Kehlmaschine
Die Erfindung betrifft eine Kehlmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei Kehlmaschinen werden die Werkstücke nacheinander verschiedenen Werkzeugen zugeführt, mit denen die Werkstücke an den in Transportrichtung sich erstreckenden Längsseiten geradegehobelt und/oder längsprofiliert werden. Die so bearbeiteten Werkstücke werden beispielsweise im Möbelbau oder für Fenster- oder Türrahmen eingesetzt.
Bei einer bekannten Kehlmaschine (DE 197 51 033 A1) sitzt auf einem Querschlitten eine vertikale Spindel, mit der die Werkstücke auch an ihrer Stirnseite bearbeitet werden können. Dazu wird der Querschlitten mit der Spindel quer zur Vorschubrichtung einer Vorschubeinheit am stillstehenden Werkstück vorbei bewegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Kehlmaschine so auszubilden, dass mit ihr in konstruktiv einfacher Weise eine universelle Bearbeitung der Werkstücke möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Kehlmaschine erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Kehlmaschine werden mit der ersten Vorschubeinheit, die vorzugsweise durch auf dem Werkstück aufliegende Transportwalzen gebildet wird, die Werkstücke bei ihrer Längsprofilierung durch die Kehlmaschine transportiert. Die vertikalen Spindeln befinden sich rechts und links des Werkstückes, so dass es bei seinem Durchlauf an beiden Längsseiten durch die auf den Spindeln sitzenden Werkzeuge profiliert wird. Mit
der zweiten Vorschubeinheit kann das Werkstück in gleicher Vorschubrichtung wie mit der ersten Vorschubeinheit durch die Kehlmaschine transportiert werden. Beispielsweise kann das Werkstück mittels der zweiten Vorschubeinheit auch an den Stirnseiten bearbeitet werden, wofür die eine der vertikalen Spindeln bzw. das auf ihr sitzende Werkzeug herangezogen wird. Das Werkstück wird an der entsprechenden Seite dieser vertikalen Spindel vorbeigeführt, wobei das auf ihr sitzende Werkzeug das Werkstück bearbeitet. Die zweite Vorschubeinheit kann beispielhaft auch zur Längsbearbeitung von kurzen Werkstücken eingesetzt werden, die so kurz sind, dass sie mit der ersten Vorschubeinheit nicht oder nur unsauber durch die Kehlmaschine transportiert werden können.
Vorteilhaft behält die vertikale Spindel bei der Bearbeitung des Werkstückes mit der zweiten Vorschubeinheit ihre Position bei.
Die zweite Vorschubeinheit wird vorteilhaft dann in die Arbeitsposition gebracht, wenn eine Bearbeitung des Werkstückes mit dieser Vorschubeinheit erfolgen soll.
Die zweite Vorschubeinheit weist vorteilhaft einen Auflagetisch auf, der in eine Richtung verfahrbar ist, in der das Werkstück bei der Längsbearbeitung durch die Kehlmaschine bewegt wird. Dadurch ist beispielsweise für die Längs- und die Querbearbeitung an der Kehlmaschine nur eine Vorschubrichtung vorhanden. Die Kehlmaschine hat dadurch einen sehr einfachen Aufbau.
Damit das Werkstück einwandfrei bearbeitet werden kann, wird es auf dem Auflagetisch der zweiten Vorschubeinheit festgeklemmt.
Um eine genaue Lage des Werkstückes bei der Bearbeitung auf dem Auflagetisch der zweiten Vorschubeinheit zu gewährleisten, ist ihr Auflagetisch mit einer Werkstückanlage versehen.
Damit das Werkstück in unterschiedlichen Winkeln zur Vorschubrichtung bearbeitet werden kann, ist die Werkstückanlage der zweiten Vorschubeinheit vorteilhaft in unterschiedliche Winkel zur Vorschubrichtung einstellbar.
Die zweite Vorschubeinheit ist vorteilhaft aus einer Ruheposition in die Arbeitsposition bringbar.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, die zweite Vorschubeinheit aus der Ruheposition durch eine Schwenkbewegung in die Arbeitsposition und umgekehrt zu bringen.
In der Ruheposition befindet sich die zweite Vorschubeinheit vorteilhaft hinter einer Verkleidung der Maschine, so dass sie, solange die zweite Vorschubeinheit nicht in Gebrauch ist, von außen nicht erkennbar ist. Zudem ist die zweite Vorschubeinheit hinter der Verkleidung vor Verschmutzung und/oder Beschädigung geschützt.
Damit die zweite Vorschubeinheit aus dieser hinter der Verkleidung befindlichen Lage in die Arbeitsposition gebracht werden kann, ist wenigstens ein Teil der Maschinenverkleidung abnehmbar, vorteilhaft wegschwenkbar. Dann ist es problemlos möglich, die zweite Vorschubeinheit beispielsweise aus der Ruhe- in die Arbeitsposition zu verschwenken.- Die Schwenkachse liegt hierbei vorteilhaft horizontal, so dass die Vorschubeinheit in der Arbeitsposition höher liegt als in der versenkten Ruheposition.
Der Auflagetisch ist vorteilhaft auf wenigstens einer Führung der zweiten Vorschubeinheit verschiebbar.
Damit die Führung bei der Schwenkbewegung der Vorschubeinheit aus der Ruhe- in die Arbeitsposition nicht an Maschinenteilen anstößt, sitzt die zweite Vorschubeinheit vorteilhaft auf wenigstens einer Tragvorrichtung, deren Länge veränderbar ist. Dadurch ist es möglich, die Vorschubeinheit während
des Verschwenkvorganges so anzuordnen, dass eine Kollision mit Maschinenteilen nicht möglich ist.
Wenn die Auflageseite des Auflagetisches der zweiten Vorschubeinheit höher liegt als die Auflageseite der Transportbahn, dann müssen die an der vertikalen, für beispielsweise die Querbearbeitung herangezogenen Spindel befindlichen Andrückelemente und Anschlaglineale für die Längsbearbeitung nicht abgebaut werden, sondern können an der Kehlmaschine verbleiben.
Der Antrieb der zweiten Vorschubeinheit kann motorisch erfolgen.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 16 wird der Vorschub der zweiten Vorschubeinheit von der ersten Vorschubeinheit abgeleitet. Dadurch ist nur ein Antrieb notwendig, um die Werkstücke für die Längs- und beispielsweise die Querbearbeitung durch die Kehlmaschine zu transportieren.
Für den Vorschub der zweiten Vorschubeinheit dient vorteilhaft eine Hilfs- vorrichtung. Sie liegt zweckmäßig auf der Transportbahn auf.
Die Hilfsvorrichtung wird vorteilhaft durch die erste Vorschubeinheit angetrieben.
Um die von der ersten Vorschubeinheit auf die Hilfsvorrichtung ausgeübte Vorschubkraft auf die zweite Vorschubeinheit zu übertragen, ist die Hilfsvorrichtung in Vorschubrichtung mit der zweiten Vorschubeinheit verbunden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Hilfsvorrichtung mit zwei parallel zueinander liegenden Leisten versehen, die durch eine Querleiste miteinander verbunden sind. Die beiden Leisten erstrecken sich vorteilhaft in Vorschubrichtung.
Eine der Leisten wird auf dem Auflagetisch der zweiten Vorschubeinheit befestigt.
Die andere Leiste der Hilfsvorrichtung wird vorteilhaft auf der Transportbahn geführt. Hierbei kann diese andere Leiste am Anschlaglineal dieser Transportbahn in Vorschubrichtung geführt werden.
Um unterschiedlich breite bzw. lange Werkstücke bearbeiten zu können und hierbei den Antrieb von der ersten Vorschubeinheit abzuleiten, ist die die beiden Leisten verbindende Querleiste längs wenigstens der einen Leiste verstellbar.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 25 wird die zweite Vorschubeinheit der Kehlmaschine zur Längsbearbeitung kurzer Werkstücke herangezogen. Diese Werkstücke sind so kurz, dass sie durch die erste Vorschubeinheit nicht sauber geführt, insbesondere durch die Vorschubwalzen nicht erfaßt werden. Diese kurzen Werkstücke können auf dem Auflagetisch der zweiten Vorschubeinheit so festgespannt werden, dass sie mit der Vorschubeinheit an der vertikalen Spindel so vorbeigefahren werden können, dass sie an ihrer einen Längsseite bearbeitet werden.
Um dies zu ermöglichen, ist die Werkstückanlage auf dem Auflagetisch vorteilhaft in Vorschubrichtung nach vorn so weit verstellbar, dass sie sich in Vorschubrichtung des Auflagetisches der zweiten Vorschubeinheit erstreckt.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 27 wird die zweite Vorschubeinheit der Kehlmaschine zur Querbearbeitung der Werkstücke herangezogen.
Die Werkstücke bestehen vorteilhaft aus Holz, können aber auch aus Kunststoff oder anderen entsprechenden Materialien bestehen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Kehlmaschine,
Fig. 2 die Kehlmaschine gemäß Fig. 1 mit einer teilweise herausgeschwenkten Vorschubeinheit für eine Querprofilierung,
Fig. 3 die Kehlmaschine mit vollständig herausgeschwenkter Vorschubeinheit,
Fig. 4 in einer Darstellung entsprechend Fig. 3 die Kehlmaschine mit einer Vorschubhilfsvorrichtung,
Fig. 5 die Kehlmaschine gemäß Fig. 3 mit verschwenkter Werkstückanla- ge-
Fig. 6 die erfindungsgemäße Kehlmaschine, auf der ein kurzes Werkstück längsbearbeitet wird,
Fig. 7 die Kehlmaschine, auf der ein Fensterrahmen umfräst wird,
Fig. 8 in schematischer Darstellung und in Seitenansicht geschnitten die in eine Ruhelage verschwenkte Vorschubeinheit der erfindungsgemäßen Kehlmaschine,
Fig. 9 die in Arbeitsposition verschwenkte Vorschubeinheit im Schnitt,
Fig. 10 eine Darstellung entsprechend Fig. 9 in Seitenansicht,
Fig. 11 in perspektivischer und schematischer Darstellung die in Arbeitsposition befindliche Vorschubeinheit vor dem Wegschwenken in die Ruheposition,
Fig. 12 in perspektivischer Darstellung und in Rückansicht die in die Kehlmaschine verschwenkte Vorschubeinheit.
Die Kehlmaschine hat ein Gestell 1 , auf dem sich ein Auflagetisch 2 für die zu bearbeitenden Werkstücke 3 befindet. Der Auflagetisch 2 ist an seiner in Transportrichtung der Werkstücke 3 durch die Kehlmaschine rechten Seite mit einem Anschlaglineal 4 versehen, an dem die Werkstücke 3 bei ihrem Transport durch die Kehlmaschine anliegen. Für den Transport der Werkstücke 3 ist eine Vorschubeinheit 5 vorgesehen, die einen Träger 6 aufweist, der im Bereich oberhalb des Auflagetisches 2 angeordnet ist und Vorschubmotoren 7 für Vorschubwalzen 8 trägt. Sie liegen auf dem Werkstück 3 auf und transportieren es durch die Kehlmaschine.
Das Werkstück 3 wird bei seinem Durchlauf an seinen vier Seiten durch entsprechende Werkzeuge bearbeitet. Zunächst wird das Werkstück 3 mit einem auf einer unteren horizontalen Spindel 9 sitzenden Werkzeug beim Durchlauf durch die Kehlmaschine bearbeitet. Das auf dieser Spindel 9 sitzende Werkzeug ist in der Regel ein Hobelwerkzeug. Mit Abstand hinter der unteren Spindel 9 befindet sich eine vertikale rechte Spindel 10, auf der ein Werkzeug sitzt, mit dem die in Vorschubrichtung rechte Längsseite des Werkstückes 3 bearbeitet wird. In Vorschubrichtung mit geringem Abstand hinter der rechten Spindel 9 ist die Kehlmaschine mit einer vertikalen linken Spindel 11 versehen, auf der ein Werkzeug sitzt, mit dem beim Durchgang die in Vorschubrichtung linke Längsseite des Werkstückes 3 bearbeitet wird. Die linke Spindel 11 befindet sich in einer Absaughaube 12, mit der die bei der Bearbeitung anfallenden Späne in bekannter Weise abgesaugt werden. Schließlich ist in Vorschubrichtung hinter den Längsprofilierspindeln 10, 1 1 eine obere horizontale Spindel 13 vorgesehen, die sich unter einer weiteren Absaughaube 14 befindet und auf der ein entsprechendes Werkzeug, beispielsweise ein Hobelwerkzeug, sitzt. Vorteilhaft befindet sich in Vorschubrichtung hinter der oberen horizontalen Spindel 13 eine weitere horizontale untere Spindel. Das Werkstück 3 wird somit bei seinem Durchgang durch die Maschine von den auf den Spindeln 9 bis 11 und 13 sitzenden Werkzeugen
an der Ober- und Unterseite sowie an der rechten und linken Längsseite bearbeitet.
Der Auflagetisch 2 besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, von denen der erste Teil vor der unteren Spindel 9 zur Einstellung der Spanabnahme höhenverstellbar ist. Das Anschlaglineal 4 besteht ebenfalls im wesentlichen aus zwei Teilen, von denen der Teil vor der rechten vertikalen Spindel 10 zur Einstellung der Spanabnahme in einer horizontalen Ebene verstellbar ist. Zur Einstellung dieser Spanabnahmen dienen die Einstellelemente 2a, 4a.
Mit der Kehlmaschine ist es in einfacher Weise möglich, nicht nur die beschriebene Längsbearbeitung, sondern auch eine stirnseitige Querbearbeitung am Werkstück 3 vorzunehmen. Zu diesem Zweck ist die Kehlmaschine mit einer weiteren Vorschubeinheit 15 versehen, die sich bei der Längsbearbeitung des Werkstückes 3 in einer Ruheposition befindet. Vorteilhaft befindet sich die Vorschubeinheit 15 hinter einer Frontverkleidung 16 (Fig. 2), die in Fig. 1 nicht dargestellt ist. Aus der Ruheposition kann die Vorschubeinheit 15 in die in Fig. 3 dargestellte Arbeitsposition verschwenkt werden, in der mit ihr in noch zu beschreibender Weise die Stirnseiten des Werkstückes 3 bearbeitet werden können. Die Frontverkleidung 16 hat einen unteren Verkleidungsteil 17, der sich über die Länge der Kehlmaschine erstreckt und im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist. An den Verkleidungsteil 17 schließt nach oben eine Bedienseite 18 an, an der sich die zur Bedienung der Kehlmaschine notwendigen Betätigungselemente, Schalter, Hebel und dergleichen befinden. Beiderseits dieser Bedienseite 18 befinden sich zwei L-förmige Leisten 19, 20, die an die Bedienseite 18 anschließen und sich bis zum oberen Rand des Verkleidungsteiles 17 erstrecken. In der in Fig. 1 dargestellten Lage liegen die längeren Schenkel 21 , 22 der Leisten 19, 20 vertikal, während die kurzen Schenkel 23, 24 horizontal liegen und sich in Richtung auf den Auflagetisch 2 erstrecken. Die Leisten 19, 20 sind mit den Innenseiten ihrer langen Schenkel 21 , 22 an jeweils einer Lasche 25 befestigt, die die Leisten 19, 20 mit weiteren L-förmigen Leisten 26, 27 fest verbindet (Fig. 2, 3 und 8). Nimmt die Vorschubeinheit 15 ihre Ruheposition ein, dann
liegen diese Leisten 26, 27 innerhalb des Maschinengestelles 1. Die Laschen 25 sind, wie Fig. 8 für die eine Leiste 27 zeigt, an der Innenseite des langen Schenkels 28, 29 dieser Leiste befestigt. Der kürzere Schenkel 30 der Leisten 26, 27 ist kürzer als der kurze Schenkel 23, 24 der Leisten 19, 20. Wie sich aus Fig. 8 ergibt, sind die Leisten 19, 20 und 26, 27 um 180° verdreht zueinander angeordnet. Die Laschen 25 sitzen jeweils auf einer horizontalen Achse 31 , die eine Schwenkachse für die Vorschubeinheit 15 bildet, um die sie aus der Ruheposition in die Arbeitsposition und umgekehrt verschwenkt werden kann. Die Achsen 31 sind an Seitenplatten 32 vorgesehen, die am Maschinengestell 1 befestigt sind und sich hinter einer, in Fig. 1 nicht dargestellten Seitenverkleidung der Maschine befinden. An den Laschen 25 greifen Verstellzylinder 33, 34 an, die mit einem Ende an den Seitenplatten 32 schwenkbar gelagert sind und mit ihrem anderen, kolbenstan- genseitigen Ende an den Laschen 25 angelenkt sind. Durch Ein- und Ausfahren der Kolbenstangen der Verstellzylinder 33, 34 können die Laschen 25 um die Achsen 31 gedreht werden.
Rechtwinklig zur Unterseite der kurzen Schenkel 23, 24 der Leisten 19, 20 ist jeweils eine Tragvorrichtung 35 vorgesehen, die sich parallel zu den langen Schenkeln 21 , 22 der Leisten 19, 20 erstreckt. Die Tragvorrichtung 35 hat ein Außenrohr 53, das an der Lasche 25 gehalten und in dem ein Innenrohr 54 verschiebbar ist. Im Außenrohr 53 ist eine (nicht dargestellte) Gasdruckfeder untergebracht, die das Innenrohr 54 nach außen in eine in Fig. 8 dargestellte Endstellung verschiebt. Die Gasdruckfeder ist so ausgelegt, dass in der Arbeitsposition die Vorschubeinheit 15 das Innenrohr 54 nicht gegen die Kraft der Gasdruckfeder zurückschieben kann.
Fig. 8 zeigt die Vorschubeinheit 15 in ihrer Ruheposition. Die Tragvorrichtung 35 ragt senkrecht nach unten und trägt am freien Ende die Vorschubeinheit 15. Nach außen ist die Vorschubeinheit 15 mit der beschriebenen Verstelleinrichtung hinter der Frontverkleidung 16 sowie der Bedienseite 18 der Maschine angeordnet und darum von außen nicht sichtbar. Soll eine Querbearbeitung des Werkstückes erfolgen, wird die Vorschubeinheit 15 aus
der in Fig. 8 dargestellten Ruheposition in die in den Fig. 3 und 9 bis 11 dargestellte Arbeitsposition um die Achsen 31 nach oben geschwenkt. Die Verstellzylinder 33, 34 werden entsprechend betätigt, so dass die Laschen 25 um die Achsen 31 in der gewünschten Richtung gedreht werden. Da die Leisten 19, 20 und 26, 27 fest mit den Laschen 25 verbunden sind, werden sie bei dieser Schwenkbewegung mitgenommen. Auch die die Vorschubeinheit 15 an ihren beiden Enden tragenden Vorrichtungen 35 werden entsprechend mitgenommen. Damit die Vorschubeinheit 15 in die Arbeitsposition geschwenkt werden kann, wird zuvor der Verkleidungsteil 17 der Frontverkleidung 16 um eine horizontale Achse 36 am unteren Rand (Fig. 8) weggeschwenkt, so dass die Vorschubeinheit 15 am Verkleidungsteil 17 vorbei aufwärts geschwenkt werden kann.
Anstelle der Verstellzylinder 33, 34 können auch Gewichtsausgleichselemente, vorzugsweise Gasfedern, eingesetzt werden. In diesem Fall wird die Vorschubeinheit 15 manuell aus der Ruhe- in die Arbeitsposition und umgekehrt geschwenkt. Die Gewichtsausgleichselemente erleichtern den Verstellvorgang.
Fig. 2 zeigt eine Mittelstellung der Vorschubeinheit 15 bei ihrer Verstellung aus der Ruhe- in die Arbeitsposition. In Fig. 3 nimmt die Vorschubeinheit 15 ihre Arbeitsposition ein. Der Verkleidungsteil 17 der Frontverkleidung 16 ist wieder zurückgeschwenkt, so dass die Vorderseite der Kehlmaschine geschlossen ist. Da die Innenrohre 54 der Tragvorrichtungen 35 durch die Gasdruckfeder vollständig ausgefahren sind, kann die Vorschubeinheit 15 zuverlässig kollisionsfrei in die Arbeitsposition geschwenkt werden, in der sie sich im Bereich oberhalb des Auflagetisches 2 befindet. Dann können die Innenrohre 54 der Tragvorrichtungen 35 von Hand gegen die Kraft der Gasdruckfedern in die Außenrohre 53 geschoben werden, bis die Vorschubeinheit auf dem Maschinengestell aufliegt und auf diesem arretiert wird. Fig. 3 zeigt die Arbeitsposition der Vorschubeinheit 15. Die Arbeitsebene 36 der Vorschubeinheit 15 liegt vorteilhaft höher als die Auflageebene des Auflagetisches 2. Dadurch können die für die Längsprofilierung des Werkstückes 3 verwende-
ten Andruckelemente 51 und Anschlaglineale 52 an der linken Spindel 11 verbleiben und müssen nicht abgebaut werden. Das Werkstück und die Auflage können in diesem Falle bei der Querprofilierung über die Andruckelemente 51 und die Anschlaglineale 52 der linken Spindel 1 1 hinwegfahren. Die Leisten 26, 27 nehmen in der Arbeitsposition der Vorschubeinheit 15 die Lage der Leisten 19, 20 ein und schließen damit wie diese an die Bedienseite 18 an.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Arbeitsebene 36 der Vorschubeinheit 15 in gleicher Höhe wie die Tischebene vorzusehen. In diesem Falle ist es allerdings erforderlich, die Andruckelemente 51 und Anschlaglineale 52 für die Längsprofilierung an der linken Spindel 11 vor dem Verstellen der Vorschubeinheit 15 in die Arbeitsposition zu entfernen.
Anstelle der Tragvorrichtungen 35 können auch Verstellzylinder eingesetzt werden, mit denen die Vorschubeinheit 15 höhenverstellt werden kann. In diesem Fall ist diese an den Kolbenstangen der Verstellzylinder befestigt. Der Verstellvorgang der Vorschubeinheit 15 aus der Ruhestellung in die Arbeitsposition und umgekehrt kann damit vollautomatisch erfolgen.
Die Vorschubeinheit 15 hat einen Auflagetisch 37, dessen Oberseite die Arbeitsebene 36 bildet. Der Auflagetisch 37 wird auf der Vorschubeinheit 15 längs zweier Führungen 38, 39 bei der Querbearbeitung des Werkstückes 3 verfahren. Die Führungen 38, 39 erstrecken sich parallel zur Vorschubrichtung der Werkstücke bei der Längsprofilierung. Die Führungen 38, 39 sind vorteilhaft Kugelführungen, mit denen der Auflagetisch 37 leichtgängig verschoben werden kann. Das Werkstück 3 wird auf dem Auflagetisch 37 festgespannt. Hierfür ist auf dem Auflagetisch 37 eine entsprechende Klemmeinrichtung 40 (Fig. 3) vorgesehen.
Der Auflagetisch 37 kann mittels Hand, motorisch oder über eine Hilfsvor- richtung bei der Querbearbeitung des Werkstückes 3 längs der Führungen 38, 39 verschoben werden. Bei einem motorischen Antrieb ist die Kehlma-
schine mit einer entsprechenden ansteuerbaren Achse versehen. Auf dem Auflagetisch 37 ist eine Werkstückanlage 41 vorgesehen, an der das Werkstück 3 bei der Querbearbeitung anliegt. Die Werkstückanlage 41 kann, wie ein Vergleich der Fig. 3 und 5 ergibt, relativ zur Vorschubrichtung des Auflagetisches 37 verschwenkt werden. In der Stellung gemäß Fig. 3 erstreckt sich die Werkstückanlage 41 senkrecht zur Transportrichtung des Auflagetisches 37. Er ist mit einer Arretierung 42 versehen, die in einer teilkreisförmigen Vertiefung 43 auf der Oberseite des Auflagetisches 37 verstellbar ist. In der jeweils eingestellten Lage kann die Arretierung 42 in bekannter Weise festgeklemmt werden. Die Werkstückanlage 41 ist mit dieser Arretierung 42 fest verbunden. Anstelle dieser stufenlosen Winkelverstellung ist es auch möglich, die Werkstückanlage 41 in vorgegebene Winkelstellungen zu verstellen. Hierfür können im Auflagetisch 37 Zahnsegmente mit definiertem Zahnabstand bzw. definierter Zahnweite vorgesehen sein, in die ein an der Werkstückanlage 41 gelagerter Steckbolzen eingreift. Ebenso können im Auflagetisch 37 Stecköffnungen vorgesehen sein, in die jeweils ein Steckbolzen gesteckt wird, der beispielsweise durch eine Durchgangsöffnung in der Werkstückanlage 41 oder durch eine von ihr abstehende Lasche gesteckt wird.
Für die Querbearbeitung wird die linke vertikale Spindel 11 unter Berücksichtigung des Flugkreises des auf ihr sitzenden Werkzeuges in eine feste Lage bezüglich des Anschlaglineals 4 gebracht. Das Anschlaglineal 4 bildet den horizontalen Bezugspunkt der Kehlmaschine. Die Werkstücke 3 werden durch einen (nicht dargestellten) Anschlag, der vorzugsweise einstellbar ist, in bezug auf diesen Bezugspunkt und damit in bezug auf die Spindel 11 mit dem Querbearbeitungswerkzeug eingestellt.
Vor dem Hochschwenken der Vorschubeinheit 15 in die Arbeitsposition wird die der linken Spindel 11 zugeordnete Absaughaube 12 umgesetzt, so dass das auf der Spindel 11 sitzende Werkzeug die Schmalseite des Werkstückes 3 bearbeiten kann. Der Auflagetisch 37 mit dem aufgespannten Werkstück 3 wird längs der Führungen 38, 39 an dem auf der Spindel 1 1 sitzenden Werk-
zeug vorbeigeführt, das die entsprechende Stirn- bzw. Schmalseite des Werkstückes 3 bearbeitet. Mit Hilfe der Werkstückanlage 41 und des (nicht dargestellten) Anschlages kann das Werkstück 3 für diese Querbearbeitung genau ausgerichtet und mit Hilfe der Klemmeinrichtung 40 festgeklemmt werden.
Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit, wie der Auflagetisch 37 mit dem aufgespannten Werkstück 3 an der Spindel 11 vorbeigeführt werden kann. Hierzu ist eine Vorschubhilfsvorrichtung 44 vorgesehen, die etwa H-Form hat. Diese Hilfs- vorrichtung hat eine Leiste 45, die sich in Transportrichtung des Auflagetisches 37 erstreckt und mit ihrem einen Ende auf dem Auflagetisch 37 befestigt ist. Gegenüberliegend ist die Hilfsvorrichtung mit einer weiteren Leiste
46 versehen, die am Anschlaglineal 4 des Auflagetisches 2 anliegend verschoben wird. Die beiden Leisten 45, 46 sind durch eine senkrecht zu ihnen liegende Leiste 47 miteinander verbunden. Die Leiste 46 wird so weit längs des Anschlaglineales 4 verschoben, bis sie von den Vorschubwalzen 8 erfaßt wird. Mit ihnen wird dann die gesamte Hilfsvorrichtung 44 in Vorschubrichtung transportiert. Damit kann der gleiche Antrieb, der für das Werkstück 3 bei der Längsbearbeitung verwendet wird, auch für den Antrieb zur Querbearbeitung des Werkstückes 3 eingesetzt werden. Die Querleiste
47 ist fest mit der Leiste 46, jedoch lösbar mit der Leiste 45 verbunden. Dadurch ist es möglich, die Querleiste 47 sowie die Leiste 46 in Vorschubrichtung relativ zur Leiste 45 so einzustellen, dass die Transportwalzen 8 bei unterschiedlicher Breite der Hölzer 3 die Leiste 46 erfassen und somit über die Hilfsvorrichtung 44 den Auflagetisch 37 mit dem aufgespannten Werkstück 3 in Vorschubrichtung verfahren kann. Die Querleiste 47 kann in jeder Lage an der Leiste 45 festgeklemmt werden. Da die Querleiste 47 stufenlos längs der Leiste 45 verschoben werden kann, ist eine genaue Einstellung der Maschine auf die quer zu bearbeitenden Werkstücke 3 gewährleistet. Vorteilhaft besteht die Leiste 46 aus Kunststoff, so dass die Vorschubwalzen 8 und der Auflagetisch 2 nicht beschädigt werden oder vorzeitig verschleißen.
Die Hilfsvorrichtung 44 kann mit der Leiste 45 problemlos auf dem Auflagetisch 37 befestigt und auch wieder abgenommen werden.
Fig. 5 zeigt die Werkstückanlage 41 in einer verschwenkten Stellung. Die Arretierung 42 ist längs der Vertiefung 43 des Auflagetisches 37 in die gewünschte Lage verschoben und festgeklemmt worden. Das Werkstück 3 liegt an der Werkstückanlage 41 an und ist mit der Klemmeinrichtung 40 auf dem Auflagetisch 37 festgeklemmt. Der Auflagetisch 37 wird an der vertikalen Spindel 11 vorbeigeführt, wobei die entsprechende Schmalseite 48 des Werkstückes 3 entsprechend schräg bearbeitet.
In Fig. 6 ist die Werkstückanlage 41 in Vorschubrichtung nach vorn so weit verschwenkt worden, dass sie sich in Vorschubrichtung des Auflagetisches 37 und damit parallel zum Anschlaglineal 4 erstreckt. Mit der Arretierung 42 ist die Werkstückanlage 41 auf dem Auflagetisch 37 lagegesichert. Das Werkstück 3 ist mit der Klemmeinrichtung 40 auf dem Auflagetisch 37 festgeklemmt und hat nur eine geringe Länge. Das Werkstück 3 kann kürzer sein als der Abstand der Transportwalzen 8. Da sich die Werkstückanlage 41 in Vorschubrichtung des Auflagetisches 37 erstreckt, wird beim Vorschub die Längsseite des Werkstückes 3 durch das auf der linken Spindel 11 sitzende Werkzeug bearbeitet. Die Spindel 11 befindet sich in diesem Falle in Vorschubrichtung des Werkstückes 3 an der rechten Seite und bearbeitet dementsprechend die rechte Werkstückseite. Der Auflagetisch 37 kann wiederum, wie anhand von Fig. 3 erläutert worden ist, durch Handvorschub, motorisch oder mittels der Vorschubhilfsvorrichtung 44 verfahren werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird zum Vorschub des Auflagetisches 37 die Vorschubhilfsvorrichtung 44 eingesetzt, die mittels der Transportwalzen 8 in der beschriebenen Weise betätigt wird. Da die Leiste 45 mit dem Auflagetisch 37 verbunden ist, wird auf diese Weise der Auflagetisch 37 mit dem aufgespannten Werkstück 3 an der Spindel 1 1 vorbeigeführt.
Die Stellung der Werkstückanlage 41 entsprechend Fig. 6 ist für kurze Werkstücke, wie dargestellt, oder auch für schwer transportierbare Werkstücke vorgesehen.
Fig. 7 zeigt die Möglichkeit, auf der Kehlmaschine einen Rahmen 49, beispielsweise einen Fensterrahmen, zu umfräsen. Auch große Füllungen können auf die nun zu beschreibende Weise an ihren Rändern bearbeitet werden. Damit der Rahmen 49 durch die Kehlmaschine transportiert werden kann, werden das Werkzeug 1 1 a der linken Spindel 1 1 , die zugehörigen Andruckelemente 51 , Anschlaglineale 52 sowie die Absaughaube 12 abgebaut. Das Werkzeug 11 a der linken Spindel 11 ist mit einer HSK-Schnittstelle versehen, wodurch es sich sehr einfach in eine entsprechende HSK-Aufnahme 50 der Spindel 11 der Kehlmaschine einspannen und aus ihr entfernen läßt. Dadurch kann der zur Bearbeitung der Rahmen 49 oder Füllungen notwendige Umbau der Kehlmaschine einfach und vor allen Dingen rasch durchgeführt werden. Die Vorschubeinheit 15 ist wieder aus der Arbeitsposition in die Ruheposition nach unten verschwenkt worden. Hierzu ist zunächst die Vorschubeinheit entriegelt worden, die dann von den Innenrohren 54, die von den Gasdruckfedern aus den Außenrohren 53 ausgefahren werden, mit den Führungen 38, 39 angehoben wird. Der Verkleidungsteil 17 wird um die Achse 36 weggeschwenkt. Dann werden die Laschen 25 mittels der Verstell- zylinder 33, 34 um die Achsen 31 in die in Fig. 8 dargestellte Lage zurückgeschwenkt und anschließend der Verkleidungsteil 17 in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt. Anschließend kann der Abbau des Werkzeuges 11 a der linken Spindel 1 1 und der zugehörigen Teile einschließlich der Absaughaube 12 vorgenommen werden. Die Transportwalzen 8 liegen auf der einen Rahmenseite auf und transportieren den Rahmen 49 durch die Kehlmaschine. In Vorschubrichtung wird der Rahmen 49 durch das Anschlaglineal 4 geführt.
Die Spindel 11 und/oder die zugehörigen Andruckelemente 51 , Anschlaglineale 52 und Absaughaube 12 können auch wegschwenkbar an der Kehlma-
schine vorgesehen sein. Dann kann die Kehlmaschine für die Bearbeitung des Rahmens 49 oder einer Füllung einfach und rasch umgestellt werden.
Sind der Rahmen 49 oder die Füllung ausreichend klein, können sie mit der Vorschubeinheit 15 an der vertikalen Spindel 1 1 beim Umfräsvorgang vorbeigeführt werden. Dann ist der beschriebene Umbau nicht notwendig.
Mit der Kehlmaschine ist es auch möglich, gleichzeitig eine Längs- und eine Querbearbeitung an den Werkstücken vorzunehmen. Hierbei würden bei der Längsbearbeitung nur drei Seiten des Werkstückes ohne die linke Seite und gleichzeitig die Stirnseite eines weiteren Werkstückes bearbeitet.
Es ist weiter möglich, die linke Spindel 11 hinter das Anschlaglineal 4 in Flucht zur rechten vertikalen Spindel 10 oder umgekehrt die rechte vertikale Spindel 10 in Flucht zur linken Spindel 11 zu bringen. Dann kann eine Gleichlauf-Gegenlaufbearbeitung des Werkstückes zur Vermeidung von Ausrissen beim Austritt des Bearbeitungswerkzeuges aus dem Werkstück durchgeführt werden.