Möbel, insbesondere Sitzmöbel
Die Erfindung betrifft ein Möbel, insbesondere Sitzmöbel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Derartige Möbel sind beispielsweise in Form von motorisch verstellbaren Sesseln bekannt, die motorisch zueinander verstellbare Teile aufweisen, beispielsweise ein relativ zu einem Sitzteil verstellbares Wadenteil zur Abstützung einer auf dem Sessel ruhenden Person im Bein- bzw. Wadenbereich. Zur Verstellung der Teile des Möbels relativ zueinander sind Antriebsmittel vorgesehen, die eine Antriebseinheit mit einem Elektromotor aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art anzugeben, bei dem das zweite Teil relativ zu dem ersten Teil über einen großen Verstellbereich verstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Lehre gelöst . Die Erfindung löst sich von dem Gedanken, eine Verstellung des zweiten Teiles relativ zu dem ersten Teil des Möbels in einem Verstellbereich, in dem das erste Teil relativ zu dem zweiten Teil eine im wesentlichen gleichartige Verstellbewegung, beispielsweise eine Schwenkbewegung, ausführt, mittels nur einer Antriebseinheit auszuführen. Ihr liegt vielmehr der Ge-
danke zugrunde, dem zweiten Teil wenigstens zwei Antriebseinheiten zuzuordnen, wobei in einer ersten kinematischen Phase der Verstellbewegung die Verstellung mittels einer ersten Antriebseinheit und in einer zwei- ten kinematischen Phase der Verstellbewegung mittels einer zweiten Antriebseinheit erfolgt, wobei das zweite Teil relativ zu dem ersten Teil in der ersten kinematischen Phase und der zweiten kinematischen Phase eine im wesentlichen gleichartige Verstellbewegung, beispiels- weise eine Schwenkbewegung ausführt. Durch die Kombination zweier, beispielsweise jeweils einen Elektromotor aufweisenden Antriebseinheiten, zur Erzielung einer im wesentlichen gleichartigen Verstellbewegung ermöglicht die erfindungsgemäße Lehre besonders große Verstell- bereiche. Erfindungsgemäß werden unterschiedliche kinematische Phasen einer im wesentlichen gleichartigen Verstellbewegung, also beispielsweise einer Schwenkbewegung, oder einer linearen Translationsbewegung, durch unterschiedliche Antriebseinheiten, bewirkt. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lehre besteht darin, daß eine Verstellmechanik, über die die Antriebseinheiten mit dem zu verstellenden zweiten Teil des Möbels in Wirkungsverbindung stehen, besonders kompakt und damit raumsparend ausgebildet sein kann, weil im Gegensatz zu bekannten Möbeln, bei denen die Verstellbewegung nur über eine Antriebseinheit ausgeführt wird, beispielsweise eine Verstellmechanik mit kurzen und einfach ausgebildeten Hebeln verwendet werden kann. Erfindungsgemäß können zwei, oder, falls entspre- chend den jeweiligen Anforderungen erforderlich, auch mehr als zwei Antriebseinheiten vorgesehen sein, die dem zweiten Teil zugeordnet sind. Unter einer Zuordnung der Antriebseinheiten zu dem zweiten Teil wird erfindungsgemäß verstanden, daß die Antriebseinheiten zum
Verstellen des zweiten Teiles dienen. Hierbei können die dem zweiten Teil zugeordneten Antriebseinheiten an demselben angeordnet sein. Es ist jedoch erfindungsgemäß auch möglich, die dem zweiten Teil zugeordneten Antriebseinheiten teilweise oder vollständig an einem anderen Teil des Möbels, beispielsweise dem ersten Teil oder einem Grundkörper, anzuordnen.
Entsprechend den jeweiligen Anforderungen kann die von dem zweiten Teil relativ zu dem ersten Teil ausge- führte Verstellbewegung einer beliebigen geeigneten
Kinematik folgen. Beispielsweise kann die in der ersten und der zweiten kinematischen Phase von dem zweiten Teil ausgeführte, im wesentlichen gleichartige Verstellbewegung eine lineare Translationsbewegung oder eine Kombination einer linearen Translationsbewegung mit einer Schwenkbewegung sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß die Verstellbewegung eine Schwenkbewegung ist. Bei dieser Ausführungsform bilden die dem zweiten Teil zuge- ordneten Antriebseinheiten gemeinsam einen Schwenkantrieb, mit dem sich besonders große Schwenkwinkel des zweiten Teiles erzielen lassen.
Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungs- form sieht vor, daß das zweite Teil in der ersten kine- matischen Phase um einen ersten Schwenkwinkel und in der zweiten kinematischen Phase um einen zweiten Schwenkwinkel verschwenkbar ist. Bei dieser Ausführungsform wird das zweite Teil durch die erste Antriebseinheit in der ersten kinematischen Phase um ei- nen ersten Schwenkwinkel verschwenkt, während es in der zweiten kinematischen Phase durch die zweite Antriebseinheit um 'einen zweiten Schwenkwinkel verschwenkt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorgenannten Aus-
führungsform sehen vor, daß der erste Schwenkwinkel und/oder der zweite Schwenkwinkel etwa 90° beträgt und/oder daß ein aus dem ersten Schwenkwinkel und dem zweiten Schwenkwinkel resultierender dritter Schwenk- winkel etwa 180° beträgt. Insbesondere bei der letztgenannten Ausführungsform ergibt sich ein besonders großer Verschwenkbereich des zweiten Teiles relativ zu dem ersten Teil.
Grundsätzlich kann die Verschwenkung des zweiten Teiles relativ zu dem ersten Teil in der ersten und der zweiten kinematischen Phase um eine gemeinsame Schwenkachse erfolgen. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht jedoch vor, daß der ersten kinematischen Phase eine erste Schwenkachse und der zweiten kinematischen Phase eine zu der ersten
Schwenkachse beabstandete zweite Schwenkachse zugeordnet ist, derart, daß das zweite Teil während der ersten kinematischen Phase um die erste Schwenkachse und während der zweiten kinematischen Phase um die zweite Schwenkachse verschwenkbar ist. Bei dieser Ausführungsform können die erste Antriebseinheit und die zweite Antriebseinheit räumlich voneinander getrennt sein, was die konstruktiven Freiheiten hinsichtlich der Anordnung der Antriebseinheiten relativ zu dem zweiten Teil er- höht .
Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse zueinander im wesentlichen parallel sind. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau der Verstellmechanik, über die die jeweilige Antriebseinheit mit dem zweiten Teil in AntriebsVerbindung steht.
Um den Aufbau der Verstellmechanik besonders einfach zu gestalten, ist es zweckmäßig, daß die erste
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Schwenkachse durch eine schwenkbar an einem Grundkörper des Möbels gelagerte Schwenkwelle gebildet ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß mit der Schwenkwelle drehfest wenigstens ein Anlenkhebel verbunden ist, der mit dem Abtriebsorgan der zugeordneten Antriebseinheit über ein Betätigungselement in WirkungsVerbindung steht . Bei dieser Ausführungsform erfolgt das Verschwenken der Schwenkwelle mittels des Anlenkhebels, der beispielsweise mittels eines Linearantriebes betätigt werden kann.
Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß das Betätigungselement druckbean- spuchbar, insbesondere Stangen- oder plattenförmig oder als Hebel, ausgebildet ist, und das eine Ende des Betätigungselementes gelenkig und zu der ersten Schwenkachse exzentrisch mit dem Anlenkhebel verbunden ist und das andere Ende des Betätigungselementes gelenkig mit dem Abtriebsorgan der zugeordneten Antriebseinheit ver- bunden ist. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich ein besonders einfacher und robuster Aufbau mit wenigen Bauteilen.
Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungsform mit der Schwenkwelle sieht vor, daß mit der Schwenkwelle drehfest ein Ende wenigstens eines
Angreifelementes verbunden ist, dessen anderes Ende mit dem zweiten Teil verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform sind die räumlichen Freiheiten bei der Anordnung der ersten Antriebseinheit relativ zu dem zweiten Teil weiter erhöht.
Weiterbildungen der vorgenannten Ausführungsformen sehen vor, daß das oder jedes Angreifelement als Lasche ausgebildet ist und/oder daß das oder jedes Angreif- element bogenförmig ausgebildet ist. Insbesondere bei
der Ausführungsform mit dem bogenförmigen Angreifelement ergibt sich ein besonders kompakter Aufbau mit geringer Bauhöhe und wenigen Bauteilen.
Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß mit dem oder jedem Angreifelement vorzugsweise drehfest eine Achse verbunden ist, die die zweite Schwenkachse bildet, um die das zweite Teil schwenkbar gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform ist die zweite Schwenkachse mit dem oder jedem Angreifele- ment verbunden, so daß das zweite Teil über das Angreifelement und die erste Schwenkachse schwenkbar an dem ersten Teil gelagert ist.
Eine Weiterbildung der Ausführungsform mit dem drehfest mit der Schwenkwelle verbundenen Angreifele- ment sieht vor, daß die zweite Antriebseinheit mit dem zweiten Teil verbunden ist, und daß ein Betätigungs- element vorgesehen ist, das mit dem Abtriebsorgan der zweiten Antriebseinheit in Wirkungsverbindung steht. Bei dieser Ausführungsform ist die zweite Antriebsein- heit an dem zweiten Teil angeordnet, wobei das zweite
Teil über das zweite Betätigungselement mit dem Abtriebsorgan der zweiten Antriebseinheit in Antriebsverbindung steht .
Um die Übertragung der Antriebskräfte der zweiten Antriebseinheit auf das zweite Teil auf besonders einfache Weise zu ermöglichen, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung vor, daß das Betätigungselement stangen- oder plattenförmig oder als Hebel ausgebildet ist.
Bei den vorgenannten Ausführungsformen ist das Betätigungselement zweckmäßigerweise mit dem Abtriebs- organ und/oder dem Angreifelement gelenkig und zu der zweiten Schwenkachse exzentrisch verbunden.
Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß die erste kinematische Phase und
die zweite kinematische Phase zeitlich aufeinander folgen. Bei dieser Ausführungsform durchläuft das zweite Teil den der ersten kinematischen Phase zugeordneten Verstellbereich und den der zweiten kinematischen Phase zugeordneten Verstellbereich zeitlich nacheinander.
Entsprechend den jeweiligen Anforderungen ist es jedoch auch möglich, daß die erste kinematische Phase und die zweite kinematische Phase zeitgleich oder zeitlich wenigstens teilweise überlappend ablaufen. Bei dieser Ausführungsform durchläuft das zweite Teil die erste kinematische Phase und die zweite kinematische Phase wenigstens teilweise zeitlich überlappend.
Um die Verstellmechanik, über die das zweite Teil mit den Antriebseinheiten in Wirkungsverbindung steht, besonders einfach zu gestalten, sieht eine andere Weiterbildung der erfindunsgemäßen Lehre vor, daß wenigstens eine der Antriebseinheiten einen Linearantrieb aufweist .
Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß wenig- stens eine der Antriebseinheiten einen Spindeltrieb aufweist. Derartige Spindeltriebe stehen als einfache und kostengünstige Standardbauteile zur Verfügung und sind robust sowie zur Aufbringung großer Kräfte geeignet . Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungs- form sieht vor, daß das Abtriebsorgan des Spindeltriebes eine Spindelmutter ist, die verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf einer drehantreibbaren Gewindespindel angeordnet ist. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, in der Ausführungs- beispiele eines erfindungsgemäßen Möbels dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder in der Zeichnung dargestellten Merkmale für sich oder in be-
liebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
Es zeigt :
Fig. 1 eine Perspektivansicht eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemä- ßen Möbels in Form eines Sessels,
Fig. 2 in perspektivischer Phantomdarstellung Teile einer Verstellmechanik zur Verstellung eines Wadenteiles des Möbels gemäß Fig . 1 , Fig. 3 eine Seitenansicht von Teilen der Verstellmechanik gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung von
Teilen der Verstellmechanik gemäß Fig. 2, Fig. 5 in teilweise geschnittener Seitenansicht den Sessel gemäß Fig. 1 zu Beginn einer ersten kinematischen Phase der Verstell - bewegung ,
Fig. 6 in gleicher Darstellung wie Fig. 5 den Sessel gemäß Fig. 5 während der ersten kinematischen Phase der Verstellbewegung in einer Verstellposition,
Fig. 7 in gleicher Darstellung wie Fig. 5 den Sessel gemäß Fig. 5 während der ersten kinematischen Phase der Verstellbewegung in einer weiteren Verstellposition, Fig. 8 in gleicher Darstellung wie Fig. 5 den Sessel gemäß Fig. 5 am Ende der ersten kinematischen Phase und zu Beginn der
- S - zweiten kinematischen Phase der Verstellbewegung,
Fig. 9 in gleicher Darstellung wie Fig. 5 den
Sessel gemäß Fig. 5 während der zweiten kinematischen Phase der Verstellbewegung und
Fig. 10 in gleicher Darstellung wie Fig. 5 den Sessel gemäß Fig. 5 am Ende der zweiten kinematischen Phase der Verstellbewe- gung .
In den Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. sich entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels in Form eines Sessels 2 dargestellt, der einen Grundkörper 4 aufweist, der zwei seitlich zueinander beabstandete Armlehnen 6, 8 aufweist. An den Armlehnen 6, 8 ist ein erstes Teil in Form eines Sitzteiles 10 angeordnet, mit dessen einem
Ende verstellbar ein zweites Teil verbunden ist, das bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein Wadenteil 12 gebildet ist, das zur Unterstützung einer auf dem Sessel 2 ruhenden Person im Waden- bzw. Unterschenkelbe- reich dient. Mit dem dem Wadenteil 12 abgewandten Ende des Sitzteiles 10 ist verstellbar ein Oberkörperteil 14 verbunden, mit dessen dem Sitzteil 10 abgewandten Ende verstellbar ein Kopfteil 16 verbunden ist. Das Oberkörperteil 14 dient zur Abstützung einer auf dem Sessel 2 ruhenden Person im Oberkörperbereich, während das Kopf- teil zum Abstützen einer auf dem Sessel 2 ruhenden Person im Kopfbereich dient .
Das Wadenteil 12 ist relativ zu dem Sitzteil 10 verschwenkbar, wie dies weiter unten näher erläutert
werden wird.
In Fig. 2 sind Teile einer Verstellmechanik dargestellt, mittels derer das Wadenteil 12 relativ zu dem Sitzteil 10 verschwenkbar ist. Erfindungsgemäß sind dem Wadenteil 12 bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Antriebseinheiten 18, 20 zugeordnet, wobei in einer ersten kinematischen Phase der Verstellbewegung, nämlich einer Schwenkbewegung, die Verstellung mittels der ersten Antriebseinheit 18 und in der zweiten kinemati- sehen Phase der Verstellbewegung mittels der zweiten Antriebseinheit 20 erfolgt, wobei das Wadenteil 12 in der ersten kinematischen Phase und der zweiten kinematischen Phase eine im wesentlichen gleichartige Ver- stellbewegung, nämlich eine Schwenkbewegung, ausführt. Zum Verschwenken des Wadenteiles 12 relativ zu dem Sitzteil 10 in der ersten kinematischen Phase ist eine erste Schwenkachse 22 vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine im wesentlichen horizontal verlaufende, an den Armlehnen 6, 8 schwenkbar gelagerte Schwenkwelle gebildet ist.
Die erste Antriebseinheit 18 weist einen Elektromotor 24 auf, dessen Abtriebswelle 26 als Schnecke eines Schneckenradgetriebes ausgebildet ist und in Eingriff mit einem drehbar gelagerten Schneckenrad 28 steht, das drehfest mit einer Gewindespindel 30 verbunden ist, die drehbar an dem Sitzteil 10 gelagert ist und über das Schneckenrad 28 und die Schnecke 26 mit dem Elektromotor 24 in Drehantriebsverbindung steht . Das Abtriebsorgan der ersten Antriebseinheit ist durch eine Spindelmutter 32 gebildet, die verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf der Gewindespindel 30 angeordnet ist.
Mit der Spindelmutter 32 ist ein Ende eines Betätigungselementes in Form einer kurzen Stange 34 ver-
bunden, dessen anderes Ende gelenkig und zu der durch die Schwenkwelle gebildeten ersten Schwenkachse 22 exzentrisch mit einem Anlenkhebel 36 verbunden ist, der drehfest mit der Schwenkwelle 22 verbunden ist. Um eine bezüglich der axialen Mittelebene der Gewindespindel 30 symmetrische Krafteinleitung in die Schwenkwelle 22 zu erzielen, weist die erste Antriebseinheit 18 in Axialrichtung der Schwenkwelle 22 zu der Stange 34 und dem Anlenkhebel 36 einen weiteren Anlenk- hebel 36' und eine weitere Stange 34' auf. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, bilden die Stangen 34, 34' eine gabelartige Anordnung, zwischen der das freie Ende der Gewindespindel 30 aufgenommen ist.
Die zweite Antriebseinheit 20 weist einen Elektro- motor 38 auf, dessen Abtriebswelle 40 als Schnecke ausgebildet ist und mit einem drehbar gelagerten Schnek- kenrad 42 in Eingriff steht, das drehfest mit einer drehbar an dem Wadenteil 12 gelagerten Gewindespindel 44 verbunden ist. Der Elektromotor 38 ist an einem In- nenrahmen 46 des Wadenteiles 12 befestigt.
Das Abtriebsorgan der zweiten Antriebseinheit 20 ist durch eine Spindelmutter 48 gebildet, die verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf der Gewindespindel 44 angeordnet ist . Das Wadenteil 12 ist relativ zu einer zweiten
Schwenkachse 50 schwenkbar an derselben gelagert. Die zweite Schwenkachse 50 ist über zwei in Axialrichtung der zweiten Schwenkachse 50 zueinander beabstandete Angreifelemente in Form von im wesentlichen bogenförmi- gen Laschen 52, 54 mit der die erste Schwenkachse 22 bildenden Schwenkwelle verbunden. Hierzu ist ein Ende der Lasche 52 drehfest mit der die erste Schwenkachse 22 bildenden Schwenkwelle verbunden, während ihr anderes Ende drehfest mit der zweiten Schwenkachse 50 ver-
bunden ist. Die Verbindung der Lasche 54 mit der Schwenkwelle 22 und der zweiten Schwenkachse 50 ist in hierzu entsprechender Weise ausgebildet.
Die zweite Antriebseinheit 20 weist ein zweites Betätigungselement in Form einer Stange 56 auf, deren eines Ende gelenkig mit der Spindelmutter 58 und deren anderes Ende gelenkig und zu der ersten Schwenkachse 22 und der zweiten Schwenkachse 50 exzentrisch mit der Lasche 54 verbunden ist . Fig. 4 verdeutlicht die Verbindung der Spindelmutter 48 mit der Lasche 54 über die Stange 56.
Die Verstellung des Wadenteiles 12 relativ zu dem Sitzteil 10 wird nachfolgend anhand der Figuren 5 bis 10 beschrieben. In einer in den Figuren 5 bis 8 dargestellten ersten kinematischen Phase wird das Wadenteil 12 mittels der ersten Antriebseinheit 18 um die erste Schwenkachse 22 relativ zu dem Sitzteil 10 verschwenkt, während das Wadenteil 12 in der zweiten kinematischen Phase mittels der zweiten Antriebseinheit 20 um die zweite Schwenkachse 50 relativ zu dem Sitzteil 10 verschwenkt wird. Wie aus den Figuren 5 bis 10 ersichtlich, sind bei diesem Ausführungsbeispiel die erste Schwenkachse 22 und die zweite Schwenkachse 50 zueinander im wesentlichen parallel.
Fig. 5 zeigt eine erste Endlage der Verstellbewegung, in der das Sitzteil 10 und das Wadenteil 12 eine im wesentlichen horizontale Stützebene aufspannen. Ausgehend von dieser Endlage der Verstellbewegung treibt der Elektromotor 24 die Gewindespindel 30 derart an, daß sich die Spindelmutter 32 in Fig. 5 nach links bewegt. Hierbei drückt die Spindelmutter 32 über den Hebel 34 gegen den Anlenkhebel 36, so daß dieser in Fig. 5 um die erste Schwenkachse 22 entgegen dem Uhrzeiger-
sinn verschwenkt .
Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, verschwenkt hierbei das Wadenteil 12 relativ zu dem Sitzteil 10 um die erste Schwenkachse 22. Da in der ersten kinematischen Phase die zweite Antriebseinheit 20 stillgesetzt ist, wird die Kinematik in dieser Phase ausschließlich durch die erste Antriebseinheit 18 bestimmt.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, verschwenkt bei einer weiteren Bewegung der Spindelmutter 32 in Fig. 7 nach links das Wadenteil 12 weiter entgegen dem Uhrzeigersinn um die erste Schwenkachse 22. Um eine Kollision des freien Endes des Wadenteiles 12 mit dem Boden 56 zu vermeiden, ist das Wadenteil 12 bei diesem Ausführungsbeispiel in seiner Längsrichtung stauchbar aus- gebildet, wobei eine Stauchung bzw. Entstauchung mittels einer elektromotorischen Antriebseinheit erfolgt, die hier jedoch nicht näher interessiert und daher nicht näher erläutert wird.
Fig. 8 zeigt das Ende der ersten kinematischen Phase, an dem das Wadenteil 12 gegenüber der in Fig. 5 dargestellten Ausgangslage um etwa 90° entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt ist, wie sich dies aus einem Vergleich der Figuren 5 und 8 ergibt.
Fig. 8 stellt zugleich die Ausgangslage zu Beginn der zweiten kinematischen Phase dar. In dieser Aus- gangslage treibt der Elektromotor 38 die Gewindespindel 44 derart an, daß sich die Spindelmutter 48 in Fig. 8 nach unten bewegt . Aufgrund der gelenkigen Verbindung der Spindelmutter 48 mit der Lasche 54 über den Hebel 56 wird hierbei das Wadenteil 12 relativ zu dem Sitzteil 10 weiter entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, und zwar nunmehr um die zweite Schwenkachse 50, wie dies aus Fig. 9 ersichtlich ist.
Ausgehend von der in Fig. 9 dargestellten Ver-
Stellposition treibt der Elektromotor 38 die Gewindespindel 44 weiter derart an, daß sich die Spindelmutter 48 in Fig. 9 nach rechts schraubt, so daß das Wadenteil 12 weiter entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird, bis es die in Fig. 10 dargestellte zweite Endlage der Verstellbewegung erreicht hat. Während der zweiten kinematischen Phase ist die erste Antriebseinheit 18 stillgesetzt, so daß die Kinematik ausschließlich durch die zweite Antriebseinheit 20 bestimmt ist. Wie aus den Figuren 5 bis 10 hervorgeht, wird bei diesem Ausführungsbeispiel das Wadenteil 12 während der ersten kinematischen Phase um einen ersten Schwenkwinkel von etwa 90° und während der zweiten kinematischen Phase um einen zweiten Schwenkwinkel von etwa 90° rela- tiv zu dem Sitzteil 10 verschwenkt, so daß ein resultierender dritter Schwenkwinkel etwa 180° beträgt. Bei diesem Ausführungsbeispiel folgen die erste kinematische Phase und die zweite kinematische Phase zeitlich aufeinander. Es ist erfindungsgemäß jedoch auch mög- lieh, daß die erste kinematische Phase und die zweite kinematische Phase zeitgleich oder zeitlich wenigstens teilweise überlappend ablaufen.