Vorrichtung zum Schärfen von Messern, Scheren oder dergleichen
Schneidwerkzeugen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schärfen von Messern, Scheren oder dergleichen Schneidwerkzeugen mit mindestens einem abrasiven Schleifelement, das gegen Federkraft ausweichend in einem Gehäuse angeordnet ist.
Vorrichtungen zum Schleifen von Messern, Scheren oder dergleichen Schneidwerkzeugen sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Neben keramischen Schleifscheiben und Schleifsteinen werden Schleifstähle insbesondere zum Messerschärfen verwendet, und zwar auch im Haushalt. Da das Schärfen insbesondere von Messern mit Schleifsteinen oder Schleifstählen eine gewisse Handfertigkeit verlangt, sind darüber hinaus spezielle Messerschärfer entwickelt worden, die hauptsächlich in den privaten Haushalten zum Einsatz kommen.
Aus der DE 38 33 065 C2 ist ein Messerschärfer bekannt, der zwei in einem Kunststoffgehäuse parallel und gegeneinander versetzte, verdrehbar gelagerte Schleifkörper in Form von Schleifscheiben umfaßt, die federnd ausweichen können. Die zu schärfende Messerschneide wird von oben in den durch die beiden kreisförmigen Schleifkörper gebildeten Spalt quer zur Längserstreckung des Gehäuses eingeführt und unter Aufbringen einer Druckkraft relativ zu den Schleifkörpern bewegt.
Obwohl sich derartige Messerschärfer in der Praxis bewährt haben, haftet ihnen der Nachteil an, daß sie lediglich geeignet sind, Messer durch regelmäßiges Schleifen scharf zu halten. Stumpfe Messer, deren Schneide durch unzureichendes Nachschärfen und unsachgerechte Behandlung zu dick geworden ist, sind nur mit erheblichem Zeitaufwand oder teilweise nicht mehr in einen funktionsgerechten Zustand (Schärfe) zurückzuführen.
Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, eine Schleifvorrichtung der eingangs definierten Art zu schaffen, die unter Vermeidung der voranstehend
geschilderten Nachteile ein einfaches Schleifen von Messern, Scheren oder dergleichen Schneidwerkzeugen ermöglicht, insbesondere wenn diese Schneidwerkzeuge eine von einer Geraden abweichende Schneide haben.
Die L ö s u n g dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement streifenförmig ausgebildet und auf einem blattförmigen Träger angeordnet ist, der seinerseits federnd an dem Gehäuse geführt ist.
Durch die streifenförmige Ausbildung des Schleifelements und dessen Anordnung auf einem blattförmigen, federnd am Gehäuse geführten Träger ergibt sich die Möglichkeit, die Klinge des Schneidwerkzeuges unter dem jeweils gewünschten Schleifwinkel relativ zum Schleifelement zu führen, wobei die Bewegung eine sowohl in Längsrichtung des Schleifelements als auch quer hierzu verlaufende Komponente umfaßt. Durch die federnde Führung des Schleifelements am Gehäuse ist das Schleifelement in der Lage, begrenzt auszuweichen, so daß sich die Schleiffläche der vorhandenen Schneidengeometrie des Schneidwerkzeuges anpaßt. Auf diese Weise können auch Schneidwerkzeuge mit einer von einer Geraden abweichenden Schneide, insbesondere einer konkav oder konvex gekrümmten Schneide - auch mit einer sich längs der Schneide ändernden Krümmung - zuverlässig geschliffen werden.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der blattförmige Träger zumindest an seinen Enden über jeweils eine Feder am Gehäuse federnd geführt, womit sich eine besonders einfache Konstruktion ergibt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann der blattförmige Träger als an jeweils ein Ende des streifenförmigen Schleifelements angeformtes Teil ausgebildet sein, das im Gehäuse über jeweils eine Feder federnd geführt ist. Durch diese Ausgestaltung ergibt sich eine besonders einfache Gestaltung.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der blattförmige Träger am Gehäuse festgelegt und als Federelement ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung entfallen zusätzliche Federn, so daß sich die Anzahl der Bauteile verringert.
Unabhängig von der Ausgestaltung des Trägers wird mit der Erfindung weiterhin vorgeschlagen, die Arbeitsfläche des streifenförmigen Schleifelements quer zu seiner Längserstreckung konvex auszuführen. Hierdurch ergibt sich eine verbesserte Anpassung der Arbeitsfläche des Schleifelements an eine von einer Geraden abweichende Schneidengeometrie.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind mehrere Schleifelemente parallel und im Abstand zueinander über jeweils einen Träger federnd am Gehäuse geführt. Eine derartige Mehrzahl von Schleifelementen verkürzt den zum Schleifen eines Schneidwerkzeuges erforderlichen Zeitaufwand, ohne die Möglichkeit einer Anpassung der einzelnen Schleifelemente an die jeweilige Schneidengeometrie zu behindern, da jedes Schleifelement unabhängig von den anderen federnd am Gehäuse geführt ist.
Sofern mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch Schneidwerkzeuge mit einem sogenannten Wellenschliff geschärft werden sollen, sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Arbeitsflächen im Querschnitt dem Wellenschliff der jeweiligen Schneide des Schneidwerkzeuges entsprechend ausgebildet. Die federnd gelagerten Schleifelemente ermöglichen, auch diese Schneidengeometrie quer zur Längsachse der Schleifelemente zu bewegen.
Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, jedes streifenförmige Schleifelement mit seinen Enden jeweils an einem zungenförmigen Träger anzuordnen und mehrere zungenförmige Träger zu einer Trägereinheit zusammenzufassen, die als Baueinheit in das Gehäuse einsetzbar ist. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, eine die Schleifelemente umfassende Baugruppe zu schaffen, die in unterschiedlich ausgebildete Gehäuse eingesetzt werden kann.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Trägereinheit unverdrehbar an einer Grundplatte angeordnet, die jeweils mit Führungen für die freien Enden der zungenförmigen Träger versehen ist, um auch bei einer stärkeren Belastung der Schleifelemente ein Verbiegen oder eine anderweitige Beschädigung derselben zu vermeiden.
Um die Beweglichkeit der Schleifelemente zwecks Anpassung an die jeweilige Schneidengeometrie des zu schleifenden Schneidwerkzeuges zu verbessern,
können die Schleifelemente zwischen ihren an jeweils einem zungenförmigen Träger festgelegten Enden elastisch federnd ausgebildet sein. Zu den Federeigenschaften der zungenförmigen Träger tritt in diesem Fall die Elastizität der Schleifelemente hinzu.
Um eine Beschädigung der Schleifelemente aufgrund ihrer elastischen Verformung zu verhindern, kann die elastische Verformung der Schleifelemente durch jeweils einen Anschlag begrenzt werden. Dieser Anschlag wird vorzugsweise mittig auf der Trägereinheit ausgebildet.
Mit der Erfindung ergibt sich insgesamt eine Vorrichtung zum Schleifen von Messern, Scheren oder dergleichen Schneidwerkzeugen, die trotz ihrer einfachen und preisgünstig herstellbaren Konstruktion ein zuverlässiges Schleifen von Schneidwerkzeugen ermöglicht, auch wenn diese eine von einer Geraden abweichende Schneidengeometrie haben.
Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 die Stirnansicht eines ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine teilweise im Längsschnitt dargestellte Seitenansicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 ,
Fig. 3 einen vergrößert dargestellten Querschnitt gemäß der Schnittlinie lll-lll in Fig. 2,
Fig. 4 einen vergrößert dargestellten Teilschnitt gemäß der rechten oberen Ecke in Fig. 2,
Fig. 5 das Funktionsprinzip der Vorrichtung anhand der Darstellung gemäß Fig. 3 beim Schleifen eines Messers mit konkav gekrümmter Schneide,
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung beim Schleifen eines Messers mit konvex gekrümmter Schneide,
Fig. 7 eine weitere Darstellung des Funktionsprinzips entsprechend den Fig. 5 und 6 beim Schleifen eines Messers mit einem Wellenschliff unter Verwendung einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung beim Schleifen eines Messers mit geändertem Wellenschliff,
Fig. 9 eine teilweise im Längsschnitt dargestellte Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung,
Fig. 10 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie X-X in Fig. 9,
Fig. 11 eine vergrößerte Darstellung der linken oberen Ecke der Fig. 9,
Fig. 12 einen der Fig. 10 entsprechenden Querschnitt bei Verwendung eines geänderten Gehäuses,
Fig. 13 einen Längsschnitt durch die die Schleifelemente enthaltende Baugruppe gemäß den Fig. 9 bis 12,
Fig. 14 eine Draufsicht auf Fig. 13,
Fig. 15 eine Stirnansicht zu Fig. 13,
Fig. 16a eine Seitenansicht,
Fig. 16b eine Draufsicht und
Fig. 16c eine Stirnansicht eines gemäß Fig. 13 verwendeten Schleifelements,
Fig. 17a einen Längsschnitt,
Fig. 17b eine Draufsicht und
Fig. 17c eine Ansicht von unten der in Fig. 13 verwendeten Trägereinheit,
Fig. 18a einen Längsschnitt,
Fig. 18b eine Draufsicht und
Fig. 18c eine Ansicht von unten der in Fig. 13 dargestellten Grundplatte.
Das in den Fig. 1 bis 6 dargestellte erste Ausführungsbeispiel der Schleifvorrichtung umfaßt ein Gehäuse 1 , in dem mehrere streifenförmige Schleifelemente 2 parallel und im Abstand zueinander federnd angeordnet sind. Jedes Schleifelement 2 ist an einem blattförmigen Träger 3 angeordnet, der beim Ausführungsbeispiel jeweils an ein Ende des streifenförmigen Schleifelements 2 angeformt ist. Über diesen blattförmigen Träger 3 stützt sich jedes Schleifelement 2 an seinen Enden über jeweils eine Feder 4 am Gehäuse 1 ab. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 geschieht diese Abstützung über ein im Gehäuse 1 angeordnetes Innenteil 1a. Um ein Verrutschen des Gehäuses 1 während des Schleifvorganges zu vermeiden, ist das Gehäuse 1 bzw. dessen Innenteil 1a mit vier Füßen 1 b versehen, die mit einer rutschfesten Aufstandsfläche versehen sind.
Wie die Fig. 5 und 6 analog zur Fig. 3 beim Schleifen eines Messers zeigen, sind die jeweils mit einer konvexen Arbeitsfläche ausgeführten Schleifelemente 2 aufgrund ihrer einzelnen Abfederung in der Lage, sich an unterschiedliche, von einer Geraden abweichende Konturen der Schneidengeometrie anzupassen. Die Fig. 5 zeigt das Schleifen einer Messerklinge mit konkaver Schneidengeometrie, wogegen in Fig. 6 eine Messerklinge mit konvexer Schneidengeometrie gezeigt ist.
In den Fig. 7 und 8 ist das Schleifen von Messerklingen mit einer wellenförmigen Kontur der Schneide dargestellt, und zwar unter Verwendung von Vorrichtungen, die nachfolgend beschrieben werden. Bei den in den Fig. 7 und 8 dargestellten Vorrichtungen haben die Schleifelemente 2 eine der Wellenform der Schneide angepaßte Kontur.
In den Fig. 9 bis 11 ist eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt, die wiederum ein mit Füßen 1 b versehenes Gehäuse 1 umfaßt. In dieses Gehäuse 1 ist eine Trägereinheit 5 mittels einer Grundplatte 6 eingesetzt. Die beim Ausführungsbeispiel drei Schleifelemente 2 aufnehmende Trägereinheit 5 bildet
zusammen mit der Grundplatte 6 eine Baugruppe, die gemäß den Fig. 10 und 12 in unterschiedlich ausgebildete Gehäuse 1 auf einfache Weise eingesetzt werden kann.
Der Aufbau dieser Baueinheit ist in den Fig. 13 bis 15 dargestellt; die Fig. 16a bis 18c zeigen deren Einzelteile.
Wie aus den Fig. 16a, 16b und 16c hervorgeht, werden bei dieser Ausführungsform Schleifelemente 2 verwendet, deren Arbeitsfläche konvex ausgebildet ist und die an ihren Enden rechtwinklig abgebogen sind. Mit diesen abgebogenen Enden werden die Schleifelemente 2 in entsprechende Ausnehmungen 5a von zungenförmigen Trägern 5b eingesetzt, die von einem Mittelstück 5c ausgehen und somit eine Trägereinheit 5 bilden. Jeder zungenförmige Träger 5b kann sich aufgrund seiner Formgebung federnd gegenüber dem Mittelstück 5c bewegen. Außerdem ergibt sich durch die Anordnung der Schleifelemente 2 an den zungenförmigen Trägern 5b der Trägereinheit 5 eine elastische Federmöglichkeit jedes einzelnen Schleifelements 2, wie insbesondere aus Fig. 13 hervorgeht. Um die elastische Durchfederung der Schleifelemente 2 zu begrenzen, ist das Mittelstück 5c der Trägereinheit 5 mit einer quer zu den Schleifelementen 2 verlaufenden Anschlagleiste 5d versehen.
Wie insbesondere aus Fig. 13 hervorgeht, wird die gesamte Trägereinheit 5 auf einer Grundplatte 6 angeordnet, die als Einzelteil in den Fig. 18a bis 18c dargestellt ist. Die Grundplatte 6 umfaßt einen von ihrer Oberseite abstehenden Hohlzapfen 6a, in den gemäß Fig. 13 ein sich im Mittelstück 5c der Trägereinheit 5 befindender Zapfen 5e eingreift. Um eine unerwünschte Verdrehung der Trägereinheit 5 relativ zur Grundplatte 6 zu verhindern, ist die Grundplatte 6 an ihren Enden mit Führungsleisten 6b versehen, auf denen die freien Enden der Träger 5b in senkrechter Richtung geführt sind, die zu diesem Zweck mit Führungsnuten 5f ausgebildet sind.
Die Grundplatte 6 besitzt schließlich Rastnasen 6c, mit deren Hilfe die Baueinheit in ein Gehäuse 1 eingesetzt wird, wie dies die Fig. 9 und 11 zeigen. Durch die Ausgestaltung der voranstehend beschriebenen Baueinheit ist es möglich, unterschiedliche Gehäuse 1 zu verwenden, wie dies durch die Fig. 10 und 12 dargestellt wird.
B e z u g s z e i c h e n l i s te
1 Gehäuse
1a Innenteil
1b Fuß
2 Schleifelement
3 Träger
4 Feder
5 Trägereinheit
5a Ausnehmung
5b Träger
5c Mittelstück
5d Anschlagleiste
5e Zapfen
5f Führungsnut
6 Grundplatte
6a Hohlzapfen
6b Führungsleiste
6c Rastnase