Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschi¬ ne
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit mindestens einem Zylin¬ der, dem ein Einspritzventil zum Zumessen von Kraftstoff zu¬ geordnet ist, das ausgebildet ist zum Durchführen von mehre¬ ren Teileinspritzungen während je eines Arbeitszyklusses des Zylinders .
Immer strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich zulässiger Schadstoffemissionen von Kraftfahrzeugen, in denen eine Brennkraftmaschine angeordnet ist, machen es erforderlich die Schadstoffemissionen beim Betrieb der Brennkraftmaschine so gering wie möglich zu halten. Bei herkömmlichen Brennkraftma¬ schinen wird ein Großteil der Schadstoffemissionen sehr zeit¬ nah zu einem Motorstart der Brennkraftmaschine erzeugt, da in diesem Zeitraum der regelmäßig vorhandene Abgaskatalysator noch nicht seine Betriebstemperatur erreicht hat und somit von der Brennkraftmaschine durch den Verbrennungsprozess in dem jeweiligen Zylinder erzeugte Schadstoffe noch nicht in unschädliche Stoffe umwandeln kann. Für geringe Schadstoff¬ emissionen der Brennkraftmaschine ist es somit wichtig nach einem erfolgten Motorstart den Abgaskatalysator so schnell wie möglich auf seine Betriebstemperatur zu bringen, die auch als Light-Off Temperatur bezeichnet wird.
Aus der DE 101 14 050 Al ist ein Verfahren zum warmlauf min¬ destens eines einer fremdgezündeten, direkt einspritzenden Verbrennungsmaschine nachgeschalteten Katalysators bekannt. Nach einem Motorstartende wird zumindest zeitweise die Abgas-
temperatur durch mindestens eine motorische Maßnahme angeho¬ ben. Die motorischen Maßnahmen umfassen eine Mehrfachein¬ spritzung und/oder eine Zündwinkelspätverstellung. Bei der Mehrfacheinspritzung werden innerhalb eines Ansaug- und Ver¬ dichtungstaktes eines Zylinders mindestens zwei Kraftstoff¬ einspritzungen in dem Zylinder durchgeführt. Diejenige moto¬ rische Maßnahme oder Kombination von Maßnahmen mit der stärksten Heizwirkung wird frühestens nach einer Verzögerung von mindestens zwei Arbeitsspielen der Verbrennungskraftma¬ schine nach dem Motorstartende begonnen. Wenn sich die Verbrennungskraftmaschine nach erfolgtem warmlauf in einer Konstantlastphase, so in einem Leerlauf, befindet, so erfolgt eine Zurücknahme der Heizmaßnahmen in umgekehrter Reihenfolge ihrer Einleitung. Der Einspritzwinkel und der Zündwinkel wer¬ den progressiv nach früh verstellt. Eine Umschaltung in den Einfacheinspritzungsbetrieb erfolgt, sobald der Zündwinkel einen homogenen Betrieb gestattet.
Aus der DE 100 65 300 Al ist ein Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine bekannt, mit einer Steuereinheit, die eine Luftzufuhr und einen Zündwinkel einstellt. Ab dem Start der Brennkraftmaschine bis zu einem Ende einer Katalysator-Heiz- Phase wird auf spezielle Lambda- und Zündwinkelkennfelder um¬ geschaltet", um eine optimierte Thermoreaktion zu gewährleis¬ ten. Die Zündwinkel und Lambdakennfeider werden geklammert gefahren und zwar in dem Sinne, dass eine Momentenreserve nicht oder nur in eng begrenztem Maße zugelassen ist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor¬ richtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das beziehungsweise die einen komfortablen Betrieb der Brenn¬ kraftmaschine ermöglichen.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet gemäß eines ersten Aspekts aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit mindestens einem Zylinder, dem ein Einspritzventil zum Zumessen von Kraftstoff zugeordnet ist, das ausgebildet ist zum Zuführen von mehreren Teilein¬ spritzungen während je eines Arbeitszyklusses des Zylinders. In einem ersten Betriebszustand wird das Einspritzventil an¬ gesteuert im Sinne des Durchführens von mehreren Teilein— spritzungen während je eines Arbeitszyklusses des jeweiligen Zylinders. In einem zweiten Betriebszustand wird das Ein¬ spritzventil angesteuert im Sinne des Durchführens einer Ein¬ spritzung je Arbeitszyklus des jeweiligen Zylinders. Im Falle des ersten Betriebszustands ist die pro Arbeitszyklus dem je¬ weiligen Zylinder zuzuführende Kraftstoffmenge somit aufge¬ teilt in mehrere Kraftstoffpakete, die jeweils durch das Ein¬ spritzventil während der jeweiligen Teileinspritzung zugemes¬ sen werden. In dem zweiten Betriebszustand wird die gesamte Kraftstoffmasse, die pro Arbeitszyklus dem jeweiligen Zylin¬ der zuzumessen ist, in einem Einspritzvorgang durch das je¬ weilige Einspritzventil zugemessen.
Vor einem beabsichtigten Wechsel von dem ersten zu dem zwei¬ ten Betriebszustand wird eine Kenngröße, die das von der Brennkraftmaschine erzeugte Drehmoment beeinflusst, für den zweiten Betriebszustand derart ermittelt, dass das Drehmoment in Folge des Wechsels von dem ersten zu dem zweiten Betriebs¬ zustand unverändert bleibt bei gleich bleibender Luft-Füllung des Zylinders.
Falls die Kenngröße einen Wert hat, der außerhalb eines vor¬ gebbaren Wertebereichs liegt für den zweiten Betriebszustand, wird der Wert einer Stellgröße oder werden Werte mehrerer Stellgrößen für ein beziehungsweise mehrere Stellglieder ei¬ nes Luftpfades der Brennkraftmaschine derart angepasst, dass die Kenngröße innerhalb des vorgegebenen Wertebereichs liegt. Erst dann wird der Wechsel von dem ersten zu dem zweiten Be¬ triebszustand durchgeführt. Unter den Stellgliedern des Luft¬ pfades sind alle Stellglieder zu verstehen, die die Luft- Füllung des jeweiligen Zylinders beeinflussen. Die Kenngröße ist repräsentativ für diejenigen Stellgrößen des- oder derje¬ nigen Stellglieder, die das Drehmoment der Brennkraftmaschine beeinflussen ohne die Luft-Füllung des Zylinders zu beein¬ flussen.
Der Wechsel von dem ersten zu dem zweiten Betriebszustand wird erst dann durchgeführt, wenn die Kenngröße innerhalb des vorgegebenen Wertebereichs liegt. Auf diese Weise kann bei geeigneter Wahl des Wertebereichs überraschend einfach si¬ chergestellt werden, dass ein Übergang von dem ersten Be¬ triebszustand zu dem zweiten Betriebszustand ohne eine kurz¬ zeitige Veränderung des tatsächlich von der Brennkraftmaschi¬ ne erzeugten Drehmoments erfolgen kann. Dies hat den Vorteil, dass der Übergang von dem ersten Betriebszustand zu dem zwei¬ ten Betriebszustand von einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs, in dem die Brennkraftmaschine angeordnet ist, nicht wahrgenommen wird und dieser somit komfortabel ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kenngröße repräsentativ für einen Zündwinkel des Zündens des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem Zylinder. Dies hat den Vor¬ teil, dass der Zündwinkel sehr schnell und einfach veränder¬ bar ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kenngröße repräsentativ für das Luft/Kraftstoff- Verhältnis in dem Zylinder. Das Luft/Kraftstoff-verhältnis ist besonders einfach erfassbar.
Die Erfindung zeichnet gemäß eines zweiten Aspekts aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine, bei dem, falls das aktuell erzeugte Drehmoment des Zylinders außerhalb eines vorgebbaren Wertebe¬ reichs bei gleich bleibender Luft-Füllung für den zweiten Be¬ triebszustand liegt, der wert einer Stellgröße oder werte mehrerer Stellgrößen für ein beziehungsweise mehrere Stell¬ glieder eines Luftpfades der Brennkraftmaschine derart ange- passt wird beziehungsweise werden, dass dann das aktuell er¬ zeugte Drehmoment innerhalb des vorgebbaren Wertebereichs liegt, und erst anschließend der Wechsel von dem ersten zu dem zweiten Betriebszustand durchgeführt wird.
Auf diese weise kann auch bei geeigneter Wahl des vorgebbaren Wertebereichs einfach sichergestellt werden, dass ein Über¬ gang von dem ersten Betriebszustand zu dem zweiten Betriebs¬ zustand ohne eine kurzzeitige Veränderung des tatsächlich von der Brennkraftmaschine erzeugten Drehmoments erfolgen kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Steuereinrichtung,
Figur 2 ein Blockschaltbild eines im Zusammenhang mit der Er¬ findung relevanten Teils einer Steuereinrichtung der Brennkraftmaschine,
Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines Programms, das in der Steu¬ ereinrichtung abgearbeitet wird, und
Figur 4 ein weiteres Ablaufdiagramm eines weiteren Programms, das in der Steuereinrichtung abgearbeitet wird.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figuren¬ übergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgas¬ trakt 4. Der Ansaugtrakt 4 umfasst vorzugsweise eine Drossel¬ klappe 6, ferner einen Sammler 7 und ein Saugrohr 8, das hin zu einem Zylinder Zl über einen Einlasskanal in den Motor¬ block 2 geführt ist. Der Motorblock 2 umfasst ferner eine Kurbelwelle 10, welche über eine Pleuelstange 11 mit dem Kol¬ ben 12 des Zylinders Zl gekoppelt ist.
Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gas— einlassventil 14, einem Gasauslassventil 15 und Ventilantrie¬ be 16, 17. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritz¬ ventil 19 und eine Zündkerze 20. Alternativ kann das Ein¬ spritzventil 19 auch in dem Saugrohr 8 angeordnet sein.
Der Abgastrakt 4 umfasst einen Abgaskatalysator 22, der als Dreiwege-Katalysator ausgebildet ist.
Eine Steuereinrichtung 24 ist vorgesehen, der Sensoren zuge¬ ordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen und jeweils
den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 24 ermittelt abhängig von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden.
Die Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 25, welcher eine Fahrpedalstellung PV eines Fahrpedals 26 erfasst, ein Luft¬ massenmesser 28, welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 6 erfasst, ein erster Temperatursensor 32, welcher die Ansauglufttemperatur erfasst, ein Saugrohrdruck- sensor 33, welcher einen Saugrohrdruck in dem Sammler 7 er¬ fasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 34, welcher einen Kurbel¬ wellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl N zugeordnet wird. Ein zweiter Temperatursensor 35 erfasst eine Kühlmit¬ teltemperatur. Ferner ist eine Sauerstoffsonde 36 vorgesehen, deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in dem Zylinder Zl. Je nach Aus¬ führungsform der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätz¬ liche Sensoren vorhanden sein.
Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 6, die Gaseinlass- und Gasäuslassventile 14, 15, das Einspritzventil 19 oder die Zündkerze 20. Es können aber auch zusätzliche Stellglieder, wie beispielsweise ein Impulsladeventil 38 oder eine Schaltklappe in dem Saugrohr 8 vorgesehen sein oder es kann auch ein Leerlauffüllungssteller im Falle einer mecha¬ nisch mit dem Fahrpedal 26 gekoppelten Drosselklappe 6 vorge¬ sehen sein. Ferner können als Stellglieder auch ein Abgastur¬ bolader oder ein Kompressor vorgesehen sein.
Neben dem Zylinder Zl sind bevorzugt auch noch weitere Zylin¬ der Z2 bis Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder zugeordnet sind.
Ein Blockschaltbild eines Teils der Steuereinrichtung 24 ist im folgenden anhand der Figur 2 näher erläutert .
In einem Block Bl wird abhängig von der Fahrpedalstellung PV, der Drehzahl N, einem Verlustdrehmoment TQ_LOSS und gegebe¬ nenfalls weiteren Messgrößen ein Luftpfad-Drehmoment TQI_MAF und ein schnell einstellbares Drehmoment TQI_FAST ermittelt. Ein Bestandteil "TQI" des jeweiligen Bezugszeichens bezeich¬ net jeweils ein indiziertes Drehmoment. Das indizierte Dreh¬ moment ist dasjenige Drehmoment, das durch die Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem Zylinder erzeugt wird, ohne dass Verluste aufgrund beispielsweise von Reibung oder aufgrund von Pumpverlusten oder anderen Verlusten berücksich¬ tigt werden.
Das Verlustdrehmoment TO_LOSS wird bevorzugt abhängig von der Drehzahl N, einem tatsächlichen Luftmassenstrom MAF und gege¬ benenfalls von weiteren Messgrößen, wie der Kühlmitteltempe¬ ratur oder einer Ansauglufttemperatur ermittelt. Das Verlust¬ drehmoment TQ_LOSS berücksichtigt die tatsächlich auftreten¬ den Verluste, die zum Beispiel hervorgerufen sind durch Rei¬ bung, durch Pumpverluste oder sonstige Verluste.
Der tatsächliche Luftmassenstrom MAF ist bevorzugt der Luft¬ massenstrom in den jeweiligen Zylinder Zl bis Z4. Er wird be¬ vorzugt mittels eines dynamischen Füllungsmodells des Ansaug¬ traktes 1 ermittelt, das auch als Saugrohrfüllungsmodell be¬ zeichnet wird. Das Ermitteln des tatsächlichen Luftmassen¬ stroms MAF erfolgt in diesem Zusammenhang bevorzugt abhängig
von dem durch den Saugrohrdrucksensor 33 erfassten Saugrohr¬ druck und/oder dem mittels des Drosselklappenstellungssensors erfassten Öffnungsgrades der Drosselklappe und/oder des mit¬ tels des Luftmassenmessers 28 erfassten Luftmassenstroms und/oder weiterer Messgrößen der Brennkraftmaschine. In einer besonders einfachen Ausgestaltung der Steuereinrichtung kann dem tatsächlichen Luftmassenstrom auch beispielhaft der durch den Luftmassenmesser 28 erfasste Luftmassenstrom zugeordnet sein.
Unter dem Luftpfad der Brennkraftmaschine werden alle Kompo¬ nenten der Brennkraftmaschine verstanden, die dem Zuführen von Luft in den jeweiligen Brennraum des Zylinders Zl bis Z4 dienen. Somit bildet insbesondere der Ansaugtrakt 1 den Luft¬ pfad der Brennkraftmaschine. Sowohl das Luftpfad-Drehmoment TQI_MAF als auch das schnell einstellbare Drehmoment TQI_FAST repräsentieren den jeweiligen Fahrerwunsch und berücksichti¬ gen weitere Drehmomentanforderungen, wie beispielsweise eine Drehmomentanforderung für das Katalysatorheizen unmittelbar nach dem Motorstart.
Das schnell einstellbare Drehmoment TQI_FAST repräsentiert sehr kurzfristig einzustellende Drehmomentanforderungen und hat typischerweise eine drehzahlabhängige Zeitkonstante die'" im Bereich von etwa 30 bis 5 ms liegt. Das Luftpfad- Drehmoment TQI_MAF repräsentiert hingegen Drehmomentanforde¬ rungen, die über einen entsprechend längeren Zeitraum im Be¬ reich von mehreren 100 ms einzustellen sind und somit auch im Dynamikbereich des Ansaugtraktes liegen.
In einem Block B2 wird abhängig von dem Luftpfad-Drehmoment TQI_MAF ein Stellsignal für mindestens ein Stellglied des Luftpfades der Brennkraftmaschine erzeugt. Dies erfolgt be-
vorzugt mittels eines inversen Füllungsmodells des Ansaug¬ traktes der Brennkraftmaschine. Bevorzugt wird in dem Block B2 zumindest ein Stellsignal SG_THR zum Einstellen der Dros¬ selklappe 6 erzeugt. Es können jedoch auch in dem Block B2 Stellsignale zum Ansteuern beliebiger anderer oder zusätzli¬ cher Stellglieder des Luftpfades erzeugt werden. Es können somit zum Beispiel in dem Block B2 Stellsignale erzeugt wer¬ den zum Ansteuern der Ventilantriebe 16, 17 für das Gasein¬ lassventil 14 oder das Gasauslassventil 15, für das Impulsla¬ deventil 38, für die gegebenenfalls vorhandene Schaltklappe oder für Stellglieder des Turboladers oder des Kompressors.
In einem Block B3 wird ein Referenz-Drehmoment TQI_REF abhän¬ gig von dem tatsächlichen Luftmassenstrom MAF und der Dreh¬ zahl N ermittelt. Das Referenz-Drehmoment TQI_REF ist dasje¬ nige Drehmoment, das theoretisch in dem jeweiligen Zylinder Zl bis Z4 erzeugt wird, wenn die das Erzeugen des Drehmoments beeinflussenden Stellparameter, wie beispielsweise ein Zünd¬ winkel, das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in dem Zylinder Zl bis Z4 oder auch gegebenenfalls eine Zylinderabschaltung im Hin¬ blick auf das Erzeugen eines größtmöglichen Drehmoments ein¬ gestellt sind.
Das Ermitteln des Referenz-Drehmoments TQI_REF in dem Block B3 erfolgt bevorzugt jeweils mittels eines Kennfeldes und entsprechender Kennfeldinterpolation. In dem Block B3 ist be¬ vorzugt jeweils ein Kennfeld für einen ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine und ein weiteres Kennfeld für einen zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine abgelegt. In dem ersten Betriebszustand ME wird das Einspritzventil 19 an¬ gesteuert im Sinne des Durchführens von mehreren Teilein¬ spritzungen während je eines Arbeitszyklusses des jeweiligen Zylinders Zl bis Z4. In dem zweiten Betriebszustand EE wird
das Einspritzventil 19 angesteuert im Sinne des Durchführens einer einzigen Einspritzung je Arbeitszyklus des jeweiligen Zylinders Zl bis Z4.
In einem Block B5 wird ein Zündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA ab¬ hängig von dem schnell einstellbaren Drehmoment TQI_FAST und dem Referenz-Drehmoment TQI_REF ermittelt. Dies erfolgt be¬ vorzugt durch Division des schnell einzustellenden Drehmo¬ ments TQI_FAST durch das Referenz-Drehmoment TQI_REF. In die¬ sem Zusammenhang können auch noch sonstige Wirkungsgradpara¬ meter, wie beispielsweise ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis Wir¬ kungsgrad EFF_LAM oder ein von der Zylinderabschaltung abhän¬ giger sonstiger Wirkungsgrad berücksichtigt werden.
In einem Block B6 wird ein Basis-Zündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_BAS und ein minimaler Zündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_MIN ermittelt. Dies erfolgt entsprechend zu dem Block B3 bevorzugt mittels geeigneter Kennfelder und Kennfeldinter¬ polation separat für den ersten Betriebszustand ME und den zweiten Betriebszustand EE. Als jeweiliger Basiswirkungsgrad wird der jeweilige Wirkungsgrad bezeichnet, der den jeweils optimalen Wirkungsgrad darstellt unter der Randbedingung, dass Klopfen vermieden wird. Unter dem jeweiligen minimalen Wirkungsgrad wird derjenige Wirkungsgrad verstanden, der den geringsten Wirkungsgrad hat, der unter den Randbedingungen einer stabilen Verbrennung und einer nicht zu hohen Tempera¬ tur des Aiigaskatalysators noch zulässig ist.
In dem Block B7 wird geprüft, ob der Zündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA innerhalb des durch den Basiszündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_BAS und des minimalen Zündwinkelwirkungsgrades EFF_IGA_MIN definierten Wertebereichs liegt. Ist dies der Fall, so wird in dem Block B7 ein Stellsignal SG_IGA für die
Zündung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Zy¬ linder Zl bis Z4 abhangig von dem Zύndwinkelwirkungsgrad EFF_IGA ermittelt, ist dies jedoch nicht der Fall, so wird das Stellsignal SG_IGA für die Zündung abhangig von dem je¬ weils begrenzenden Basiszündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_BAS oder dem minimalen Zundwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_MIN ermit¬ telt.
Alternativ oder zusätzlich kann in dem Block B5 auch der Luft/Kraftstoff-Verhaltnis Wirkungsgrad EFF_LAM ermittelt werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es mög¬ lich und von Abgasgesichtspunkten her sinnvoll ist, die Brennkraftmaschine mit einem von dem stochiometπschen Luft/Kraftstoff-Verhaltnis deutlich abweichenden Lu±t/Kraft- stoff-Verhältnis zu betreiben. In diesem Fall ist dann ein Block B9 vorgesehen, m dem bevorzugt getrennt für den jewei¬ ligen ersten und zweiten Betriebszustand ME, EE der Brenn¬ kraftmaschine unterschiedliche Kennfelder abhangig von dem Luftmassenstrom MAF und der Drehzahl N abgelegt sind, aus de¬ nen dann bevorzugt mittels Kennfeldinterpolation jeweilige Basis-Luft/Kraftstoff-Verhaltnis Wirkungsgrade EFF_LAM_BAS und minimale Luft/Kraftstoff-verhaltnis Wirkungsgrade EFF_LAM_MIN ermittelt werden. Em Block BIO entspricht dann sinngemäß dem Block B7. In dem Block BIO wird dann ein Soll¬ wert LAM_SP einer Luftzahl ermittelt, der dann in eine weite¬ re Berechnung einer einzuspritzenden Kraftstoffmasse eingeht.
Im folgenden wird anhand der Figur 3 ein Programm beschrie¬ ben, das in der Steuereinrichtung 24 gespeichert ist und wah¬ rend des Betriebs der Brennkraftmaschine in der Steuerein¬ richtung 24 abgearbeitet wird. Das Programm wird in einem Schritt Sl gestartet, in dem gegebenenfalls variablen initia¬ lisiert werden. In einem Schritt S2 wird geprüft, ob ein
Wechsel von dem ersten Betriebszustand. ME in den zweiten Be¬ triebszustand EE erfolgen soll. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn nach einem Motorstart der Brennkraftmaschine und einer sich daran anschließenden Aufheizphase des Abgaska¬ talysators 22 dieser seine Betriebstemperatur erreicht hat. Der erste Betriebszustand ME zeichnet sich in diesem Zusam¬ menhang dadurch aus, dass ein zeitlich sehr spätes Zumessen von Kraftstoff in den Brennraum des jeweiligen Zylinders Zl bis Z4 erfolgen kann, was dann im Zusammenhang mit einem ent¬ sprechenden minimalen Zündwinkel, dem ein minimaler Zündwin¬ kelwirkungsgrad entspricht, eine exotherme Reaktion noch un¬ verbrannten Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem Abgastrakt 4 der Brennkraftmaschine zur Folge haben kann. Dies bewirkt eine sehr hohe Abgastemperatur, die im Falle des gewünschten Auf¬ heizens des Abgaskatalysators 22 erwünscht ist.
Sobald hingegen der Katalysator 22 seine Betriebstemperatur erreicht hat können derartig hohe Abgastemperaturen gegebe¬ nenfalls zu einer thermischen Zerstörung des Abgaskatalysa¬ tors 22 führen oder sind auch unerwünscht wegen des geringe¬ ren Wirkungsgrades der Brennkraftmaschine. Alternativ kann der erste Betriebszustand ME auch dann eingenommen werden, wenn zunächst in dem zweiten Betriebszustand EE ein Klopfen in dem jeweiligen Zylinder Zl bis Z4 festgestellt wurde, durch das Umschalten in den ersten Betriebszustand ME kann dann bei gleichem erzeugten Drehmoment die Klopfneigung ver¬ ringert werden, da durch das mehrfache Zumessen des Kraft— Stoffgemisches im Rahmen der Teileinspritzungen der Verlauf der Temperatur der Verbrennung besser beeinflusst werden kann und somit das Klopfen verhindert werden kann.
Ist die Bedingung des Schrittes S2 nicht erfüllt, so wartet das Programm für eine vorgebbare Wartezeitdauer in einem
Schritt S4, während der es gegebenenfalls unterbrochen wird und gegebenenfalls andere Programme in der Steuereinrichtung 24 durchgeführt werden. Im Anschluss an den Schritt S4 wird die Bearbeitung in dem Schritt S2 erneut fortgesetzt.
Ist die Bedingung des Schrittes S2 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt S6 das Referenz-Drehmoment TQI_REFEF. ent¬ sprechend der Vorgehensweise des Blockes B3 ermittelt und zwar abhängig von dem Kennfeld für den zweiten Betriebszu¬ stand EE.
Anschließend wird in einem Schritt S8 ein Zündwinkelwirkungs¬ grad EFF_IGAEE für den zweiten Betriebszustand EE abhängig von dem Referenz-Drehmoment TQI_REFEE für den zweiten Be¬ triebszustand EE und dem aktuellen schnellen einstellbaren Drehmoment TQI_FAST entsprechend der Vorgehensweise des Blo¬ ckes B5 ermittelt.
In einem Schritt S9 werden ein Basis-Drehmoment TQI_BASEE und ein minimales Drehmoment TQI_MINBE abhängig von dem tatsäch¬ lichen Luftmassenstrom MAF und der Drehzahl N für den zweiten Betriebszustand EE ermittelt. Dies kann beispielsweise mit¬ tels eines oder mehrerer Kennfelder erfolgen. Das Basis- Drehmoment TQI_BASEE ist dasjenige Drehmoment," das bei dem aktuellen tatsächlichen Luftmassenstrom MAF und der Drehzahl N maximal eingestellt werden kann unter der Randbedingung, dass Klopfen vermieden wird. Das minimale Drehmoment TQI_MINEE ist dasjenige Drehmoment, das bei dem aktuellen tatsächlichen Luftmassenstrom MAF und der Drehzahl N minimal eingestellt werden kann unter den Randbedingungen einer sta¬ bilen Verbrennung und einer nicht unzulässig hohen Temperatur des Abgaskatalysators 22.
Anschließend wird in einem Schritt SlO geprüft, ob der Zünd¬ winkelwirkungsgrad EFF_IGAκκ in dem zweiten Betriebszustand EE größer ist als ein Basiszündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_BASEE in dem zweiten Betriebszustand EE, der entspre¬ chend der Vorgehensweise des Blockes B6 mittels des entspre¬ chenden Kennfeldes für den zweiten Betriebszustand EE ermit¬ telt wird. Ist dies der Fall, so kann bei einem unter diesen Betriebsbedingungen direkt erfolgenden Übergang von dem ers¬ ten Betriebszustand ME in den zweiten Betriebszustand EE das schnell einstellbare Drehmoment TQI_FAST nicht mehr wie ge¬ wünscht eingestellt werden und es würde zu einem zumindest kurzzeitigen Einbruch des Drehmoments kommen.
Aus diesem Grund wird dann in einem Schritt S12 ein Diffe¬ renz-Luftpfad-Drehmoment DTQI_MAF ermittelt und zwar abhängig von dem schnell einstellbaren Drehmoment TQI_FAST und dem Ba¬ sis-Drehmoment TQI_BASEE für den zweiten Betriebszustand EE. Dies kann besonders einfach durch eine Differenzbildung er¬ folgen.
Das Differenz-Luftpfad-Drehmoment DTQI_MAF wird anschließend in dem Block Bl bei der Ermittlung des Luftpfad-Drehmoments TQI_MAF berücksichtigt. Es entsteht somit ein so genannter Drehmomentvorhalt., der sich in einer Erhöhung des tatsächli¬ chen Luftmassenstroms MAF auswirkt. Dies führt zunächst in den ersten Betriebszustand ME zu einem verringern des Zünd¬ winkelwirkungsgrades EFF__IGA. Es ermöglicht jedoch bei einem tatsächlich erfolgenden Umschalten in den zweiten Betriebszu¬ stand EE, dass das schnell einstellbare Drehmoment TQI_FAST weiterhin eingestellt werden kann.
Ist die Bedingung des Schrittes SlO hingegen nicht erfüllt, so wird in einem Schritt S14 geprüft, ob der zündwinkelwir-
kungsgrad EFF_IGAEE in dem zweiten Betriebszustand EE kleiner ist als der minimale Zündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA_MINκ.κ in dem zweiten Betriebszustand EE, der entsprechend dem Vorgehen des Blockes B6 ermittelt wird. Ist dies der Fall, so wird in einem Schritt Sl6 das Differenz-Luftpfad-Drehmoment DTQI_MAF abhängig von dem schnell einstellbaren Drehmoment TQI_FAST und dem minimalen Drehmoment TQI_MINEE in dem zweiten Be¬ triebszustand ermittelt und zwar entsprechend der Vorgehens¬ weise des Schrittes S12. Das Differenz-Luftpfad-Drehmoment DTQI_MAF hat dann in dem Schritt Sl6 in der Regel einen nega¬ tiven Wert, was somit zu einer Verringerung des Luftpfad- Drehmoments TQI_MAF führt. Diese Verringerung führt somit dann auch zu einer Verringerung des tatsächlichen Luftmassen¬ stroms MAF, was in den Blöcken B3 und B5 und B7 dann in einer entsprechenden Erhöhung des Zündwinkelwirkungsgrades EFF_IGA in dem ersten Betriebszustand ME berücksichtigt wird.
Ist die Bedingung des Schrittes S14 hingegen nicht erfüllt so kann ein Umschalten von dem ersten Betriebszustand ME in den zweiten Betriebzustand EE in einem Schritt S17 erfolgen ohne dass ein gleich bleibendes Einstellen des schnell einstellba¬ ren Drehmoments TQI_FAST verhindert ist. Es kann somit ein Drehmoment neutraler Übergang von dem ersten Betriebszustand ME in den zweiten Betriebszustand EE erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass ein Fahrer des Kraftfahrzeugs, in dem die Brennkraftmaschine angeordnet ist, den Übergang von dem ers¬ ten Betriebszustand ME in den zweiten Betriebszustand EE nicht spürt und dieser Übergang somit ein komfortables Fahr¬ gefühl vermittelt.
Der Zündwinkelwirkungsgrad EFF_IGA ist somit eine Kenngröße, die das von der Brennkraftmaschine erzeugte Drehmoment beein- flusst ohne die Luft-Füllung des jeweiligen Zylinders Z1-Z4
zu beeinflussen. Alternativ kann diese Kenngröße beispiels¬ weise auch der Luft/Kraftstoff-Verhältnis Wirkungsgrad EFF_LAM sein oder beispielsweise auch ein Zylinderabschal¬ tungswirkungsgrad sein. In diesen Fällen wird dann ein an diese Wirkungsgrade angepasstes Programm entsprechend der Fi¬ gur 3 abgearbeitet .
Alternativ zu den beschriebenen Wirkungsgraden können die Be¬ rechnungen auch direkt mit den jeweiligen Zündwinkeln, Luft/Kraftstoff-Verhältnissen oder Zylinderabschaltungen oder dergleichen erfolgen.
In einer weiteren Ausführungsform der Steuereinrichtung 24 ist ein Programm gemäß dem Ablaufdiagramm der Figur 4 gespei¬ chert und wird während des Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet. Schritte S20, S22, S24, S28, S32 und S36 entsprechen den Schritten Sl, S2, S4, S9, S12 und S16.
in einem Schritt S30 wird geprüft, ob das schnell einstellba¬ re Drehmoment TQI FAST größer ist als das Basis—Drehmoment
TQI_BASEE in dem zweiten Betriebszustand. Ist dies der Fall, so kann bei einem unter diesen Betriebsbedingungen direkt er¬ folgenden Übergang von dem ersten Betriebszustand ME in den zweiten Betriebszustand EE das schnell einstellbare Drehmo¬ ment TQI_FAST nicht mehr wie gewünscht eingestellt werden und es würde zu einem zumindest kurzzeitigen Einbruch des Drehmo¬ ments kommen. Ist die Bedingung des Schrittes S30 erfüllt, so wird die Bearbeitung in dem Schritt S32 fortgesetzt.
Ist die Bedingung des Schrittes S30 hingegen nicht erfüllt, so wird in einem Schritt S34 geprüft, ob das schnell ein¬ stellbare Drehmoment TQI_FAST kleiner ist als das minimale Drehmoment TQI_MINEE in dem zweiten Betriebszustand EE. Ist
dies der Fall, so wird in dem Schritt S36 das Differenz- Luftpfad-Drehmoment DTQI_MAF ermittelt.
Ist die Bedingung des Schrittes S34 hingegen nicht erfüllt so kann ein Umschalten von dem ersten Betriebszustand ME in den zweiten Betriebzustand EE in einem Schritt S37 erfolgen ohne dass ein gleich bleibendes Einstellen des schnell einstellba¬ ren Drehmoments TQI_FAST verhindert ist.
Die erwähnten Kennfelder sind bevorzugt vorab an einem Motor- prufstand oder durch entsprechende Simulationen ermittelt und in einem Datenspeicher der Steuereinrichtung gespeichert.
Ein derartiges dynamisches Fullungsmodell des Ansaugtraktes ist beispielsweise in dem Fachbuch "Handbuch Verbrennungsmo¬ tor", 2. Auflage, Seiten 557 ff. und in der WO 97/35106 of¬ fenbart, deren Inhalt hiermit diesbezüglich einbezogen ist. Ferner ist in dem oben genannten Fachbuch auch die grundsätz¬ liche Struktur zum Ermitteln des Luftpfad-Drehmoments TQI_MAF und das schnell einstellbaren Drehmoments TQI_FAST auf den Seiten 554 und 556 offenbart, deren Inhalt hier mit diesbe¬ züglich ebenfalls einbezogen ist.
Die beschriebene Vorgehensweise kann auch entsprechend bei einem gewünschten Übergang von dem zweiten Betriebszustand EE auf den ersten Betriebszustand ME angewendet werden.