Wassergekühlter Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft einen wassergekühlten Zylinderkopf für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit einem Kühlmittelraum zwischen einem Zylinderkopfboden und einem darüber liegenden Zylinderkopfdach, mit den Kühlmittelraum durchsetzenden Gaswechselkanälen, die von Ventilöffnungen innerhalb eines Brennraumabschnittes im Zylinderkopfboden ausgehen und in Seitenwänden des Zylinderkopfes ausmünden, ferner mit einer Kühlbohrung für jeden Brennraumabschnitt, die aus zwei im wesentlich innerhalb der Ebene des Zylinderkopfbodens liegenden Kühlbohrungsabschnitten besteht, die sich jeweils von einer Seitenwand des Zylinderkopfes aus in Richtung Brennraummitte in einen von Gaswechselkanälen begrenzten Stegbereich erstrecken und im Stegbereich miteinander verbunden sind und die eine Eintrittsöffnung für Kühlmittel und eine Austrittsöffnung für den Übertritt des Kühlmittels in den Kühlmittelraum aufweisen, gemäß den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus der DE 15 76 726 AI ist ein gattungsgemäßer wassergekühlter Zylinderkopf bekannt. Um insbesondere eine gute Kühlung des Stegbereiches zwischen den Gaswechselkanälen zu erreichen, sind die V-förmig verlaufenden Kühlbohrungen mit einer eigenen Eintrittsöffnung an getrennte Übertrittsöffnungen angeschlossen und münden an ihrer V-
Spitze in einen Kühlkanal, der sich zwischen den Gaswechselkanälen erstreckt und danach in den Kühlmittelraum ausmündet. Damit außerdem andere Bereiche des Zylinderkopfes gekühlt werden können, besitzen die Übertrittsöffnungen zusätzliche Strömungsbohrungen, von denen aus das Kühlmittel gezielt zum Einspritzdüsengehäuse oder den Auslasskanälen gelenkt werden kann.
Von Nachteil ist, das die gesamte Kühlmittelmenge ausschließlich durch Kühlbohrungen in den Kühlmittelraum des Zylinderkopfes eingeleitet wird. Durch die begrenzten Querschnitte der Kühlbohrungen ist damit nur eine gute Kühlung in bestimmten örtlichen Bereich möglich; nicht jedoch eine großflächige Kühlung im gesamten Kühlmittelraum. Ein derartiges Kühlsystem ist daher nur für niedrig belastete und großvolumige Brennkraftmaschinen geeignet.
Weiterhin aus der DE 38 02 886 AI ein wassergekühlter Zylinderkopf bekannt, bei dem zur Kühlung eines jeden Brennraumabschnittes X-förmig orientierte Kühlbohrungen von einer Seitenfläche des Zylinderkopfes aus sich zwischen den Auslasskanälen hindurch erstrecken und etwa in Brennraummitte seitlich zwischen den Auslass- und Einlasskanälen ausmünden. Bei diesem Kühlsystem wir die Kühlung ebenfalls durch den Querschnitt der Kühlbohrungen bestimmt.
Bei den bekannten Kühlsystemen ist von Nachteil, dass die Kühlung des Zylinderkopfes von der Durchflussmenge an Kühlmittel durch die Kühlbohrungen abhängt. Da im Hinblick auf eine kompakte Bauweise die Querschnitte der Kühlbohrungen, insbesondere im Stegbereich nicht beliebig groß gewählt werden können, ist die Kühlleistung durch eine begrenzte Durchflussmenge beschränkt, oder es ist eine größere Pumpleistung erforderlich um eine höhere
Kühlmittelmenge mit einem höheren Kühlmitteldruck durch die Kühlbohrungen zu fördern.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Austrittsöffnungen der Kühlbohrungen in Zonen des Kühlmittelraumes münden, in denen noch ein relativ hohes Druckniveau vorliegt, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit in den Kühlbohrungen beeinträchtigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim gattungsgemäßen Zylinderkopf die Kühlbohrungen derart zu gestalten, dass eine optimale Kühlung des Stegbereiches zwischen den Gaswechselkanälen mit geringer Förderleistung und hoher Kühlmitteldurchsatzmenge erreicht wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Kühlbohrungen gemäß der Erfindung dienen ausschließlich der Kühlung des Stegbereiches zwischen den Gaswechselkanälen sowie von im Stegbereich angeordneter Einrichtungen, wie Glühkerzen und Kraftstoffinjektoren; während alle übrigen Elemente des Zylinderkopfes getrennt hiervon durch eine Hauptkühlmittelmenge gekühlt werden.
Durch die Erfindung ergibt sich eine einzige V-förmige Kühlbohrung mit einer gemeinsamen Eintritts- und Austrittsöffnung, die durch ihre V-Form platzsparend ist und deshalb für eine optimale Kühlung des Stegbereiches geeignet ist. Außerdem kann bei dieser Art der Kühlbohrung die Austrittsöffnung entfernt vom Stegbereich in einer Zone des Kühlmittelraumes mit einem niedrigen Druckniveau angeordnet werden. Eine derartige Lage der Austrittsöffnung führt zu einem optimalen Druckgefälle zwischen der Eintritts- und der Austrittsöffnung, durch das relativ hohe Strömungs-
•geschwindigkeiten in der Kühlbohrung erzielt werden können, was die Kühlung ebenfalls verbessert.
Bei flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschinen wird normalerweise das im Kühler rückgekühlte Kühlmittel in den Kühlmittelmantel des Zylindergehäuses gefördert. Dabei tritt das Kühlmittel auf einer Eintrittsseite der Zylinder ein, umströmt diese und wird danach von der Austrittsseite des Kühlmittelmantels aus durch mindestens eine Übertrittsöffnung im Zylinderkopf in den dortigen Kühlmittelraum gefördert. Der Übertritt in den Zylinderkopf erfolgt dabei meistens von der Auslassseite her.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Kühlbohrung im Zylinderkopfboden auf der Einlassseite angeordnet ist. Dadurch steht die Eintrittsöffnung mit der Eintrittsseite im Kühlmittelmantel des Zylinderblockes in Verbindung, und es gelangt somit Kühlmittel mit einer niedrigeren Temperatur als auf der Austrittsseite in die Kühlbohrung, wodurch die Kühlwirkung nochmals verbessert wird. Eine besonders hohe Strömungsgeschwindigkeit in der Kühlbohrung wird erreicht, wenn die Austrittsöffnung mit Abstand vom Stegbereich außerhalb des Brennraumabschnittes auf der Einlassseite in den Kühlmittelraum mündet.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 in einer Teildarstellung den Zylinderkopf mit den erfindungsgemäßen Kühlbohrungen in einer Ansicht auf den Zylinderkopfboden;
Fig. 2 von der Kühlbohrung den Kühlbohrungsabschnitt mit der Eintrittsöffnung in einer vergrößerten Schnittdarstellung gemäß dem Schnitt II-II aus Fig. 1;
Fig. 3 von der Kühlbohrung den Kühlbohrungsabschnitt mit der Austrittsöffnung in einer vergrößerten Schnittdarstellung gemäß dem Schnitt III-III aus Fig. 1.
Der in den Fig. teilweise dargestellte Zylinderkopf 1 weist einen Zylinderkopfboden 2 auf, der von Gehäusewänden begrenzt ist, von denen eine Stirnwand 3 und die beiden Seitenwänden 4 und 5 dargestellt sind. Zusammen mit dem Zylinderkopfboden 2 schließen die Gehäusewände einen Kühlmittelraum 6 ein, der von einem darüber liegenden nicht gezeigten Nockenwellenraum durch eine Zylinderkopfdecke getrennt ist.
Der Zylinderkopfboden 2 enthält Brennraumabschnitte 7,8, die durch strichpunktierte Linien markiert sind. Innerhalb eines jeden Brennraumabschnittes 7,8 sind zwei Einlassöffnungen 9,10 für die Einlassventile, zwei Auslassöffnungen 11,12 für die Auslassventile, eine im Zentrum gelegene Bohrung 13 für einen Einspritzinjektor oder eine Zündkerze und eine Aufnahmebohrung 14 für beispielsweise eine Glühkerze angeordnet. Dabei haben die Ventilöffnungen innerhalb der Brennraumabschnitte 7,8 eine Lage, gemäß der die Einlassöffnungen 9,10 auf der einen Seite einer Längsmittelachse 15 und die Auslassöffnungen 11,12 auf deren anderen Seite angeordnet sind.
Von den Einlassöffnungen 9,10 gehen Einlasskanäle 16,17 und von den Auslassöffnungen 11,12 Auslasskanäle 18,19 aus, welche den Kühlmittelraum 6 in Richtung der Seitenwände 4,5 durchqueren und von denen die Einlasskanäle 16,17 in der Seitenwand 4 und Auslasskanäle in der Seitenwand 5 münden.
Gemäß Fig. 2 sitzt der Zylinderkopf 1 auf einem Zylindergehäuse 20 auf und deckt mit seinen Brennraumabschnitten die im Zylindergehäuse angeordneten Zylinder ab, wobei Fig. 2 im Einzeln zeigt, wie der Brennraumabschnitt 7 einen Zylinder 21 abdeckt.
Der Zylinder 21 ist von einem Kühlmittelmantel 22 umgeben, in den auf einer Eintrittsseite 22a Kühlmittel aus einem Kühler gefördert wird, das nach Umströmen des Zylinders 21 auf einer Austrittsseite 22b den Kühlmittelmantel 22 durch eine Übertrittsöffnung 23 im Zylinderkopfboden 2 verlässt und in den Kühlmittelraum 6 im Zylinderkopf 1 überströmt. Die Übertrittsöffnung 23 ist im Zylinderkopfboden 2 unterhalb der Auslasskanäle 18,19 angeordnet, die als bogenförmiger Schlitz den Brennraumabschnitt 7 außen mit Abstand umgibt. Die gleiche Anordnung ergibt sich für alle weiteren Brennraumabschnitte .
Von der Übertrittsöffnung 23 aus durchströmt das Kühlmittel den Kühlmittelraum 6 im wesentlich in Zylinderkopf- querrichtung und kühlt dabei die Brennraumabschnitte 7,8 sowie sämtliche Einbauten einschließlich der zwischen den Einlasskanälen 16,17 liegenden Stegbereiche 24 und der zwischen den Auslasskanälen 18,19 liegenden Stegbereiche 25. Etwa nach Umströmung der Einlassöffnungen 9,10 ändert die Kühlmittel-Strömung ihre Richtung und geht von einer Querströmung in eine Längsströmung über, so dass in den Bereichen des Kühlmittelraumes 6, der von den Einlasskanälen 16,17 durchquert wird, im wesentlichen eine Längsströmung vorherrscht. Dabei wird die Längsströmung von der Austrittsöffnung verursacht, die auf der den Übertrittsöffnungen 23 gegenüberliegenden Seite des Kühlmittelraumes 6 in der nicht dargestellten weiteren Stirnseite des Zylinderkopfes 1
vorgesehen ist und durch welche das Kühlmittel den Zylinderkopf 1 in Richtung eines Kühlers verlässt.
Die Hauptkühlung des Zylinderkopfes 1 wird von der durch die Übertrittsöffnungen 23 in den Kühlmittelraum 6 einströmenden Hauptkühlmittelmenge geleistet. Wichtig ist dabei, dass die hochbelasteten Stegbereiche 24 und 25 intensiv gekühlt werden, um Rissbildung zu vermeiden.
Gemäß der Erfindung wird zur optimalen Kühlung des Stegbereiches 24 eine V-förmige Kühlbohrung 26 vorgeschlagen. Die V-förmige Kühlbohrung 26 besteht aus zwei Kühlbohrungs- abschnitten 26a und 26b, die von der Seitenwand 4 aus in der Ebene des Zylinderkopfbodens 2 verlaufend eingebracht sind. Die beispielsweise durch Bohren hergestellten Kühlbohrungs- abschnitte 26a und 26b verlaufen dabei so schräg zu einander, dass sie sich im Stegbereich 24 zwischen den Einlassöffnungen 9, 10 mit einem möglichst kleinen Abstand von der Aufnahmebohrung 14 entfernt in einer Spitze 27 treffen. Die Kühlbohrung 26 ist getrennt vom Hauptkühlmittelstrom über eine Eintrittsöffnung 28 im Bohrungsabschnitt 26a unmittelbar an den Kühlmittelmantel 22 auf dessen Eintrittsseite 22a angeschlossen. Des weiteren ist im Bohrungsabschnitt 26b eine Austrittsöffnung 29 vorgesehen, über welche die Kühlbohrung 26 mit dem Kühlmittelraum 6 im Bereich der Einlasskanäle 16,17 bzw. der sich ausbildenden Längsströmung verbunden ist. Damit das Kühlmittel durch die Kühlbohrung 26 strömen kann, sind die Kühlbohrungsabschnitte im Bereich der Seitenwand 4 durch Stopfen nach außen verschlossen.
Der Stegbereich 24 wird somit getrennt vom Hauptkühlmittelstrom durch einen Kühlmittel-Teilstrom gekühlt, der unmittelbar aus dem Kühlmittelmantel 22 abgezweigt wird und der nach Durchströmen der Kühlbohrung 26 durch die Austrittsöffnung 29 dem Hauptkühlmittelstrom im
Kühlmittelraum 6 beigemischt wird. Dabei erfolgt die Abzweigung des Teilstromes auf der Eintrittsseite 22a des Kühlmittelmantels 22 und damit aus einem Bereich in dem unmittelbar aus dem Kühler kommendes Kühlmittel vorliegt, und das damit eine niedrigere Temperatur aufweist als das an der Austrittsseite 22b in den Kühlraum 6 überströmende Kühlmittel. Dadurch kann der Stegbereich 24 mit Kühlmittel gekühlt werden, das eine niedrigere Temperatur besitzt als das mit dem Hauptkühlstrom durch den Kühlmittelraum 6 strömende Kühlmittel.
Neben der Kühlmitteltemperatur ist für eine optimale Kühlung des Stegbereiches 24 die Durchflussmenge an Kühlmittel durch die Kühlbohrung 26 von Bedeutung, die unter anderem abhängig ist vom Druckunterschied zwischen der Eintrittsöffnung 28 und der Austrittsöffnung 29. Die Eintrittsöffnung 28 liegt im Bereich der Eintrittsseite 22a und wird somit vom Kühlmitteldruck auf der Eintrittsseite 22a beeinflusst. Da auf der Eintrittsseite 22a das Kühlmittel in das Kühlsystem eintritt, liegt dort ein relativ hoher Kühlmitteldruck vor. Die Austrittsöffnung 29 hat Verbindung zum Kühlmittelraum 6 und zwar in einem abströmigen Bereich, von dem aus das Kühlmittel das Kühlsystem verlässt und in dem ein niedrigeres Druckniveau vorherrscht. Somit befindet sich die Eintrittsöffnung 28 und die Austrittsöffnung 29 in Bereichen des Kühlsystems, zwischen denen weitgehend das größte Druckgefälle gegeben ist. Auf Grund dieser Druckverhältnisse wird ein sehr hoher Kühlmitteldurchsatz durch die Kühlbohrung 22 erreicht. Dies führt insgesamt zu einer optimalen Kühlung des Stegbereiches 24 durch Förderung einer sehr hohen Kühlmittelmenge mit einer relativ niedrigen Kühlmitteltemperatur durch die Kühlbohrung 22.
Gemäß Fig. 1 wird die Eintrittsöffnung 28 durch eine den Brennraumabschnitt 7, 8 mit Abstand außen bogenförmig
umgebende Ausnehmung gebildet, welche von dem Bohrungsabschnitt 22a gekreuzt wird. Andere Ausführungen der Eintrittsöffnung 28 sind denkbar.
Ebenfalls ist im Rahmen der Erfindung ist die Anordnung Kühlbohrung 28 nicht nur auf die Kühlung des Stegbereiches 24 beschränkt, sondern es ist jede andere Verwendung der Kühlbohrung zur Kühlung des Zylinderkopfes 1 sowie Teilen davon ist denkbar.
Auch ist die Erfindung nicht auf die Verwendung einer V- förmigen Kühlbohrung beschränkt, sondern es sind auch Abwandlungen, wie zum Beispiel eine U-förmige oder eine geschwungene Ausbildung der Kühlbohrung 26 denkbar.