Beschreibung
Frontbeschickbare Trommelwaschmaschine mit Wäscheabweiser an der Faltenbalgdichtung
Die Erfindung betrifft eine frontbeschickbare Trommelwaschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel, mit einer Faltenbalgdichtung zwischen dem Laugenbehälter und dem Maschinengehäuse zur Abdichtung des Türöffnungsbereiches, an welche im Bereich der Zwölf-Uhr-Stellung ein zur Trommel gerichteter Wäscheabweiser angeformt ist, und mit einer Leitung, welche zur Zuführung von Wasser, Wasch- oder Spülflüssigkeit in den Türöffnungsbereich vorgesehen ist.
Bei Frontlader-Waschmaschinen ist es mittlerweile üblich, die Türöffnung relativ groß zu ge- stalten und hierdurch dem Benutzer die Be- und Entladung der Trommel zu erleichtern. Dies bedingt unter anderem eine große Öffnung in der Frontseite der Trommel. Da aufgrund normierter Gehäusebreiten der Trommeldurchmesser festgelegt ist, wird durch die vergrößerte Öffnung zwangsläufig die Breite des als Trommelkappe fungierenden Kreisrings geringer. Als Folge dieser Verringerung wird während der Drehung der Trommel die Wäsche leichter über den Rand der Trommelkappe gedrückt und dann zwischen dem Schauglas und der Falten¬ balgdichtung eingeklemmt. Es ist deshalb beispielsweise aus der WO 02/12612 A1 bekannt, im Bereich der Faltenbalgdichtung und hier insbesondere in der Zwölf-Uhr-Stellung einen Wäscheabweiser vorzusehen. Der Wäscheabweiser ist zur Trommel hinweisend an dem Türdichtring angeformt und dafür vorgesehen, dass die Wäsche wieder zurück in die rotierende Trommel geführt wird. Bei Waschautomaten mit großem Trommelvolumen besteht aufgrund des hohen Wäschegewichts die Notwendigkeit, den Wäscheabweiser zu verstärken. Aus der WO 02/12612 A1 ist es hierzu bekannt, den zur Befestigung der Faltenbalgdichtung am Laugenbehälter benutzten Klemmring mit einer Schlaufe zu versehen, welche in den Wäscheabweiser gezogen wird. Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Fertigung führen, da gleichzeitig der Faltenbalg am Laugenbehälter und die Schlaufe in den Abweiser positioniert und dabei noch der Klemmring gespannt werden muss.
Es ist bei Frontlader-Waschmaschinen außerdem bekannt, Wasser, Wasch- oder Spülflüssig¬ keit im Bereich der Türöffnung in den Laugenbehälter bzw. die Trommel einzubringen. Dabei ' wird die Flüssigkeit entweder direkt auf die Wäsche gesprüht (DE 197 31 667 A1), oder auf das - Türschauglas gelenkt (DE 295 20 300 U1). In beiden Fällen ist in der Wand der Faltenbalg- * dichtung eine Öffnung vorgesehen, durch die die Flüssigkeit mittels einer Düse oder Schlauch¬ leitung ins Trommelinnere geleitet wird. Eine Kombination aus direkter Einsprühung und Einspülung über das Türschauglas ist aus der DE 197 31 667 A1 bekannt. Hierbei ist der zur Trommel gerichtete Rohrstutzen bzw. die Düse in unmittelbarer Nähe zur Faltenbalgdichtung mit einer zum Türschauglas gerichteten Öffnung versehen.
Um eine Wäschebefeuchtung zu erzielen, muss eine Düse eingesetzt werden, die aus der Schwingfalte herausragt. Dies führt zur Reibung der Wäsche an der Düse und damit zum Wäscheverschleiß. Aus der DE 37 38 388 A1 ist eine Wäschebehandlungsmaschine mit einer Faltenbalgdichtung bekannt, die einen in der Innenwand der Faltenbalgdichtung angeformten Einspülkanal aufweist. Dieser Kanal enthält eine zur Trommel gerichtete Öffnung und dient somit zur direkten Wäschebefeuchtung. Dieser Kanal ist im ebenen Bereich der Faltenbalg- dichtung angeordnet, wobei durch seine verformbare Ausführung Wäscheschäden von Wäschestücken, die in diesen Bereich gelangen, vermieden werden. Aus der WO 02/12612 A1 ist es bekannt, eine Düse als separates Bauteil in einen Wäscheabweiser einzusetzen.
Aus der DE 199 61 459 A1 ist eine Wäschebehandlungsmaschine bekannt, die im Bereich der Türöffnung im oberen Bereich Sensoren enthält. Aus der DE 41 26 966 A1 ist eine Wäschebe¬ handlungsmaschine mit einer in der Faltenbalgdichtung eingesetzten Beleuchtungseinrichtung zur Trommelbeleuchtung bekannt. Diese zusätzlichen Bauteile sind im zur Gehäuseöffnung gerichteten Bereich der Faltenbalgdichtung angeordnet und somit im beweglichen Bereich.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einer frontbeschickbaren Trommelwasch¬ maschine der eingangs genannten Art die Stabilität des Wäscheabweisers zu erhöhen und gleichzeitig den Aufbau und die Fertigung der Waschmaschine zu vereinfachen und außerdem eine schonende Wäschebehandlung zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile werden darin gesehen, dass infolge der Integration des Kanalsystems zur Flüssigkeitszuführung kein Hindernis mehr für die zu behandelnde Wäsche besteht. Es reduziert sich somit das Risiko auftretender Wäschebeschädigungen. Dadurch dass der Wäscheabweiser näher an der Trommel und somit an der Wäsche positioniert ist, wird zudem eine gleichmäßigere Befeuchtung der Wäsche erzielt. Somit kann auf zusätzliche Düsen gänzlich verzichtet werden, die an den klassischen Positionen die Schauglasspülung sowie die Wäschebefeuchtung gewährleisten. Ein weiterer Vorteil resultiert aus der Versteifung des Wäscheabweisers durch die Einbringung des Kanalsystems. Letzt- endlich ergeben sich durch die Kombination verschiedener Funktionen in dem Wäscheabweiser Möglichkeiten zur Einsparung von Bauteilen und damit eine Vereinfachung der Montage.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass durch den Wäscheabweiser die Wäschebe¬ feuchtung erfolgt, wobei mit der Wäschebefeuchtung auch eine Schauglasspülung erfolgen kann. Hierzu ist in dem Wäscheabweiser ein Kanal eingeformt, der einerseits die Wäsche befeuchtet und andererseits die Schauglasspülung mit Wasser speist.
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Hierzu ist es zweckmäßig, den Wäscheabweiser aus elastischem oder teilelastischem Vollmaterial zu fertigen und den Kanal als Bohrung oder Durchgangsöffnung einzuformen. Üblicherweise besteht der Wäscheabweiser bei einstückiger Anbindung an die Faltenbalg- dichtung aus dem gleichen Material, wie die Faltenbalgdichtung, vorzugsweise aus einem 5 Elastomer.
in einer zweckmäßigen Ausführung erstreckt sich der Wäscheabweiser vom Hammersteg ausgehend radial in Richtung Zentrum des Türöffnungsbereichs. Am äußeren Ende des Wäscheabweisers ist ein zum Inneren der Trommel weisender Fortsatz angeformt, der den Spalt zwischen Hammersteg und den Rand der Trommelöffnung zum Teil überdeckt. Somit lo werden Wäschestücke, die in diesen Bereich getragen werden, zuverlässig gegen den Wäscheabweiser gedrückt und von diesem wieder ins innere der Trommel geleitet.
In einer vorteilhaften Ausführung teilt sich der Kanal in eine Verzweigung auf, wobei der Kanal¬ abzweig zur Wäschebefeuchtung zur Trommel hin ausgerichtet ist, und wobei der Kanalab¬ zweig zur Schauglasspülung nach vorne weisend auf das Schauglas gerichtet ist. Zur Steue- I5 rung der Bedarfsmenge an Wasser für die Schauglasspülung einerseits und die Wäsche¬ befeuchtung andererseits, weist der Kanalabzweig zur Wäschebefeuchtung einen größeren Querschnitt als der Kanalabzweig zur Schauglasspülung auf. Der durch den Hauptkanal eintretende Wasserstrahl wird somit entsprechend seiner Funktionsbestimmung geteilt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich der Hauptkanal im Bereich 2Q des Hammerstegs der Faltenbalgdichtung, wobei sich die Verzweigungskanäle unterhalb des Hammerkopfbereichs der Faltenbalgdichtung erstrecken. Dabei ist der obere Bereich des Hauptkanals zur Aufnahme eines Verbindungselementes für einen Wasserzuführschlauch vergrößert ausgebildet.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn das als Rohrstutzen ausgebildete Verbindungselement relativ 25 weit in den Hauptkanal hinein ragt. Dies führt dazu, dass der Rohrstutzen als Verstärkung des Wäscheabweisers fungiert. Dabei ist es zweckmäßig, den Rohrstutzen aus einem harten Kunststoff zu fertigen. Um den Halt des Verbindungselements zusätzlich zu verbessern, ist es vorteilhaft, das in sich stabil ausgeführte Verbindungselement am Laugenbehälter bzw. an der vorderen Kappe im Bereich der Laugenbehälteröffnung mit einem Befestigungselement zu 30 befestigen. Hierzu wird beispielsweise eine Schraube verwendet, andere Befestigungen, wie beispielsweise Steckdübel oder Klammern, sind ebenfalls denkbar.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann auch in dem Wäsche¬ abweiser neben der Wasserführung ein Sensor sowie ein Leuchtmittel integriert sein. Somit beschränken sich insbesondere die Zugänge, die sich sonst über den gesamten Bereich der 35 Schwingfalte erstreckt haben, auf einen Bereich und hier insbesondere auf den Bereich des
Wäscheabweisers. Dadurch wird eine Faltenbalgdichtung geschaffen, die eine schonende Wäschebehandlung gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 : eine geschnittene Teilansicht einer Faltenbalgdichtung mit angeformten
Wäscheabweiser mit integriertem Kanalsystem;
Figur 2: eine Draufsicht auf einen Wäscheabweiser mit den integrierten Bestandteilen und
Figur 3: eine Waschmaschine in einer skizzierten Darstellung.
Die Figur 3 zeigt eine frontbeschickbare Trommelwaschmaschine 22 mit einem Gehäuse 4 und einem im Gehäuse 4 angeordneten Laugenbehälter 3. Innerhalb des Laugenbehälters 3 ist eine Trommel 11 drehbar angeordnet. Zwischen dem vorderen Maschinengehäuse 4 und dem Lau¬ genbehälter 3 erstreckt sich im Türöffnungsbereich 2 eine Faltenbalgdichtung 1. In den Türbe¬ reich 2 ragt in betriebsgemäßer Lage das Schauglas 24 zumindest teilweise in das Gehäuse 4 hinein. In bestimmungsgemäßer Lage der Waschmaschine 22 ist im oberen Bereich in der Wand der Faltenbalgdichtung 1 ein Wäscheabweiser 5 angeordnet bzw. angeformt, der sich in Richtung der Trommel 11 bzw. des Trommelrandes hin erstreckt.
Die Figur 1 zeigt eine Detailansicht in Schnittdarstellung einer Faltenbalgdichtung 1 für eine nicht näher dargestellte Wäschebehandlungsmaschine, insbesondere eines Frontladers. Die Faltenbalgdichtung 1 bindet sich dabei derart in die Wäschebehandlungsmaschine ein, dass sie zur Abdichtung des Türöffnungsbereichs 2 zwischen dem angedeuteten Laugenbehälter 3 und dem Maschinengehäuse 4, ebenfalls nur angedeutet, angeordnet ist. In Frontansicht der Faltenbalgdichtung 1 , dargestellt in der Figur 2, befindet sich in der Zwölf-Uhr-Stellung an der Faltenbalgdichtung 1 zur Trommel weisend ein Wäscheabweiser 5.
Wie in Figur 1 skizziert, erstreckt sich der Wäscheabweiser 5 vom Hammersteg 6 ausgehend zum Inneren des Türöffnungsbereichs 2 hin. An seinem äußeren Ende ist ein Fortsatz 23 angeformt, der in etwa axial zum Trommelinneren zeigt. Dieser Fortsatz 23 überdeckt zumin¬ dest teilweise den Spalt zwischen Hammersteg 6 und dem Öffnungsrand der Trommel 11.
Wie aus der geschnittenen Ansicht zu erkennen ist, erfolgt über den Wäscheabweiser 5 eine Wäschebefeuchtung in Richtung des Pfeils 6, wobei ebenfalls in Richtung des Pfeils 7 über die " Speisung der Wäschebefeuchtung 6 auch eine Schauglasspülung bewirkt wird. Hierzu ist der Hammersteg 15 und der Wäscheabweiser 5 aus einem elastischen oder teilelastischen Voll¬ material gefertigt, in dem ein Kanalsystem 8 eingeformt ist, welches einerseits die Wäschebe¬ feuchtung 6 und andererseits die Schauglasspülung 7 mit Wasser speist. Das Kanalsystem 8 weist eine Verzweigung 9 auf, wobei der eine Kanalabzweig 10 zur Wäschebefeuchtung 6 zur
Trommel 11 hin ausgerichtet ist. Ein anderer Kanalabzweig 12 ist nach vorne weisend auf das angedeutete Schauglas 24 gerichtet.
Wie aus der geschnittenen Ansicht zu erkennen ist, weist der Kanalabzweig 10 zur Wäschebe¬ feuchtung 6 einen größeren Querschnitt als der Kanalabzweig 12 zur Schauglasspülung 7 auf. babei stehen die Kanalabzweige 10 und 12 etwa rechtwinklig zueinander, wobei der Haupt- Kanal 8.1 etwa in Richtung Schauglasspülung 7 ausgerichtet ist. Die Faltenbalgdichtung 1 als solches verfügt über eine Schwingungsfalte 13, an die sich eine hammerstegartige Form anschließt, und an die sich wiederum ein Ansatz 14 zum Einbinden des Behälterrandes des Laugenbehälters 3 anschließt. Unterhalb des so genannten Hammerstegs 15 ist der Wäsche- abweiser 5 angeformt, wobei sich der Hauptkanal 8.1 im Bereich des Hammerstegs 15 der Faltenbalgdichtung 1 erstreckt. Die Verzweigungskanäle 10 und 12 sind unterhalb des Hammerkopfbereiches 16 der Faltenbalgdichtung 1 angeordnet. Der obere Bereich des Haupt¬ kanals 8.1 ist dabei derart ausgebildet, dass er zur Aufnahme eines Verbindungselementes 17 geeignet ist, so dass an das Verbindungselement 17 ein Wasserzuführungsschlauch 18 ange- setzt werden kann.
Wie man aus der geschnittenen Ansicht erkennen kann, ist hierbei der obere Bereich des Hauptkanals 8.1 vergrößert ausgebildet, so dass das als Rohrstutzen 19 aus hartem Kunststoff ausgebildete Verbindungselement 17 relativ weit in den Hauptkanal 8.1 ragen bzw. eingesteckt werden kann. Somit ergibt sich in Verbindung mit dem Wasserzuführschlauch 18 und dem tief eingedrungenen Rohrstutzen 19 des Verbindungselementes 17 ein Schwingungsdämpfer, ins¬ besondere im Bereich des Wäscheabweisers 5. Begünstig wird die Dämpfung in vorteilhafter Weise, wenn das Verbindungselement 17 unmittelbar zusätzlich noch mit dem Laugenbehäl¬ ter 3, wie die Figur 1 zeigt, in Verbindung steht, bzw. am Rand des Laugenbehälters 3 mit einem Befestigungselement 22 befestigt ist. Beispielhaft ist hier die Befestigung mittels einer in das Material des Laugenbehälters 3 eingesetzte Schraube dargestellt. Andere Befestigungs¬ elemente, wie einsteckbare Dübel oder Klammern sind ebenfalls denkbar. Mit dieser Befesti¬ gung 22 wird eine besonders stabile Ausführung des Wäscheabweisers 5 relativ zum Laugen¬ behälter 3 erreicht.
Die Figur 2 zeigt in der Draufsicht A, wie sich die Situation austrittsseitig zur Trommel 11 (Fig. 1) hin darstellt, wobei einerseits in dem Wäscheabweiser 5 der Öffnungsbereich des Kanalab¬ zweigs 10 in der Mitte zu erkennen ist, und wobei links davon ein Öffnungsbereich 20 zu er¬ kennen ist, der für ein Leuchtmittel, und rechts davon ein weiterer Öffnungsbereich 21 zu erkennen ist, der beispielsweise für einen Sensor bestimmt sein kann. Der Sensor 21 ist bevor¬ zugt als optischer Sensor aufgebaut und dient zur Erkennung von Wäsche (nicht dargestellt), die sich in diesem Bereich in den Spalt zwischen Faltenbalgdichtung 1 und Trommelrand 11 (Fig. 1) gezogen hat. Bei Erkennung eines solchen Zustands können geeignete Maßnahmen
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eingeleitet werden, beispielsweise der Abbruch einer Schleuderphase und/oder eine Neu¬ verteilung der Wäsche. Des weitern kann mit dem Sensor ein hohes Schaumaufkommen oder die Beschaffenheit der Waschflüssigkeit (Trübung, Leitwert, pH-Wert etc.) ermittelt werden.