VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM EINBRINGEN EINES WIRKSTOFFS IN DIE HAUT
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Einbringen eines Wirkstoffes
In der Dermatologie und der Kosmetik kommt dem Einbringen von Wirkstoffen in die Haut eine große Bedeutung zu, beispielsweise, um die Alterung der Haut zu verhindern und diese zu revita sieren Mit zunehmendem Alter verringert sich die Dicke der Hautschichten In tieferen Hautschichten gelegenes Fettgewebe wird abgebaut, und die Kollagenfasern schrumpfen und verharten sich Die Haut trocknet aus, verliert ihre Transparenz und damit ihr frisches, seidiges Aussehen
Es ist eine Vielzahl von Wirkstoffen bekannt, welche der Alterung der Haut entgegenwirken können und welche die Revita sierung der Haut fordern Diese Wirkstoffe werden üblicherweise in Form von Cremes auf die Haut appliziert Das Problem besteht jedoch darin, dass nur ein geringer Anteil der Wirkstoffe tatsachlich in diejenigen Regionen der Haut vordringt, in welchen sie ihre Wirkung entfalten können
Beim Aufbau der Haut unterscheidet man grundsätzlich zwischen Dermis und Epidermis In der tiefer gelegenen Dermis finden diejenigen Prozesse statt, welche zum Neuaufbau und zur Revitahsierung der Haut beitragen In der Dermis erfolgt die Bildung neuen Kollagengewebes Damit Wirkstoffe ihre volle Wirkung bei der Regeneration der Haut entfalten können, ist es notwendig, diese bis in die Dennis zu befordern Dem wirken jedoch die äußeren Hautschichten, die Epidermis entgegen Die Epidermis wird üblicherweise in 5 Hautschichten unterteilt und besteht überwiegend aus abgestorbenen Hornzellen, die vom Organismus standig nachproduziert werden, so dass sich die Epidermis standig erneuert Je nach Alter und Kor- perregion besitzt die Epidermis eine Dicke von etwa 0,03 bis 0,1 mm Die Epidermis bildet eine Art Schutzpanzer für die unteren Hautschichten gegen äußere Einflüsse wie Bakterien, Schmutz usw Sie behindert jedoch auch das Vordringen von für die Haut nützlichen Substanzen
Klinische Studien haben gezeigt, dass auf herkömmliche Weise auf die Haut aufgetragene Wirkstoffe zu mehr als 95 % auf der Epidermis bleiben Lediglich maximal 5 % der aktiven Substanzen durchdringen die Epidermis und gelangen in die Dermis, wo sie ihre gewünschte Wirkung entfalten können
Um den Anteil aktiver Substanzen, welche in die Dermis vordringen, zu erhohen, wird häufig der Wirkstoffanteil in den Cremes, Gels usw heraufgesetzt Damit erhöht sich jedoch vor allem auch die Konzentration der Wirkstoffe in der Epidermis, wo ein Großteil der Substanzen verbleibt Häufig resultieren daraus Nebenwirkungen wie die Zerstörung der Epidermis-Zell- schichten mit einer damit einhergehenden Uberempfindlichkeit der Haut auf Sonnenlicht (Hyperpigmentation) Darüber hinaus sind Cremes mit hohem Wirkstoffanteil unnötig teuer Eine weitere Möglichkeit, den Anteil der in die Dermis vordringenden Wirkstoffe zu erhohen, besteht im Zusatz von Hilfsstoffen wie Liposomen oder Sauren Auch diese Zusatzstoffe fuhren jedoch zur Zerstörung der Epidermisschicht und haben die gleichen Nachteile, welche oben beschrieben wurden
Eine weitere Vorgehensweise besteht darin, die Epidermis mechanisch abzutragen, um den Wirkstoffen den Zugang zur Dermis zu erleichtern Üblich sind beispielsweise das Abschleifen der oberen Hautschichten mit Diamantfrasen sowie das Verdampfen der Haut mit einem La- ser Auch in diesem Fall wird die Haut ihrer wichtigen Schutzschicht beraubt, in welcher die Melanozyten produziert werden, die die Haut vor schädlichem ultravioletten Einfluss schützen Als Folge davon ist die so behandelte Haut über Monate hinaus stark gerötet und außerordentlich lichtempfindlich
Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit welchen es bei möglichst geringen Nebenwirkungen und ohne langfristige Schädigung der Epidermis möglich ist, Wirkstoffe so in die Haut einzubringen, dass sie bei sehr geringer Konzentration ihre volle Wirkung entfalten können
Die Losung dieser Aufgabe gelingt mit der Vorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie dem Verfahren gemäß Anspruch 20 Bevorzugte Ausfuhrungsformen sind den Unteranspruchen zu entnehmen
In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Einbringen eines Wirkstoffs in die Haut Diese Vorrichtung umfasst eine um ihre Langsachse drehbar gelagerte Walze, auf deren Außenumfangsflache eine Vielzahl von Nadeln radial nach außen vorsteht
Im erfindungsgemaßen Verfahren wird diese Vorrichtung dazu verwendet, einen Wirkstoff in die Haut einzubringen Hierzu wird der Wirkstoff oder ein den Wirkstoff enthaltendes Gemisch auf die Haut aufgetragen Anschließend wird die Vorrichtung so über die Haut gefuhrt, dass die über ihre Außenumfangsflache vorstehenden Nadeln in die Haut eindringen Durch das Eindringen der Nadeln in die Haut offnen sich winzige Kanäle, durch welche der appli- zierte Wirkstoff in die tieferen Hautschichten befordert wird Da die Kanäle in der Haut eine Zeit lang geöffnet bleiben, kann weiterer Wirkstoff in die Haut eindringen Dieser Vorgang kann gegebenenfalls durch Einmassieren oder ähnliche Maßnahmen unterstutzt werden Je nach Häufigkeit der Bewegung der erfindungsgemaßen Vorrichtung über die Haut kann die Anzahl der Einstichkanale gezielt gesteuert werden und damit auch der Grad, mit welchem die behandelte Haut Wirkstoff eindringen lasst Da sich die Einstichkanale nach wenigen Minuten wieder schließen, wird die Epidermis nur minimal geschadigt Die eingangs in Zusammenhang mit dem Abtragen der Epidermis erwähnten Schaden treten im Falle der Erfindung daher nicht auf Es wird allenfalls eine leichte Rötung der Haut beobachtet, die sich jedoch innerhalb weniger Tage, meist innerhalb eines oder zweier Tage, vollständig zuruckbildet Die erfindungsgemaße Behandlung der Haut ist daher praktisch nebenwirkungsfrei und in der Regel völlig schmerzfrei Sie ist zudem einfach und kostengünstig
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Wirkstoffkonzentration in den verwendeten Cremes, Gels usw deutlich reduziert werden kann, da der Wirkstoffeintrag in die unteren Hautschichten sehr effektiv möglich ist Eine Schädigung der Epidermis durch erhöhte Wirk- stoffkonzentrationen kann verhindert werden Bisherige Untersuchungen mit Vitamin-A-Pra- paraten haben gezeigt, dass sich bei Verwendung der erfindungsgemaßen Vorrichtung und des erfindungsgemaßen Verfahrens die Wirkstoffkonzentration um etwa 80 % gegenüber her- kommlichen Cremes oder sonstigen Wirkstoffgemischen verringern lasst, dabei aber wenigstens gleichwertige kosmetische Resultate bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen zu errei¬
Grundsatzlich eignet sich die Erfindung für jeden bereits bisher in Zusammenhang mit der Behandlung der Haut verwendeten Wirkstoff Nur beispielhaft sei auf solche Präparate verwiesen, welche die Kollagensynthese fordern Eine weitere mögliche Anwendung ist die Behandlung von Narbengewebe
Die Anzahl der Einstichkanale in der Haut kann einerseits durch die Häufigkeit eingestellt werden, mit welcher die Walze der erfindungsgemaßen Vorrichtung über die Haut gerollt wird Weiterhin liegt es selbstverständlich im Rahmen der Erfindung, die Anzahl der Einstichkanale über die Anzahl der Nadeln zu steuern, mit welchen die drehbare Walze bestuckt ist Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Einstichkanale in der behandelten Haut zu
erzielen, ist es zweckmäßig, die Nadeln über die Außenumfangsflache der Walze gleichmaßig zu verteilen Beispielsweise können die Nadeln in Reihen angeordnet sein, welche parallel zur Langsachse der Walze verlaufen
Außerdem ist es sinnvoll, dass alle Nadeln mit gleicher Lange über den Außenumfang der Walze vorstehen, so dass alle Einstichkanale im Wesentlichen die gleiche Tiefe haben Die Lange, mit welcher die Nadeln über die Außenumfangsflache vorstehen, - nachfolgend als Eindringtiefe der Nadeln bezeichnet - richtet sich zweckmäßig nach der beabsichtigten Verwendung Je nach kosmetischer oder medizinischer Indikation und je nach Art der zu behan- delnden Hautpartien können die Nadeln eine unterschiedliche Eindringtiefe aufweisen Üblicherweise wird diese im Bereich von 0,12 bis 1 ,5 mm liegen Für rein kosmetische Behandlungen wird die Eindringtiefe üblicherweise geringer sein als für medizinische Behandlungen, bei denen es sinnvoll sein kann, wenn die Einstiche bis in die Dermis hinabreichen In letzeren Fallen können auch Eindringtiefen von über 1 ,5 mm gelegentlich erforderlich sein
Die Behandlung der Haut mit einer erfindungsgemaßen Vorrichtung, deren Nadeln eine Eindringtiefe von 1 bis 1 ,5 mm oder langer aufweisen, fuhrt dazu, dass sich Einstichkanale bilden, welche bis in die Dermis hineinreichen Auf die sehr feinen Wunden reagiert die Dermis mit der Bildung neuer Blutgefäße (Vasculaπsation) und der Bildung neuen Kollagegewebes Die Bildung neuen Kollagens wird also auf doppelte Weise angeregt, namlich einerseits durch die feinen Einstichkanale und die so hervorgerufenen fibrösen Reaktionen und andererseits durch die Wirkstoffe, welche durch die Kanäle in die Dermis gelangen (beispielsweise Vitamin A)
Auch die Zuckerablagerung an den Kollagenfasern wird durch Behandlung mit der erfindungs- gemäßen Vorrichtung deutlich gemildert Die durch den Zucker verhärteten Kollagenfasern werden von den Zuckermolekulen befreit, die Kollagensynthese wird angeregt, und die Haut wird wieder elastischer Bei Verwendung langer Nadeln, welche bis in die Dermis vordringen, kann es erforderlich sein, die Haut zu anaesthesieren Entsprechende Mittel, beispielsweise Cremes, sind hierfür bekannt Selbst bei Verwendung langnade ger erfindungsgemaßer Vor- richtungen ist jedoch nur eine relativ kurzzeitige Irritation der Haut zu beobachten Die auftretende Rötung ist regelmäßig innerhalb von 3 bis 4 Tagen wieder verschwunden
Um das Eindringen der Nadeln in die Haut zu erleichtern, sind diese zweckmäßig zumindest in einem über die Außenumfangsflache der Walze vorstehenden Bereich nach außen hm spitz zulaufend ausgebildet Zweckmäßig ist jede Nadelspitze so dünn wie möglich, ohne dass jedoch mit einem Abbrechen der Nadeln zu rechnen ist Wie groß der Durchmesser im Spitzenbereich der Nadel ist, hangt hauptsächlich von dem für die Nadel verwendeten Material und der beabsichtigten Anwendung ab Geeignete Durchmesser für den Spitzenbereich der
Nadeln liegen zwischen 0,05 und 0,1 mm, insbesondere bei 0,08 mm Im restlichen Bereich der Nadel, außerhalb des Spitzenbereiches, haben sich Durchmesser zwischen 0,1 5 und 0,3 mm als zweckmäßig erwiesen
Bevorzugt bestehen die Nadeln der erfindungsgemaßen Vorrichtung aus Metall und insbeson- dere aus Edelstahl Die Spitzen der Nadeln werden üblicherweise zugeschliffen und anschließend elektropoliert
Die Walze, über welche die Nadeln der erfindungsgemaßen Vorrichtung vorstehen, besteht zweckmäßig aus Kunststoff, und insbesondere aus einem Kunststoffe, welcher im Spπtzguss- Verfahren verarbeitet werden kann In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Walze aus mehreren parallelen Scheiben aufgebaut, zwischen denen die Nadeln eingebettet sind Bevorzugt ist es dabei, die Nadeln in Vertiefungen einzubetten, welche sich wenigstens auf einer der Seiten der Scheiben in radialer Richtung nach außen erstrecken Um ein Verrutschen der Nadeln in das Innere der Walze hinein zu verhindern, ist zweckmäßig für jede der Nadeln ein Anschlag am inneren Ende der Vertiefungen vorgesehen
Vorzugsweise werden die Nadeln in die Vertiefungen auf den Scheiben eingeklebt Hierfür eignet sich grundsätzlich jeder Klebstoff, welcher mit dem Kunststoff der Walze kompatibel ist Sowohl der Kunststoff für die Walze als auch der Klebstoff sollten dermatologisch unbedenk- lieh sein Beide Materialien sollten zudem gegen solche Strahlung bestandig sein, welche üblicherweise dazu verwendet wird, medizinische Gerate zu sterilisieren Gegen ultraviolette und Gammastrahlen bestandige Kunststoffe und Klebstoffe sind im Rahmen der Erfindung daher bevorzugt Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn beide Materialien gegen übliche Remigungs- und Steπ sationsflussigkeiten wie wassπges Wasserstoffperoxid bestandig sind Als Beispiel eines geeigneten Klebstoffs kann Cyanacrylat-Klebstoff genannt werden
Bei einer aus mehreren Scheiben aufgebauten Walze werden zunächst die Nadeln in die auf den Scheiben vorgesehenen Vertiefungen eingeklebt Anschließend werden die Scheiben parallel zueinander miteinander verbunden Auch hierzu kann ein Klebstoff verwendet werden Damit die Scheiben die gewünschte Orientierung zueinander aufweisen, ist es im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt, auf wenigstens einer der Oberflachen einer Scheibe wenigstens einen Zentriervorsprung vorzusehen Diesem wenigstens einen Zentriervorsprung entspricht eine entsprechende Zentriervertiefung auf der Oberflache der benachbarten Scheibe Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Zentriervorsprung gleichzeitig als hinterer Anschlag für die Nadeln dient Besonders bevorzugt sind solche Zentriervorsprunge, welche gleichzeitig zu einer Zentrierung benachbarter Scheiben und zur Einstellung eines vorgegebenen Winkelversatzes der Nadeln der benachbarten Scheiben zueinander fuhren Geeignet hierfür ist beispielsweise ein Vorsprung in Form eines Zahnkranzes, welcher im Zentrum der Scheibe vor-
springt Eine entsprechende Vertiefung in Form des Zahnkranzes ist in einer benachbarten Scheibe ausgebildet und nimmt den Vorsprung der anderen Scheibe formschlussig auf
Die Anordnung benachbarter Scheiben zueinander kann dabei so erfolgen, dass die Nadeln aller benachbarter Scheiben auf Linien egen, welche parallel zur Walzenlangsachse verlaufen Alternativ ist es möglich, die Nadeln benachbarter Scheiben auf Lücke anzuordnen
Die Anzahl der Nadeln auf einer Walze vorgegebener Große kann einerseits über die Anzahl der Scheiben - also über die Scheibendicke - sowie die Anzahl der Nadeln pro Scheibe ge- steuert werden Es hat sich gezeigt, dass sich eine allzu dichte Besetzung der Walze mit Nadeln negativ auswirken kann, da eine Art „Fakirkissen-Effekt" auftritt und die Nadeln nur noch schwer in die Haut eindringen können Geeignete Bestuckungszahlen werden beispielsweise erreicht, wenn die Nadeln pro Scheibe auf Geraden angeordnet werden, welche vom Mittelpunkt der Scheibe aus einen Winkel von 15 oder 30° bilden Dies entspricht 24 bzw 12 Na- dein pro Scheibe Geeignete Scheibendicken liegen beispielsweise bei 2 bis 3 mm, insbeson
Die Anzahl der verwendeten Scheiben richtet sich zweckmäßig nach der beabsichtigten Verwendung der erfindungsgemaßen Vorrichtung Je nach Große der zu bearbeitenden Hautpar- tie können beispielsweise 2 bis 3 Scheiben ausreichen, es können aber auch 10 oder mehr Scheiben verwendet werden Als stirnseitige Abschlüsse der Scheibenanordnung können Endscheiben verwendet werden, die beispielsweise zu einem glatten stirnseitigen Abschluss der so entstandenen Walze fuhren
Der Durchmesser der Walze bzw der sie bildenden Scheiben kann ebenfalls über einen breiten Bereich variiert werden Durch Variation der Große des Durchmessers kann ebenfalls ein Emfluss auf den Abstand benachbarter Nadeln ausgeübt werden Außerdem ist es möglich, durch Variation der Große des Durchmessers die Lange des Uberstands der Nadeln über den Außenumfang einzustellen und damit die Eindringtiefe der Nadeln zu steuern Auf diese Weise können ohne Änderung der Nadellange Vorrichtungen mit unterschiedlicher Eindringtiefe der Nadeln hergestellt werden Umgekehrt ist es möglich, den Durchmesser der Walze oder der die Walze bildenden Scheiben konstant zu halten und statt dessen die Nadellange zu variieren und auf diese Weise Vorrichtungen mit unterschiedlicher Eindringtiefe der Nadeln zu erhalten Beispielhaft können Walzendurchmesser von 1 bis 5 cm genannt werden Besonders geeignet sind Walzen mit einem Durchmesser von etwa 2 bis 3 cm
Es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, auf welche Weise die mit Nadeln bestuckte Walze der erfindungsgemaßen Vorrichtung drehbar gelagert werden kann Eine Möglichkeit
besteht darin, die Walze drehbar an einer Gabel zu befestigen, welche die Walze in Längsrichtung umspannt An der Gabel ist wiederum ein Handgriff angeordnet In einer bevorzugten Variante weist die Walze eine die Walzenlangsachse umfassende Durchgangsbohrung auf In diese Durchgangsbohrung ist eine Achse eingesteckt, an welcher wiederum die Gabel mit Handgriff befestigt ist Alternativ ist es selbstverständlich ebenfalls möglich, dass die Walze seitliche Vorsprunge aufweist, welche drehbar in der Gabel befestigt sind Umgekehrt kann auch die Gabel in Richtung auf die Walze gerichtete Vorsprunge aufweisen, welche in stirnsei- tige Vertiefungen in der Walze eingreifen, so dass die Walze um die Gabelvorsprunge gedreht werden kann Die Mateπalauswahl für die Halterung der Walze ist nicht weiter beschrankt Beispielhaft können Kunststoff oder Metall genannt werden
Die Erfindung soll nachfolgend anhand einer Zeichnung naher erläutert werden Darin zeigen schematisch
Figuren 1 a und b ein Beispiel einer erfindungsgemaßen Vorrichtung in zwei verschiedenen Seitenansichten,
Figur 2 a eine mit Nadeln bestuckte Scheibe, welche ein Bestandteil der Vorrichtung gemäß Figur 1 ist, in Draufsicht,
Figur 2 b eine Draufsicht auf die Ruckseite der in Figur 2 a dargestellten
Scheibe und
Figur 3 eine stirnseitige Endscheibe der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung
Im einzelnen zeigt Figur 1 eine erfmdungsgemaße Vorrichtung 1 zum Einbringen von Wirkstoffen in die Haut in perspektivischer Darstellung Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einer Walze 3, die um ihre Langsachse 2 herum drehbar an einer mit einem Handgriff 1 5 versehenen Gabel 16 gelagert ist Figur 1 a zeigt eine Seitenansicht auf eine der Stirnseiten der Walze 3, Figur 1 b die Vorrichtung um 90° gedreht
Über die Außenumfangsflache 4 der Walze 3 stehen in regelmäßigen Abstanden Nadeln 5 radial nach außen vor Die Nadeln laufen nach außen hm spitz zu Um die Darstellung besser erkennbar zu machen, sind die vorstehenden Nadelspitzen übergroß dargestellt In einer bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung stehen die Nadeln etwas 0,12 bis 1 ,5 mm über die Außenumfangsflache 4 der Walze 3 vor Die Walze selbst besitzt beispielsweise einen Durchmesser von 2 cm Ihre Lange betragt ca 3 cm
Zum Behandeln der Haut mit der erfindungsgemaßen Vorrichtung wird zunächst auf die Haut ein Wirkstoff oder ein den Wirkstoff enthaltendes Gemisch aufgetragen Anschließend wird die erfindungsgemaße Vorrichtung mit der nadelbestuckten Walze 3 auf die Haut aufgesetzt, und die Walze wird mit leichtem Druck auf der Haut hin- und hergerollt Dabei rotiert die Walze um die Achse 14, und die Reihen von Nadeln 5 dringen nacheinander in die Haut ein und lassen dort schmale Einstichkanale entstehen Durch diese Einstichkanale hindurch kann der Wirkstoff die Epidermis passieren und gelangt in die Dermis, wo er seine gewünschte Wirkung entfalten kann
Figuren 2 und 3 beschreiben die Komponenten, aus denen die mit Nadeln 5 bestuckte Walze 3 aufgebaut ist
Die Walze 3 besteht aus mehreren Scheiben, die parallel zueinander angeordnet und zwischen denen die Nadeln 5 eingebettet sind
Figur 2 a zeigt ein Beispiel einer mit Nadeln 5 bestuckten Scheibe 7 in Draufsicht auf eine der Scheibenoberflachen Die Scheibe 7 ist durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt Auf der Oberflache der Scheibe 7 sind mehrere Vertiefungen 8 vorgesehen, welche sich strahlenförmig vom Scheibeninneren bis zu deren äußeren Rand hin erstrecken Der vom Scheibenmittelpunkt aus gemessene Winkel zwischen benachbarten Vertiefungen betragt jeweils 30° In jede der Vertiefungen 8 ist eine Nadel 5 eingelegt und mit einem Klebstoff befestigt Im Zentrum der Scheibe befindet sich ein zahnkranzahnhcher Zentriervorsprung 10, welcher über die restliche Oberflache der Scheibe 7 vorsteht Die Mulden zwischen den einzelnen Zahnen des Zahnkranzes bilden gleichzeitig einen Anschlag 9 für die Nadeln, deren hin- tere Enden in den Mulden hegen Die Anschlage 9 verhindern, dass die Nadeln unter Druck in das Innere der Scheibe verschoben werden können
Alle Nadeln 5 weisen im Wesentlichen eine einheitliche Lange auf Sie stehen mit einer Lange L über die Außenumfangsflache 4 der Walze 3 bzw jeder einzelnen der Scheiben 7 vor, wel- ehe der gewünschten Eindringtiefe der Nadeln in die zu behandelnde Haut entspricht In der Figur ist dies mit der gestrichelten Linie im unteren Bereich der Zeichnung verdeutlicht Diese Linie stellt schematisch die Hautoberflache dar Beim Drehen der Walze bewegt sich diese über die Hautoberflache vorwärts, und die Nadeln 5 dringen nacheinander in die Hautoberflache ein
Für die drehbare Lagerung weist jede der Scheiben 7 eine Durchgangsbohrung 1 3 im Scheibenzentrum auf Durch diese wird die in Figur 1 dargestellte Achse 14 geschoben und anschließend an der Gabel 16 befestigt
Figur 2 b zeigt die in Figur 2 a gezeigte Scheibe von der rückwärtigen Seite Anstelle des Zahnkranz-Vorsprungs 10 weist diese Seite der Scheibe 7 eine entsprechend geformte Zentriervertiefung 1 1 auf Werden mehrere Scheiben, wie in Figur 1 b dargestellt, zu einer Walze verei- nigt, kommt der Zentriervorsprung 10 in der Zentriervertiefung 1 1 einer benachbarten Scheibe zu liegen, Dadurch wird nicht nur sichergestellt, dass die benachbarten Scheiben exakt zueinander zentriert werden, sondern es wird auch dafür gesorgt, dass die Nadeln benachbarter Scheiben in einer bestimmten Orientierung zueinander zu liegen kommen Im dargestellten Fall sind die Nadeln benachbarter Scheiben in Reihen angeordnet, welche parallel zur Langs- achse 2 der Walze 3 verlaufen Es ist jedoch ebenso gut möglich, Nadeln benachbarter Scheiben gestaffelt zueinander anzuordnen
Bei der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung sind neun der in Figur 2 dargestellten Scheiben parallel zueinander angeordnet Die stirnseitigen Abschlüsse der Walze 3 bilden Endscheiben, welche sich in ihrer Ausbildung von den Mittelscheiben 7 unterscheiden Beispielsweise sind die nach außen weisenden Oberflachen der Endscheiben glatt und weisen keine Vertiefungen oder Vorsprunge auf Die Endscheiben unterscheiden sich auch untereinander Eine der Endscheiben weist eine innenseitige Oberflachengestaltung auf, welche derjenigen entspricht, die in Figur 2 a dargestellt ist Der zahnkranzformige Zentriervorsprung 10 greift formschlussig in die entsprechende Zentriervorrichtung 1 1 der benachbarten Mitteischeibe 7 ein Außerdem sind die Vertiefungen 8 mit Nadeln 5 bestuckt und bilden die zehnte Nadelreihe in der in Figur 1 b dargestellten Walze Insgesamt weist diese Walze damit 1 20 Nadeln auf
Die zweite Endscheibe ist in Figur 3 dargestellt und mit 12 bezeichnet Figur 3 zeigt die zum Inneren der Walze weisende Oberflache Im Bereich um die Durchgangsoffnung 1 3 besitzt die Endscheibe 12 eine Vertiefung 1 7 Diese Vertiefung 1 7 ist gerade groß genug, um den Zahnkranz-Vorsprung 10 der benachbarten Mittelscheibe 7 aufnehmen zu können
Die einzelnen Scheiben, welche die mit Nadeln 5 bestuckte Walze 3 der erfindungsgemaßen Vorrichtung 1 bilden, sind mittels eines Klebstoffs aneinander befestigt Zweckmäßig wird hier derselbe Klebstoff verwendet, der auch zum Einkleben der Nadeln 5 in den Vertiefungen 8 auf den Scheiben 7 dient