Beschreibung
Analog/Digital- oder Digital/Analog-Umsetzer
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Analog/Digital (A/D) - oder einen Digital/Analog (D/A) -Umsetzer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
In der elektronischen Meßtechnik sind bisher Schaltungen, in denen mehrere selektierbare Referenzspannungen eingesetzt werden müssen (beispielsweise bei mehrkanaligen ratiometrischen Messungen, bei denen die Verhältnisse mehrerer Spannungen zueinander zu ermitteln sind) , relativ aufwendig aufgebaut.
Herkömmliche A/D- bzw. D/A-Umsetzer verfügen jedoch über lediglich einen Referenzspannungseingang. Um mit A/D- Umsetzern, die lediglich einen Referentspannungseingang besitzen, derartige ratiometrische Messungen (z.B. den Vergleich zweier Sensorspannungen) durchführen zu können, sind mindestens zwei getrennte Messungen sowie eine anschließende Verhältnisbildung zwischen den digitalen Umsetzungsergebnissen des A/D-Umsetzers erforderlich. Wären hingegen mehrere frei wählbare Referenzspannungseingänge vorhanden, könnte dieselbe ratiometrische Messung in nur einem einzigen Meßschritt abgewickelt werden, da als Referenzspannung eine der beiden Sensorspannungen und als zu konvertierende Analogspannung die andere Sensorspannung verwendet werden könnte.
Herkömmliche A/D- und D/A-Umsetzer können mit mehreren Referenzspannungen nur dann betrieben werden, wenn eine externe Umschaltung der jeweils zugeführten Referenzspannung vorgesehen wird, wodurch jedoch in der Regel die Genauigkeit herabgesetzt wird.
Es sind zwar bereits vereinzelt A/D-Umsetzer bekannt, welche intern die jeweils verwendete Referenzspannung über einen Widerstandsteiler verandern können. Diese A/D-Umsetzer besitzen jedoch den Nachteil, daß die Referenzspannung mit einem permaneten Gleichstrom belastet wird, wobei dies insbesondere auch dann der Fall ist, wenn augenblicklich keine A/D-Umsetzung ablauft.
Darüber hinaus sind auch mit derartigen A/D-Umsetzern nicht die oben beschriebenen ratiometrischen Messungen möglich. Des weiteren sind diese A/D-Umsetzer nicht kalibπerfahig, d.h. eine gleichzeitige Korrektur von Linearitats- und/oder Offsetfehlern mit Hilfe eines Kalibriervorgangs ist nicht möglich. Die Genauigkeit einer A/D- oder D/A-Umsetzung wird jedoch maßgeblich durch Linearitats- und Offsetfehler bestimmt, die durch eine Fehlanpassung verschiedener Schaltungstelle hervorgerufen werden. Insbesondere in der Sensorik sind die zu verarbeitenden Signalspannungen sehr gering, so daß gerade auf diesem Anwendungsgebiet hohe Ansprüche an die Genauigkeit der A/D- und D/A-Umsetzer gestellt werden, damit eine Verfälschung der Meßergebnisse vermieden oder zumindest unterdruckt werden kann. Um die steigenden Genauigkeitsanforderungen an eine A/D- oder D/A- Umsetzung einhalten zu können, sind daher kalibπerfahige A/D- oder D/A-Umsetzer sowie leistungsfähige Kalibrierverfahren erforderlich, so daß die durch eine Fehlanpassung bedingten Fehler kompensiert werden können.
A/D- und D/A-Umsetzer mit Selbstkalibπerung sind bereits weitläufig bekannt. So ist beispielsweise in der DE 195 12 495 Cl der Anmelderin ein A/D-Umsetzer beschrieben, bei dem die Umsetzung eines analogen Eingangssignals in ein digitales Ausgangssignal nach dem Prinzip der Ladungsu verteilung und der sukzessiven Approximation
ausgeführt wird. Das Prinzip der Ladungsumverteilung mit sukzessiver Approximation ist beispielsweise auch ausführlich in der US 4,399,426 sowie in "All-MOS Charge Redistribution Analog-to-Digital Conversion Techniques-Part I", James L. McCreary und Paul R. Gray, IEEE Journal of Solid State Circuits, 12/1975, Seiten 371-379, beschrieben. Der A/D- Umsetzer umfaßt demzufolge ein zur A/D-Umsetzung dienendes Hauptnetzwerk mit mehreren Referenzelementen, insbesondere Kondensatoren, deren Kapazitatswerte gewichtet gewählt sind. Darüber hinaus ist ein Korrekturnetzwerk mit ebenfalls gewichteten Kondensatoren vorgesehen, welches Korrekturspannungen zur Korrektur von Offset- und/oder Lmeaπtatsfehler erzeugt, die in das Hauptnetzwerk eingespeist werden.
Auch bei diesen bekannten A/D- und D/A-Umsetzern mit Selbstkalibrierung ist jedoch die Verwendung mehrerer unterschiedlicher Referenzspannungen nicht bekannt, d.h. die Referenzspannung ist wahrend des gesamten Betriebs konstant. Zwischen einzelnen Umsetzungen kann die Referenzspannung nicht gewechselt werden. Dies bedeutet aber auch, daß eine eventuell einer Umsetzung vorangehende Kalibrierung, die Umsetzung selbst und eine eventuell der Umsetzung folgende Kalibrierung mit derselben Referenzspannung durchgeführt werden. Ein kalibrierender A/D- oder D/A-Umsetzer mit einer für ede Umsetzung wahlbaren Referenzspannung ist nicht bekannt .
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen A/D- oder D/A-Umsetzer vorzuschlagen, dessen
Referenzspannung auch wahrend des Betriebs frei gewählt werden kann. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen derartigen kalibrierfahigen A/D- oder D/A-Umsetzer vorzuschlagen.
Die oben genannte Aufgabe wird durch einen A/D-Umsetzer oder
D/A-Umsetzer mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelost. Die
Unteranspruche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte
Ausfuhrungsformen der vorliegenden Erfindung.
Erfindungsgemaß weist der A/D- oder D/A-Umsetzer eine integrierte interne Auswahleinrichtung auf, der verschiedene
Referenzspannungen zugeführt sind und die abhangig von einem
Steuersignal eine dieser Referenzspannungen für die A/D- oder D/A-Umsetzung auswählt. Diese interne Auswahleinrichtung kann insbesondere m Form eines analogen Multiplexers ausgestaltet sein, der über einen Datenbus mit dem Steuersignal ansteuerbar ist. Die Umschaltung der jeweils zu verwendenden Referenzspannung erfolgt dabei durch Ubertragungsgatter ('Transmission Gates'), so daß die Referenzspannungen durch den Umschaltvorgang nicht zusatzlich belastet werden.
Bei einem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel umfaßt der erfmdungsgemaße A/D- oder D/A-Umsetzer eine Korrektur- oder Kalibrierschaltung, die einerseits zum Betrieb mit verschiedenen frei wahlbaren Referenzspannungen und andererseits sowohl zur Offset- als auch zur
Lmearitatskalibrierung geeignet ist. Die Kalibrierschaltung umfaßt insbesondere mehrere gewichtete Referenzelemente, beispielsweise Kondensatoren, Widerstände oder Transistoren, wobei diejenigen Referenzelemente, an denen wahrend des jeweils gewählten Nullpunkts die positive Referenzspannung anliegt, doppelt, nämlich einmal für die Offsetkalibrierung und einmal für die Lmearitatskalibrierung, vorgesehen sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird eine bestimmte
Vorgehensweise bezüglich des Anlegens der unterschiedlichen Spannungen an die Referenzelemente der Kalibrierschaltung vorgeschlagen, womit eine zuverlässige Kompensation sowohl von Offset- als auch von Lmeaπtatsfehlern mit ein und
derselben Kalibrierschaltung bei gleichzeitiger Verwendung von mehreren frei wahlbaren Referenzspannungen möglich ist.
Die vorliegende Erfindung, welche grundsatzlich sowohl auf A/D- als auch auf D/A-Umsetzer (beispielsweise m
Microcontrollern) anwendbar ist, wird nachfolgend naher unter Bezugnahme auf die beigefugte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausfuhrungsbeispiel eines erfmdungsgemaßen A/D-Umsetzers, der nach dem Prinzip der Ladungsumverteilung und der sukzessiven Approximation betrieben wird, und
Fig. 2 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung der Kompensation von Offset- und Lmearitatsfehlern gemäß dem Stand der Technik.
Der in Fig. 1 gezeigte Analog/Digital (A/D) -Umsetzer dient zur Umsetzung eine analogen Eingangsspannungssignals V_IN m ein entsprechendes digitales Ausgangssignal. Zu diesem Zweck umfaßt der A/D-Umsetzer ein Hauptnetzwerk 1 mit einer Vielzahl von Referenzelementen, im vorliegenden Fall Kondensatoren 10n-ι - - ■ 10o, deren Kapazitatswerte binar gewichtet sind, wobei die Kapazität des Kondensators 10n-! der Summe der Kapazitäten der niederwertigeren Kondensatoren 10n_ i-2-..lOo entspricht. Der Kondensator 10n_ι entspricht dabei bei einem n-Bit-Umsetzer dem höchstwertigen Kondensator, wahrend der Kondensator 100 dem niederwertigsten Kondensator entspricht. Bei den Referenzelementen konnte es sich jedoch beispielsweise auch um Widerstände mit entsprechend gewichteten Widerstandswerten handeln. Mit dem Hauptnetzwerk 1 ist an einem Knotenpunkt 6 ein Kalibrier- oder Korrekturnetzwerk 2 verbunden, von dem eine Korrekturspannung zur Kompensation von Offset- und Lmeaπtasfehlern an den Knoten 6 angelegt wird. Das am Knoten 6 anliegende Signal
wird in einem Komparator 3 mit dem Massepotential oder einer anderen Referenzspannung verglichen und davon abhangig das digitale Ausgangssignal erzeugt sowie eine Steuerung 4 für das Hauptnetzwerk 1 bzw. eine Steuerung 5 für das Korrekturnetzwerk 2 angesteuert.
Die einzelnen Kondensatoren des Hauptnetzwerks 1 können über steuerbare Schalter 11 wahlweise mit einer negativen Referenzspannung bzw. dem Massepotential VA_GND, einer positiven Referenzspannung VREF oder dem Eingangssignal V_IN verbunden werden. Die Steuerung der Schalter 11 und die davon abhängige Auswertung des Spannungssignals am Knoten 6 wird durch die Steuerung 4 durchgeführt. Die Umsetzung des analogen Eingangssignals V_IN in das digitale Ausgangssignal, welches in der Steuerung 4 vorliegt, erfolgt nach dem Prinzip der Ladungsumverteilung und der sukzessiven Approximation, wie es beispielsweise in "All-MOS Charge Redistribution Analog-to-Digital Conversion Techniques-Part I", James L. McCreary und Paul R. Gray, IEEE Journal of Solid State Circuits, 12/1975, Seiten 371-379, ausführlich beschrieben ist. Hierzu werden die gewichteten Kondensatoren 10n-ι...l00 des Hauptnetzwerks 1 zunächst wahrend einer Abtast- oder ' Sample ' -Phase mit dem analogen Eingangssignal V_IN verbunden, wobei der Knoten 6 geerdet ist. Anschließend werden sukzessive die einzelnen Schalter 11 von der Steuerug 4 derart geschaltet, daß jeder Kondensator 10n-ι...l00 sowohl mit der Referenzspannung VREF als auch mit dem Massepotential V_GND vebunden ist (Ladungsumverteilung- oder ' Redistribution ' -Phase) . In Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis im Komparator 3 wird der sich dann daraus ergebende Digitalwert in einem Register der Steuerung 4 gespeichert .
Die Referenzspannung VREF wird von einer internen Auswahleinrichtung 7 bereitgestellt, welche für jede
Umsetzung eine frei wahlbare Referenzspannung ermöglicht. Die
Auswahleinrichtung 7 kann insbesondere m Form eines analogen Multiplexers 7 ausgestaltet sein, der Teil des A/D-Umsetzers ist und an den mehrere unterschiedliche Referenzspannungen VREFO ...VREFi angelegt sind. Die einzelnen Referenzspannungen können mit Hilfe des Multiplexers 7 durch Multiplexen digital über einen Datenbus VREF_SEL selektiert werden. Die Datenbus- Busbreite hangt von der Anzahl der unterschiedlichen selektierbaren Referenzspannungen VREFO ...VREFi ab.
Wie bereits erwähnt worden ist, dient das in Fig. 1 ebenfalls gezeigte Kalibriernetzwerk 2 zur Korrektur von Lmearitats- und Offsetfehlern, indem entsprechende Korrekturspannungen an den Knoten 6 angelegt werden. Auch das Kalibriernetzwerk 2 umfaßt gewichtete Referenzelemente 20 (im vorliegenden Fall Kondensatoren), die jeweils über steuerbare Schalter 21 wahlweise an VREF oder V_GND angelegt werden können. Die Steuerung 5 umfaßt einen Speicher 30, m dem für jedes der Referenzelemente 20 ein entsprechender Korrekturwert zur Korrektur von Lmearitatsfehlern abgespeichert ist. Analog ist ein Speicher 31 zum Speichern von Korrekturwerten zur Korrektur von Offsetfehlern vorgesehen. Diese in den Speichern 30 und 31 abgelegten Korrekturwerte sorgen dafür, daß dann, wenn zur sukzessiven Approximation einer der Kondensatoren 10 des Hauptnetzwerks für den Vergleichsvorgang aktiviert ist, am Knoten 6 ein durch das Kalibriernetzwerk 2 erzeugtes Korrektursignal eingespeist wird, so daß der jeweils zu kompensierende Linearitats- oder Offsetfehler des jeweiligen Kondensators 10 des Hauptnetzwerks 1 kompensiert wird. Die hierzu erforderlichen Schalterstellungen der
Schalter 21 werden von der Steuerung 5 in Abhängigkeit von dem jeweils gespeicherten Korrekturwert festgelegt.
Bevor auf die Besonderheiten der vorliegenden Erfindung in Bezug auf das Fig. 1 gezeigte Kalibriernetzwerk 2
eingegangen wird, sollen unter Bezugnahme auf Fig. 2 zum besseren Verständnis kurz die wesentlichen Zusammenhange der Selbstkalibrierung bei Verwendung einer einzigen konstanten Referenzspannung erläutert werden, wobei in Fig. 2 für die sich entsprechenden Bestandteile dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet werden.
Dabei ist m Fig. 2 e n A/D-Umsetzer mit zwei separaten Kalibriernetzwerken 20FF und 2 It) dargestellt. Das Kalibriernetzwerk 20FF dient ausschließlich zur Kompensation von Offsetfehlern, wahrend das Kalibriernetzwerk 2LιN ausschließlich zur Kompensation von Lmearitatsfehlern vorgesehen ist. Wie das Hauptnetzwerk 1 umfassen beide Kalibriernetzwerke 20FF und 2LIN binar gewichtete Referenzelemente, im vorliegenden Fall Kondensatoren 20m_ι ...200. Sowohl im Hauptnetzwerk 1 als auch in den Kalibriernetzwerken 20FF und 2LΪN entspricht die Kapazität des Kondensators lOn-i bzw. 20m-ι jeweils der Summe der Kapazitäten der niederwertigeren Kondensatoren lOn-i-i ... lOrj bzw. 20m-!-! ...200. Diese Eigenschaft laßt sich zur Bestimmung der Fehler sämtlicher Referenzelemente bzw. Kondensatoren 10n-ι...l00 des Hauptnetzwerks 1 wie folgt ausnutzen.
Wird an den jeweils untersuchten Kondensator lOi die positive Referenzspannung VREF angelegt (was gleichbedeutend mit dem Setzen des Bits l ist) , und wird an alle niederwertigeren Kondensatoren 10-, (j<ι) die negative Referenzspannung V_GND angelegt (d.h. das Bit j nicht gesetzt) und anschließend die Schalterkonfigurat on vertauscht (d.h. VREF an 10-, und V_GND an lOi angelegt) , tritt am Knoten 6 ein Spannungssprung auf, der bei einem idealen, fehlerfreien Netzwerk Null betragt. Bei einem realen, fehlerbehafteten Netzwerk tritt hingegen ein Spannungssprung > Null auf, der ein Maß für den Fehler des jeweils untersuchten Kondensators lOj. ist. Über die
Kalibriernetzwerke 20FF und 2LIN, die als D/A-Umsetzer fungieren, kann am Knoten 6 eine Korrekturspannung angelegt werden, die den Fehler des Kondensators 10 kompensiert.
Da zwischen Offset- und Linearitatsfehlern unterschieden wird, werden in herkömmlichen A/D-Umsetzern häufig die in Fig. 2 gezeigten separaten Kalibriernetzwerke 20FF und 2LIN verwendet .
Während der Offsetkalibrierung werden die Kondensatoren des Hauptnetzwerks 1 und des Kalibriernetzwerks 2LIN nicht umgeschaltet. Der Komparator 3 wird zunächst in den Abtastmodus geschaltet, so daß von dem Komparator 3 die am Knoten 6 anliegende Spannung gespeichert wird. Gleichzeitig wird an das Offset-Kalibriernetzwerk 20FF der nach den vorhergehenden Umsetzungen bestimmte Offset-Korrekturwert in Form eines digitalen Datenworts der Breite m angelegt (eine binäre ' 1' entspricht der angelegten Spannung VREF, eine binare '0' entspricht der angelegten Spannung V_GND) . Abschließend wird der Komparator in den Umsetz- oder Konvertierungsmodus umgeschaltet und das Offset- Kalibriernetzwerk 20FF in seinen Nullpunkt geschaltet, wobei der Nullpunkt beispielsweise derart gewählt sein kann, daß lediglich das höchstwertige Bit n-1 auf '1' gelegt wird. Die Spannung an den Kondensatoren 10 des Hauptnetzwerks 1 bleibt weiterhin unverändert. In Abhängigkeit von dem Komparatorergebnis wird nunmehr der angelegte Offset- Korrekturwert erhöht oder verringert und als neuer Offset- Korrekturwert abgespeichert, so daß eine stetige Annäherung an den endgültigen Offset-Korrekturwert erfolgt.
Die Lmearitatskalibrierung erfolgt ahnlich zur Offsetkalibrierung, wobei jedoch in diesem Fall sowohl das Hauptnetzwerk 1 als auch die beiden Kalibriernetzwerke 20FF und 2L:r aktiv sind. Soll beispielsweise das höchstwertige Bit
des Hauptnetzwerks 1, d.h. der Kondensator 10n_ι, kalibriert werden, wird der Komparator zunächst in den Abtastmodus geschaltet, und an das Offset-Kalibriernetzwerk 20FF wird der zuvor bestimmte Offset-Korrekturwert angelegt, um den Offset bei dieser Messung zu eliminieren. Das Kalibriernetzwerk 2^Ih wird hingegen in seinen Nullpunkt (' 1000...000 ' ) geschaltet, und das Hauptnetzwerk 1 wird auf 'Olli...111' gelegt.
Anschließend wird der Komparator 3 in den Umsetzmodus umgeschaltet und das Hauptnetzwerk 1 nach der Umsetzung auf '1000...000' gelegt. Zur Korrektur des Offsetfehlers wird das Offset-Kalibriernetzwerk 20FF zurück m seinen Nullpunkt (' 1000...000 ' ) geschaltet, wahrend zur Korrektur des Lmearitatsfehlers das Lmearitats-Kalibriernetzwerk 2LIN aus seinem Nullpunkt auf den zuletzt ermittelten Lmearitats- Korrekturwert (m Form eines digitalen Datenworts der Breite m) geschaltet wird. Abhangig vom Komparatorergebnis wird nunmehr der nach den vorhergehenden Umsetzungen bestimmte Lmeaπtatsfehler bzw. der entsprechende Korrekturwert erhöht oder erniedrigt und als als neuer Korrekturwert in dem entsprechenden Speicher gespeichert, so daß der aktuelle Korrekturwert zu seinem Endwert hm konvergiert. Diese Prozedur wird für sämtliche anderen Bits oder Kondensatoren des Hauptnetzwrks 1 wiederholt.
Im normalen Betrieb, d.h. wahrend einer A/D-Umsetzung, liegen m der Abtastphase am Offset-Kalibriernetzwerk 20FF der Offset-Korrekturwert und am Lmearitats-Kalibriernetzwerk 2 IN der Lmearitatsnullpunkt an, wahrend m der Ladungsumverteilungsphase am Offset-Kalibriernetzwerk 20FF der Offsetnullpunkt und am Lmearitats-Kalibriernetzwerk 2LI der den gesetzten Kondensatoren des Hauptnetzwerks 1 entsprechende L eaπtatskorrekturwert anliegt.
Als Nullpunkt wurde im vorliegenden Beispiel der Wert '1000...000' (2er-Komplement-Darstellung) gewählt, um durch
das Offset- und Lmearitats-Kalibriernetzwerk 20FF bzw. 2LIN sowohl positive als auch negative Korrekturwerte abbilden zu können. Da sowohl die Offset- als auch die
Lmearitatskalibrierung denselben Nullpunkt benutzen, können die Wirkungen der Kalibriernetzwerke überlagert werden. Zudem konnten die Aufgaben der beiden Kalibriernetzwerke auch durch ein einziges Kalibriernetzwerk wahrgenommen werden.
Werden die beiden in Fig. 2 gezeigten Kalibriernetzwerke zu einem gemeinsamen Kalibriernetzwerk kombiniert, ändert sich sich im Prinzip das zuvor beschriebenen Verfahren der Offsetkalibrierung nicht. Zur Lmearitatskalibrierung wird hingegen n diesem Fall an das Kalibriernetzwerk in der Abtastphase des Komparators 3 der Offset-Korrekturwert angelegt, wahrend m der Ladungsumverteilungsphase der Lmearitats-Korrekturwert angelegt wird.
Die obigen Überlegungen beziehen sich jeweils auf den in Fig. 2 dargestellten Fall der Verwendung einer einzigen Referenzspannung VREF. Werden hingegen, wie im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen ist, unterschiedliche Referenzspannungen verwendet, kommt es zu dem Problem, daß die im Zuge des Kalibπerverfahrens ermittelten Offset- Korrekturwerte Absolutwerte sind und jeweils von der der Kalibrierung zugrundeliegenden Referenzspannung abhangen. Diese Abhängigkeit muß für eine mit einer anderen Referenzspannung durchgeführte Umsetzung schaltungstechnisch kompensiert werden, da ansonsten die Korrekturwerte fehlerbehaftet sind. Lmearitatsfehler sind hingegen, wie bereits erläutert worden ist, auf Fehlanpassungen zurückzuführen und somit Verhalt iswerte, die nicht von der Referenzspannung abhangen.
Grundsatzlich wäre auch das zuvor beschriebene kombinierte Kalibriernetzwerk zum Betrieb mit mehreren frei wählbaren
Referenzspannungen geeignet, wenn bei jedem Wechsel der
Referenzspannung eine Kalibrierung komplett neu durchgeführt wird. Diese Losung ist jedoch praixisuntauglich, da zum einen aufgrund der Storsicherheit stets die größtmögliche Referenzspannung zur Kalibrierung herangezogen werden sollte und zum anderen die beim Umschalten der Referenzspannung notwendige Zeit zur Neukalibrierung in den meisten Fallen em
Vielfaches der Umsetzdauer betragt.
Das in Fig. 1 gezeigte Ausfuhrungsbeispiel umfaßt daher em Kalibriernetzwerk 2, welches zur Kompensation sowohl von Linearitats- als auch von Offsetfehlern vorgesehen ist und eine schaltungstechnische Abwandlung derart enthalt, daß bei reduziertem Flachenbedarf eine zuverlässige Fehlerkompensation auch bei Einsatz von mehreren frei wahlbaren Referenzspannungen möglich ist. Es wird nachfolgend vorausgesetzt, daß wahrend des gesamten Betriebs (d.h. wahrend der Kalibrierung und der Umsetzung) des A/D-Umsetzers mindestens eine der frei ahlbaren Referenzspannungen konstant ist. Diese gemäß Fig. 1 mit VA_REF bezeichnete Referenzspannung wird wahrend der Kalibrierung als Basisreferenzspannung verwendet. Bei dem m Fig. 1 gezeigten Beispiel ist die konstante Basisreferenzspannung VA_REF durch die Referenzspannung VREFO gebildet.
Das in Fig. 1 gezeigten Kalibriernetzwerk 2, welches für den Einsatz mit mehreren frei wahlbaren Referenzspannungen bestimmt ist, unterscheidet sich von der zuvor ausgehend von Fig. 2 erläuterten herkömmlichen Losung betreffend die Verwendung eines gemeinsamen Kalibriernetzwerks zur Korrektur sowohl von Offset- als auch von Lmearitatsfehlern lediglich dadurch, daß diejenigen Referenzelemente bzw. Kondensatoren 20, an die im Nullpunkt die ausgewählte positive Referenzspannung VREF = VA_REF angelegt ist, aufgespalten werden, d.h. es muß em entsprechender Kondensator zur
Offsetkalibrierung und em entsprechender Kondensator zur
Lmearitatskalibrierung vorgesehen werden. Da nachfolgend aus den zuvor beschriebenen Gründen davon ausgegangen wird, daß der Nullpunkt des Kalibriernetzwerks 2 durch das digitale m Bit-Datenwort '1000...000' repräsentiert ist, ist somit gemäß Fig. 1 lediglich der dem höchstwertigen Bit (MSB) dieses Datenworts entsprechende Kondensator 20m-! m die
Kondensatoren 20OFF und 20LIN aufgespalten. Wurde jedoch der
Nullpunkt beispielsweise durch das Datenwort '1100...000' repräsentiert sein, mußte auch der in Fig. 1 gezeigte
Kondensator 20m_2 in zwei separate Kondensatoren aufgespalten werden usw..
Die Beschaltung mit den beiden separaten Kalibrierkondensatoren 20OFF und 20LιN gewährleistet, daß em Offsetfehler mit Hilfe des Kondensators 20OFF (m Kombination mit den weiteren Kondensatoren des Kalibriernetzwerks 2) und em Lmearitatsfehler mit Hilfe des Kondensators 20LIN (in Kombination mit den weiteren Kondensatoren des Kalibriernetzwerks 2) korrekt kompensiert werden kann. Da das Kalibriernetzwerk 2 sowohl zur Kompensation von Offset- als auch von Lmearitatsfehlern vorgesehen ist, muß bei der Ermittlung der entsprechenden Korrektur- bzw. Kalibrierwerte zwischen Offset- und Lmearitatskalibrierung unterschieden werden.
Da die negative Referenzspannung V_GND als konstant angenommen wird, verhalten sich die restlichen Kalibrierkapazitaten analog zu der obigen Beschreibung und müssen demzufolge nachfolgend nicht naher betrachtet werden.
Der Ablauf der Kalibrierung mit Hilfe des in Fig. 1 gezeigten Kalibriernetzwerks 2 ist folgendermaßen.
Zur Offsetkalibrierung wird der Komparator 3 zunächst in den bereits erwähnten Abtastmodus geschaltet, so daß von dem
Komparator 3 die am Knoten 6 anliegende Spannung gespeichert wird. Wahrend der Abtastphase wird der Kondensator 20OFF von der Steuerung 5 derart beschaltet, daß an ihm der alte
Offset-Korrekturwert anliegt. Der dem Kondensator 20LIN zugeordnete Schalter 21 wird hingegen derart geschaltet, daß dieser Kondensator in seinem Nullpunktwert liegt, da die
Lmearitatskalibrierung nicht aktiv sein darf. Dabei kann an den Kondensator 20LιN grundsätzlich jeder beliebige Wert angelegt werden, solange gewährleistet ist, daß dieser Wert in der Abtastphase und in der nachfolgenden Entscheidungsphase des Komparators 3 konstant ist. Die übrigen Kondensatoren 20ιrι-2 ■ • - 200 des Kalibriernetzwerks 2 werden in der Abtastphase abhangig von dem anliegenden Logikpegel des alten Offset-Korrekturwerts mit der Basisreferenzspannung VA_REF (das entsprechende Bit wird gesetzt) oder mit V_GND (das entsprechende Bit wird nicht gesetzt) beschaltet. Anschließend wird der Komparator 3 m den Entscheidungs- oder Umsetzmodus geschaltet, um den neuen Offset-Korrekturwert zu bestimmen. In dieser Phase wird an den Kondensator 20OFF die Basisreferenzspannung VA_REF angelegt, um diesen Kondensator im Offsetnullpunkt zu betreiben. Wie bereits erwähnt worden ist, verbleibt der Kondensator 20LIN m seinem Lmearitatsnullpunkt. Die anderen Kondensatoren 20m-2...200 sind in dieser Phase allesamt auf V_GND geschaltet. Abhangig von dem Ergebnis des Komparators 3 bestimmt nunmehr die Steuerung 5 einen neuen Offset- Korrekturwert und speichert diesen m dem Speicher 31 ab.
Zur Lmearitatskalibrierung wird im Abtastmodus des Komparators 3 zunächst an den Kondensator 20OFF die dem alten Offset-Korrekturwert entsprechende Spannung (VA_REF oder V_GND) angelegt, wahrend an den Kondensator 20LIN VA_REF angelegt wird, um den Kondensator im Lmearitatsnullpunkt zu
betreiben. In der anschließenden Entscheidungs- oder
Umsetzphase des Komparators 3 wird der Kondensator 20OFF zurück in den Offsetnullpunkt geschaltet, d.h. VA_REF angelegt, und an den Kondensator 20LIN wird die dem alten gespeicherten Lmearitatskorrekturwert entsprechende Spannung
(VA_REF oder V_GND) angelegt. Abhangig vom Komparatorergebnis wird von der Steuerung 5 nunmehr der nach den vorhergehenden
Umsetzungen bestimmte Lmearitats-Korrekturwert erhöht oder erniedrigt und als als neuer Korrekturwert in dem Speicher 30 gespeichert. Die weiteren Kondensatoren 20m-2...20o des
Kalibriernetzwerks 2 werden sowohl wahrend der Abtastphase als auch wahrend der Entscheidungsphase gemäß dem anliegenden Logikpegel des alten Lmearitats-Korrekturwerts entweder auf VA_REF oder auf V_GND gelegt. Grundsatzlich kann an den Kondensator 20^™ wahrend des Abtast- und Umverteilungsmodus sowie an die Kondensatoren 20m-2...200 wahrend des Umverteilungsmodus anstelle von VA_REF auch ede andere beliebige, zeitlich konstante Spannung angelegt werden.
Damit die ermittelten Kalibrierwerte die tatsächlichen
Offset- und Lmearitatsfehler auch bei Einsatz einer von der Kalibπerspannung VA_REF abweichenden Referenzspannung korrekt kompensieren, muß das kombinierte Kalibriernetzwerk 2 m den einzelnen Phasen eines normalen Umsetzungvorgangs entsprechend seiner ursprunglichen Funktion als Offset- bzw. Lmeaπtatsfehlerkompensation wie folgt beschaltet werden.
Wahrend der Abtast- oder Sample-Phase einer Umsetzung wird an den Kondensator 20LιN die für die laufende Messung ausgewählte Referenzspannung VREF angelegt, um den Kondensator 20LIN in dem Lmearitatsnullpunkt für die ausgewählte Referenzspannung zu betreiben. Dabei kann diese Referenzspannung insbesondere von der wahrend der Kalibrierung verwendeten Referenzspannung VA_REF abweichen. An den Kondensator 20OFF sowie die weiteren Kondensatoren 20m-2...200 wird hingegen entsprechend dem alten
Offset-Korrekturwert entweder VA_REF oder V_GND angelegt. In der anschließenden Ladungsumverteilungsphase wird die
Schalterkonfiguration umgekehrt, d.h. an den Kondensator 20OFF wird nunmehr konstant die feste Referenzspannung VA_REF angelegt, um diesen im Offsetnullpunkt zu betreiben, und an den Kondensator 20LIN sowie die Kondensatoren 20m-2...20o wird abhangig vom Logikpegel des Lmearitas-Korrekturwerts entweder VREF (für ein gesetztes Bit) oder V_GND (für em nicht gesetztes Bit) angelegt.
Infolge der Anpassung der Offset-Korrekturwerte an die jeweils selektierte Referenzspannung VREF kann prinzipiell jede beliebige Referenzspannung verwendet und diese zudem für jede Umsetzung frei gewählt werden, ohne die grundsätzliche Funktion der Kalibrierung zu beeinflussen. Die somit erzielbaren Umsetz- oder Konvertierungsergebnisse sind, abgesehen von nicht durch die Kalibrierung kompensierbaren Restfehlern (Rauschen, systemimmanente Störungen etc.), offset- und lmearitatsfehlerfrei .
Obwohl die Erfindung zuvor anhand von Kondensator-Netzwerken 1 und 2 beschrieben worden ist, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß auch andere Arten von Referenzelementen, insbesondere Widerstände, verwendet werden können.