung erstes Federhaus
130 Gehäuse des Differentials des Strangs des zweiten Federhauses
130' Gehäuse des Differentials des Strangs des Aufzugs
131 Kegelrad des Differentials des Strangs des ersten Federhauses
132 Kegelrad des Differentials des Strangs des Aufzugs
132' Kegelrad des Differentials des Strangs des zweiten Federhauses
133 Kegelrad des Differentials
134 Lagerung eines weiteren Kegelrad des Differentials
135 Zahnrad des Gehäuses des Differentials 135' Zahnrad des Gehäuses des Differentials 136' Sperrklinkenzahnrad
141 Achse für Verbindung mit dem Antrieb
151 Zahnrad des Automatikaufzugs
152 erstes Zahnrad des Handaufzugs
153 Aufzugsachse des Handaufzugs 161 Säulenrad
163 Begrenzungsfläche
164 weitere Zahnräder
165 Planetenrad
166 Eingriffsrad mit dem Laufrad des ersten Federhauses
167 Eingriffsrad mit dem Sonnenrad
171 Vierkant als Sperrbolzen
172 Schaft
173 Federbefestigung im ersten Federhaus
174 Übertragungszahnrad
175 Kugellagerung des Sonnenrades
176 Übertragungszahnrad des Planetenrades
177 Vierkant
178 Lagerung des Planetenrades
179 Kugellager
180 Rubinlagerung