Beschreibung
Sicherungslasttrennschalter, Schaltanlage und Adapterteil
Die Erfindung betrifft einen Sicherungslasttrennschalter mit drei Anschlüssen für jeweils eine Sammelschiene . Sie betrifft auch eine Schaltanlage mit drei vertikal verlaufenden Sammelschienen, an die mit Steckkontakten Schalter ansteckbar sind. Die Erfindung betrifft ferner ein Adapterteil für einen Si- cherungslasttrennschalter, der die Verwendung eines Sicherungslasttrennschalters in einer solchen Schaltanlage ermöglicht.
In Schaltanlagen können Sicherungslasttrennschalter oder Lasttrennschalter mit Sicherungen eingesetzt werden. Der Unterschied zwischen diesen liegt darin, dass Sicherungslasttrennschalter mit den Sicherungen geschaltet werden, während Lasttrennschalter mit Sicherungen nicht mit den Sicherungen geschaltet werden.
Zur Befestigung an Sammelschienen einer Schaltanlage haben Sicherungslasttrennschalter rückseitig für jede Sammelschiene eine so genannte Krallenklemme oder eine Anschlusslasche, die eine (Schraub-) Bohrung umfasst, wodurch ein Schraubanschluss möglich ist. Sicherungslasttrennschalter werden üblicherweise in Schaltanlagen eingesetzt, in denen die Sammelschienen horizontal verlaufen. Die Krallenklemmen bzw. der Schraubanschluss sind dann untereinander angeordnet. Lasttrennschalter mit Sicherungen haben rückseitig zu den Sammelschienen hin einen Steckkontakt. Sie werden üblicherweise in Schaltanlagen mit drei vertikal verlaufenden Sammelschienen eingesetzt. Somit gibt es bei Schaltanlagen mit drei vertikal verlaufenden Sammelschienen keine Auswahl, sondern es müssen zwangsweise Lasttrennschalter mit Sicherungen eingesetzt werden. Siche- rungslasttrennschalter können bisher dort nicht angebracht werden. Bei ähnlicher Funktionalität von Sicherungslasttrennschaltern und Lasttrennschaltern mit Sicherungen ist dies
nachteilig, weil Lasttrennschalter mit Sicherungen deutlich teurer sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustel- len, in einer Schaltanlage mit drei vertikal verlaufenden
Sammelschienen auch Sicherungslasttrennschalter einzusetzen.
Die Aufgabe wird durch einen Sicherungslasttrennschalter gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Zur Erfindung gehört eine Schaltanlage gemäß Patentanspruch 6 und ein Adapterteil gemäß Patentanspruch 7.
Erfindungsgemäß sind die Anschlüsse des Sicherungslasttrennschalters nunmehr als Steckkontakte ausgeführt. Steckkontakte können bei Schaltanlagen mit drei vertikal verlaufenden Sammelschienen verwendet werden, so dass die erfindungsgemäßen Sicherungslasttrennschalter die Möglichkeit bieten, die Schaltanlage mit kostengünstigen Sicherungslasttrennschaltern auszustatten .
Die Steckkontakte können zwei oder vier flexible Steckzapfen haben. Diese Steckzapfen können genauso ausgebildet sein wie bei den Steckkontakten der Lasttrennschalter mit Sicherungen. Sie können zwei Steckzapfen oder vier flexible Steckzapfen aufweisen. Die Steckzapfen bieten einen besonders guten Halt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird nicht gleich der gesamte Sicherungslasttrennschalter neu gebaut. Vielmehr wird ein Sicherungslasttrennschaltergrundbauteil mit drei An- schlusslaschen mit (Schraub-) Bohrungen verwendet, die ein Anschrauben des Sicherungslasttrennschaltergrundbauteils an Sammelschienen ermöglichen. Was hier als Sicherungslasttrenn- schaltergrundbauteil genannt ist, ist nichts anderes als ein herkömmlicher Sicherungslasttrennschalter mit Schrauban- Schluss. Der erfindungsgemäße Sicherungslasttrennschalter besteht aus diesem Sicherungslasttrennschaltergrundbauteil, wobei an die Anschlusslaschen jeweils ein Adapterteil geschraubt ist, an dem die Steckkontakte ausgebildet sind. Man
kann somit auf einem herkömmlichen Sicherungslasttrennschal- tergrundbauteil aufbauen, das Adapterteil ist schnell angeschraubt und preisgünstig herstellbar, und mit nur wenig Aufwand kann somit ein Sicherungslasttrennschalter bereitge- stellt werden, der in einer Schaltanlage mit drei vertikal verlaufenden Sammelschienen einsetzbar ist.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird vom selben Si- cherungslasttrennschaltergrundbauteil ausgegangen, es wird aber nur ein einziges (übergeordnetes) Adapterteil verwendet. Dieses umfasst eine Anschlussmöglichkeit an den drei Anschlusslaschen, und die drei Steckkontakte sind entsprechend an dem Adapterteil ausgebildet. Dieses einzige Adapterteil kann leicht auf den bei der zuvorigen Ausführungsform verwen- deten Einzel-Adapterteilen aufgebaut werden, indem diese in einem Kunststoffrahmen befestigt werden. Das einzige Adapterteil hat den Vorteil, dass die Montage besonders schnell geht, und dass das genannte Kunststoffteil einen Schutzrahmen bilden kann, der die Ausbildung von Lichtbögen wirksam ver- hindern kann.
Eine andere Alternative ist schließlich die Ausbildung des Sicherungslasttrennschalters der erfindungsgemäßen Art als völlig neu gebautes Teil, als Sicherungslasttrennschalter- grundbauteil mit Schutzgehäuse, aus dem an einer Anschlussseite nur die Steckkontakte herausstehen. Das Schutzgehäuse gewährleistet dann ausreichenden Schutz. Ein solcher Sicherungslasttrennschalter kann maßgeschneidert für Schaltanlagen mit drei vertikal verlaufenden Sammelschienen gebaut werden.
Die erfindungsgemäße Schaltanlage umfasst einen erfindungsgemäßen Sicherungslasttrennschalter, der in diese Schaltanlage eingesteckt ist. Es ergibt sich dann automatisch, dass die Steckkontakte in einer horizontalen Richtung nebeneinander angeordnet sind. Üblicherweise dürfte ein solcher Sicherungslasttrennschalter dann in der Einbaulage breiter als hoch sein. Beruht er gemäß der oben genannten möglichen Ausführungsform auf einem herkömmlichen Sicherungslasttrennschalter
als Sicherungslasttrennschaltergrundbauteil, so ist er in seiner üblichen Stellung deutlich weniger breit als hoch und dann vorliegend lediglich um 90° gekippt.
Die Erfindung betrifft auch ein Adapterteil für einen Sicherungslasttrennschalter, das ein erstes Ende aufweist, das an Anschlusslaschen mit Bohrungen eines Sicherungslasttrennschalters (dem obigen Sicherungslasttrennschaltergrundbau- teil) schraubbar ist, und das ein zweites Ende aufweist, an dem ein Steckkontakt ausgebildet ist. Dieses Adapterteil kann herkömmliche Sicherungslasttrennschalter schnell zu erfindungsgemäßen Sicherungslasttrennschaltern machen.
Bevorzugt weist das Adapterteil einen U-förmigen Grundkörper auf, wobei ein Schenkel des Grundkörpers eine Bohrung zur Durchführung einer Schraube aufweist und an dem anderen Schenkel der Steckkontakt ausgebildet ist. Durch die U-Form kann der untere Steg beliebig lang ausgebildet werden, so dass die Bautiefe des Sicherungslasttrennschalters angepasst werden kann. Dies ist deswegen vorteilhaft, weil der Sicherungslasttrennschalter in Schaltanlagen eventuell zusammen mit Lasttrennschaltern mit Sicherungen eingebaut werden soll, welche typischerweise tiefer bauen.
Das Adapterteil ist besonders vorteilhaft aus Kupfer herzustellen, was bei den fließenden Strömen auch das geeignetste Material ist und auch den Steckzapfen der Steckkontakte die nötige Flexibilität gibt.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, wobei
FIG 1 eine perspektivische Rückansicht eines
Lasttrennschalters mit Sicherung und eines darauf aufsitzenden erfindungsgemäßen Sicherungslasttrennschalters ist,
FIG 2 eine teilweise aufgebrochene Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Sicherungslasttrennschalter gemäß einer zweiten Ausführungsform ist.
Die FIG 1 zeigt, um zu veranschaulichen wie jeweils ein An- schluss an einer Sammelschiene erfolgen kann, einen erfindungsgemäßen Sicherungslasttrennschalter 10 und einen Lasttrennschalter mit Sicherung 12 in der Rückansicht. Beide Lasttrennschalter sind so orientiert, wie sie in einer Schaltanlage mit vertikal verlaufenden Sammelschienen eingesetzt werden. In herkömmlicher Weise umfasst der Lasttrennschalter 12 mit Sicherung drei Steckkontakte 14, die in gerader Linie angeordnet sind und jeweils zwei Steckzapfen 16 umfassen. Die Steckzapfen haben einen etwas breiteren Ansatz 18, einen schmaleren Zwischensteg 20 und eine gegenüber dem Zwischensteg 20 leicht abgesetzte Nase 22.
Der in FIG 1 gezeigte Sicherungslasttrennschalter 10 ist grundsätzlich zur Verwendung in um 90° gekippter Haltung in einer Schaltanlage mit drei horizontal verlaufenden Sammelschienen gedacht. Zum Befestigen an den horizontal verlaufenden Sammelschienen weist der Sicherungslasttrennschalter 10 drei Anschlusslaschen 24 auf, die eine in der FIG nicht sichtbare Bohrung zum Durchführen einer Schraube umfassen. Um den gezeigten Sicherungslasttrennschalter 10 in einer Schaltanlage mit vertikal verlaufenden Sammelschienen einsetzen zu können, wird die Bohrung der Anschlusslasche 24 dazu genutzt, ein Adapterteil 26 anzuschrauben. Dieses Adapterteil 26 besteht aus einem kupfernen U-förmigen Bogen 28, dessen erster Schenkel 30 plattenförmig ausgebildet ist und ebenfalls eine Bohrung für eine Schraube 32 umfasst, mithilfe derer der Bogen 28 und damit das Adapterteil 26 an der Anschlusslasche 24 festgeschraubt werden kann. Der zweite Schenkel 34 des U-förmigen Bogens 28 ist ebenfalls als Platte ausgebildet, an der vier Steckzapfen 16 angeordnet sind, die einen Steckkontakt bilden. Die Steckzapfen 16 tragen das gleiche Bezugszeichen wie die Steckzapfen des Steckkontakts 14 des Lasttrennschalters 12 mit Sicherung, weil sie genauso aufgebaut sind. Es
können je nach Nennstrom des Sicherungslasttrennschalters 10 zwei oder vier solche Steckzapfen 16 vorgesehen werden.
Der direkte Vergleich des Sicherungslasttrennschalters 10 mit dem Lasttrennschalter 12 mit Sicherung, die ja in der FIG 1 aufeinandersitzend gezeigt sind, wie es in einer Schaltanlage möglich wäre, macht deutlich, dass durch das Vorsehen des Adapters 26 an der Anschlusslasche 24 aus dem Sicherungslasttrennschalter 10, der zur Anwendung in einer Schaltanlage mit horizontal verlaufenden Sammelschienen gedacht ist, ein Sicherungslasttrennschalter wird, der bei einer Schaltanlage mit vertikal verlaufenden Sammelschienen eingesetzt werden kann. Die Adaptierung des herkömmlichen Sicherungslasttrennschalters 10 kann noch verfeinert werden, was in FIG 2 darge- stellt ist. Hierbei wird ein einziges (übergeordnetes) Adapterteil 36 bereitgestellt, das drei der oben genannten Adapterteile 26 umfasst und hält. Zum Halt ist ein Kunststoffrahmen 38 geeignet ausgeformt, siehe insbesondere den linken Teil von FIG 2 mit einer treppenförmigen Folge 40 von Kunst- Stoffstegen, die ein Adapterteil 26 halten, und gegenüberliegender Kunststofffläche 42. Durch die Bereitstellung des Kunststoffrahmens 38 wird die Gefahr des Auftretens von Lichtbögen unterdrückt. Da die Lage der einzelnen Adapterteile 26 im übergeordneten Adapterteil 36 festliegt, lässt sich das Adapterteil 36 auch eher leichter anschrauben als die einzelnen Adapterteile 26 entsprechend der Ausführungsform aus FIG 1.
Die Erfindung wird bereits dadurch verwirklicht, dass ein Si- cherungslasttrennschalter 10 überhaupt einen Steckkontakt 14 mit Steckzapfen 16 aufweist. Während die FIG 1 und die FIG 2 jeweils zeigen, wie ein herkömmlicher Sicherungslasttrennschalter adaptiert werden kann, kann naturgemäß auch ein Sicherungslasttrennschalter mit Steckkontakten direkt maßge- schneidert für Schaltanlagen mit vertikal verlaufenden Sammelschienen hergestellt werden.
Bezugszeichenliste
10 Sicherungslasttrennschalter
12 Sicherung
14 Steckkontakte
16 Steckzapfen
18 Ansatz
20 Zwischensteg
22 Nase
24 Anschlusslaschen
26 Adapterteil
28 U-Bogen
30 erster Schenkel
32 Schraube
34 zweiter Schenkel
36 Adapterteil
38 Kunststoffrahmen
40 treppenförmige Folge KunststoffStege
42 Kunststofffläche