Rohr-Verbindungsbaugruppe, Rohr-Baugruppe mit einer der¬ artigen Rohr-Verbindungsbaugruppe sowie Schiebehülse für diese Rohr-Verbindungsbaugruppe oder für diese Rohr-Baugruppe
Die Erfindung betrifft eine Rohr-Verbindungsbaugruppe nach dem Oberbegriff des An¬ spruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Rohr-Baugruppe nach Anspruch 15 mit einer derartigen Rohr- Verbindungsbaugruppe sowie nach Anspruch 18 eine Schiebehülse für diese Baugruppen.
Eine Rohr- Verbindungsbaugruppe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Rohr-Baugruppe, umfassend einen Stützkörper, eine Schiebehülse und ein zwischen die¬ sen einpressbares Rohr, sind durch offenkundige Vorbenutzung sowie aus der DE 197 56 074 C1 , DE 101 30 003 A1 , DE 201 09 784 U1 , DE 199 56 000 C1, DE 195 14 210 C2 und DE 42 39 705 C2 bekannt.
In der Praxis ist bei diesen bekannten Baugruppen insbesondere bei Anwendungen mit häufigen Temperaturwechseln eine Undichtigkeit nicht auszuschließen beziehungsweise nur mit großem Herstellungs- beziehungsweise Montageaufwand vermeidbar.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rohr-Verbindungsbaugruppe der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass auch bei Anwendungen mit häufi¬ gen Temperaturwechseln eine Dichtigkeit sicher gegeben ist, wobei sich der Fertigungs- beziehungsweise Montageaufwand in Grenzen halten soll.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Rohr-Verbindungsbaugruppe mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Undichtigkeiten beim Stand der Technik darauf zurückzuführen sind, dass die einzelnen Komponenten der Rohr-Verbindungsbaugruppe aufgrund ihres unterschiedlichen Längenausdehnungsverhaltens nicht dauerhaft dichtend aneinander anliegen. Ein Hauptproblem, das erkannt und gelöst wurde, liegt dabei darin, dass die Schiebehülse nach dem Stand der Technik bei einer Temperaturänderung der Rohr-Verbindungsbaugruppe ihren Innenumfang kaum ändert. Dies führt dazu, dass sich das eingepresste Rohr bei einer Erwärmung nicht im erforderlichen Maße im Umfang aus¬ weiten kann, sodass es zu Fließvorgängen des Rohrmaterials in axialer Richtung bezie¬ hungsweise zu einer plastischen Formänderung des Rohrs und/oder des Stützkörpers kommt. Insbesondere dann, wenn Temperaturzyklen mit Erwärmung und darauffolgender Abkühlung oft aufeinanderfolgen, führt dies auf Dauer dazu, dass die Presskraft zwischen dem Stützkörper und dem Rohr immer geringer wird. Dies ist die Ursache für die beim Stand der Technik beobachteten Undichtigkeiten. Durch die erfindungsgemäß ausgebildete Schiebehülse ist gewährleistet, dass diese bei einer temperaturbedingten Ausdehnung oder Kontraktion auch ihren Umfang ändern kann. Die Schiebehülse kann daher „atmen", was nachfolgend auch als Umfangsänderungswirkung bezeichnet wird. Bei einer Erwärmung kann die Schiebehülse also im Umfang zunehmen. Dies ermöglicht es dem gepressten Rohr, sich ebenfalls im Umfang auszuweiten, sodass die unerwünschten Fließvorgänge beziehungsweise plastischen Verformungen reduziert sind beziehungsweise gar nicht auf¬ treten. Auch nach vielen Temperaturwechseln bleibt auf diese Weise die Dichtigkeit der Rohr- Verbindungsbaugruppe erhalten.
Bei einer Schiebehülse nach Anspruch 2 wird der erfindungsgemäße Effekt der Änderung des inneren Umfangs durch den Einsatz mindestens eines Radiusänderungsabschnitts bewirkt. Bei einer Ausdehnung wird dieser Radiusänderungsabschnitt gestreckt, sodass sich der Umfang der Schiebehülse vergrößern kann. Bei einem thermischen Zusammen¬ ziehen wird die Schiebehülse im Bereich des Radiusänderungsabschnitts gestaucht, so¬ dass ebenfalls eine gewünschte Änderung des inneren Umfangs, nämlich eine Verkleine¬ rung, stattfinden kann. Damit der Radiusänderungsabschnitt längs des eingepressten Rohr-Endabschnitts die gewünschte Umfangsänderungswirkung haben kann, muss er sich zumindest auch längs der Längsachse der Schiebehülse erstrecken. Ein gleichzeitiger Erstreckungsanteil quer zu dieser Längsachse ist ebenfalls möglich.
Eine Formung des Radiusänderungsabschnitts nach Anspruch 3 vermeidet große lokale Spannungsänderungen im Pressbereich. Dies führt zu einer möglichst gleichmäßigen Presskraft, sodass eine gleichmäßige Dichtheit der Rohr-Verbindungsbaugruppe resultiert.
Ein Dimensionsverhältnis nach Anspruch 4 hat sich als besonders geeignet zur Erzielung eines guten Dichtergebnisses herausgestellt. Ein größerer Innenradiushub kann dazu füh¬ ren, dass lokal die Presskraft, die die Schiebehülse auf das Rohr ausübt, zu gering wird. Ein zu kleiner Innenradiushub führt dazu, dass keine ausreichende Streckung beziehungs¬ weise Stauchung des Umfangs der Schiebehülse als Folge der thermischen Längenände¬ rung möglich ist.
Eine Mehrzahl von Radiusänderungsabschnitten nach Anspruch 5 hat sich als besonders effektiv herausgestellt.
Eine Hülsenwand nach Anspruch 6 oder 7 hat fertigungstechnische Vorteile und führt zu¬ dem zu einem gleichmäßigen Presskraftverlauf.
Die Aufschiebeabschnitte nach Anspruch 8 oder 9 weisen fertigungstechnische Vorteile auf und führen zudem zu einer besseren Flexibilität bei gleichmäßigen Presskraftverlauf.
Radiusänderungsabschnitte nach den Ansprüchen 10, 11 oder 12 haben sich als beson¬ ders geeignete alternative Ausgestaltungsmöglichkeiten herausgestellt, die bei ausreichen¬ der Umfangsänderungswirkung gleichzeitig eine wenig aufwendige Fertigung gewährleis¬ ten.
Eine Stufe nach Anspruch 13 verhindert ein Abrutschen der Schiebehülse vom Stützkörper. Insbesondere bei einer Schiebehülse aus Metall können zur Sicherung der Schiebehülse gegen Abrutschen auch Durchtrittsöffnungen oder Sacköffnungen in der Innenwand der Schiebehülse ausgeführt sein. Auch eine Strukturierung der Innenfläche zur Erhöhung der Reibung der Schiebehülse, zum Beispiel in Form einer Körnung, kann als Abrutschsiche¬ rung vorgesehen sein.
Dimensionsverhältnisse nach den Ansprüchen 14 und 15 haben sich, was die Anforderun¬ gen an die Presskraftaufnahme der Schiebehülse angeht, als guter Kompromiss zwischen Stabilität, Umfangsänderungswirkung und Herstellungsaufwand herausgestellt.
Eine Schiebehülse nach Anspruch 16 lässt sich kostengünstig fertigen.
Eine Schiebehülse nach Anspruch 17 kann beispielsweise mit einem Grundkörper aus Po- lyphenylsulfon (PPSU) gefertigt sein. Die versteifende Stützhülse dient dabei zum Verdrän¬ gen des Rohrmaterials beim Aufschieben der Schiebehülse.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rohr-Baugruppe bereitzustellen, die auch bei häufigen Temperaturwechseln dicht bleibt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Rohr-Baugruppe mit den im An¬ spruch 18 angegebenen Merkmalen. Die Vorteile dieser Rohr-Baugruppe entsprechen denjenigen, die oben im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Rohr- Verbindungsbaugruppe erläutert wurden.
Sofern ein Rohr nach Anspruch 19 bei der Rohr-Baugruppe eingesetzt ist, kommt, soweit eine Schiebehülse mit mindestens einem Radiusänderungsabschnitt eingesetzt ist, noch ein weiterer, die Dichtheit der Rohr-Baugruppe begünstigender Effekt zum tragen. Beim Aufschieben einer derartigen Schiebehülse auf das Metall-Kunststoff-Verbundrohr wird die Metalllage durch den Radiusänderungsabschnitt plastisch verformt. Auf diese Weise wird auch in der Metalllage ein Radiusänderungsabschnitt eingeformt, sodass nicht nur die Schiebehülse, sondern auch das Metall-Kunststoff-Verbundrohr in der Lage ist, auf eine Temperaturänderung mit einer entsprechenden Umfaπgsänderung zu antworten, also zu „atmen". Es kann daher nicht zu dem Effekt kommen, dass das Metall-Kunststoff- Verbundrohr zum Beispiel beim Abkühlen der Rohr-Baugruppe einer thermischen Kontrak¬ tion des Stützkörpers nicht folgen kann, was, wie erfindungsgemäß erkannt wurde, zu einer Undichtigkeit der Rohr-Baugruppe führen kann.
Eine Längendimensionierung des Endabschnitts zum Stützkörper nach Anspruch 20 führt dazu, dass ein Aufschiebeabschnitt der Schiebehülse bei montierter Rohr-Baugruppe das Rohr nicht umgreift, da Letzteres schon ein Stück weit vor dem Anschlag für die Schiebe¬ hülse endet. Eine derartige Anordnung erlaubt es, den Aufschiebeabschnitt der Schiebe¬ hülse so zu verstärken, dass dort die Umfangsänderungswirkung nur eingeschränkt oder gar nicht vorliegt. Dies ist, solange dem Aufschiebeabschnitt kein von diesem umgriffener Rohrabschnitt zugeordnet ist, auch nicht erforderlich.
- A -
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schiebehülse für die erfindungsgemäße Rohr-Verbindungsbaugruppe oder die erfinduπgsgemäße Rohr-Baugruppe bereitzustellen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Schiebehülse nach Anspruch 21. Die Vorteile der Schiebehülse wurden oben schon im Zusammenhang mit der Rohr- Verbindungsbaugruppe und der Rohr-Baugruppe erläutert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher er¬ läutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Rohr-Baugruppe mit einer einen Stützkörper und eine Schiebehülse aufweisenden Rohr-Verbindungsbaugruppe und einem Rohr, dessen Endab¬ schnitt zwischen dem Stützkörper und der Schiebehülse einpressbar ist, vor dem Aufschieben des Rohrs und der Schiebehülse auf den Stützkörper;
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch das Rohr gemäß Linie M-Il in Fig. 1 ;
Fig. 3 die Rohr-Baugruppe nach Fig. 1 in montiertem Zustand;
Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5 vergrößert eine hälftig geschnittene Seitenansicht der Schiebehülse der
Rohr-Baugruppe nach Fig. 1 ;
Fig. 6 einen Schnitt gemäß Linie Vl-Vl in Fig. 5;
Fig. 7 eine Vergrößerung des Ausschnitts VII in Fig. 6;
Fig. 8 vergrößert eine hälftig geschnittene Seitenansicht der Schiebehülse der
Rohr-Baugruppe nach Fig. 1 ;
Fig. 9 einen Schnitt gemäß Linie VIII -VIII in Fig. 8;
Fig. 10 eine Vergrößerung des Ausschnitts X in Fig. 9;
Fig. 11 vergrößert eine weitere Ausführungsform einer Schiebehülse in einer zur Fig.
5 ähnlichen Ansicht;
Fig. 12 eine Ansicht der Schiebehülse nach Fig. 11 in Blickrichtung IX in Fig. 11 ; und
Fig. 13 bis 16 zu den Fig. 1 bis 4 ähnliche Darstellungen einer Rohr-Baugruppe mit der Schiebehülse nach Fig. 11.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform einer Rohr-Baugruppe 1. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Rohr-Baugruppe 1 in montiertem Zustand. Die Fig.1 und 2 zeigen die Rohr- Baugruppe 1 in einem Zustand vor der endgültigen Verbindungsmontage.
Eine Rohr-Verbindungsbaugruppe der Rohr-Baugruppe 1 umfasst einen Stützkörper 2, der auch als Fitting bezeichnet wird. Der Stützkörper 2 ist beim dargestellten Ausführungsbei¬ spiel aus Metall. Auch eine Ausführung aus Kunststoff ist möglich. Der Stützkörper 2 ist ein Rohrverbinder und weist einen Durchgangskanal 3 für in der Rohr-Baugruppe 1 zu führen¬ des Fluid, zum Beispiel Wasser, auf. Der Stützkörper 2 ist zu einer Mittelebene 4, die sich senkrecht zu einer Längsachse 5 des Stützkörpers 2 erstreckt, spiegelsymmetrisch. An seinen beiden freien Enden weist der Stützkörper 2 jeweils einen Stützabschnitt 6 auf. Die beiden rohrförmigen Stützabschnitte 6 haben insgesamt vier in Umfangsrichtung um die Längsachse 5 verlaufende äußere Halterippen 7. Zur Mittelebene 4 hin werden die beiden Stützabschnitte 6 jeweils von einem Anschlagbund 8 begrenzt.
Zur Rohr-Verbindungsbaugruppe gehört ferner eine Schiebehülse 9. Die Fig. 5 bis 7 und 8 bis 10 zeigen die Schiebehülse 9 in zwei Ausführungsformen im Detail. Diese ist bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 7 aus Metall, beispielsweise aus Stahl. Die Schiebehülse 9 ist zu einer Mittelebene 10, die sich senkrecht zur Längsachse 5 erstreckt, spiegelsymmetrisch. Eine Hülsenwand 11 der Schiebehülse 9 weist randseitig in dieser Ausführung jeweils einen sich konisch aufweitenden Aufschiebeabschnitt 12 auf. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die Schiebehülse nur einen Aufschiebeab¬ schnitt 12 aufweist. Zwischen den beiden Aufschiebeabschnitten 12 weist die Hülsenwand 11 insgesamt zwölf Radiusänderungsabschnitte 13 auf, die als axiale Wellen, also parallel zur Längsachse 5 verlaufen.
In Umfangsrichtung um die Längsachse 5 ändert sich im Bereich eines Radiusänderungs¬ abschnittes 13 der innere Hülsenradius R zwischen einem ersten, größeren Innenradius Rmax und einem zweiten, kleineren Innenradius Rmin. Jede Welle stellt daher einen Radi¬ usänderungsabschnitt 13 der Schiebehülse 9 dar. Aufgrund der Wellenform ist dieser Ra¬ diusänderungsabschnitt 13 so geformt, dass sich ein kontinuierlicher Übergang zwischen Rmax und Rmin ergibt. Die Hülsenwand 11 der Schiebehülse 9 hat in dieser Ausführung eine konstante Wandstärke S.
In einer weiteren Ausführung nach den Fig. 8 bis 10 ist die Schiebehülse aus Metall, bei¬ spielsweise aus Messing. Die Schiebehülse 9 ist zu einer Mittelebene 10, die sich senk¬ recht zur Längsachse 5 erstreckt, spiegelsymmetrisch. Eine Hülsenwand 11 der Schiebe¬ hülse 9 weist randseitig in dieser Ausführung jeweils einen sich konisch aufweitenden Auf¬ schiebeabschnitt 12 auf. Diese Aufschiebeabschnitte 12 der Hülsenwand 11 weisen Radi¬ usänderungsabschnitte 13 auf, die einander benachbart angeordnet sind und als axiale Wellen, also parallel zur Längsachse 5 verlaufen.
Zwischen den beiden Aufschiebeabschnitten 12 weist die Hülsenwand 11 insgesamt zwölf Radiusänderungsabschnitte 13 auf, die als axiale Wellen, also parallel zur Längsachse 5 verlaufen. In Umfangsrichtung um die Längsachse 5 ändert sich im Bereich eines Radius¬ änderungsabschnittes 13 der innere Hülsenradius R zwischen einem ersten, größeren In¬ nenradius Rmax und einem zweiten, kleineren Innenradius Rmin.
Jede Welle der Hülsenwand 11 und der Aufschiebeabschnitte 12 stellt daher einen Radius¬ änderungsabschnitt 13 der Schiebehülse 9 dar. Aufgrund der Wellenform ist dieser Radi¬ usänderungsabschnitt 13 so geformt, dass sich ein kontinuierlicher Übergang zwischen Rmax und Rmin ergibt. Die Hülsenwand 11 der Schiebehülse 9 hat in dieser Ausführung eine sich von einem Aufschiebeabschnitt 12 zum anderen Aufschiebeabschnitt 12 kontinu¬ ierlich verändernde Wandstärke S.
Zwischen dem Innenradiushub Rmax - Rmin der Schiebehülse 9 und einem äußeren Radi¬ us Ra des Stützkörpers 2 liegt bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 4 ein Verhältnis von etwa 1:10 vor. Auch andere Verhältnisse, zum Beispiel im Bereich zwischen 1 :5 und 1: 50, sind, abhängig vom Absolutwert von Ra, möglich.
Generell wird das Verhältnis umso geringer, je größer der äußere Radius Ra des Stützkör¬ pers 2 ist. Zwischen der Stärke S der Hülsenwand und dem äußeren Radius Ra des Stütz¬ körpers 2 liegt bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 4 ein Verhältnis von etwa 1 :7 vor. Auch andere Verhältnisse, insbesondere zwischen 1 :3 und 1 :40, sind möglich.
Generell wird das Verhältnis umso geringer, je größer der äußere Radius Ra des Stützkör¬ pers 2 ist. Zwischen dem Innenradiushub Rmax - Rmin der Schiebehülse 9 und der Stärke S der Hülsenwand 11 liegt bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 4 ein Verhältnis von etwa 1 :1 ,5 vor. Auch andere Verhältnisse, insbesondere zwischen 2:1 und 1 :15, sind möglich. Generell wird dieses Verhältnis umso geringer, je größer der Radius Ra des Stützkörpers 2 und damit auch die Stärke S der Hülsenwand 11 ist.
Neben der Rohr-Verbindungsbaugruppe, die den Stützkörper 2 und die Schiebehülse 9 umfasst, weist die Rohr-Baugruppe 1 noch ein Rohr 14 auf. Es handelt sich hierbei um ein Metall-Kunststoff- Verbundrohr. Das Rohr 14 umfasst eine innere Kunststofflage 15, im vor¬ liegenden Ausführungsbeispiel aus vernetztem Polyethylen (PEX). Die innere Kunststoffla¬ ge 15 ist umgeben von einer Metalllage 16, die auch als Inliner bezeichnet wird. Die Me¬ talllage 16 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus Aluminium. Auch Stahl kommt als Material für die Metalllage 16 in Frage. Die Metalllage 16 ist ihrerseits von einer Deckla¬ ge 17 aus einem Kunststoff, in dieser Ausführung aus Polyethylen umgeben. Die Decklage 17 kann auch aus einem anderen Polymer bestehen und kann insbesondere auch vernetzt sein. Auf die Decklage 16 kann auch verzichtet werden.
Zur Vorbereitung der Montage der Rohr-Baugruppe 1 ist ein Endabschnitt 18 bis hin zu einer Aufweitgrenze 19 aufgeweitet. Die Länge des aufgeweiteten Endabschnitts 18 bis hin zur Aufweitgrenze 19 ist bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante einer Rohr- Baugruppe 1 geringer als die Länge des Stützabschnitts 6 des Stützkörpers 2 bis hin zum Anschlagbund 8.
Die Rohr-Baugruppe 1 wird folgendermaßen montiert: Zunächst wird der Endabschnitt 18 des Rohrs 14 bis zur Aufweitgrenze 19 aufgeweitet. Dies kann zum Beispiel mechanisch erfolgen. Vorher wird die Schiebehülse 9 auf das Rohr 14 so weit aufgeschoben, dass der aufgeweitete Endabschnitt 18 zunächst nicht von der Schiebehülse 9 umgeben ist. Der Stützkörper 2, das Rohr 14 und die Schiebehülse 9 werden dann zueinander in Position gebracht, wie in Fig. 1 dargestellt. Anschließend wird das Rohr 14 auf den ihm zugewand¬ ten Stützabschnitt 6 des Stützkörpers 2 aufgeschoben, bis das freie Ende des Stützab¬ schnitts 6 an der durch die Aufweitgrenze 19 gebildeten Anschlagstufe anliegt. Anschließend wird die Schiebehülse 9 auf den Stützabschnitt 6 aufgeschoben, bis die Schiebehülse 9 am Anschlagbund 8 des Stützabschnitts 6 anliegt. Diese Endposition ist in Fig. 3 dargestellt.
Beim Aufschieben wird das Kunststoffmaterial der inneren Kunststoff läge 15 des Rohres 14 zwischen der Schiebehülse 9 und dem Stützabschnitt 6 verpresst. Dabei kommt es zu ei¬ nem Materialfluss des Kunststoffmaterials der inneren Kunststofflage 15 in Richtung auf den Anschlagbund 8 des Stützabschnitts 6 zu. Aufgrund der Verpressung des Endab¬ schnitts 18 des Rohrs 14 zwischen dem Stützabschnitt 6 und der Schiebehülse 9 übt der Stützabschnitt 6 auf den Endabschnitt 18 des Rohrs 14 eine in radialer Richtung verlaufen¬ de Presskraft aus. Ebenso übt der Endabschnitt 18 des Rohrs 14 auf die Schiebehülse 9 eine in radialer Richtung verlaufende Presskraft aus.
Beim Aufschieben der Schiebehülse 9 auf den Endabschnitt 18 des Rohrs 14 kommt es aufgrund der in Umfangsrichtung sich wellenförmig ändernden Kraftausübung der Radius¬ änderungsabschnitte 13 auf den Endabschnitt 18 zu einer plastischen Verformung der Metalllage 16. Letztere nimmt bei aufgeschobener Schiebehülse 9 ebenfalls eine Wellen¬ form an, welche der Form der Radiusänderungsabschnitte 13 folgt. Dies ist in Fig. 4 darge¬ stellt.
Bei einer Temperaturerhöhung der Rohr-Baugruppe 1 , zum Beispiel in Folge des Durch¬ flusses von Warmwasser durch die Rohr-Baugruppe 1 , dehnen sich der Stützkörper 2, das Rohr 14 und die Schiebehülse 9 aufgrund ihres jeweils positiven Längenausdehnungskoef¬ fizienten aus. Aufgrund der Wellenform der Metalllage 16 im Bereich des Endabschnitts 18 einerseits und der Hülsenwand 11 im Bereich des Endabschnitts 18 andererseits führt die¬ se Längenausdehnung zu einer Vergrößerung des Umfangs der Metalllage 16 einerseits und der Schiebehülse 9 andererseits. Die innere Kunststoff läge 15 und der Stützabschnitt 6 können sich also ebenfalls ausdehnen und ihren Umfang entsprechend vergrößern. Wäh¬ rend dieser Ausdehnung aufgrund einer Erwärmung der Rohr-Baugruppe 1 bleiben dem¬ nach alle flächigen Presskontakte zwischen dem Stützabschnitt 6, dem Rohr 14 und der Schiebehülse 9 erhalten. Die Dichtheit der Rohr-Baugruppe 1 bleibt erhalten.
Bei einer Temperaturverminderung, zum Beispiel aufgrund des Durchflusses von kaltem Wasser durch die Rohr-Baugruppe 1 , kann entsprechend eine Längenkontraktion und eine damit einhergehende Umfangsverringerung des Stützabschnitts 6, des Endabschnitts 18 des Rohrs 14 und der Schiebehülse 9 stattfinden. Insbesondere die gewellte Hülsenwand 11 der Schiebehülse 9 und die gewellte Metalllage 16 können bei dieser Kontraktion ihren Umfang verringern, sodass der pressende Kontakt dieser Komponenten zueinander und auch der inneren Kunststofflage 15 zum Stützabschnitt 6 erhalten bleibt.
Auch bei einer Temperaturverringerung bleibt daher die flächige Presskraft zwischen die¬ sen Komponenten und damit die Dichtheit der Rohr-Baugruppe 1 erhalten. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Rohr-Baugruppe 1 viele Zyklen mit einer Temperaturerhöhung und nachfolgender Temperaturerniedrigung durchläuft.
Eine alternative Ausführung einer Schiebehülse 20, die anstelle der Schiebehülse 9 bei der Rohr-Baugruppe 1 zum Einsatz kommen kann, zeigen die Fig. 11 und 12.
Die Schiebehülse 20 hat einen Grundkörper 21 aus Kunststoff, im vorliegenden Ausfüh¬ rungsbeispiel aus Polyphenylsulfon (PPSU). Ein Endabschnitt des Grundkörpers 21 ist au¬ ßen von einem anliegenden Verstärkungsring 22 aus Metall umgeben. Die Innenwand des Grundkörpers 21 weist insgesamt zwölf axial verlaufende Radiusänderungsabschnitte 23 auf, die einander so benachbart sind, als Nuten ausgeführt und so ineinander übergehen, dass sich eine innere Wellenstruktur wie bei den Wellen 13 der Schiebehülse 9 der Ausfüh¬ rung nach den Fig. 1 bis 10 ergibt. Am dem Verstärkungsring 22 abgewandten Ende ist jeweils im Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Radiusänderungsabschnitte 23 eine Ausnehmung 24 angeordnet, sodass sich der Innenradius des Grundkörpers 21 von der Ausnehmung 24 bis hin zum Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Radius¬ änderungsabschnitten 23 über eine querverlaufende Stufe 25 erhöht.
Im Bereich des Verstärkungsrings 22 weist der Grundkörper 21 einen sich konisch erwei¬ ternden Aufschiebeabschnitt 26 auf, der ähnlich wie die Aufschiebeabschnitte 12 der Schiebehülse 9 geformt ist.
Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Aufschiebeabschnitte 26 des Grundkörpers 21 Radiusänderungsabschnitte 23 aufweisen, die einander benachbart an¬ geordnet sind und beispielsweise als axiale Wellen, also parallel zur Längsachse der des Grundkörpers 21 der Schiebehülse 20 verlaufen.
Die Montage der die Schiebehülse 20 nach den Fig. 11 und 12 aufweisenden Rohr- Baugruppe 1 wird nachfolgend nur dort beschrieben, wo sie sich von der oben beschriebe¬ nen Montage der Ausführung nach den Fig. 1 bis 7 unterscheidet. Die entsprechende Rohr- Baugruppe 1 mit der Schiebehülse 20 zeigen die Fig. 15 und 16 in montiertem Zustand und die Fig. 13 und 14 in einem Zustand vor der entgültigen Verbindungsmontage. Die Schie¬ behülse 20 wird auf das Rohr 14 so aufgeschoben, dass der Aufschiebeabschnitt 26 hin zum Stützkörper 2 weist. Nach dem Aufschieben des Rohrs 14 auf den Stützkörper 2 wird die Schiebehülse 20 auf das Rohr 14 und den Stützkörper 2 aufgeschoben.
Die Verdrängung des Kunststoffmaterials der inneren Kunststoff läge 15 wird durch den führenden Abschnitt der Schiebehülse 20 mit dem Verstärkungsring 22 bewirkt. Dieser füh¬ rende Abschnitt der Schiebehülse 20 bewirkt auch die wellenförmige Verformung der Me¬ talllage 16 entsprechend dem, was oben im Zusammenhang mit der Montage der Ausfüh¬ rung nach den Fig. 1 bis 10 beschrieben wurde.
Die Stufen 25 dienen als Abrutschsicherung zur Verhinderung eines Abrutschens der Schiebehülse 20 vom Stützkörper 2. Das thermische Verhalten der Rohr-Baugruppe 1 mit der Schiebehülse 20 entspricht dem, was oben im Zusammenhang mit der Ausführung aus den Fig. 1 bis 10 beschrieben wurde. Die Schiebehülse 20 kann sich dort, wo sie nicht vom Verstärkungsring 22 umgeben ist, bei einer Temperaturerhöhung so ausdehnen, dass sich auch ihr Umfang vergrößern kann. Dieser Ausdehnung kann, wie oben schon beschrieben, das Rohr 14 aufgrund der gewellten Metalllage 16 folgen. Auch die Rohr-Baugruppe 1 mit der Schiebehülse 20 bleibt bei einer Vielzahl von Temperaturvariationen beziehungsweise - zyklen dicht, da die Innenwand der Schiebehülse 20 unter Änderung des inneren Umfangs der Schiebehülse 20 einer Änderung der durch das Rohr 14 auf die Schiebehülse 20 aus¬ geübten, in radialer Richtung verlaufenden Presskraft folgen kann.
Die Radiusänderungsabschnitte 13 in Form der Wellen bei der Ausführung der Schiebehül¬ se 9 nach den Fig. 1 bis 10 und in Form der Nuten bei der Ausführung der Schiebehülse 20 nach den Fig. 11 und 12 erstrecken sich parallel zur Längsachse der jeweiligen Schiebe¬ hülse.
Bei nicht dargestellten Ausführungsvarianten von Schiebehülsen können Wellen, Nuten oder in anderer Weise ausgeformte Radiusänderungsabschnitte 13, 23 derart verlaufen, dass sie neben einer Erstreckungskomponente längs der Längsachse 5 auch eine weitere Erstreckungskomponente quer zur Längsachse 5 aufweisen. Die Radiusänderungsab¬ schnitte 13, 23 können zum Beispiel in Form einer Schraubenwendel beziehungsweise ei¬ nes Gewindes mit großer Steigung verlaufen. Schiebehülsen mit derartigen Radiusände¬ rungsabschnitten 13, 23 werden beim Aufschieben auf den Stützkörper entsprechend auf diesen längs dieser Radiusänderungsabschnitte 13, 23 aufgedreht beziehungsweise auf¬ geschraubt.
Die Rohr-Baugruppe 1 kann im Heizungs- und Sanitärbereich eingesetzt werden. Auch andere Einsatzmöglichkeiten der Rohr-Baugruppe 1 sind natürlich möglich.
- Patentansprüche -